EP1243673A1 - Wartung eines Elektrolyten - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wartung und Pflege eines Elektrolyten, wobei die lonenkonzentration und lonenzusammensetzung des Elektrolyten mittels eines lonenaustauscher eingestellt wird. In vorteilhafter Weise enthält der lonenaustauscher Gegenionen, die im Elektrolyten enthalten sind und für die Badqualität relevant sind. Beim Austauschprozeß werden diese Gegenionen gegen Ionen aus dem Elektrolyten ausgetauscht, welche die Badqualität negativ beeinflussen. Dadurch wird die Zusammensetzung des Elektrolyten und die jeweilige lonenkonzentration in vorteilhafter Weise eingestellt. Dadurch kann beispielsweise der pH-Wert eines Elektrolyten und seine Dichte weitestgehend konstant gehalten werden, was die Laufzeit des Elektrolyten erheblich verlängert. Bei Gewährleistung konstanter Zusammensetzung ist diese nicht mehr beschränkt. Dadurch bedingt ist die außerordentlich hohe Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wartung und Pflege eines Elektrolyten.
Die Kontrolle und Wartung von Elektrolyten ist eine zwingende
Grundvoraussetzung, um die einwandfreie Arbeitsweise der Elektrolyten zu
sichern. Dabei ist insbesondere die Einhaltung von Grenzwerten, der
vorgeschriebenen Dichte, der Zusammensetzung, des pH-Werts und der
Temperatur zu beachten. Daher ist insbesondere die lonenzusammensetzung von
entscheidender Bedeutung. Auch ist der Elektrolyt frei von Verunreinigungen zu
halten, um ein einwandfreies Arbeiten zu gewährleisten. So ist man bestrebt,
Niederschläge und andere im wesentlichen unlösliche Verunreinigungen zu
vermeiden.
So ist auch bei der Abscheidung von Gold die Wartung und Pflege der Elektrolyten
von entscheidender Bedeutung. Bei der Abscheidung von Gold werden als
Elektrolyten zumeist cyanidische Systeme verwendet, wobei das Gold aus
anionischen Komplexen ausgeschieden wird. Die Stabilität cyanidischer
Goldkomplexe ist hoch, so daß eine Abscheidung auch im sauren pH-Bereich
möglich und vorteilhaft ist.
Bei Verwendung saurer Goldelektrolyten werden überwiegend unlösliche Anoden
eingesetzt. Die Ergänzung des Elektrolyten mit einem Goldsalz ist daher
notwendig. Derartige Goldsalze enthalten überwiegend Kalium als Kationen.
Desweiteren ist es üblich, daß das Spülwasser zwecks Kostenreduktion zurück ins
Platierungsbad geführt wird. Daher steigt im Laufe des Badbetriebs die
Konzentration an Kaliumionen und die des dazugehörigen Gegenions stetig an.
Dies führt zu einem starken Anstieg der Dichte des Bades, was eine Verkürzung
der Badlaufzeit zur Folge hat
Ferner ergibt sich bei Verwendung unlöslicher Anoden das Problem, daß größere
pH-Wert Verschiebungen während des Betriebs auftreten. Dies ist auch dadurch
bedingt, daß die Kathodeneffizienz für die Goldreduktion unterhalb von 100% liegt,
was dazu führt, daß auch Wasserstoffionen reduziert werden. Dies führt zu einem
Anstieg des pH-Werts. Der pH-Wert darf bei derartigen metallabscheidenden
Elektrolyten jedoch nur innerhalb gewisser Grenzen schwanken, da durch den pH-Wert
das Abscheidungsverhalten stark beeinflußt wird. Um den Anstieg des pH-Werts
zu kompensieren, wird dem Elektrolyten üblicherweise eine Säure
hinzugefügt. Dies kann z.B. Schwefelsäure oder aber auch eine organische Säure
sein.
Durch die Zugabe der Säuren zwecks pH-Wertkorrektur kann es zur
Niederschlagsbildung kommen, da die Kaliumionen mit den jeweiligen lonen der
Säuren Niederschläge bilden können und z.B. Kaliumsulfat ausfällt. Derartige
Niederschläge sind unerwünscht und nachteilig, da der Elektrolyt sauber und
insbesondere frei von eventuellen Schwebeteilchen zu halten ist.
Daher ist die Kontrolle und Wartung des Elektrolyten insbesondere bei Goldbädern
von besonderer Bedeutung und bislang sehr aufwendig. Neben der Kontrolle des
Goldgehalts muß eine Überwachung der Konzentration etwaiger
Legierungsmetalle erfolgen, die Konzentration an freien Kaliumcyanid und
Kaliumcarbonat muß kontrolliert werden, des weiteren muß die Dichte und der pH-Wert
überwacht werden und Ausschleppverluste müssen ergänzt werden. Trotz
dieser aufwendigen Kontrollen haben die bekannten Bäder aufgrund der oben
beschriebenen Umstände nur eine begrenzte Lebensdauer.
Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein einfaches Verfahren
zur Wartung eines Elektrolyten bereitzustellen, mittels dem die Lebensdauer des
Elektrolyten durch Konstanthaltung der lonenkonzentration und der
Ionenzusammensetzung im Elektrolyten verlängert werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe durch den Einsatz von wenigstens einem
lonenaustauscher, mittels dem die lonenkonzentration und
lonenzusammensetzung des Elektrolyten eingestellt wird.
Mit der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, die lonenzusammensetzung
und die lonenkonzentration im Elektrolyten mittels eines lonenaustauschers
einzustellen. Der Elektrolyt wird über den lonenaustauscher geleitet und beim
Austauschprozeß werden die Gegenionen in der Matrix des lonenaustauschers
gegen Ionen aus dem Elektrolyten ausgetauscht. Dadurch ermöglicht es das
erfindungsgemäße Verfahren, daß die lonenzusammensetzung des Elektrolyten
und die jeweilige lonenkonzentration in vorteilhafter Weise reguliert werden kann.
Insbesondere vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren aufgrund der
Tatsache, daß durch den erfindungsgemäßen Einsatz des lonenaustauschers
Ionen, welche die Badqualität negativ beeinflussen, gegen Ionen, welche
notwendig sind, um die Badqualität konstant zu halten, ausgetauscht werden
können. Dadurch kann die Zusammensetzung des Elektrolyten und die jeweilige
lonenkonzentration in vorteilhafter Weise eingestellt werden. Dabei enthält der
Ionenaustauscher vorzugsweise Gegenionen, die im Elektrolyten enthalten sind
und welche für die Badqualität relevant sind. Dabei kann der lonenaustauscher in
vorteilhafter Weise nach Gebrauch regeneriert werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Problem im Stand der Technik in
überraschender Weise überkommen, daß die Badzusammensetzung durch
Zusätze aufwendig eingestellt werden muß, was beispielsweise bei Goldbädern die
oben beschriebene Gefahr von Niederschlägen birgt. Mit der vorliegenden
Erfindung wird ein außerordentlich vorteilhaftes Verfahren zur Pflege und Wartung
von Elektrolyten vorgeschlagen, da herkömmliche, die Lebenszeit eines
Elektrolytbades negativ beeinflussende Maßnahmen überflüssig werden und ferner
Chemikalien eingespart werden können. Dies führt zu einer geringeren Belastung
der Umwelt. Ferner ist das erfindungsgemäße Verfahren weniger aufwendig, da
Prozesse die sonst getrennt reguliert wurden, durch einen Verfahrensschritt,
nämlich durch Leitung der Elektrolytflüssigkeit über den lonenaustauscher,
geregelt werden. Auch werden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Meß- und
Kontrollschritte eingespart, da die Badzusammensetzung nicht mehr aufwendig
überwacht werden muß. Dadurch können Arbeitsschritte und somit Kosten
eingespart werden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist ferner die Laufzeit
eines Elektrolyten nicht länger begrenzt, da seine Zusammensetzung im
wesentlichen konstant gehalten werden kann. Durch die konstante
Zusammensetzung und somit konstante Qualität des Elektrolyten kommt es zu
weniger Qualitätsmängeln bei den abgeschiedenen Überzügen. Des weiteren ist
das erfindungsgemäße Merkmal, einen lonenaustauscher zur Wartung und Pflege
eines Elektrolyten zu einzusetzen, auch durch die Regenerierbarkeit des
lonenaustauschers vorteilhaft, da das Verfahren dadurch einen geringen
Materialaufwand birgt und somit kostengünstig ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können insbesondere auch saure
Goldelektrolyten gewartet werden. Wie eingangs beschrieben, besteht bei diesen
Goldelektrolyten der Nachteil, daß sich Kaliumionen anreichern und der pH-Wert
des Elektrolyten steigt. Insbesondere bei sauren Goldelektrolyten ist die genaue
Einhaltung des pH-Werts, also die Wasserstoffionenkonzentration, entscheidend.
In vorteilhafter Weise ermöglicht es die vorliegende Erfindung durch den Einsatz
eines lonenaustauschers auf eine übermäßige Zugabe von anorganischen oder
organischen Säuren zwecks pH-Wert Korrektur zu verzichten, da mittels des
lonenaustauschers dieser korrigiert werden kann. Da auf diese weitestgehend
verzichtet werden kann, kommt es auch nicht zu unerwünschten Niederschlägen,
welche die Badqualität negativ beeinflussen. Dabei kann in außerordentlich
vorteilhafter Weise das mit der vorliegenden Erfindung genutzte Prinzip des
Ionenaustauschers, eine lonenart gegen eine andere leicht auszutauschen,
eingesetzt werden, um die Badqualität negativ beeinflussende Ionen aus dem
Elektrolyten, wie beispielsweise Kaliumionen bei sauren Goldbädern, gegen die
Badqualität positiv beeinflussende Gegenionen des Ionenaustauschers, wie z.B.
Wasserstoffionen bei sauren Goldbädern, auszutauschen.
Dabei kann zur Kontrolle ein Kationenaustauscher verwendet werden. Dabei hat
sich für die Wartung und Pflege eines sauren Goldelektrolyten die Verwendung
eines sauren Kationenaustauschers ausgezeichnet. Dabei können die im
Elektrolyten enthaltenen Kationen gegen Wasserstoffionen des
Kationenaustauschers ausgetauscht werden. Dabei werden bei der Pflege von
Goldbädern vorzugsweise die für den Betrieb des Bades nachteiligen Kaliumionen
gegen Wasserstoffionen ausgetauscht, die notwendig sind, um einen Anstieg des
pH-Werts zu verhindern. Dadurch werden auf unkomplizierte Weise die
wesentlichen Nachteile bei dem Betrieb eines Elektrolytbades, insbesondere eines
sauren Goldelektrolyten, mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens überkommen.
Durch den lonenaustauscher werden überflüssige Kaliumionen, welche zu einem
Dichteanstieg des Bades führen und somit eine Verkürzung der Lebensdauer
eines Bades bewirken, aus dem Elektrolyten entfernt. Sie können gegen
Wasserstoffionen ausgetauscht werden, welche in vorteilhafter Weise die bei der
Elektrolyse reduzierten Wasserstoffionen ersetzten. Dadurch wird einem
unerwünschten pH-Anstieg entgegengewirkt. Daher kann auf die Zugabe größerer
Mengen von anorganischen oder organischen Säuren weitestgehend verzichtet
werden. Dies verhindert ferner den ansonsten stattfindenden Ausfall von
Kaliumsalzen, je nach verwendeter Säure, von z.B. Kaliumsulfat.
In vorteilhafter Weise kann der lonenaustauscher regeneriert werden. Nach
Beladung bzw. Austausch der an den Ankergruppen der lonenaustauschermatrix
lokalisierten lonen, wie beispielsweise Wasserstoffionen im Falle der Pflege eines
sauren Elektrolyten, gegen die jeweiligen Kationen aus dem Elektrolyten, sind die
Plätze des lonenaustauschers mit dem jeweiligen Kation belegt. Da der
lonenaustausch ein reversibler Vorgang ist, kann man durch Behandlung mit
Säure und Wasser den lonenaustauscher in den ursprünglichen, mit
Wasserstoffionen beladenen Zustand überführen, indem die Kationen aus dem
Elektrolyten von der Matrix des lonenaustauschers eluiert werden. Durch diese
außerordentlich vorteilhafte Eigenschaft besitzt der lonenaustauscher eine lange
Lebensdauer und kann im wesentlichen fast unbegrenzt verwendet werden. Dies
führt zu einer wünschenswerten Kostensenkung beispielsweise bei dem Betrieb
eines Goldbades.
Beim Zersetzen der Grundchemikalien ergibt sich ferner zwangsläufig ein
Dichteanstieg im Elektrolyten. Die Dichte eines Elektrolyten ergibt sich durch die
Salz-, Alkali- oder Säurekonzentration. In vorteilhafter Weise ist mittels des
lonenaustauschers auch die Dichte des Elektrolyten in gewissen Grenzen
einstellbar, was zu einer vorteilhaften Verlängerung der Laufzeit des Elektrolyten
führt. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ein nachteiliger Dichteanstieg
verhindert werden, da beispielsweise im Falle von sauren Goldelektrolyten,
überflüssige Kaliumionen gegen Wasserstoffionen ausgetauscht werden und
ferner kann durch das erfindungsgemäße Verfahren auf die Zugabe von
organischen oder anorganischen Säuren weitestgehend verzichtet werden, welche
dazu beitragen, die Dichte des Bades zu erhöhen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann die Zusammensetzung des
Elektrolytbades konstant gehalten werden, wodurch die Lebensdauer des
Elektrolytbades nicht beschränkt ist. Dabei können kontinuierlich bestimmte
Mengen mittels Fördereinrichtungen dem Elektrolytbad entnommen werden und
über den jeweiligen lonenaustauscher geleitet werden. Die durchgelaufene im
Falle der Pflege eines sauren Goldbades von Kaliumionen befreite und mit einer im
wesentlichen äquivalenten Menge an Wasserstoffionen angereicherte
Elektrolytflüssigkeit kann dem Elektrolytbad wieder zugeführt werden. Um die mit
Kaliumionen beladene lonenaustauschermatrix zu regenerieren, müssen
Spülschritte angeschlossen werden, welche die gebundenen lonen des
Elektrolyten eluieren und die Matrix wiederum mit Wasserstoffionen beladen. In
vorteilhafter Weise wird die Säule zwecks Elution der gebundenen lonen aus dem
Elektrolyten abwechselnd mit verdünnter Säure und Wasser gewaschen. Im
Anschluß daran ist die Säule wieder gebrauchsfertig. Die jeweiligen Maßnahmen
und Schritte sind an den jeweils verwendeten lonenaustauscher anzupassen.
Aufgrund der hohen Metallkosten wird Gold generell aus Standspülungen,
verworfenen Elektrolyten und fehlerhaften Werkstücken zurückgewonnen. Da beim
Reinigungsprozeß über den lonenaustauscher Goldionen in der Matrix des
Ionenaustauschers gebunden werden können, kann das Eluat mit eventuell
vorhandenen Goldionen anderen Spüllösungen o.ä. zugeführt werden, welche
einer Goldrückgewinnung zugeführt werden. Die Goldrückgewinnung kann z.B.
über stark basische Anionenaustauscherharze oder Elektrolysezellen erfolgen.
Durch die Zuführung des Eluats in die anderen Goldrückgewinnungsprozeße wird
gewährleistet, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kein Gold verschleppt
wird.
In vorteilhafter Weise ist das Verfahren an die unterschiedlichsten Elektrolyten
anpassbar und findet somit ein weites Anwendungsfeld. Der Einsatz ist nicht auf
die hier insbesondere beschriebene Wartung und Pflege von sauren Goldbädern
beschränkt. Das erfindungsgemäße Verfahren kann zur Wartung von jedem
beliebigen Elektrolyten eingesetzt werden, da der erfindungsgemäße Kerngedanke
besagt, daß mittels eines lonenaustauschers die lonenzusammensetzung eines
Elektrolyten einstellbar ist, indem unerwünschte Ionen, welche die Qualität des
Elektrolyten negativ beeinflussen gegen Ionen ausgetauscht werden, welche im
Elektrolyten verbraucht werden, jedoch zur Erhaltung der Badqualität konstant
gehalten werden müssen. Dabei ist insbesondere die Einstellung des pH-Werts zu
nennen, worauf sich jedoch der Erfindungsgedanke ausdrücklich nicht beschränkt.
Aufgrund der Tatsache, daß sich mit dem Verfahren einfach, wirtschaftlich und
unkompliziert die Elektrolytzusammensetzung und insbesondere der pH-Wert
eines Elektrolyten einstellen läßt, ist das erfindungsgemäße Verfahren auch für die
Konstanthaltung der Zusammensetzung und der lonenkonzentration auch von
beispielsweise alkalischen Elektrolyten gut geeignet. Es müssen nur die
entsprechenden Parameter angepasst werden, wie z.B. der einzusetzende
lonenaustauscher, welcher z.B. ein basischer Anionenaustauscher sein kann, die
Spülschritte sowie die Regeneration etc..
Diese Parameter können jedoch unkompliziert angepasst werden und ergeben
sich für den Fachmann naheliegend aus der Kombination von den jeweiligen aus
dem Elektrolyten zu entfernenden Ionen, den gewünschten Ionen und den in
Abhängigkeit von den zu tauschenden Ionen einzusetzenden lonenaustauscher
mit den entsprechenden Gegenionen. Ferner unterliegen die jeweiligen Matrizes
unterschiedlichen Anforderungen für die Regeneration und den Betrieb, die aber
vom jeweiligen Hersteller des einzusetzenden lonenaustauschers angegeben
werden.
In vorteilhafter Weise ermöglicht es das erfindungsgemäße Verfahren, weitere
Einstellungen im Feinbereich vornehmen zu können. So können geringe pH-Wert
Abweichungen, welche nicht mittels des Ionenaustauschers regulierbar sind, durch
den lonenaustauscher ergänzende Maßnahmen reguliert werden. Gemäß einer
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden über Meßvorrichtungen
die jeweiligen relevanten Parameter des Elektrolyten gemessen, mit den
Sollwerten verglichen und die jeweiligen Maßnahmen automatisch eingeleitet. So
kann in Abhängigkeit von den Meßwerten die Durchlaufgeschwindigkeit der
Elektrolytflüssigkeit über den lonenaustauscher erhöht werden, eine pH-Wert
Feineinstellung, sofern nicht über den lonenaustauscher gewünscht, mittels einer
anorganischen oder organischen Säure vorgenommen werden und ferner
eventuelle Ausschleppverluste ergänzt werden. Ferner können Meßeinrichtungen
die Menge an Schwebeteilchen bestimmen und sofern notwendig eine Filtrierung
über Filteranlagen einleiten. Dabei können auch andere Parameter berücksichtigt
werden.
Ferner wird mit der Erfindung eine Vorrichtung zu Wartung und Pflege eines
Elektrolyten, insbesondere eines sauren Goldelektrolyten, vorgeschlagen, welche
Meßeinrichtungen, welche die jeweiligen relevanten Parameter des zu wartenden
Elektrolyten in Form eines Ist-Werts messen, aufweist, sowie
Speichereinrichtungen, welche die Sollwerte der jeweiligen relevanten Parameter
des zu wartenden Elektrolyten speichern, sowie wenigstens eine
Berechnungseinheit, welche die gemessenen Ist-Werte mit den gespeicherten
Sollwerten vergleicht und eine Steuereinheit, welche die Maßnahmen steuert, um
den Ist-Wert des Elektrolyten dem Sollwert anzupassen; des weiteren einen
lonenaustauscher, welcher die die Badqualität negativ beeinflussende Ionen aus
dem Elektrolyten gegen seine eigenen Gegenionen austauscht, die auch im
Elektrolyten enthalten sind und für eine gute Elektrolytqualität erforderlich sind,
sowie Fördereinrichtungen, welche die Elektrolytflüssigkeit zum lonenaustauscher
sowie zurück ins Elektrolytbad führen und ferner Spüleinrichtungen, welche den mit
Elektrolytionen beladenen lonenaustauscher regenerieren. Aber auch weniger
komplexe Vorrichtungen, die konstante Betriebsparameter aufweisen und auf
Meß-, Speicher- und Berechnungseinheiten verzichten können, sind
erfindungsgemäß umfasst.
Die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens konnte anhand von
Laborversuchen nachgewiesen werden. Hier sollen exemplarisch die Ergebnisse
für die Wartung eines sauren Goldelektrolyten aufgeführt werden. Diese
Versuchsbeschreibung dient ausschließlich der näheren Erläuterung und ist nicht
beschränkend. Als Goldbad wurde dabei eine wäßrige Elektrolytlösung verwendet,
die als wesentliche Bestandteile Zitronensäure/Kaliumzitrat, einen
Kobalt(II)Zitratkomplex, Ameisensäure/Kaliumformiat, sowie einen Goldkomplex
(Kaliumgoldcyanid), enthielt. Dabei wies der Elektrolyt einen pH-Wert von 5,0 auf,
sowie Kalium in einer Konzentration von 75g/l. Für die Versuche wurden 500ml der
Elektrolytlösung über eine Säule mit 75g Austauscherharz geleitet, wobei das Harz
derart gewählt war, daß es Wasserstoffionen gegen Kaliumionen austauschen
kann. Die Elektrolytlösung wurde über die Säule geleitet und aufgefangen. Dabei
zeigte sich, daß durch den Durchfluß des Elektrolyten durch die Matrix des
Ionenaustauschers die Kaliumkonzentration von 75g/l auf 59g/l gesunken war und
ein pH-Wert von 4,7 gemessen wurde. Diese Ergebnisse belegen exemplarisch die
Wirksamkeit des Verfahrens. Dabei wurde die Stabilität des Goldzyanidkomplexes
nicht nachteilig beeinflußt. Ferner zeigten anschließende Untersuchungen, daß
keine nennenswerten anderen lonen in der Matrix des lonenaustauschers
zurückgehalten wurden. Dies zeigt die Selektivität des erfindungsgemäßen
Verfahrens, was insbesondere vor dem Hintergrund vorteilhaft ist, daß keine lonen
aus dem Elektrolyten entfernt werden, die, wie beispielsweise Goldionen, mit
hohen Kostenaufwand ersetzt werden müßten, wodurch das Verfahren auch für
den industriellen Einsatz geeignet ist.
Das lonenaustauscherharz wurde im Anschluß mit 5%iger Schwefelsäure
regeneriert. Die mehrfache Wiederholung des Versuches ergab dieselben
Ergebnisse, so daß gezeigt werden konnte, daß das Verfahren konstant mit gutem
Ergebnis funktioniert und auch der lonenaustauscher aufgrund seiner
Regenerierbarkeit keinen wesentlichen Alterungserscheinungen unterliegt.
Claims (18)
- Verfahren zur Wartung eines Elektrolyten,
dadurch gekennzeichnet, daß mittels wenigstens einem lonenaustauscher die lonenkonzentration und die lonenzusammensetzung des Elektrolyten eingestellt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der lonenaustauscher als Gegenionen solche Ionen aufweist, die Bestandteil des Elektrolyten sind.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert mittels des lonenaustauschers konstant gehalten wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kontrolle der lonenkonzentration und der lonenzusammensetzung eines Elektrolyten ein Kationenaustauscher verwendet wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kontrolle der lonenkonzentration und der lonenzusammensetzung eines Elektrolyten ein saurer Kationenaustauscher verwendet wird.
- Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Kationen im Elektrolyten gegen Wasserstoffionen des Kationenaustauschers ausgetauscht werden.
- Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Kaliumionen im Elektrolyten gegen Wasserstoffionen des Kationaustauschers ausgetauscht werden.
- Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der lonenaustauscher regeneriert wird.
- Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte des Elektroyten wenigstens teilweise mittels des lonenaustauschers reguliert wird.
- Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt mittels Fördereinrichtungen über den lonenaustauscher geleitet wird und im Anschluß dem Bad wieder zugeführt wird.
- Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Eluate Rückgewinnungsprozessen zugeführt werden.
- Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der einzusetzende lonenaustauscher sowie die damit verbundenen Parameter wie Regenerationsschritte o.ä. an den zu wartenden Elektrolyten angepaßt werden.
- Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der zu reinigende Elektrolyt in einem kontinuierlichen Kreislaufprozeß über den lonenaustauscher geleitet wird, wodurch eine konstante Aufbereitung des Elektrolyten erzielt wird.
- Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördergeschwindigkeit und somit die Menge des aufzuarbeitenden Elektrolyten wählbar ist.
- Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß Meßvorrichtungen die wichtigen Ist-Werte des Elektrolyten mit den jeweiligen Sollwerten vergleichen und die Geschwindigkeit und Durchflußrate des Elektrolyten über den Ionenaustauscher anpassen.
- Vorrichtung zur Wartung und Pflege eines Elektrolyten, gekennzeichnet durch einen lonenaustauscher, welcher Ionen aus dem Elektrolyten gegen seine Gegenionen austauscht.
- Vorrichtung zur Wartung und Pflege eines Elektrolyten nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß sie Auffangmittel aufweist, welche den regenerierten Elektrolyten auffangen, wobei dieser über Leitungsmittel dem Elektrolytbad wieder zugeführt wird.
- Vorrichtung zur Wartung und Pflege eines Elektrolyten nach Anspruch 16 oder 17, gekennzeichnet durchMeßeinrichtungen, welche die jeweiligen relevanten Parameter des zu wartenden Elektrolyten in Form eines Ist-Werts messen,Speichereinrichtungen, welche die Sollwerte der jeweiligen relevanten Parameter des zu wartenden Elektrolyten speichern,wenigstens eine Berechnungseinheit, welche die gemessenen Ist-Werte mit den gespeicherten Sollwerten vergleicht,eine Steuereinheit, welche die Maßnahmen steuert, um den Ist-Wert des Elektrolyten dem Sollwert anzupassen,einen lonenaustauscher,Fördereinrichtungen, welche die Elektrolytflüssigkeit zum lonenaustauscher und zurück ins Elektrolytbad führen,Spüleinrichtungen, welche den lonenaustauscher regenerieren.
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