Die Erfindung betrifft eine Schneidmaschine zum Aufschneiden
von Lebensmitteln, insbesondere Wurst, Schinken, Speck,
Fleisch, Käse und dergleichen, mit einem auf einem Grundgestell
angeordneten Schneidkopf sowie einer Produktzuführeinheit mit
Schneidgutführung und Vorschubeinrichtung.
Schneidmaschinen zum Aufschneiden von Lebensmitteln sind in
vielen Varianten bereits bekannt. Dabei werden ein oder mehrere
Schneidgutstücke auf eine Produktionszuführeinheit gelegt und
unter einem gewissen Anpressdruck gegen das Schneidmesser
gedrückt und in Scheiben geschnitten. Das wesentliche dabei
ist, daß die Scheiben eine gleichmäßige Dicke aufweisen sollen
und bei Leerhüben, die zur Portionierung der Scheiben notwendig
sind, Schnitzelbildung vermieden werden soll.
Um dies zu erreichen, ist aus dem Stand der Technik bereits
bekannt, das Lebensmittel soweit zu kühlen, daß es an der
Schneidfläche durch den dort entstehenden Anpressdruck nicht
mehr verformt werden kann, oder die Lebensmittelstücke sind von
Manschetten geführt, die verhindern, daß sich die relativ
weiche Masse an der Schnittebene verformt.
Dies ist insbesondere in der DE 39 26 588 beschrieben, bei der
die in axiale Richtung auf die Würste wirkende Vorschubkraft
die Lebensmittelstücke stauchen und eine elastische Manschette
der radial nach außen entstehenden Druckkraft eine radial nach
innen gerichtete Kraft entgegensetzen, so daß ein Ausweichen
des Lebensmittelgutes über einen vorgebbaren Rahmen hinaus
ausgeschlossen ist. Ist bei dem Radialdruck ein Maximum erreicht,
dient der Axialdruck ausschließlich dazu, die Wurst
weiter zu transportieren ohne diese weiter zu verformen.
Bei dieser Vorrichtung zum Schneiden von Lebensmitteln ist
nicht vorgesehen, die Wurstscheiben zu portionieren, indem das
Schneidmesser Leerhübe ausführt und zum Neuportionieren beim
Schneiden wieder neu ansetzen muß. In diesem Fall wäre mit
einer derartigen Vorrichtung eine gleichmäßige Scheibendicke
auch nicht garantiert, da durch den kontinuierlichen axialen
Druck auf das Lebensmittelgut die jeweils erste Wurstscheibe
dicker wäre und durch Zurückziehen des Lebensmittelstücks
durch die Befestigungskrallen wäre der gewünschte Effekt, einen
kontinuierlichen radialen Maximaldruck an der Schnittebene
aufrechtzuerhalten, auch zunichte gemacht. In der EP-PS 289
765 ist beschrieben, das Schneidgut zum Erzeugen der Leerhübe
von der Schneidebene zurückzuziehen.
Um diese Erfahrungen besser nutzen zu können, wird vorgeschlagen,
eine Schneidmaschine der eingangs genannten Art dahingehend
zu verbessern, daß am Schneidende des Schneidgutes
eine Halterung vorgesehen ist, die das Lebensmittel fixiert und
formt und die zur Vermeidung von Schnitzelbildung bei Leerhüben
mit der Schneidgutführung vom Messer zurückziehbar ist.
Diese Halterung ist beispielsweise mit der Schneidgutführung
fest verbunden, so daß sie sich bei der Rückzugsbewegung für
die Leerhübe ebenfalls zurückzieht. Sie ist also mit den
anderen Einrichtungen der Schneidmaschine gekoppelt. Nun kann
das Lebensmittel an seinem von der Schneidebene abgewandten
Ende von einer Kralle gehalten sein, die bei Vorschub das
Lebensmittel in Richtung der Schneidebene fixiert und bei der
Rückzugsbewegung der Schneidgutführung zusammen mit der Halterung
eine zusätzliche Rückzugsbewegung ausführt, um das
Lebensmittelgut von dem axialen Druck zu entlasten. So wird
während der Leerhübe keine Vorschubbewegung auf das Schneidgut
ausgeübt.
Für den Antrieb der Halterung ist ein Hebelgestänge vorgesehen,
das auf beiden Seiten wirksam ist. Die Halterung ist an beiden
Seiten mit zwei übereinander angeordneten Befestigungsöffnungen
versehen, die der Verbindung mit der Schneidgutführung dienen.
Die Schneidgutführung hat auf beiden Seite je eine Gleitstange
und am Maschinengehäuse ist die zugehörige Führung vorgesehen.
Am Schlitten sind beiderseits je ein Winkelhebel bzw. ein
doppelarmiger Hebel angeordnet, der an einem Antriebshebel
angelenkt ist. Der Antriebshebel wird je durch einen Exzenter
angetrieben. Auf dem Exzenter wirkt ein nicht näher dargestellter
Motor ein. Im Augenblick des Rückzugs der Halterung verdreht
der Antriebsmotor die Exzenterwelle, der Hebel wirkt
schiebend auf den Winkelhebel, so daß die Schneidgutführung
eine Hubbewegung durchführen kann, wobei die damit fest verbundene
Halterung mitgenommen wird.
In der erfindungsgemäßen Ausführung besteht die das Lebensmittel
fixierende und formende Halterung aus insbesondere einer
aus elastischem Kunststoff bestehenden Manschette und weist vor
teilhafterweise wenigstens eine trichterförmige Öffnung auf, in
die das Lebensmittel passgenau einführbar ist. Die Manschette
umschließt das Schneidgut in seinem Umfang vollständig. Nun ist
aber gewünscht, daß das Schneidgut in radialer Richtung bis
zu einem gewissen Grad ausweichen kann bzw. geringfügige
Unebenheiten auf dem Schneidgut vorhanden sein dürfen, ohne daß
es in der Manschette stecken bleibt. Zur Erreichung des
Anpressdruckes wird erfindungsgemäß die Elastizität des
Materials der Manschette ausgenutzt. Dies wird dadurch
erreicht, daß zirkulär um die Manschettenöffnung herum Hinterschneidungen
vorgesehen sind, wodurch die bestehenbleibenden
Stege federnd wirken. Es ist nun möglich, die Hinterschneidungen
mit der Öffnung zu verbinden, wodurch die Stege wie federnde
Laschen auf dem Schneidgut liegen oder sie haben keine
Verbindung zur Öffnung, wodurch eine geringere Elastizität
vorhanden ist. Die Manschette ist vorteilhafterweise in Vorschubrichtung
steif.
Die Halterung muß keine geschlossene Manschette sein, die das
ganze Gut umfaßt. Es genügt, wenn nur an mehreren Stellen
Backen auf das Gut einwirken. Für die Presskraft können zwei
Anordnungen vorgesehen sein - einerseits eine federnde Eindrückvorrichtung,
andererseits kann das Anpressen der verschiedenen
Halterungsteile auch durch einen Druckzylinder,
insbesondere einen Ovalzylinder, erfolgen.
Diese Bauweise der Halterung kann nicht nur dann angewandt
werden, wenn sie zusammen mit den üblichen Rückzugsbewegungen
während der Leerhübe mitbewegt wird, sondern auch dann, wenn
nur das Lebensmittel zurückgenommen wird oder auch wenn keine
Rückzugsbewegung vorgesehen ist. Denn es ist auch möglich, das
Schneidmesser vom Schneidgut wegzubewegen.
Im allgemeinen sind diese Halterungen vorzugsweise so gestaltet,
daß zwei Lebensmittelstücke, insbesondere Wurst- oder
Käseriegel, die nebeneinander liegen, gleichzeitig geschnitten
werden. Jedoch werden die Vorteile derartiger Halterungen auch
bei nur einem Lebensmittelstück oder auch bei mehr als zwei
Lebensmittelstücken wirksam. Im folgenden wird die erfindungsgemäße
Halterung für Lebensmittel in Schneidmaschinen anhand
von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine einteilige Halterung in
Draufsicht;
- Fig. 2
- die Halterung nach Fig. 1 in
geschnittener Seitenansicht;
- Fig. 3
- eine zweiteilige Halterung in
Draufsicht;
- Fig. 4
- die Halterung nach Fig. 2 in
geschnittener Seitenansicht;
- Fig. 5
- die schematische Darstellung der
erfindungsgemäßen Schneidmaschine.
Figur 1 zeigt eine Ausführung der erfindungsgemäßen Halterung
1, bei der vorteilhafterweise zwei Wurst- oder Käseriegel
gleichzeitig geschnitten werden sollen. Die erfindungsgemäße
Halterung 1 weist vorteilhafterweiser zwei nebeneinander liegende
öffnungen 2, 2' zur Aufnahme von zwei Lebensmittelstücken
auf. Die erfindungsgemäße Halterung 1 ist aus nur einem Stück,
insbesondere aus Kunststoff, geformt. Die Lebensmittelstücke
müssen deshalb über ihre gesamte Länge einen im wesentlichen
gleichbleibenden Querschnitt aufweisen. Die Öffnungen 2, 2'
sind trichterförmig (siehe Fig. 2) gestaltet, so daß die Würste
bzw. Käseriegel leicht eingeführt werden können. Um die Öffnung
2, 2' herum ist die Halterung 1 jedoch zirkulär mit Hinterschneidungen
4 versehen, wodurch die dadurch entstandenen
Laschen 5 federnd auf das Schneidgut drücken. Je nach gewünschtem
Anpressdruck weisen die Hinterschneidungen 4 eine Verbindung
zur Öffnung 2, 2' auf oder auch nicht. Geringfügige Unebenheiten
des Lebensmittelguts können somit ausgeglichen
werden und es bleibt ein gleichmäßiger Anpressdruck auf das
Lebensmittelgut erhalten.
Die in Figur 3 dargestellte Halterung 1 für Lebensmittel
besteht insbesondere aus zwei Backen 3, 3', die zwischen sich
das Lebensmittel aufnehmen. Es können jedoch auch mehrere
Backen vorgesehen sein, die ermöglichen, den Anpressdruck auf
das Lebensmittelgut gleichmäßig zu verteilen. Die Backen 3, 3'
wirken elastisch auf das Schneidgut, somit ist ein Weiterschieben
des Schneidgutes in Richtung Schneidebene leicht möglich
und trotzdem ist es ausreichend geformt. Die für die
Backen 3, 3' notwendige Presskraft kann durch eine federnde
Eindrückvorrichtung verursacht werden oder durch einen Druckzylinder.
Diese Ausführung einer Halterung 1 ermöglicht, auch
Lebensmittel mit unregelmäßiger Außenkontur, wie Speck,
Schinken oder Fleisch, zu halten. In Figur 4 ist die Halterung
nach Figur 3 in geschnittener Seitenansicht dargestellt.
Figur 5 zeigt die schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Schneidmaschine. Die in diesem Fall aufzuschneidende
Wurst 6 liegt auf einer Schneidgutführung 7 auf, die gegenüber
der horizontalen Ebene schräg gestellt ist. Die Schneidgutführung
7 ist verschiebbar auf dem Maschinengestell 8 angeordnet.
Auf der Schneidgutführung 7 ist ein weiterer Schlitten 9 vorgesehen
mit einer Kralle 10 zur Halterung des Lebensmittelgutes
6. Dieser Schlitten 9 ist gegenüber der Schneidgutführung 7 in
axialer Richtung des Schneidgutes 6 ebenfalls verschiebbar. In
der Schneidgutebene ist die Wurst 6 von der erfindungsgemäßen
Halterung 1 geführt, die mit der Schneidgutführung 7 verbunden
ist. Mit 11 ist das Schneidmesser bezeichnet, das die Wurst 6
in gleichmäßig dicke Scheiben schneiden soll. Durch sein Eigengewicht
wird nun die Schneidgutführung 7 zusammen mit dem
Lebensmittel 6 gegen das Schneidmesser 11 geschoben. Zur Erzeugung
von Leerhüben wird die Schneidgutführung zusammen mit der
Halterung 1 von der Schneidebene zurückgezogen, wodurch das
Lebensmittelgut 6 von der Halterung 1 weiter formend gehalten
wird. Um ein Ausweichen des Lebensmittels 6 in axialer Richtung
zu vermeiden, kann der Schlitten 9 zusätzlich zur Rückzugsbewegung
der Schneidgutführung 7 eine weitere Rückzugsbewegung
ausführen, so daß das Lebensmittelgut 6 von dem Druck in
axialer Richtung entlastet wird.
Die beschriebenen Halterungen 1 eignen sich gut für Schneidmaschinen,
bei denen während der Leerhübe zur Vermeidung von
Schnitzelbildung das Schneidgut mit samt der Halterung von der
Schneidebene zurückgezogen wird. Es ist jedoch auch denkbar,
das Schneidmesser von der Schneidebene wegzuziehen unter Beibehaltung
der Lage des Schneidgutes und der Halterung. Auf
diese Anordnung wird jedoch in der vorliegende Anmeldung nicht
näher eingegangen.
Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche
sind Versuche zur Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung
weitergehenden Schutzes.
Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen
weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches
durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches
hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung
eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale
der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen.
Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden,
können im Laufe des Verfahrens als von erfindungswesentlicher
Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom Stand der Technik
beansprucht werden.