Die Erfindung betrifft eine an einer Stulpschiene
befestigbare Verriegelungsvorrichtung für ein Fenster, eine
Tür oder dergleichen, mit einem in einer Grundplatte
verschieblich und verschwenkbar gelagerten Riegel, der in
seiner Riegelstellung die Stulpschiene durchgreift, und mit
einer Riegelführung, welche eine Kupplung z.B. für eine
Treibstange aufweist.
Schwenkriegel bzw. Verriegelungsvorrichtungen mit einem
derartigen Riegel sind z.B. aus der DE-A-34 45 255, der
CH-A-534 286, der GB-A-1229665 bekannt. Aus der EP-A-0 433
623 ist eine gattungsbildende Verriegelungsvorrichtung
bekannt, bei welcher der Riegel in einer Grundplatte
verschiebbar und schwenkbar gelagert ist. Diese Grundplatte
ist als Blechbiegeteil ausgebildet, weist einen U-förmigen
Querschnitt auf und besitzt in seinem, den Boden bildenden
Abschnitt zwei Langlöcher, die von Nietzapfen durchgriffen
werden. Diese Nietzapfen sind an der Stulpschiene
angenietet und dienen zur Halterung und Führung der
Grundplatte. Wird diese Grundplatte z.B. mittels einer
Treibstange verschoben, dann wird der in der Grundplatte
gelagerte Riegel aus einer Öffnung der Stulpschiene
ausgeschoben. Dabei stützt sich der Riegel an einer an der
Stulpschiene vorgesehenen Abweiskante ab, die die
Schwenkbewegung des Riegels steuert.
Zwar wird mit einer derartigen Verriegelungsvorrichtung
eine brauchbare Verriegelung der Tür bzw. des Fensters
erzielt, jedoch ist der Zusammenbau und die Befestigung der
Vorrichtung an der Stulpschiene aufwändig, da hierfür viele
Einzelteile benötigt werden und ein Nietvorgang
erforderlich ist. Außerdem müssen der Riegel und
gegebenenfalls eine diesen Riegel ansteuernde Lasche in die
Grundplatte eingesetzt werden, bevor diese zu ihrem
entgültigen U-förmigen Querschnitt gebogen wird, sodass die
Lagerzapfen des Riegels bzw. des Lenkers in die
Lageröffnungen der Seitenwände der Grundplatte eingreifen
und dort fixiert werden können. Die Montage dieser
bekannten Verriegelungsvorrichtung ist somit aufwändig und
umständlich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine
Verriegelungsvorrichtung der eingangs genannten Art
bereitzustellen, die zum Einen einfach aufgebaut ist zum
Anderen leicht montiert werden kann und die aus wenigen
Bauteilen besteht.
Diese Aufgabe wird bei einer Verriegelungsvorrichtung der
eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die Grundplatte starr an der Stulpschiene befestigt ist und
Schiebelager für die Riegelführung aufweist.
Bei der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung ist die
Grundplatte nicht verschieblich an der Stulpschiene
befestigt, sondern starr an dieser fixiert, und dient als
Lager für Riegelführungen, die bezüglich der Grundplatte
verschieblich sind. Mittels dieser Riegelführung wird der
Riegel innerhalb der Grundplatte verschoben und geschwenkt.
Die Riegelführung ist zusammen mit dem Riegel in die
Grundplatte einsetzbar, ohne dass die Grundplatte
anschließend noch verformt werden muss. Die Einzelteile der
Führungsvorrichtung können also auf Lager gehalten werden
und die Vorrichtung ist zusammensetzbar, ohne dass die
Bauteile noch einer Formänderung bedürfen.
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass das
Schiebelager von einer Nut gebildet wird. Dies hat den
wesentlichen Vorteil, dass die Riegelführung, die
insbesondere zwei Führungsplatten aufweist und bevorzugt
aus diesen bestehend, lediglich in die Nut eingesetzt
werden muss, um in der Grundplatte fixiert zu werden. Es
sind keine Verschraubungen, Vernietungen, Verkrimpungen
oder andere Formänderungen erforderlich. Die Grundplatte
kann z.B. als Zinkdruckgussteil hergestellt werden.
Bei einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die
Riegelführung zwei Führungsplatten aufweist. Diese
Führungsplatten erstrecken sich beidseits des Riegels und
überführen diesen von seiner Ruhelage in die Riegelstellung
bzw. umgekehrt. Dabei bewegen sich die Riegelplatten in den
in der Grundplatte vorgesehenen Nuten.
Mit Vorzug sind die Führungsplatten mit Aufnahmen für
Lagerzapfen versehen. Dabei sind die Aufnahmen randoffen
ausgestaltet, sodass die Lagerzapfen einfach eingeführt
werden können, indem zuerst der Riegel in die Grundplatte
eingelegt und anschließend die Führungsplatten in ihre
Nuten in der Grundplatte eingesetzt werden. Dabei werden
die Lagerzapfen des Riegels in die randoffenen Ausnehmungen
an den Führungsplatten eingeschoben.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass die
Führungsplatten gleich ausgebildet sind. Dadurch wird die
Lagerhaltung wesentlich vereinfacht und es werden die
Herstellungskosten für die erfindungsgemäße
Verriegelungsvorrichtung gesenkt.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
sind die Führungsplatten in ihren Endbereichen in Nuten der
Grundplatte geführt, wobei sie in ihrem Zentralbereich
abgekröpft sind und den dazwischenliegenden Riegel
umgreifen. Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass auch bei
sehr schmal ausgeführten Verriegelungsvorrichtungen der
Riegel selbst relativ breit ausgebildet sein kann, wobei
die Führungsplatten den Riegel nach wie vor seitlich
umgreifen und dennoch sicher in der Grundplatte geführt
sind. In dem Bereich, in dem die Führungsplatten den Riegel
umgreifen, sind die Führungsplatten gewissermaßen
ausgebaucht und befinden sich außerhalb der Nuten und sind
an ihren vorderen und hinteren Ende wieder zusammengeführt,
sodass sie dort sicher in den Führungsnuten der Grundplatte
liegen können.
Bei einer bevorzugten Variante ist vorgesehen, dass die
Führungsplatten auf den in der Grundplatte liegenden Riegel
und in die Nuten auf- bzw. einsteckbar sind. Eine
Steckverbindung besitzt den wesentlichen Vorteil, dass beim
Zusammenbau keine Werkzeuge erforderlich sind und dass der
Zusammenbau selbst relativ schnell bewerkstelligt werden
kann.
Auch die Treibstange ist erfindungsgemäß in die
Führungsplatten einhängbar. So bedarf es auch bei dieser
Verbindung keines Werkzeugs und die Montage kann auch vor
Ort, d.h. auf der Baustelle, vorgenommen werden.
Nach dem Steckvorgang, bei dem die einzelnen Bauteile
ineinander gesteckt werden, erfolgt die Fixierung dadurch,
dass die Grundplatte an der Rückseite der Stulpschiene
angeschraubt wird. Die einzelnen Bauteile sind dadurch
unverlierbar in der Grundplatte fixiert.
Zum starren Befestigen der Grundplatte an der Stulpschiene
weist die Grundplatte Gewindebohrungen zur Aufnahme von
Befestigungsschrauben auf. Dies hat gegenüber dem Stand der
Technik außerdem den wesentlichen Vorteil, dass die
Grundplatte lösbar an der Stulpschiene befestigt ist, wobei
zum Lösen lediglich ein entsprechendes Werkzeug, z.B. ein
Schraubendreher oder ein Innensechskantschlüssel
erforderlich ist. Bei einer Nietverbindung muss der Niet
aufgebohrt werden und es sind neue Nietzapfen zum
Wiederbefestigen nötig.
Um die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung auch bei
herkömmlichen Stulpschienen verwenden zu können entspricht
die Lage der Gewindebohrungen der Grundplatte dem Bohrbild
der Löcher an den herkömmlichen Stulpschienen. An diesen
Stulpschienen müssen dann nicht mehr die
Verriegelungsvorrichtungen gemäß dem Stand der Technik
angenietet werden, sondern es können die erfindungsgemäßen
Verriegelungsvorrichtungen angeschraubt werden.
Mit Vorzug weist die Grundplatte eine Abweiskante für den
Riegel auf, über welche beim Verschieben des Riegels dieser
ausgeschwenkt wird. Diese Kante kann, da sie an der
Grundplatte vorgesehen ist, relativ stabil ausgebildet
werden, wohingegen die Kante beim Stand der Technik, bei
welchem sich die Grundplatte verschiebt, an der
Stulpschiene vorzusehen ist.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der
nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die
Zeichnung ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel im
Einzelnen beschrieben ist. Dabei können die in der
Zeichnung dargestellten sowie in der Beschreibung und in
den Ansprüchen erwähnten Merkmale entweder einzeln für sich
oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Verriegelungsvorrichtung bei in Ruhestellung sich
befindendem Riegel;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf die Stulpschiene in Richtung
des Pfeils II gemäß Figur 1;
- Figur 3
- eine Seitenansicht gemäß Figur 1 jedoch mit in
Riegelstellung sich befindendem Riegel;
- Figur 4
- eine Seitenansicht der Verriegelungsvorrichtung
mit eingesetztem Riegel und oberhalb des Riegels
sich befindender Führungsplatte;
- Figur 5
- eine Draufsicht auf eine Verriegelungsvorrichtung
in Richtung des Pfeils V gemäß Figur 4; und
- Figur 6
- eine perspektivische Darstellung einer fertig
gefügten Verriegelungsvorrichtung.
In der Figur 1 ist mit dem Bezugszeichen 10 eine
Stulpschiene bezeichnet, die z.B. am Rahmen eines
Fensterflügels, einer Tür oder dergleichen befestigt ist.
Auf der Rückseite der Stulpschiene 10 befindet sich eine
insgesamt mit 12 bezeichnete Verriegelungsvorrichtung, die
z.B. über eine Treibstange (nicht dargestellt), die sich
ebenfalls auf der Rückseite der Stulpschien 10 befindet,
angetrieben wird. Die Verriegelungsvorrichtung 12 weist
eine Grundplatte 14 auf, die z.B. aus Zinkdruckguss besteht
und mittels Schrauben 16 (Figur 2) an der Stulpschiene 10
angeschraubt ist. Die Schrauben 16 greifen dabei in
Anschraubwarzen 18 ein, die einstückig an der Grundplatte
14 angeformt sind und die eine Gewindebohrung 20 (Figuren 5
und 6) aufweisen, in welche das jeweilige Gewinde der
Schraube 16 eingreift. Die Grundplatte 14 ist also starr an
der Stulpschiene 10 fixiert.
Innerhalb der Grundplatte 14 sind Schiebelager 22
vorgesehen, die von Nuten 24 gebildet werden. In diesen
Nuten 24 wird eine insgesamt mit 26 bezeichnete
Riegelführung gehalten, die von zwei Führungsplatten 28 und
30 gebildet wird. Zwischen den beiden Führungsplatten 28
und 30 befindet sich ein Riegel 32, der beidseits mit
jeweils einem Lagerzapfen 34 versehen ist. Die Lagerzapfen
34 ruhen in randoffenen Aufnahmen 36, die jeweils in einem
mittleren Bereich 38 an den Unterseiten der Führungsplatten
28 und 30 vorgesehen sind. An diesen mittleren Bereich 38
schließen sich auf beiden Seiten abgekröpfte Endbereiche 40
und 42 an, wobei die mittleren Bereiche 38 weiter
voneinander entfernt sind, als die Endbereiche 40 und 42.
Hierdurch wird Platz zur Aufnahme des Riegels 32
geschaffen.
Insbesondere aus Figur 6 ist noch deutlich erkennbar, dass
an den Enden der beiden Endbereiche 40 und 42 abgewinkelte
Haken 44 nach oben abragen, hinter welche entsprechende T-förmige
Kupplungen von (nicht dargestellten) Treibstangen
einhängbar sind.
Die Montage der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
12 erfolgt dadurch, dass der Riegel 32, wie in Figur 4 mit
dem Pfeil 46 angedeutet, in eine Riegelaufnahme 48
eingelegt wird, wobei die Riegelnase 50 einer Abweiskante
52 gegenüber liegt. Anschließend werden die beiden
Führungsplatten 28 und 30, die identisch ausgebildet sind,
in die entsprechenden Nuten 24 der Grundplatte 14
eingesetzt, wobei bei der einen Führungsplatte 28 die eine
Aufnahme 36 und bei der anderen Führungsplatte 30 die
andere Aufnahme den jeweiligen Lagerzapfen 34 des Riegels
32 umgreift. Nach dem Einhängen einer (nicht dargestellten)
Treibstange kann dann die Grundplatte 14 mit eingesetztem
Riegel 32 und eingesetzten Führungsplatten 28 und 30 an der
Rückseite der Stulpschiene 10 angeschraubt werden.
Werden dann die beiden Führungsplatten 28 und 30, wie in
Figur 3 dargestellt, nach unten verschoben, wird der Riegel
32 über die Lagerzapfen 34 nach unten mitgenommen und die
Riegelnase wird über die Abweiskante 52 aus der
Riegelaufnahme 48 ausgeschwenkt und durchgreift die
Stulpschiene 10 über eine Riegelöffnung 54 (Figur 2) und
kann in eine entsprechende Aufnahme eines Festrahmens
eingreifen. Der Fensterflügel, die Tür oder dergleichen ist
auf diese Weise sicher am Festrahmen verriegelt.