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Derartige
Fahrtreppen oder Fahrsteige sind aus der EP-A2-1 088 783, aber auch
beispielsweise bereits aus der
DE-OS
14 56 402 bekannt. Während bei
massiven Balustraden regelmäßig Umlenkräder für die Umlenkung
des Handlaufs an den Balustradenköpfen eingesetzt werden, hat
sich bei durchsichtigen Balustraden, also Balustraden mit einer
Balustradenglasscheibe, eine Konstruktion durchgesetzt, bei der
Umlenkrollen die Umlenkräder
ersetzen. Die Umlenkrollen sind im Wesentlichen halbkreisförmig verteilt
und führen
und lagern den Handlauf im Bereich des Balustradenkopfs.
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Im
Bereich von sogenannten Verkehrsanlagen in Bahnhöfen und im Außenbereich
findet vermehrt ein Keilhandlauf sein Einsatzgebiet. Wurde der Keilhandlauf
zunächst
in Verbindung mit Handlaufantrieben im Balustradenkopf eingesetzt,
so findet er zunehmend Anwendung in Fahrtreppen mit Unterflurantrieben.
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Bei
Keilhandläufen
besteht jedoch das Problem, dass der Handlauf, wenn eine gewisse
Breite überschritten
wird, leicht im Balustradenkopf kippt, wenn auf die Lösungen gemäß den
1 bis
3 der EP-A2
1 088 783 bzw. der
DE-OS 14 56
402 zurückgegriffen
wird.
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Für breitere
Handläufe
ist grundsätzlich
die Konstruktion gemäß 4 der EP-A2-1 088 783 geeignet. Allerdings
ist die dort vorgesehene Konstrucktion vergleichsweise aufwändig. Es
sind zwei Kugellager pro Lagerstelle vorgesehen, die je über Nieten separat
an den dortigen Führungsblech
abgestützt
werden müssen.
Aufgrund der einseitigen Lagerung der Kugellager ist die Lagerbelastung
vergleichsweise hoch, so dass eine massive Ausführung gewählt werden muss. Es können zwar
handelsübliche
Kugellager verwendet werden. Die Kugellager haben jedoch einen vergleichsweise
geringen Durchmesser. Ein geringer Durchmesser ist im Grunde günstig, da
bei einer derartigen Lösung
keine hohe Bautiefe erforderlich ist. Überraschend zeigt sich jedoch
ein relativ großer
Verschleiß des
Keilhandlaufs an den Auflageflächen
zwischen dem Kugellager und der Innenfläche des Keilhandlaufs.
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In
diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen,
dass die Handläufe
zwar im Wesentlichen in Richtung der Balustrade abgestützt werden
müssen. Bei
Ihrer bestimmungsgemäßen Verwendung,
also beim Greifen des Handlaufs durch einen Fahrgast der Fahrtreppe
oder des Fahrsteigs erfolgt jedoch regelmäßig die Aufbringung einer zusätzlichen
seitlichen Kraftkomponente. Die Lösung gemäß 4 der
EP-A2 1 088 783 zeigt nun überraschend
eine besondere Anfälligkeit
im Bereich der Keilwurzel. Offenbar entsteht an dieser Stelle eine
Kerbwirkung durch die Anlage zwischen der Außenfläche des Kugellagers und der
Innenecke, die sich zwischen Keil und Innflächen des Handlaufs ergibt.
Die Lebensdauer gerade bei starker seitlicher Beanspruchung derartiger
Keile ist daher reduziert. In Einzelfällen kommt es geradezu einer
Art Schneidwirkung an der Außenfläche des
Kugellagers, so dass der Keilhandlauf recht schnell zerstört wird.
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Zwar
ist es zur Verbesserung der Lebensdauer des Keilhandlaufs bereits
vorgeschlagen worden, den Handlauf innen mit einer Beschichtung
aus Stoff oder einem anderen, wenig schneidfreudigen Material auszurüsten. Wenn
sich eine derartige Schicht jedoch ablöst, führt dies binnen kurzem zur Blockade
an den Kugellagern. Zudem ist die gewünschte Geschmeidigkeit des
Handlaufs reduziert.
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Demgegenüber liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fahrtreppe oder einen Fahrsteig
gemäß dem Oberbegriff
von An spruch 1 zu schaffen, die hinsichtlich der Haltbarkeit des
Keilhandlaufs weiter verbessert sind, ohne dass die Möglichkeit,
durchsichtige Balustraden einzusetzen, verhindert würde.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch
1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüche.
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Überraschend
ergibt sich durch die Realisierung von Keilrollen anstelle von Kugellagern
eine Vielzahl von Vorteilen. Insbesondere ist durch die Seitenführung der
Keilrollen sichergestellt, dass keine zu starke Kerbwirkung an dieser
Stelle entsteht. Insbesondere aber ergibt sich überraschend eine längere Haltbarkeit
auch im Bereich der Innenfläche des
Keilhandlaufs. Offenbar wirkt der deutlich größere Durchmesser der Keilrollen
gegenüber
den Kugellagern sich positiv aus, so dass die Walkarbeit an der Anlage
zwischen den Außenflächen der
Kugellager und der Innenflächen
des Handlaufs vermieden wird.
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Die
Krümmung
der Außenumfangsflächen der
Keilrollen ist stärker
an den Verlauf des Handlaufs beim Umführen über den Balustradenkopf angenähert. In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Keilrollen
sind diese an den Seitenkanten der äußeren Umfangflächen sowohl
innen, also zur Keilnut hin, als auch nach außen hin, mit einer Fase oder
einem kleinen Radius versehen. Auch diese Maßnahme dient weiter dazu, die
Kerbwirkung gegenüber
dem Elastomer des Keilhandlaufs zu reduzieren.
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In
einer weiteren besonders günstigen
Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass der Keilhandlauf auf einer
Achse läuft,
die sich zwischen der inneren und der äußeren Balustradenhälfte erstreckt.
Trotz der Verwendung der recht großen Keilrollen ist durch diese
Maßnahme
sichergestellt, dass die Bauhöhe nicht
zu groß wird,
denn die Halterebene kann hierdurch im Wesentlichen auf der gleichen
Höhe wie
bei Kugellagern anstelle der erfindungsgemäßen Keilrollen gehalten werden,
wobei die untere Hälfte
jeder Keilrolle nach unten durch das Führungsprofil des Handlaufs
auf der Balustrade vorspringt, was aber unschädlich ist.
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Erfindungsgemäß ist es
besonders günstig, dass
die Auflageflächen
der Keilrollen recht weit außen
liegen. Hierdurch ist der Hebelarm bei der seitlichen Kraftaufbringung
bestmöglich
abgefangen und die Kippneigung des Keilhandlaufs ist eliminiert.
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Hierbei
kommt der erfinderischen Ausgestaltung zudem der Vorteil zugute,
dass die Keilfläche
jeder Keilrolle als Reserveanlage oder Sicherheitsanlage dient.
Erfindungsgemäß ist es
zwar günstig,
wenn in normalem Betrieb dort keine Anlage stattfindet, um die Reibung
gering zu halten. Wenn hingegen der Benutzer sich seitlich stark
an dem Handlauf abstützt,
erfolgt eine kurzzeitige Anlage, die ebenfalls eine großflächige Abstützung ermöglicht,
so dass der Keilhandlauf nicht übergebühr beansprucht
wird.
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Erfindungsgemäß ist es
bevorzugt, dass die Stirnfläche
des Keils des Keilhandlaufs außer
Eingriff der inneren Umfangsfläche
der Keilrolle bleibt. Hierdurch ist sichergestellt, dass nicht durch
die unterschiedlichen Relativgeschwindigkeiten innere Umfangsfläche – äußere Auflagefläche – Innenfläche des
Keilhandlaufs sowie Stirnfläche
des Keils zwangsweise erzeugte Reibung entsteht.
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Erfindungsgemäß ist es
günstig,
wenn die innere Umfangsfläche
des Keils zudem einen ausgesprochen kleinen Durchmesser hat, so
dass der Keil in seiner gesamten Höhe in der Keilnut der Keilrolle aufgenommen
werden kann.
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Weitere
Vorteile, Einzelheiten und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnung.
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Es
zeigen:
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1 eine erste Ausfühungsform
einer erfindungsgemäßen Fahrtreppe
oder eines erfindungsgemäßen Fahrsteigs,
wobei eine erfindungsgemäße Keilrolle
zusammen mit einem Keilhandlauf dargestellt ist, zusammen mit einem
Teil der Balustrade; und
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2 eine modifizierte Ausgestaltung
einer erfindungsgemäßen Fahrtreppe
oder eines erfindungsgemäßen Fahrsteigs,
wobei eine erfindungsgemäße Keilrolle
zusammen mit einem Keilhandlauf dargestellt ist, zusammen mit einem
Teil der Balustrade.
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Aus 1 ist ersichtlich, dass
eine erfindungsgemäße Fahrtreppe 10 einen
Keilhandlauf 12 aufweist, der an zentraler Stelle über einen
Keil 14 verfügt.
Der Keil 14 ist über
erfindungsgemäße Keilrollen 16 am
Kopf einer Balustrade 19 geführt, wobei in 1 lediglich das Führungsprofil 20 für den Handlauf
der Balustrade 18 darge-stellt ist.
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Die
Balustrade weist eine nicht dargestellte Glasscheibe auf, die in
einer Nut 22 des Führungsprofils 20 aufgenommen
ist.
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Die
Keilrollen 16 wirken als Umlenkrollen, um den Keilhandlauf über den
Balustradenkopf zu führen.
Die Keilrollen 16 weisen an ihrem äußeren Umfang Auflageflächen 24 und 26 auf,
die Innenflächen 28 und 30 des
Handlaufs 12, dem Keil 14 benachbart, abstützen und
führen.
Zwischen den Auflageflächen 24 und 26 erstreckt
sich die Keilnut 32 der Keilrolle 16. Die Keilnut 32 weist
Keilschrägflächen 34 und 36 sowie
eine innere Umfangfläche 38 auf.
Diese Flächen
bleiben im Normalbetrieb außer
Anlage mit dem Keil 14, so dass je ein gleichförmiger Spalt
verbleibt. Lediglich bei besonderer seitlicher Belastung geraten
die seitlichen Schrägflächen des
Keils 14 in Anlage zu den Keilnut-Schrägflächen 34 und 36.
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Die
Keilrolle 16 ist über
ein recht kleines Doppelkugellager 40 gelagert. Die Achse 42 erstreckt
sich zwischen Stegen 44 und 46 des Führungsprofils 20.
Dort sind zudem im Wesentlichen je L-förmige
Führungsbleche 48 und 50 abgestützt, die in
an sich be kannter Weise mit ihren abgekröpften oberen Enden den Handlauf
gegen Abheben sichern. Die Führungsbleche 48 und 50 können einteilig
oder getrennt sein, wobei im Fasse der Einstückigkeit die Keilrollen 16 je
in Durchbrechungen aufgenommen sind. Durch die Verbindung zwischen
den Stegen 44 und 46 über die Achse 42,
ist eine sichere Abstützung
der beiden Hälften
des Führungsprofils 20 aneinander
gewährleistet.
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Die
Laufhöhe
des Keilhandlaufs 12 ergibt sich praktisch durch den Radius
jeder Keilrolle 16, nicht hingegen durch deren Durchmesser.
Bereits hierdurch ist gewährleistet,
dass mit einem vergleichsweise großem Durchmesser für die Keilrolle 16 eine
schlanke Anmutung erzielbar ist. Unterhalb der Keilrolle 16 ist
eine nichtdargestellte Abdeckung befestigt, die die Keilrolle 16 abdeckt.
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Während die
Schrägflächen 34 und 36 der Keilrolle
in der Ausführungsform
gemäß 1 schräg nach außen verlaufen und der Keil 14 mit
dem gleichen Schrägstellungswinkel
ebenfalls schräg
erstreckt, ist eine modifizierte Ausgestaltung insofern aus 2 ersichtlich. Dort verlaufen
sowohl die Keilschrägflächen als
auch die Keilrollenschrägflächen bei
Annäherung
an die Keilwurzel oder Keilbasis, also bei Annäherung an die Innenflächen 18 und 20 des
Handlaufs, je in radialer Richtung. Durch diese Maßnahme ist
die Auflagebreite jeder Auflagefläche 24 und 26 noch
weiter erhöht,
ohne dass die Seitenführungsfähigkeit
des Keils 14 leiden würde.
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Auch
hier ist es günstig,
wenn die Auflageflächen 24 und 26 an
ihren Rändern
je entweder eine leichte radiale Rundung oder Fase aufweisen. Es versteht
sich, dass anstelle der hier dargestellten Lösung auch Modifikationen denkbar
sind, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise kann
eine zusätzliche
Abstützung
im Führungsprofil unterhalb
der Keilrollen 16 vorgesehen sein. In besonders günstiger
Ausgestaltung ist es auch vorgesehen, dass die Stege 44 und 46 praktisch
eine Art U-förmi gen
Kanal bilden, in dem ein weiteres U-Profil zur Bildung der Führungsbleche 48 und 50 aufgenommen
ist.
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Im
Bereich der Keilrollen 16 sind die Mittelschenkel beider
Profile je in der erforderlichen Größe durchbrochen, während die
Festigkeit im Übrigen durch
die Profile selbst gewährleistet
ist. Diese Lösung
hat zudem den Vorteil, dass keine Schweißverbindung der Achse 42 erforderlich
ist; die Achse 42 kann kurzerhand lediglich eingesteckt
sein, so dass ein etwaiger Austausch leichter möglich ist.