Die Erfindung betrifft eine Fahrtreppe oder einem Fahrsteig,
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Eine derartige Fahrtreppe ist beispielsweise aus der EP-A1-170
837 oder der EP-B1-736 478 bekannt. Bei dieser Lösung ist die
Balustrade an einer Stützkonstruktion abgestützt. Die Stützkonstruktion
bildet den Sockel für die Balustrade, und zur
Seite des Stufen- oder Palettenbands ist bei dieser Lösung ein
Metallblech vorgesehen, das an der Stützkonstruktion aufgehängt
ist.
Für den störungsfreien Betrieb der Fahrtreppe oder des Fahrsteigs
ist es wichtig, dass ein Randspalt zwischen dem Balustradensockel
und dem Stufen- oder Palettenband eingehalten
wird. Der Randspalt dient dem Ausgleich des seitlichen Spiels
der auf Schienen laufenden Stufen oder Paletten. Er sollte so
groß sein, dass die Stufe oder Palette nicht schleift, aber
andererseits so klein, dass keine Verletzungsgefahr durch
Einklemmen an dieser Stelle besteht.
Um die Verletzungsgefahr möglichst gering zu halten, sind
zahlreiche Lösungen bekannt geworden, die die Unfallgefahr an
dieser Stelle reduzieren sollen. So sind beispielsweise farblich
markierte Ränder der Fahrtreppenstufen bekannt geworden,
und auch endseitig nach oben gezogene Rippen. Ferner ist es
vorgeschlagen worden, über seitlich angebrachte Bürstenbänder
eine Abweisfunktion sicherzustellen. Aus Sicherheitsgründen
wird dennoch der Randspalt so eingestellt, dass ein nicht dem
Verschleiss unterworfenes Stufen- oder Palettenband gerade
noch nicht schleift. Im Verlauf der Lebensdauer der Lagerung
von Fahrtreppenstufen oder -paletten vergrößert sich jedoch
regelmäßig das Lagerspiel, so dass das Schleifen nicht ausgeschlossen
ist. Das Schleifen führt zu erhöhten Antriebskräften,
und Verschleißspuren an den Sockeln, die besonders
bei Fahrtreppen seitlich deutlich sichtbar sind. Insbesondere
führt das Schleifen aber zu Irritationen der Fahrgäste, denn
Schleifgeräusche erwecken den Eindruck, dass mit der
Fahrtreppe etwas nicht in Ordnung sei, und erzeugen damit ein
Unsicherheitsgefühl bei den Fahrgästen der Fahrtreppe oder des
Fahrsteigs. Zudem ist eine laute Schleifgeräusche abgebende
Fahrtreppe, auch wenn sie tatsächlich die Sicherheit der
Fahrgäste nicht beeinträchtigt, weder dem Renommee des
Fahrtreppenherstellers noch dem des Fahrtreppenbetreibers
zuträglich.
Ein weiteres Problem besteht in der Wahl der richtigen
Elastizität des Balustradensockels, soweit die stufen- oder
palettenbandseitige Vorderwand betroffen ist. Eine gewisse
Elastizität ist günstig, um bei einem versehentlichen Kontakt
mit einem harten Gegenstand wie einer Schirmspitze die Gefahr,
dass es zu Beschädigungen kommt, möglichst gering zu halten.
Daher haben sich aus Metallguss bestehende Sockelwände nicht
durchgesetzt. Die derzeit meist eingesetzten Metallbleche
weisen zwar im Durchschnitt betrachtet die richtige Elastizität
auf. Jedoch sind sie oben und unten eingespannt und in
der Mitte frei tragend, so dass die Elastizität von oben nach
unten betrachtet zunächst zunimmt und dann wieder abnimmt.
Ein derartiger Elastizitätsverlauf ist zwar bei Fahrsteigen
unkritisch, nachdem sich die Paletten dort stets auf der
gleichen Höhe befinden. Bei Fahrtreppen ist jedoch ein
beträchtlicher Bereich der Sockelwand wirksam, so dass in der
Tendenz die Sockelwand, die mit einem Metallblech bestückt
ist, oben aufgrund der Nähe zu der oberen Aufhängung eher zu
wenig elastisch und unten in der Nähe der Höhenmitte eher zu
elastisch ist.
Zwar ließe sich diese Elastizitätskurve optimieren, indem die
Gesamthöhe der Sockelwand vergrößert wird, so dass der
wirksame Bereich noch in der Mitte liegt. Dies steht jedoch
dem Bestreben der Fahrtreppenhersteller entgegen, möglichst
schlank und grazil wirkende Fahrtreppen bereitzustellen;
gerade bei Fahrtreppen mit Glasbalustrade ist es für die
Gewährleistung eines optisch ansprechenden Designs wesentlich,
dass der Balustradensockel nicht zu klobig wirkt.
Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fahrtreppe
oder einen Fahrsteig gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 zu schaffen, die einerseits das Sicherheitsgefühl
der Fahrgäste weniger beeinträchtigt und andererseits eine
präzise Einstellbarkeit der Elastizität auch bei Fahrtreppen
gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Überraschend lässt sich mit der erfindungsgemäßen Maßnahme in
ausgesprochen einfacher Weise sicherstellen, dass das Sicherheitsgefühl
der Fahrgäste nicht beeinträchtigt wird, wenn
das Spiel der Stufen oder Paletten zunimmt: Durch ein etwaiges
Schleifen der Stufen oder Paletten an dem Kunststoffsockel
entstehen fast keine Geräusche, insbesondere nicht die bekannten
metallischen Schleifgeräusche. Die Realisierung der
Sockelwand aus Kunststoff ermöglicht es bereits von vornherein,
eine verbesserte Elastizität materialspezifisch
bereitzustellen. Durch die erfindungsgemäßen Verstärkungsrippen
lässt sich nun die Elastizitätsverteilung vergleichmäßigen,
so dass die Elastizität im Bereich der oberen und
unteren Aufhängung nicht oder nicht wesentlich geringer als im
Bereich der Höhenmitte der Sockelwand ist.
Es versteht sich, dass die Elastizitätsverteilung über die
Ausgestaltung der Aussteifungsrippen in weiten Bereichen an
die Erfordernisse anpassbar ist.
Darüber hinaus lässt sich mit der Realisierung der Sockelwand
aus Kunststoff mit Aussteifungsrippen auch der besondere Vorteil
bereithalten, dass die Sockelwand dann druckstabil ist
und Abstützkräfte für den Balustradensockel aufnehmen kann.
Hierdurch lässt sich die Konstruktion des Balustradensockels
deutlich vereinfachen, denn so muss lediglich noch eine
Stützkonstruktion auf der der Sockelwand gegenüberliegenden
Seite des Sockels bereitgehalten werden. Dies stellt einen
erheblichen Vorteil dar, nachdem'sich durch diese Lösung die
Kosten bei der Herstellung des Sockels deutlich vermindern
lassen.
Für die Wahl eines geeigneten Kunststoffmaterials kommt ein
breites Spektrum in Betracht. Es lassen sich auch glasfaserverstärkte
Kunststoffe einsetzen, wobei deren Festigkeit eine
entsprechende Reduktion der Wandstärke ermöglicht. Beispielsweise
kann LDPE oder PP eingesetzt werden, so dass die
Erfindung preisgünstig realisierbar ist. Eine Materialstärke
von 5 mm ist bei unverstärkten Kunststoffen ohne weiteres
ausreichend. Die gleiche Wandstärke kann auch für die Verstärkungsrippen
gewählt werden, wobei es sich versteht, dass Anpassungen
in weiten Bereichen möglich sind, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen.
Besonders günstig ist es ferner, dass die exakte Längenanpassung
an die Baulänge der Fahrtreppe zum Ausgleich örtlicher
Toleranzen auch ohne weiteres vor Ort vorgenommen werden kann:
Die verwendeten Kunststoff-Formteile können auch vor Ort zugeschnitten
und damit an die erforderlichen Längen angepasst
werden. Dennoch ist es bevorzugt, Formstücke in unterschiedlichen
Längen vorzufertigen, um eine rasche Anpassung zu ermöglichen.
Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale ergeben sich aus
der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der
Erfindung anhand der Zeichnung.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen teilweisen Schnitt durch einen Sockel einer
erfindungsgemäßen Fahrtreppe in einer erfindungsgemäßen
Ausführungsform;
- Fig. 2
- eine Sockelwand für die Ausführungsform gemäß Fig. 1;
und
- Fig. 3
- die Sockelwand gemäß Fig. 2 in der Vorderansicht.
Die in Fig. 1 dargestellte Fahrtreppe 10 weist ein Stufenband
auf, von dem in Fig. 1 eine Stufe 12 partiell dargestellt ist.
Die Fahrtreppe weist ferner einen Balustradensockel 14 auf, in
dem eine Balustraden-Glasscheibe 16 gelagert und abgestützt
ist. Der Balustradensockel 14 weist einen rückwärtigen Träger
18 auf, der über an sich bekannte Gelenke die Balustraden-Glasscheibe
trägt. Der Träger 18 ist im wesentlichen am
rückwärtigen Ende des Balustradensockels vorgesehen. Das
vordere Ende und die Vorderwand ist durch eine erfindungsgemäße
Sockelwand 20 gebildet, die aus Kunststoff besteht und
Verstärkungsrippen 22 aufweist. Aufgrund der Verstärkungsrippen
22 ist das Kunststoff-Formteil 24 selbsttragend und
vermag auch Stützfunktionen zu erfüllen. So trägt das
Kunststoff-Formteil 24 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Beleuchtungsvorrichtung 26 und auch ein Schrägblech
28 des Balustradensockels, das den Übergang von der
Sockelwand 20 zu der Balustraden-Glasscheibe 16 bildet.
Zur Verbesserung des Anschlusses ist das Kunststoff-Formteil
24 mit einer Abkröpfung 30 versehen. Die Abkröpfung 30 nimmt
einen Tragschenkel 32 eines Profilteils 34 der Beleuchtungsvorrichtung
26 auf. Durch diese Lösung ist es möglich, einen
im wesentlichen bündigen Übergang an der Vorderseite des
Balustradensockels 14 zu erzielen.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Wandstärke
des Kunststoff-Formteils etwas vergrößert dargestellt. Jedoch
ist sie deutlich größer als die Wandstärke beispielsweise des
Schrägblechs 28. Das Kunststoff-Formteil 24 hat eine
Elastizität, die in weiten Bereichen an die Erfordernisse
anpassbar ist. Durch die entsprechende Ausgestaltung der
Verstärkungsrippen 22 lässt sich die Elastizität in der
gewünschten Weise einstellen. In dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Elastizität in einem mittleren
Bereich 36 etwas geringer als in einem oberen Bereich 38,
nachdem die Verstärkungsrippen 22 oben eine größere Länge
aufweisen. Es versteht sich, dass dies nach Belieben geändert
werden kann.
Der Randspalt 40 zwischen der Fahrtreppenstufe 12 und der
Sockelwand 20 wird in bekannter Weise eingestellt. Hierzu ist
ein Querträger 44 vorgesehen, der einen L-Querschnitt aufweist
und einerseits eine Stützfunktion in horizontaler und
vertikaler Richtung bietet, andererseits auch über eine
schematisch dargestellte Einstellvorrichtung, die auf einen
rückwärtigen Flansch 48 des Formteils wirkt, die Feineinstellung
des Randspalts 40 erlaubt.
Aus Fig. 2 ist ein vollständiges Kunststoff-Formteil 24 zur
Bildung einer vorderen Sockelwand 20 ersichtlich. Das Formteil
24 weist im wesentlichen eine C-Form auf und ist recht formstabil
ausgestaltet. Aufgrund der Eigenelastizität von Kunststoff
ist dennoch die gewünschte Nachgiebigkeit gewährleistet.
Fig. 3 zeigt eine Vorderansicht eines entsprechenden Kunststoff-Formteils.
Die Verstärkungsrippen sind bei dieser
Ausführungsform in einem Abstand von beispielsweise 30 cm
vorgesehen, wobei es sich versteht, dass die genaue Ausgestaltung
in weiten Bereichen an die Erfordernisse anpassbar
ist. Die hinten offene Ausgestaltung erlaubt insofern eine
freie Gestaltung der genauen Form der Verstärkungsrippen.