Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umsetzung einer
organischen Verbindung in Gegenwart eines Katalysators, der als Aktivmetall
Ruthenium und gegebenenfalls ein oder mehrere weitere Metalle aus der I.,
VII. oder VIII. Nebengruppe des Periodensystems, aufgebracht auf einem
makroporösen Träger, umfaßt.
In einer Ausführungsform betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Umsetzung, vorzugsweise Hydrierung, einer aromatischen Verbindung, in
der mindestens eine Hydroxylgruppe an einen aromatischen Kern gebunden
ist, wobei vorzugsweise zusätzlich zur mindestens einen Hydroxylgruppe
mindestens eine, gegebenenfalls substituierte, C1-10-Alkylgruppe und/oder
mindestens eine C1-10-Alkoxygruppe an einen aromatischen Kern gebunden
ist. Des weiteren werden Monoalkyl-substituierte Phenole im erfindungsgemäßen
Verfahren bevorzugt eingesetzt.
Die ein- oder mehrkernigen aromatischen Verbindungen werden dabei in
Gegenwart des hierin beschriebenen Katalysators vorzugsweise zu den entsprechenden
cycloaliphatischen Verbindungen hydriert, wobei die Hydroxylgruppe
erhalten bleibt.
Cycloaliphatische Alkohole, insbesondere Alkylcyclohexanole, sind wichtige
Zwischenprodukte für die Herstellung verschiedener Duftstoffe, Arzneimittel
und anderer organischer Feinchemikalien. Durch katalytische Hydrierung der
entsprechenden aromatischen Vorläufer sind die obigen cycloaliphatischen
Alkohole bequem zugänglich.
Das Verfahren, Alkylcyclohexanole durch katalytische Hydrierung der entsprechenden
Alkylphenole herzustellen, ist bekannt. Die Hydrierung von
Alkylphenolen zu den entsprechenden Alkylcyclohexanolen in Gegenwart von
Hydrierungskatalysatoren, insbesondere auf Trägern aufgebrachten Katalysatoren,
ist vielfach beschrieben.
Als Katalysatoren werden beispielsweise metallisches Rhodium, Rhodium-Platin-,
Rhodium-Ruthenium-Legierungen sowie Ruthenium, Palladium oder
Nickel auf Katalysatorträgern verwendet. Als Katalysatorträger werden
Kohlenstoff, Bariumcarbonat und insbesondere Aluminiumoxid eingesetzt.
In der PL 137 526 ist die Hydrierung von p-tert.-Butylphenol zu p-tert.-Butylcyclohexanol
unter Verwendung eines Nickel-Katalysators beschrieben.
In der DE-A-34 01 343 und der EP 0 141 054 ist ein Verfahren zur
Herstellung von 2- und 4-tert.-Butylcyclohexanol aus 2- und 4-tert.-Butylphenol
durch katalytische Hydrierung beschrieben. Die Hydrierung wird zweistufig
ausgeführt, wobei in der ersten Stufe ein Palladium-Katalysator auf
einem Al2O3-Träger und in der zweiten Stufe ein Ruthenium-Katalysator auf
einem Al2O3-Träger verwendet wird. Der Metallgehalt auf dem Träger
beträgt dabei 0,1 bis 5 Gew.-%. Die Träger sind nicht weiter spezifiziert.
Es wird bei einem Druck von 300 bar unter Produktrückfuhrung gearbeitet,
und es werden vorzugsweise die cis-tert.-Butylphenole erhalten, wobei 0,1
bis 0,5 % Nebenprodukte anfallen.
Die US 2,927,127 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von p-tert.-Butylcyclohexanol
und Estern davon durch katalytische Hydrierung von p-tert.-Butylphenol.
Als Katalysatoren werden 5 % Rhodium auf Kohlenstoff,
5 % Palladium auf Bariumcarbonat und 5 % Ruthenium auf Kohlenstoff
verwendet. Bei der Verwendung von Ruthenium auf Kohlenstoff wurde mit
einem Druck von 70 bis 120 bar und einer Temperatur von 74 bis 93°C
gearbeitet. Als Hydrierungsprodukt wurden 66% cis-Isomer erhalten.
In der DE-A-29 09 663 ist ein Verfahren zur Herstellung von cis-Alkylcyclohexanolen
durch katalytische Hydrierung der entsprechenden Alkylphenole
beschrieben. Als Katalysator wurde Ruthenium auf einem Al2O3-Träger
verwendet. Es wurde bei Drücken von 40, 60 oder 80 bar gearbeitet. Als
Produkt wurden überwiegend cis-Alkylcyclohexanole erhalten, wobei als
Nebenprodukt 0,1 bis 1 % Alkylbenzole anfielen.
In einer weiteren Ausführungsform betrifft die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zur Umsetzung, vorzugsweise Hydrierung, einer aromatischen
Verbindung, in der mindestens eine Aminogruppe an einen aromatischen
Kern gebunden ist, wobei vorzugsweise zusätzlich zur mindestens einen
Aminogruppe mindestens eine, ggf. substituierte, C1-10-Alkylgruppe und/oder
mindestens eine C1-10-Alkoxygruppe an einen aromatischen Kern gebunden
ist. Insbesondere bevorzugt werden Monoallyl-substituierte Amine eingesetzt.
Die ein- oder mehrkernigen aromatischen Verbindungen werden dabei in
Gegenwart des hierin beschriebenen Katalysators vorzugsweise zu den entsprechenden
cycloaliphatischen Verbindungen hydriert, wobei die Aminogruppe
erhalten bleibt.
Cycloaliphatische Amine, insbesondere gegebenenfalls substituierte Cyclohexylamine
und Dicyclohexylamine, finden Verwendung zur Herstellung von
Alterungsschutzmitteln für Kautschuke und Kunststoffe, als Korrosionsschutzmittel
sowie als Vorprodukte für Pflanzenschutzmittel und Textilhilfsmittel.
Cycloaliphatische Diamine werden zudem bei der Herstellung von Polyamid- und
Polyurethanharzen eingesetzt und finden weiterhin Verwendung als
Härter für Epoxidharze.
Es ist bekannt, cycloaliphatische Amine durch katalytische Hydrierung der
entsprechenden ein- oder mehrkernigen aromatischen Amine herzustellen. Die
Hydrierung von aromatischen Aminen zu den entsprechenden cycloaliphatischen
Aminen in Gegenwart von Hydrierungskatalysatoren, insbesondere auf
Trägern aufgebrachten Katalysatoren, ist vielfach beschrieben.
Als Katalysatoren werden beispielsweise Raney-Kobalt mit basischen Zusätzen
(JP 43/3180), Nickel-Katalysatoren (US 4,914,239, DE 80 55 18), Rhodium-Katalysatoren
(BE 73 93 76, JP 70 19 901, JP 72 35 424), sowie Palladiumkatalysatoren
(US 3,520,928, EP 501 265, EP 53 818, JP 59/196 843)
verwendet. In der Mehrzahl werden jedoch rutheniumhaltige Katalysatoren
eingesetzt.
Aus der DE 21 32 547 ist ein Verfahren zur Hydrierung ein- oder mehrkerniger
aromatischer Diamine zu den entsprechenden cycloaliphatischen
Aminen bekannt, das in Gegenwart eines suspendierten Rutheniumkatalysators
ausgeführt wird.
In der EP 67 058 ist ein Verfahren zur Herstellung von Cyclohexylamin
durch katalytische Hydrierung des entsprechenden aromatischen Amins
beschrieben. Als Katalysator wird Rutheniummetall in einer fein verteilten
Form auf aktivierten Aluminiumpellets verwendet. Nach vier Rückführungen
begann der Katalysator seine Wirksamkeit zu verlieren.
Die EP 324 984 betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Gemisches aus
gegebenenfalls substituiertem Cyclohexylamin und gegebenenfalls substituiertem
Dicyclohexylamin durch Hydrierung von gegebenenfalls substituiertem
Anilin unter Verwendung eines Ruthenium und Palladium auf einem Träger
enthaltenden Katalysators, der darüber hinaus eine alkalisch reagierende
Alkalimetallverbindung als Modifiziermittel enthält. Ein prinzipiell ähnliches
Verfahren ist in der EP 501 265 beschrieben, wobei dort der Katalysator
als Modifiziermittel Niobsäure, Tantalsäure oder ein Gemisch beider enthält.
In der US 2,606,925 wird ein Verfahren zur Herstellung einer Aminocyclohexyl-Verbindung
durch Hydrieren einer entsprechenden aromatischen Verbindung
beschrieben, wobei ein Rutheniumkatalysator, dessen aktive katalytische
Komponente ausgewählt wird unter elementarem Ruthenium, Rutheniumoxiden,
Rutheniumsalzen, in denen das Ruthenium im Anion oder im Kation
vorhanden ist. Wie die Beispiele dieses Verfahrens zeigen, wird auch dort
der Katalysator in einer getrennten Stufe hergestellt und getrocknet und nach
längerer Trocknungszeit in das Reaktionsgefäß eingebracht.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Cyclohexylamin wird in der US
2,822,392 beschrieben, wobei das Hauptaugenmerk dieser Patentschrift auf
die Verwendung eines speziellen Reaktors, in dem das Anilin und der
Wasserstoff als Ausgangsprodukte im Gegenstrom miteinander zur Umsetzung
gebracht werden, gerichtet ist.
Die US 3,636,108 und US 3,697,449 betreffen die katalytische Hydrierung
aromatischer, Stickstoff enthaltender Verbindung unter Verwendung eines
Rutheniumkatalysators, der zusätzlich eine Alkalimetallverbindung als Modifiziermittel
umfaßt.
Allen oben beschriebenen Verfahren gemeinsam ist die Verwendung von
mesoporösen Trägern mit BET-Oberflächen, die typischerweise zwischen 50
und über 1000 m2/g liegen, um eine hohe Aktivität des Katalysators zu
erzielen.
Ferner hat es sich, insbesondere bei der Hydrierung mit einem rhodiumhaltigen
Katalysator, neben dem hohen Preis für den Katalysator, als nachteilig
erwiesen, daß bei diesen Umsetzungen nicht selten größere Mengen an
Alkylbenzolen sowie weiteren, nicht identifizierbaren Verbindungen, die bei
der Hydrierung als Zersetzungs- bzw. Nebenprodukte gebildet werden,
auftraten. Diese Nebenprodukte erschweren die Aufarbeitung und Reinigung
des Reaktionsproduktes insbesondere dann, wenn z.B. Alkylcyclohexanole als
Duftstoffe bzw. zur Herstellung von Duftstoffen verwendet werden sollen.
Ferner nimmt die Aktivität vieler der in den oben beschriebenen Verfahren
verwendete Katalysatoren rasch ab, und zwar insbesondere dann, wenn die
Hydrierung zur Beschleunigung der Reaktionsgeschwindigkeit bei höheren
Reaktionstemperaturen durchgeführt wird.
In einer weiteren Ausführungsform betrifft die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zur Umsetzung, vorzugsweise Hydrierung, von Polymeren mit
hydrierbaren Gruppen, vorzugsweise mit Nitrilgruppen unter Verwendung des
hierin beschriebenen makroporösen, Ruthenium enthaltenden Katalysators.
Verfahren zur Hydrierung von Polymeren, die mindestens eine hydrierbare
Einheit aufweisen, sind an sich bekannt. Eine Gruppe von Polymeren, die
in der Vergangenheit besonders intensiv als Edukte in Verfahren zur Hydrierung
von Polymeren eingesetzt wurden, stellen Nitrilgruppen aufweisende
Polymere dar. Diese werden auch im erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise
eingesetzt, wobei die entsprechenden Amingruppen enthaltenden Polymere
erhalten werden.
Die bei diesem Verfahren erhaltenen Polymere mit Amingruppen können
beispielsweise als Verzweigungsmittel, Vernetzungsmittel oder Komplexbildner
eingesetzt werden, wobei als bevorzugte Anwendungsgebiete für derartige
Polymere z.B. die Papierherstellung, Waschmittelindustrie, Klebstoffe und
Kosmetika zu nennen sind.
Für die Reduktion von Polymeren, die Nitrilgruppen enthalten, zu Polymeren,
die Amingruppen enthalten, wurden in der Vergangenheit eine Vielzahl
von Systemen beschrieben, wobei neben der Reduktion mit komplexen
Metallhydriden, wie sie beispielsweise in den deutschen Patenten DE 1 226
303 und DE 2 905 671 beschrieben sind, auch die Hydrierung mit Wasserstoff
zu nennen ist.
Letztere ist wesentlich kostengünstiger und benötigt im Gegensatz zur Reduktion
mit komplexen Metallhydriden nur katalytische Mengen einer metallhaltigen
Komponente, was sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile
mit sich bringt.
Die Hydrierung mit Wasserstoff wurde in der Vergangenheit sowohl homogen
katalysiert als auch heterogen katalysiert durchgeführt.
Die homogene Katalyse ist chemisch elegant, doch die Katalysatorabtrennung
ist wesentlich aufwendiger als bei der heterogenen Katalyse. Insbesondere bei
katalytischen Prozessen an Polymeren ist die Verwendung eines homogenen
Katalysators nachteilig, da eine destillative Abtrennung des polymeren Produkts
vom Katalysator nicht möglich ist. Wenn man das polymere Produkt
durch Kristallisation oder Fällung vom homogenen Katalysator abtrennen
will, erfordert dies mehrmalige Kristallisation, da Einschlüsse des Katalysators
unvermeidbar sind, was zu verlängerten Reaktionsdauern und höheren
Kosten führt.
Probleme bei der Katalysatorabtrennung treten bei der heterogen-katalytischen
Reaktionsführung nicht auf. Die bislang bekannten heterogen-katalytischen
Verfahren zur Hydrierung von Polymeren, die Nitrilgruppen enthalten, meist
unter Verwendung von Metall-Festbettkatalysatoren nach Raney führen jedoch
häufig nur zu unbefriedigenden Umsätzen und Selektivitäten.
So beschreibt die US 2,456,428 die Hydrierung von Polyacrylnitril, Polymethacrylnitril
und ähnlichen Polymeren. Nach der Hydrierung in Gegenwart
von Raney-Nickel als Katalysator muß nicht-umgesetztes Polymer vor der
weiteren Aufarbeitung abgetrennt werden. Die dort beschriebene Umsetzung
ist demgemäß nicht vollständig verlaufen; die mit diesem Verfahren zu erreichenden
Ausbeuten sind schlecht.
Gemäß der US 3,122,526, die die Hydrierung von cyanoethyliertem Polyacrylnitril
unter Verwendung von Raney-Nickel als Katalysator betrifft, wird
ebenfalls eine nur mäßige Ausbeute des korrespondierenden Amins von unter
10% erhalten.
Die US 2,585,583 beschreibt die Hydrierung von Copolymeren aus Butadien
und Acrylnitril bzw. Methacrylnitril an Suspensions-Hydrierkatalysatoren. Die
US 2,647,146 beschreibt die Hydrierung von Butadien-Oligomeren mit Nitrilendgruppen
unter Verwendung eines Gemischs aus zwei Suspensionskatalysatoren
(Pd auf Kohle und Ni auf Kieselgur). Gemäß dieser beiden Verfahren
müssen jeweils die dort verwendeten Katalysatoren durch Filtration von der
Reaktionslösung abgetrennt werden.
Zusammenfassend läßt sich demnach feststellen, daß die Hydrierung von
Polymeren, die Nitrilgruppen enthalten, zu Polymeren, die Amingruppen
enthalten, zwar bekannt ist, gute Ausbeuten des Amingruppen enthaltenden
Polymers bislang jedoch nur unter Verwendung von Suspensionskatalysatoren
erreicht wurden. Diese müssen durch Filtration von der Reaktionslösung
abgetrennt werden und können nicht in einem Festbettreaktor eingesetzt
werden.
Ein Katalysator, bestehend aus einem makroporösen Trägermaterial, auf das
ein Metall der VIII. Nebengruppe des Periodensystems aufgebracht ist, der
zur Hydrierung von Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen verwendet
werden kann, ist in der US 5,110,779 beschrieben. Neunzig Prozent der im
Trägermaterial vorhandenen Poren des dort beschriebenen Katalysators
besitzen einen Durchmesser von mehr als 100 nm. Das Verhältnis der
Oberflächen von Metall zu Träger beträgt dabei 0,07 bis 0,75:1. Dabei wird
im Rahmen dieser Patentschrift insbesondere auf die große Oberfläche des
Metalls im Verhältnis zum Träger abgehoben, und als überraschend angegeben,
da ein derartiger Katalysator noch über eine hohe Aktivität verfügt.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung insbesondere ein Verfahren zur
Umsetzung, vorzugsweise Hydrierung, einer organischen Verbindung, die
mindestens eine C=O-Gruppe aufweist, wie z. B. ein Keton, Aldehyd, eine
Carbonsäure oder ein Derivat davon, oder ein Gemisch aus zwei oder mehr
davon.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung lag demgemäß in der Bereitstellung
eines Verfahrens zur Umsetzung, vorzugsweise Hydrierung, einer
organischen Verbindung, wie eingangs definiert, wobei sehr hohe Ausbeuten
beziehungsweise nahezu vollständiger Umsatz erreicht werden.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt in der Bereitstellung eines derartigen
Verfahrens, wobei lediglich ein minimaler Anteil von Nebenprodukten
beziehungsweise Zersetzungsprodukten während der Hydrierung anfällt.
Ferner sollte es möglich sein, das Verfahren unter hohen Katalysatorbelastungen
und langen Standzeiten mit einer extrem hohen Turn-Over-Zahl durchzuführen,
wobei die entsprechenden Hydrierungsprodukte in hoher Ausbeute
und hoher Reinheit erhalten werden.
Gelöst werden eine oder mehrere der vorstehenden Aufgaben durch ein
Verfahren zur Umsetzung einer organischen Verbindung in Gegenwart eines
Katalysators, der als Aktivmetall Ruthenium alleine oder zusammen mit
mindestens einem Metall der I., VII. oder VIII. Nebengruppe des Periodensystems,
aufgebracht auf einem Träger, umfaßt, wobei der Träger einen
mittleren Porendurchmesser von mindestens 50 nm und eine Oberfläche BET
von höchstens 30 m2/g aufweist und die Menge des Aktivmetalls 0,01 bis
30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Katalysators, beträgt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Oberflächen des Aktivmetalls
und des Katalysatorträgers < 0,05 ist.
Die vorstehenden Aufgaben sowie gegebenenfalls weitere Aufgaben werden
durch Verfahren zur Hydrierung, wie sie in den Unteransprüchen beschrieben
sind, gelöst. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt darin, daß sehr gute Ergebnisse bei der Verwendung von lediglich
geringen Metallgehalten im Katalysator erzielt werden.
Ferner weist das erfindungsgemäße Verfahren hohe Turn-Over-Zahlen bei
hoher Katalysatorbelastung und über lange Katalysatorstandzeiten hinweg auf.
Die Katalysatorbelastung ist dabei die Raum/Zeit-Ausbeute des Verfahrens,
d.h. die Menge des umgesetzten Edukts pro Zeiteinheit und pro Menge an
vorliegendem Katalysator. Standzeit bedeutet die Zeit bzw. die Menge an
umgesetztem Edukt, die ein Katalysator verkraftet, ohne seine Eigenschaften
einzubüßen und ohne daß sich die Produkteigenschaften signifikant verändern.
Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung den hierin definierten Katalysator
an sich, d.h. einen Katalysator, der als Aktivmetall Ruthenium alleine
oder zusammen mit mindestens einem Metall der I., VII. oder VIII. Nebengruppe
des Periodensystems, aufgebracht auf einem Träger, umfaßt, wobei
der Träger einen mittleren Porendurchmesser von mindestens 50 nm und
eine Oberfläche BET von höchstens 30 m2/g aufweist und die Menge des
Aktivmetalls 0,01 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Katalysators, beträgt, wobei das Verhältnis der Oberflächen des Aktivmetalls
und des Katalysatorträgers < 0,05 ist.
VERBINDUNGEN
Der Begriff "organische Verbindung", wie er im Rahmen der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, umfaßt alle organischen Verbindungen, die
katalytisch umgesetzt werden können, insbesondere solche, die mit Wasserstoff
zu behandelnde Gruppen, wie z.B. C-C-Doppel- oder C-C-Dreifach-Bindungen,
aufweisen. Er umfaßt sowohl niedermolekulare organische Verbindungen
als auch Polymere. "Niedermolekulare organische Verbindungen"
sind dabei Verbindungen mit einem Molekulargewicht von unter 500. Der
Begriff "Polymer" ist dahingehend definiert, daß er Moleküle mit einem
Molekulargewicht von mehr als ungefähr 500 bezeichnet.
Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Umsetzung
einer organischen Verbindung in Gegenwart eines Katalysators wie hierin
definiert, wobei die Umsetzung eine Hydrierung, Dehydrierung, Hydrogenolyse,
aminierende Hydrierung oder Dehalogenierung, weiter bevorzugt eine
Hydrierung ist.
Dabei können insbesondere organische Verbindungen eingesetzt werden, die
eine oder mehrere der folgenden Struktureinheiten aufweisen:
C=C C≡C
C=N
C≡N
C=O
C=S
―NO2
Besonders geeignet ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Umsetzung,
vorzugsweise Hydrierung, einer organischen Verbindung, die ausgewählt wird
aus der Gruppe bestehend aus einer aromatischen Verbindung, in der mindestens
eine Hydroxylgruppe an einen aromatischen Kern gebunden ist, einer
aromatischen Verbindung, in der mindestens eine Aminogruppe an einen
aromatischen Kern gebunden ist, einem Keton, einem Aldehyd, einer Carbonsäure
oder einem Derivat davon, einem Polymer, das mindestens eine C-C-Doppelbindung
aufweist, einem Polymer, das mindestens eine C=O-Gruppe
aufweist, einem Polymer, das mindestens eine C≡N-Gruppe aufweist, und
einem Gemisch aus zwei oder mehr davon.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens können auch organische
Verbindungen umgesetzt werden, die Einheiten verschiedener Strukturen, wie
oben definiert, enthalten, z.B. organische Verbindungen, die sowohl C-C-Mehrfachbindungen
als auch Carbonylgruppen aufweisen, da die im Rahmen
des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten Katalysatoren in der Lage
sind, zunächst eine der beiden Gruppen selektiv umzusetzen, vorzugsweise
zu hydrieren, d.h. eine Hydrierung dieser Gruppen von ungefähr 90 bis
100% zu erreichen, während zunächst gleichzeitig die anderen Gruppen zu
weniger als 25% und im allgemeinen in einem Bereich von 0 bis ungefähr
7% umgesetzt, vorzugsweise hydriert werden. Dabei werden im allgemeinen
zunächst die C-C-Mehrfachbindungen und anschließend die C=O-Gruppen
umgesetzt bzw. hydriert.
Der Begriff "aromatische Verbindung, in der mindestens eine Hydroxylgruppe
an einem aromatischen Kern gebunden ist" bzw. "aromatische Verbindung,
in der mindestens eine Aminogruppe an einen aromatischen Kern
gebunden ist" steht für alle Verbindungen, die eine Einheit der folgenden
Struktur (I) aufweisen:
wobei R eine Hydroxyl- oder eine Aminogruppe darstellt.
Sofern im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens aromatische Verbindungen
eingesetzt werden, in denen mindestens eine Hydroxylgruppe und
ferner mindestens ein gegebenenfalls substituierter C1-10-Alkylrest und/oder
-Alkoxyrest an einen aromatischen Kern gebunden ist, kann je nach Reaktionsbedingungen
(Temperatur, Lösungsmittel) das erhaltene Isomerenverhältnis
von cis- zu trans-konfigurierten Produkten in einem weiten Bereich
variiert werden. Ferner können die erhaltenen Verbindungen ohne weitere
Reinigungsschritte weiterverarbeitet werden. Dabei wird die Bildung von
Alkylbenzolen praktisch vollständig vermieden.
Wie auch die oben beschriebenen Verbindungen, in denen mindestens eine
Hydroxylgruppe an einen aromatischen Kern gebunden ist, können im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens auch aromatische Verbindungen,
in denen mindestens eine Aminogruppe an einen aromatischen Kern gebunden
ist, mit hoher Selektivität zu den entsprechenden cycloaliphatischen
Verbindungen hydriert werden, wobei für die zusätzlich mit einem C1-10-Alkylrest
und/oder -Alkoxyrest substituierten Amine bezuglich des Verhältnisses
der cis- und trans-Isomeren das oben Gesagte gilt.
Insbesondere wird im Rahmen dieser Ausführungsform die Bildung von
Desaminierungsprodukten, wie beispielsweise Cyclohexanen oder teilhydrierten
Dimerisierungsprodukten wie Phenylcyclohexylaminen, praktisch vollständig
vermieden.
Im einzelnen können im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens folgende
Verbindungen umgesetzt werden:
Aromatische Verbindungen, in denen mindestens eine Hydroxylgruppe an
einen aromatischen Kern gebunden ist
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können aromatische Verbindungen, in
denen mindestens eine Hydroxylgruppe und vorzugsweise ferner mindestens
ein gegebenenfalls substituierter C1-10-Alkylrest und/oder Alkoxyrest an einen
aromatischen Kern gebunden ist, umgesetzt, vorzugsweise zu den entsprechenden
cycloaliphatischen Verbindungen hydriert werden, wobei auch
Gemische zweier oder mehr dieser Verbindungen eingesetzt werden können.
Dabei können die aromatischen Verbindungen einkernige oder mehrkernige
aromatische Verbindungen sein. Die aromatischen Verbindungen enthalten
mindestens eine Hydroxylgruppe, die an einen aromatischen Kern gebunden
ist, die einfachste Verbindung dieser Gruppe ist Phenol. Vorzugsweise
weisen die aromatischen Verbindungen eine Hydroxylgruppe pro aromatischem
Kern auf. Die aromatischen Verbindungen können an dem aromatischen
Kern oder den aromatischen Kernen substituiert sein durch einen oder
mehrere Alkyl- und/oder Alkoxyreste, vorzugsweise C1-10-Alkyl- und/oder
Alkoxyreste, besonders bevorzugt C1-10-Alkylreste, insbesondere Methyl-,
Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, tert.-Butylreste; unter den
Alkoxyresten sind die C1-8-Alkoxyreste, wie z.B. Methoxy-, Ethoxy-, Propoxy-,
Isopropoxy-, Butoxy-, Isobutoxy-, tert.-Butoxy-Reste, bevorzugt. Der
aromatische Kern oder die aromatischen Kerne sowie die Alkyl- und Alkoxyreste
können gegebenenfalls durch Halogenatome, insbesondere Fluoratome,
substituiert sein oder andere geeignete inerte Substituenten aufweisen.
Vorzugsweise weisen die erfindungsgemäß umsetzbaren, vorzugsweise hydrierbaren
Verbindungen mindestens einen, vorzugsweise einen bis vier,
insbesondere einen C1-10-Alkylrest auf, der sich vorzugsweise am gleichen
aromatischen Kern befindet wie die mindestens eine Hydroxylgruppe. Bevorzugte
Verbindungen sind (Mono)alkylphenole, wobei der Alkylrest in o-, m- oder
p-Position zur Hydroxylgruppe stehen kann. Insbesondere bevorzugt
sind trans-Alkylphenole, auch als 4-Alkylphenole bezeichnet, wobei der
Alkylrest vorzugsweise 1 bis 10 Kohlenstoffatome aufweist und insbesondere
ein tert.-Butylrest ist. Bevorzugt ist 4-tert.-Butylphenol. Erfindungsgemäß
verwendbare mehrkernige aromatische Verbindungen sind beispielsweise β-Naphthol
und α-Naphthol.
Die aromatischen Verbindungen, in denen mindestens eine Hydroxylgruppe
und vorzugsweise ferner mindestens ein gegebenenfalls substituierter C1-10-Alkylrest
und/oder Alkoxyrest an einen aromatischen Kern gebunden ist,
können auch mehrere aromatische Kerne aufweisen, die über einen Alkylenrest,
vorzugsweise eine Methylengruppe verknüpft sind. Die verknüpfende
Alkylengruppe, vorzugsweise Methylengruppe, kann einen oder mehrere
Alkylsubstituenten aufweisen, die C1-20-Alkylreste sein können und vorzugsweise
C1-10-Alkylreste, besonders bevorzugt sind Methyl-, Ethyl-, Propyl-,
Isopropyl-, Butyl- oder tert.-Butylreste, sind.
Dabei kann jeder der aromatischen Kerne mindestens eine Hydroxylgruppe
gebunden enthalten. Beispiele solcher Verbindungen sind Bisphenole, die in
4-Position über einen Alkylenrest, vorzugsweise einen Methylenrest, verknüpft
sind.
Insbesondere bevorzugt umgesetzt wird im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens ein mit einem C1-10-Alkylrest, vorzugsweise C1-6-Alkylrest, substituiertes
Phenol, wobei der Alkylrest gegebenenfalls mit einem aromatischen
Rest substituiert ist, oder Gemische zweier oder mehrerer dieser Verbindungen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform dieses Verfahrens wird p-tert.-Butylphenol,
Bis(p-hydroxyphenyl)dimethylmethan oder ein Gemisch
davon umgesetzt.
Aromatische Verbindungen, in denen mindestens eine Aminogruppe an
einen aromatischen Kern gebunden ist
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können ferner aromatische Verbindungen,
in denen mindestens eine Aminogruppe an einen aromatischen Kern
gebunden ist, umgesetzt, vorzugsweise zu den entsprechenden cycloaliphatischen
Verbindungen hydriert werden, wobei auch Gemische zweier oder
mehr dieser Verbindungen eingesetzt werden können. Dabei können die
aromatischen Verbindungen einkernige oder mehrkernige aromatische Verbindungen
sein. Die aromatischen Verbindungen enthalten mindestens eine
Aminogruppe, die an einen aromatischen Kern gebunden ist. Vorzugsweise
sind die aromatischen Verbindungen aromatische Amine oder Diamine. Die
aromatischen Verbindungen können an dem aromatischen Kern oder den
aromatischen Kernen oder an der Aminogruppe substituiert sein durch einen
oder mehrere Alkyl- und/oder Alkoxyreste, vorzugsweise C1-20-Alkylreste,
insbesondere Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, tert.-Butylreste;
unter den Alkoxyresten sind die C1-8-Alkoxyreste, wie z.B.
Methoxy-, Ethoxy-, Propoxy-, Isopropoxy-, Butoxy-, Isobutoxy-, tert.-Butoxy-Reste,
bevorzugt. Der aromatische Kern oder die aromatischen Kerne sowie
die Alkyl- und Alkoxyreste können gegebenenfalls durch Halogenatome, insbesondere
Fluoratome, substituiert sein oder andere geeignete inerte Substituenten
aufweisen.
Die aromatische Verbindung, in der mindestens eine Aminogruppe an einen
aromatischen Kern gebunden ist, kann auch mehrere aromatische Kerne
aufweisen, die über eine Alkylengruppe, vorzugsweise eine Methylengruppe,
verknüpft sind. Die verknüpfende Alkylengruppe, vorzugsweise Methylengruppe,
kann einen oder mehrere Alkylsubstituenten aufweisen, die C1-20-Alkylreste
sein können und vorzugsweise C1-10-Alkylreste, besonders bevorzugt
Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, sec.-Butyl- oder tert.-Butylreste,
sind.
Die an den aromatischen Kern gebundene Aminogruppe kann ebenfalls durch
einen oder zwei der vorstehend beschriebenen Alkylreste substituiert sein.
Besonders bevorzugte Verbindungen sind Anilin, Naphthylamin, Diaminobenzole,
Diaminotoluole und Bis-p-aminophenylmethan oder Gemische davon.
C=O-Gruppen enthaltende Verbindungen
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können C = O-Gruppen enthaltende
Verbindungen, also insbesondere Aldehyde, Ketone, Carbonsäuren und deren
Derivate, wie z.B. Carbonsäureester, Carbonsäurehalogenide und Carbonsäureanhydride
sowie Gemische aus zwei oder mehr der oben genannten Verbindungen
umgesetzt, insbesondere hydriert werden.
Dabei werden insbesondere Aldehyde und Ketone, vorzugsweise solche mit
1 bis 20 C-Atomen, wie z.B. Formaldehyd, Acetaldehyd, Propionaldehyd,
n-Butyraldehyd, Valeraldehyd, Caproaldehyd, Heptaldehyd, Phenylacetaldehyd,
Acrolein, Crotonaldehyd, Benzaldehyd, o-Tolualdehyd, m-Tolualdehyd, p-Toluoaldehyd,
Salicylaldehyd, Anisaldehyd, Vanillin, Zimtaldehyd, Aceton,
Methylethylketon, 2-Pentanon, 3-Pentanon, 2-Hexanon, 3-Hexanon, Cyclohexanon,
Isophoron, Methylisobutylketon, Mesityloxid, Acetophenon, Propiophenon,
Benzophenon, Benzalaceton, Dibenzalaceton, Benzalacetophenon,
Glykolaldehyd, Glyceraldehyd, Glyoxal, 2,3-Butandion, 2,4-Pentandion, 2,5-Hexandion,
Terephthaldialdehyd, Glutardialdehyd, Diethylketon, Methylvinylketon,
Acetylaceton, 2-Ethylhexanal oder Gemische aus zwei oder mehr
davon eingesetzt.
Ferner kommen auch Polyketone, wie z.B. Ethylen/CO-Copolymere zum
Einsatz.
Ferner lassen sich Carbonsäuren und Derivate davon umsetzen, wobei solche
mit 1 bis 20 C-Atomen bevorzugt sind. Im einzelnen zu nennen sind:
Carbonsäuren, wie z.B. Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure,
Isobuttersäure, n-Valeriansäure, Trimethylessigsäure ("Pivalinsäure"), Capronsäure,
Önanthsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure,
Palmitinsäure, Stearinsäure, Acrylsäure, Methacrylsäure, Ölsäure,
Elaidinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Cyclohexancarbonsäure, Benzoesäure,
Phenylessigsäure, o-Toluylsäure, m-Toluylsäure, p-Toluylsäure, o-Chlorbenzoesäure,
p-Chlorbenzoesäure, o-Nitrobenzoesäure, p-Nitrobenzoesäure, Salicylsäure,
p-Hydroxybenzoesäure, Anthranilsäure, p-Aminobenzoesäure, Oxalsäure,
Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure,
Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Phthalsäure,
Isophthalsäure, Terephthalsäure; Carbonsäurehalogenide, wie z.B. die Chloride oder Bromide der oben
genannten Carbonsäuren, insbesondere Acetylchlorid oder -bromid, Stearylchlorid
oder -bromid und Benzoylchlorid oder -bromid, die insbesondere
dehalogeniert werden; Carbonsäureester, wie z.B. die C1-C10-Alkylester der oben genannten Carbonsäuren,
insbesondere Methylformiat, Essigester, Buttersäurebutylester,
Terephthalsäuredimethylester, Adipinsäuredimethylester, (Meth)acrylsäuremethylester,
Butyrolacton, Caprolacton und Polycarbonsäureester, wie z.B. Polyacryl- und Polymethacrylsäureester und deren Copolymere und Polyester, wie
z.B. Polymethylmethacrylat, wobei hier insbesondere Hydrogenolysen, also
die Umsetzung von Estern zu den entsprechenden Säuren und Alkoholen,
durchgeführt werden; Carbonsäureanhydride, wie z.B. die Anhydride der oben genannten Carbonsäuren,
insbesondere Essigsäureanhydrid, Propionsäureanhydrid, Benzoesäureanhydrid
und Maleinsäureanhydrid.
Carbonsäureamide, wie z.B. Formamid, Acetamid, Propionamid, Stearamid,
Terephthalsäureamid. Ferner können auch Hydroxycarbonsäuren, wie z.B. Milch-, Äpfel-, Wein- oder
Zitronensäure, oder Aminosäuren, wie z.B. Glycin, Alanin, Prolin und
Arginin, umgesetzt werden.
Nitrile
Ferner können auch Nitrile umgesetzt werden, vorzugsweise aliphatische und
aromatische Mono- und Dinitrile, wie z.B. Acetonitril, Propionitril, Butyronitril,
Stearinsäurenitril, Isocrotonsäurenitril, 3-Butennitril, Propinnitril, 3-Butinnitril,
2,3-Butadiennitril, 2,4-Pentadiennitril, 3-Hexen-1,6-dinitril, Chloracetonitril,
Trichloracetonitril, Milchsäurenitril, Phenol-Acetonitril, 2-Chlorbenzonitril,
2,6-Dichlorbenzonitril, Isophthalsäuredinitril und Terephthalsäuredinitril,
insbesondere von aliphatischen α,ω-Dinitrilen, wie z.B. Bernsteinsäuredinitril,
Glutarsäuredinitril, Adipinsäuredinitril, Pimelinsäuredinitril und Korksäuredinitril,
oder Aminonitrilen, wie z.B. 4-Aminobutansäurenitril, 5-Aminopentansäurenitril,
6-Aminohexansäurenitril, 7-Aminoheptansäurenitril und 8-Aminooctansäurenitril.
Ferner lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren folgende Umsetzungen
durchführen:
die Hydrierung von aromatischen Verbindungen, wie z.B. Benzol, Toluolen,
Xylolen, Naphthalinen sowie substituierten Derivaten davon, zu den entsprechenden
alicyclischen Verbindungen; die Hydrierung von Alkenen oder
Alkinen, wie z.B. Ethylen, Propylen, 1-, 2-Buten, 1-, 2-, 3- und 4-Octen,
Butadien und Hexatrien zu den entsprechenden Alkanen; die Hydrierung von
Nitroalkanen, wie z.B. Nitroethan, Nitromethan, Nitropropan und 1,1-Dinitroethan
zu den entsprechenden Aminen; die Hydrierung von Iminen, wie z.B. Chinoniminen, Ketiminen, Keteniminen
oder aliphatischen Iminen, wie z.B. Propanimin, Hexanimin; die Dehalogenierung
von Halogenatome enthaltenden organischen Verbindungen, insbesondere
von aromatischen halogenhaltigen Verbindungen, wie z.B. Chlor- und
Brombenzol, Brom- und Chlortoluolen sowie Chlor- und Bromxylolen, wobei
dort auch jeweils mit mehreren Halogenatomen substituierte Verbindungen
eingesetzt werden können; die aminierende Hydrierung von z.B. Alkoholen,
wie z.B. Vinylalkohol.
Ferner lassen sich Oxime mit dem erfindungsgemäßen Verfahren umsetzen
oder sekundäre Amine aus Ketonen und primären Aminen herstellen.
Polymere
Die erfindungsgemäßen Katalysatoren können auch für Hydrierungen, Dehydrierungen,
Hydrogenolysen, aminierende Hydrierungen und Dehalogenierungen
von großen Molekülen, vorzugsweise von Polymeren, verwendet werden.
Demgemäß betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Umsetzung
eines Polymers, das mindestens eine katalytisch umsetzbare Gruppe
aufweist, in Gegenwart des oben beschriebenen Katalysators, wobei die
Hydrierung von C=O-Gruppen aufweisenden Polymeren, wie z.B. Polyester
von Dicarbonsäuren, ungesättigten Monocarbonsäuren, wie z.B. Poly(meth)acrylaten,
Olefin/CO-Copolymeren oder Polyketonen, sowie die Hydrierung
von Nitrilgruppen aufweisenden Polymeren, wie z.B. Styrol-Butadien-Copolymeren,
Acrylnitril-Copolymeren, und die aminierende Hydrierung von
Polyvinylalkoholen und Polyketonen bevorzugt ist.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Hydrierung
eines Polymers, das mindestens eine C=O-Gruppe aufweist, oder eines
Polymers, das mindestens eine C≡N-Gruppe aufweist, in Gegenwart des
oben genannten Katalysators.
Der Begriff "Polymer, das mindestens eine katalytisch umsetzbare Einheit
aufweist" steht für alle Polymere, die derartige Einheiten aufweisen, insbesondere
für Polymere, die Einheiten der folgenden Strukturen (I) bis
(VIII), wie oben bezüglich der monomeren Verbindungen definiert, oder ein
Halogenatom aufweisen. Dabei ist es selbstverständlich, daß die hier in Rede
stehenden Polymere die jeweilige Einheit mindestens einmal enthalten und
sich auch innerhalb des erfindungsgemäß umgesetzten Polymers eine oder
mehrere Einheiten von zwei oder mehr der Strukturen (I) bis (VIII) befinden
können.
Das mittlere Molekulargewicht der im erfindungsgemäßen Verfahren umzusetzenden
Polymere beträgt im allgemeinen ungefähr 500 bis ungefähr 500.000,
vorzugsweise ungefähr 1.000 bis ungefähr 100.000 und weiter bevorzugt
ungefähr 1.000 bis ungefähr 50.000, es können jedoch auch Polymere mit
höherem Molekulargewicht bis hin zu einer oder mehreren Millionen umgesetzt
werden.
Als Beispiele für im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens umsetzbare,
vorzugsweise hydrierbare Polymere sind die folgenden zu nennen:
Polymere mit C―C-Doppelbindungen, wie z.B. Polybutadiene, wie z.B.
Poly(2,3-dimethylbutadien), Polyisopren, Polyacetylene und Polycyclopenta- und
-hexadiene; Polymere mit C―C-Dreifachbindungen, wie z.B. Polydiacetylene;
Polymere mit aromatischen Gruppen, wie z.B. Polystyrol, Acrylnitril-Butadien-Styrol-Terpolymere
und Styrol-Acrylnitril-Copolymere; Polymere mit
C―N-Dreifachbindungen, wie z.B. Polyacrylnitril, Polyacrylnitril-Copolymere
mit z.B. Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylacetat oder (Meth)acrylsäureestern
oder Gemischen aus zwei oder mehr davon als Comonomere; Polymere
mit C―O-Doppelbindungen, wie z.B. Polyester, Polyacrylamide, Polyacrylsäuren,
Polyharnstoffe und Polyketone; Polymere mit C―S-Doppelbindungen,
wie z. B. Polysulfone und Polyethersulfone; halogenhaltige Polymere,
wie z.B. Polyvinylchlorid und Polyvinylidenchlorid; sowie Nitrogruppen
enthaltende Polymere, die durch Nitrierung von z.B. Polyolefinen durch
polymeranaloge Umsetzung erhalten werden können.
Beispiele für im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt eingesetzte
Polymere schließen Polyisopren, Polybutadien, Ethylen/CO-Copolymere,
Propylen/CO-Copolymere, Polymethyl(meth)acrylat, Polyterephthalate, Polyadipate,
Styrol-Butadien-Copolymere, Acrylnitril-Butadien-Copolymere, Acrylnitril-Styrol-Butadien-Copolymere,
Styrol-Isopren-Styrol-Triblockcopolymere,
Styrol-Butadien-Styrol-Triblockcopolymere und Styrol-Butadien-Styrol-Sternblock-Copolymere
ein.
Im allgemeinen findet eine vollständige Umsetzung der eingesetzten Edukte
statt. Die Umsetzung, vorzugsweise Hydrierung, kann jedoch auch so durchgeführt
werden, daß durch geeignete Wahl von Temperatur, z.B. H2-Druck
und H2-Menge lediglich eine Art von z.B. hydrierbaren Gruppen hydriert
wird, während die andere Art von hydrierbaren Gruppen nicht hydriert wird.
Besonders geeignet ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Umsetzung,
vorzugsweise Hydrierung, von Polymeren, die Einheiten verschiedener Strukturen,
wie oben definiert, enthalten, z.B. Polymere, die sowohl C-C-Mehrfachbindungen
als auch C=O-Gruppen und/oder C≡N-Gruppen aufweisen, da
die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten Katalysatoren
in der Lage sind, zunächst die C-C-Mehrfachbindungen selektiv umzusetzen,
d.h. eine Umsetzung dieser Gruppen von ungefähr 90 bis 100% zu erreichen,
während zunächst gleichzeitig die C=O- und/oder C≡N-Gruppen zu
weniger als 25% und im allgemeinen in einem Bereich von 0 bis ungefähr
7% umgesetzt, z.B. hydriert werden.
Nach Beendigung der Umsetzung der in den Polymeren vorhandenen C-C-Mehrfachbindungen
ist es selbstverständlich möglich, durch weitere Zufuhr
von Wasserstoff auch die restlichen, im Polymer vorhandenen ungesättigten
Gruppen, wie z.B. C=O-Gruppen, nahezu quantitativ umzusetzen, z.B. zu
hydrieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl für bereits isolierte als auch
für lebende Polymere eingesetzt werden.
KATALYSATOREN
Die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren können technisch hergestellt
werden durch Auftragen von Ruthenium und gegebenenfalls mindestens einem
Metall der I., VII. oder VIII. Nebengruppe des Periodensystems, das
verschieden von Ru ist, auf einem geeigneten Träger.
Die Auftragung kann durch Tränken des Trägers in wäßrigen Metallsalzlösungen,
wie wäßrigen Rutheniumsalzlösungen, durch Aufsprühen entsprechender
Metallsalzlösungen auf den Träger oder durch andere geeignete Verfahren
erreicht werden. Als Rutheniumsalze zur Herstellung der Rutheniumsalzlösungen
wie auch als Metallsalze der I., VII. oder VIII. Nebengruppe
des Periodensystems eignen sich die Nitrate, Nitrosylnitrate, Halogenide,
Carbonate, Carboxylate, Acetylacetonate, Chlorokomplexe, Nitrokomplexe
oder Aminkomplexe der entsprechenden Metalle, wobei die Nitrate und
Nitrosylnitrate bevorzugt sind.
Bei Katalysatoren, die neben Ruthenium noch weitere Metalle als Aktivmetall
auf dem Träger aufgetragen enthalten, können die Metallsalze bzw. Metallsalzlösungen
gleichzeitig oder nacheinander aufgebracht werden.
Die mit der Rutheniumsalz- bzw. Metallsalzlösung beschichteten bzw. getränkten
Träger werden anschließend, vorzugsweise bei Temperaturen zwischen
100°C und 150°C, getrocknet und wahlweise bei Temperaturen
zwischen 200°C und 600°C, vorzugsweise zwischen 350°C und 450°C
calciniert. Bei getrennter Auftränkung wird der Katalysator nach jedem
Tränkschritt getrocknet und wahlweise calciniert, wie oben beschrieben. Die
Reihenfolge, in der die Aktivkomponenten aufgetränkt werden, ist dabei frei
wählbar.
Anschließend werden die beschichteten und getrockneten sowie wahlweise
calcinierten Träger durch Behandlung in einem Gasstrom, der freien Wasserstoff
enthält, bei Temperaturen zwischen ungefähr 30°C und ungefähr
600°C, vorzugsweise zwischen ungefähr 150°C und ungefähr 450°C aktiviert.
Vorzugsweise besteht der Gasstrom aus 50 bis 100 Vol.-% H2 und 0
bis 50 Vol.-% N2.
Werden neben Ruthenium ein oder mehrere weitere Metalle der I., VII.
oder VIII. Nebengruppe des Periodensystems auf den Träger aufgebracht, so
werden vorzugsweise Platin, Kupfer, Rhenium, Cobalt und Nickel oder
Gemische von zwei oder mehr davon verwendet.
Die Ruthenium- bzw. Metallsalzlösung wird in einer solchen Menge auf den
oder die Träger aufgebracht, daß der Gesamtgehalt an Aktivmetall, jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht des Katalysators, ungefähr 0,01 bis ungefähr
30 Gew.-%, vorzugsweise ungefähr 0,01 bis ungefähr 5 Gew.-%, weiter
bevorzugt ungefähr 0,01 bis ungefähr 1 Gew.-%, und insbesondere ungefähr
0,05 bis ungefähr 1 Gew.-% beträgt.
Die Metalloberfläche auf dem Katalysator beträgt dabei insgesamt vorzugsweise
ungefähr 0,01 bis ungefähr 10 m2/g, weiter bevorzugt ungefähr 0,05
bis ungefähr 5 m2/g und insbesondere ungefähr 0,05 bis ungefähr 3 m2/g
des Katalysators. Die Metalloberfläche wird mittels der von J. LeMaitre et
al. in "Characterization of Heterogenous Catalysts", Hrsg. Francis Delanney,
Marcel Dekker, New York 1984, S. 310 - 324, beschriebenen Chemisorptionsverfahren
bestimmt.
Im erfindungsgemäß verwendeten Katalysator beträgt das Verhältnis der
Oberflächen des/der Aktivmetalls/-metalle und des Katalysatorträgers weniger
als ungefähr 0,05, wobei der untere Grenzwert bei ungefähr 0,0005 liegt.
TRÄGER
Die zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren verwendbaren
Trägermaterialien sind solche, die makroporös sind und einen
mittleren Porendurchmesser von mindestens ungefähr 50 nm, vorzugsweise
mindestens ungefähr 100 nm, insbesondere mindestens ungefähr 500 nm,
aufweisen und deren Oberfläche nach BET höchstens ungefähr 30 m2/g,
vorzugsweise höchstens ungefähr 15 m2/g, weiter bevorzugt höchstens
ungefähr 10 m2/g, insbesondere höchstens ungefähr 5 m2/g und weiter
bevorzugt höchstens ungefähr 3 m2/g liegt. Genauer gesagt, beträgt der
mittlere Porendurchmesser des Trägers vorzugsweise ungefähr 100 nm bis
ungefähr 200 µm, weiter bevorzugt ungefähr 500 nm bis ungefähr 50 µm.
Die Oberfläche des Trägers beträgt vorzugsweise ungefähr 0,2 bis ungefähr
15 m2/g, weiter bevorzugt ungefähr 0,5 bis ungefähr 10 m2/g, insbesondere
ungefähr 0,5 bis ungefähr 5 m2/g und weiter bevorzugt ungefähr 0,5 bis
ungefähr 3 m2/g.
Der Begriff "makroporös" wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung so
verwendet, wie er in Pure Applied Chem. 45, S. 79 (1976) definiert ist,
nämlich als Poren, deren Durchmesser oberhalb von 50 nm liegt.
Die Oberfläche des Trägers wird bestimmt nach dem BET-Verfahren durch
N2-Adsorption, insbesondere nach DIN 66131. Die Bestimmung des mittleren
Porendurchmesser und der Porengrößenverteilung erfolgt durch Hg-Porosymmetrie,
insbesondere nach DIN 66133.
Vorzugsweise kann die Porengrößenverteilung des Trägers annähernd bimodal
sein, wobei die Porendurchmesserverteilung mit Maxima bei etwa 600 nm
und etwa 20 µm bei der bimodalen Verteilung eine spezielle Ausführungsform
der Erfindung darstellt.
Weiter bevorzugt ist ein Träger mit einer Oberfläche von 1,75 m2/g, der
diese bimodale Verteilung des Porendurchmessers aufweist. Das Porenvolumen
dieses bevorzugten Trägers beträgt vorzugsweise etwa 0,53 ml/g.
Als makroporöses Trägermetall verwendbar sind beispielsweise Aktivkohle,
Siliciumcarbid, Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, Titandioxid, Zirkoniumdioxid,
Magnesiumoxid, Zinkoxid oder Gemische von zwei oder mehr davon, wobei
Aluminiumoxid und Zirkoniumdioxid vorzugsweise verwendet werden.
Die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren zeigen eine hohe Reaktivität
(hohe Turn-Over-Zahl), Selektivität und Standzeit. Unter Einsatz der erfindungsgemäß
verwendeten Katalysatoren werden in der Hydrierung die Hydrierungsprodukte
in hoher Ausbeute und Reinheit gewonnen, wobei eine
nachfolgende Reinigung überflüssig ist.
Bei der Hydrierung einer aromatischen Verbindung, in der mindestens eine
Hydroxylgruppe an einen aromatischen Kern gebunden ist, werden insbesondere
bei der Hydrierung von 4-Alkyl- oder 4-Alkoxy-substituierten Phenolen,
wie sie vorstehend beschrieben sind, überwiegend trans-cycloaliphatische
Verbindungen erhalten. Der Anteil an trans-cycloaliphatischen Verbindungen
beträgt dabei gemäß einer Ausführungsform der Erfindung mindestens 60 %,
vorzugsweise mindestens 65 %. Der Umsatz ist praktisch quantitativ, der
Restaromatenteil liegt vorzugsweise unter 0,01 Gew.-%, bezogen auf die
gesamte Produktmenge. Das erhaltene Hydrierungsprodukt kann in einer
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung somit direkt einer
Weiterverarbeitung zugeführt werden, ohne gereinigt werden zu müssen.
LÖSUNGS- ODER VERDÜNNUNGSMITTEL
Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann die Umsetzung, vorzugsweise
Hydrierung, unter Abwesenheit eines Lösungs- oder Verdünnungsmittels
durchgeführt werden, d.h. es ist nicht erforderlich, die Umsetzung in Lösung
durchzuführen.
Es kann auch die Schmelze eines Polymers direkt umgesetzt werden.
Vorzugsweise wird jedoch ein Lösungs- oder Verdünnungsmittel eingesetzt.
Als Lösungs- oder Verdünnungsmittel kann jedes geeignete Lösungs- oder
Verdünnungsmittel eingesetzt werden. Die Auswahl ist dabei nicht kritisch.
Beispielsweise können die Lösungs- oder Verdünnungsmittel auch geringe
Mengen an Wasser enthalten.
Bei der Umsetzung, vorzugsweise Hydrierung, einer aromatischen Verbindung,
in der mindestens eine Hydroxylgruppe an einen aromatischen Kern
gebunden ist, schließen Beispiele geeigneter Lösungs- oder Verdünnungsmittel
die folgenden ein:
Geradkettige oder cyclische Ether, wie beispielsweise Tetrahydrofuran oder
Dioxan, sowie aliphatische Alkohole, in denen der Alkylrest vorzugsweise 1
bis 10 Kohlenstoffatome, insbesondere 3 bis 6 Kohlenstoffatome, aufweist.
Beispiele bevorzugt verwendbarer Alkohole sind i-Propanol, n-Butanol, i-Butanol
und n-Hexanol.
Gemische dieser oder anderer Lösungs- oder Verdünnungsmittel können
ebenfalls verwendet werden.
Bei der Umsetzung, vorzugsweise Hydrierung, einer aromatischen Verbindung,
in der mindestens eine Aminogruppe an einen aromatischen Kern
gebunden ist, schließen Beispiele geeigneter Lösungs- oder Verdünnungsmittel
die folgenden ein:
Geradkettige oder cyclische Ether, wie beispielsweise Tetrahydrofuran oder
Dioxan, sowie Ammoniak und Mono- oder Dialkylamine, in denen der
Alkylrest vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatome aufweist, wie z.B. Methyl-,
Ethyl-, Propylamin oder die entsprechenden Dialkylamine.
Gemische dieser oder anderer Lösungs- oder Verdünnungsmittel können
ebenfalls verwendet werden.
In beiden obigen Ausführungsformen ist die Menge des eingesetzten Lösungs- oder Verdünnungsmittels nicht in besonderer Weise beschränkt und
kann je nach Bedarf frei gewählt werden, wobei jedoch solche Mengen
bevorzugt sind, die zu einer 10 bis 70 Gew.-%igen Lösung der zur Hydrierung
vorgesehenen Verbindung führen.
Besonders bevorzugt wird im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens das
bei der Umsetzung, vorzugsweise Hydrierung, dieses Verfahrens gebildete
Produkt als Lösungsmittel eingesetzt, gegebenenfalls neben anderen Lösungs- oder
Verdünnungsmitteln. In diesem Fall kann ein Teil des im Verfahren
gebildeten Produktes den umzusetzenden, vorzugsweise zu hydrierenden,
Verbindungen beigemischt werden. Bezogen auf das Gewicht der zur Umsetzung,
vorzugsweise Hydrierung, vorgesehenen aromatischen Verbindungen
wird vorzugsweise die 1 bis 30-fache, besonders bevorzugt die 5 bis 20-fache,
insbesondere die 5 bis 10-fache Menge des Umsetzungsproduktes als
Lösungs- oder Verdünnungsmittel zugemischt.
Auch für die anderen erfindungsgemäß umsetzbaren Verbindungen gilt das
oben Gesagte, wobei auch dort keine Beschränkungen bezüglich der Lösungs- und
Verdünnungsmittel bestehen.
Bei der Umsetzung, vorzugsweise Hydrierung, von Polymeren schließen
Beispiele geeigneter Lösungs- oder Verdünnungsmittel die folgenden ein:
Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Hexan, Cyclohexan, Methylcyclohexan, Heptan,
Octan, Toluol, Xylol usw., und geradkettige oder cyclische Ether, wie z.B.
Tetrahydrofuran, Dioxan, Dibutylether, Methyl-tert.-Butylether usw,. Ketone,
wie z.B. Methylethylketon und Aceton, Ester, wie z.B. Ethylacetat, oder
Amide, wie z.B. DMF und N-Methylpyrrolidon.
Vorzugsweise werden Cyclohexan, Toluol oder THF eingesetzt. Gemische
dieser und anderer Lösungs- und Verdünnungsmittel können ebenfalls verwendet
werden.
Sofern das Polymer durch Lösungspolymerisation erhalten wurde, kann die
das Polymer enthaltende resultierende Lösung direkt zur Umsetzung im
erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden.
Die Menge des eingesetzten Lösungs- oder Verdünnungsmittels ist im Rahmen
des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht in besonderer Weise beschränkt
und kann je nach Bedarf frei gewählt werden, wobei jedoch solche Mengen
bevorzugt sind, die zu einer 1 bis 70-%igen, vorzugsweise 1 bis 40 Gew.-%igen,
Lösung, des zur Umsetzung vorgesehenen Polymers führen.
UMSETZUNG
Nachfolgend wird die Umsetzung am Beispiel einer Hydrierung beschrieben,
wobei - sofern eine Dehydrierung oder eine Oxidation durchgeführt werden
soll - anstelle von Wasserstoff bzw. wasserstoffhaltigen Gasen gasförmige
Kohlenwasserstoffe bzw. sauerstoffhaltige Gase unter den nachstehend beschriebenen
Bedingungen verwendet werden können.
Die Hydrierung wird bei geeigneten Drücken und Temperaturen durchgeführt.
Bevorzugt sind Drücke oberhalb von ungefähr 2 x 106 Pa, vorzugsweise
oberhalb von ungefähr 5 x 106 Pa, insbesondere von ungefähr 1 x
107 bis ungefähr 3 x 107 Pa. Bevorzugte Temperaturen liegen in einem
Bereich von ungefähr 30 bis ungefähr 250°C, vorzugsweise von ungefähr
100 bis ungefähr 220°C und insbesondere bei ungefähr 150°C bis ungefähr
200°C.
Das Hydrierungsverfahren kann kontinuierlich oder in Art eines Batch-Verfahrens
durchgeführt werden. Beim kontinuierlichen Verfahren kann dabei ein
Teil des den Reaktor verlassenden Hydrierungsproduktes dem Reaktorzulauf
vor dem Reaktor zugeführt werden. Dabei wird eine solche Menge des den
Reaktor verlassenden Hydrierungsprodukts als Lösungsmittel rückgeführt, daß
die im Unterabschnitt "Lösungs- und Verdünnungsmittel" genannten Mengenverhältnisse
erreicht werden. Die verbleibende Menge an Hydrierungsprodukt
wird abgezogen.
Bei kontinuierlicher Prozeßführung beträgt die Menge der zur Hydrierung
vorgesehenen Verbindung bzw. Verbindungen vorzugsweise ungefähr 0,05 bis
ungefähr 3 kg pro Liter Katalysator pro Stunde, weiter bevorzugt ungefähr
0,1 bis ungefähr 1 kg pro Liter Katalysator pro Stunde.
Als Hydriergase können beliebige Gase verwendet werden, die freien Wasserstoff
enthalten und keine schädlichen Mengen an Katalysatorgiften, wie
beispielsweise CO, aufweisen. Beispielsweise können Reformerabgase verwendet
werden. Vorzugsweise wird reiner Wasserstoff als Hydriergas verwendet.
Je nach Reaktionsbedingungen kann bei den zusätzlich durch mindestens
einen ggf. substituierten C1-10- und/oder -Alkoxyrest substituierten Phenolen
und Aminen je nach Reaktionsbedingungen (Temperatur, Lösungsmittel) das
erhaltene Isomerenverhältnis von cis- zu trans-konfigurierten Produkten in
einem weiten Bereich variiert werden.
Sofern eine aromatische Verbindung, in der mindestens eine Aminogruppe an
einen aromatischen Kern gebunden ist, mittels des erfindungsgemäßen Katalysators
hydriert werden soll, kann die Hydrierung auch in Gegenwart von
Ammoniak: oder Dialkylaminen, beispielsweise Methylamin, Ethylamin,
Propylamin oder Dimethylamin, Diethylamin oder Dipropylamin durchgeführt
werden. Dabei werden geeignete Mengen an Ammoniak oder Mono- oder
Dialkylamin eingesetzt, die vorzugsweise bei ungefähr 0,5 bis ungefähr 50
Gewichtsteilen, besonders bevorzugt bei ungefähr 1 bis ungefähr 20 Gewichtsteilen,
jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile der zur Hydrierung
vorgesehenen Verbindung oder Verbindungen, eingesetzt. Besonders bevorzugt
werden wasserfreier Ammoniak oder wasserfreie Amine eingesetzt.
Für Oxidationen wird im allgemeinen Luft oder reiner Sauerstoff verwendet.
Für Dehydrierungen werden die üblicherweise verwendeten Kohlenwasserstoffe,
insbesondere Methan bzw. Erdgas, eingesetzt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von einigen Ausführungsbeispielen
näher erläutert, wobei sich Beispiele 1 bis 4 auf die Hydrierung einer
aromatischen Verbindung, in der mindestens eine Hydroxylgruppe an einen
aromatischen Kern gebunden ist, beziehen. Beispiele 5 bis 7 beziehen sich
auf die Hydrierung einer aromatischen Verbindung, in der mindestens eine
Aminogruppe an einen aromatischen Kern gebunden ist. Beispiele 8 bis 12
beziehen sich auf die Umsetzung von C=O-Gruppen enthaltende Verbindungen,
Beispiele 13 und 14 betreffen die Umsetzung von Polymeren.
BEISPIELE
Herstellung des Katalysators 1
Ein makroporöser Aluminiumoxidträger in Form von 3- bis 6-mm-Pellets,
der eine Oberfläche nach BET von 10 m2/g, ein Porenvolumen von 0,45
ml/g sowie einen Porendurchmesser von 210 nm aufwies, wurde mit einer
wäßrigen Ruthenium-(III)-nitratlösung getränkt. Das vom Träger aufgenommene
Lösungsvolumen entsprach dabei in etwa dem Porenvolumen des verwendeten
Trägers.
Anschließend wurde der mit der Ruthenium-(III)-nitratlösung getränkte Träger
bei 120°C getrocknet und bei 200°C im Wasserstoffstrom reduziert. Der so
hergestellte Katalysator enthielt 0,5 Gew.-% Ruthenium, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Katalysators, und wies eine Rutheniumoberfläche von 0,5
m2/g auf, die durch H2-Puls-Chemisorption (Pulschemisorp 2700, 35°C)
bestimmt wurde. Das Verhältnis der Aktivmetall- zur Trägeroberfläche betrug
0,05.
BEISPIEL 1
Es wurde eine 50 Gew.-%ige Lösung von p-tert.-Butylphenol in THF hergestellt.
Anschließend wurden 2500 g/h dieser Lösung mit Wasserstoff bei
180°C und einem Gesamtdruck von 2,6·107 Pa durch einen Durchflußreaktor,
der mit 3,2 l des oben beschriebenen Ru-Katalysators gefüllt war,
geleitet. Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels besaß das Hydrierungsprodukt
folgende Zusammensetzung:
- 99,9% cis,trans-4-tert.-Butylcyclohexanol
- < 0,01% p-tert.-Butylphenol
BEISPIEL 2
Die Hydrierung wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 beschrieben
durchgeführt, wobei jedoch 3500 g der 50 Gew.-%igen p-tert.-Butylphenol-Lösung
in THF bei 200°C durch den Reaktor geleitet wurden. Nach dem
Abdestillieren des Lösungsmittels besaß das Hydrierungsprodukt folgende
Zusammensetzung:
- 99,8% cis,trans-4-tert.-Butylcyclohexanol
- < 0,01% p-tert.-Butylphenol
BEISPIEL 3
Die Hydrierung wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 angegeben
durchgeführt, es wurde jedoch eine 50 Gew.-%ige Lösung von p-tert.-Butylphenol
in i-Butanol eingesetzt. Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels
besaß das Hydrierungsprodukt folgende Zusammensetzung:
- 67,5% trans-4-tert.-Butylcyclohexanol
- 32,4% cis-4-tert.-Butylcyclohexanol
- < 0,01% p-tert.-Butylphenol
BEISPIEL 4
In einem 3,5 l-Autoklaven wurden 2 kg einer Lösung von 50 Gew.-%
Bisphenol A in THF und 500 ml des makroporösen Katalysators aus Beispiel
1 (0,4 Gew.-% Ru auf Al2O3) in einen Katalysatorkorb gegeben.
Anschließend wurde diskontinuierlich bei 150°C und 2 x 107 Pa fünf
Stunden lang hydriert. Der Umsatz zum gewünschten cycloaliphatischen Diol-Isomerengemisch
war quantitativ, und der Restaromatengehalt betrug weniger
als 0,01%.
BEISPIEL 5
1,2 l des wie oben beschrieben hergestellten Katalysators wurden in einen
elektrisch beheizbaren Durchflußreaktor eingefüllt. Anschließend wurde ohne
vorhergehende Aktivierung bei 2 x 107 Pa und 160°C mit der Hydrierung
von Anilin begonnen. Die Hydrierung wurde kontinuierlich in Sumpffahrweise
ausgeführt, wobei ein Teil des Hydrierungsaustrags über eine Umlaufpumpe
rückgeführt und dem Einsatzstoff vor dem Reaktor zugemischt
wurde. Bezogen auf die Menge an Anilin wurde so die zehnfache Menge an
Hydrierungsprodukt als Lösungsmittel zugesetzt. Am Kopf des Abscheiders
wurden 500 bis 600 l H2/h entspannt. Die kontinuierlich dem Reaktor zugeführte
Anilinmenge entsprach einer Katalysatorbelastung von 1,0 kg/l x h.
In Abhängigkeit von den Reaktionstemperaturen ergaben sich bei stationären
Reaktionsbedingungen folgende Produktzusammensetzungen:
Temperatur (°C) | CHA (%) | DCHA (%) | Anilin (%) | Cyclohexan + Cyclohexen (%) |
160 | 99,1 | 0,45 | 0,10 | 0,04 |
180 | 97,0 | 2,75 | 0,06 | 0,06 |
200 | 95,9 | 3,9 | - | 0,09
|
BEISPIEL 6
Die Hydrierung wurde wie in Beispiel 5 beschrieben durchgeführt, wobei
jedoch zusätzlich kontinuierlich wasserfrei Ammoniak eindosiert wurde.
Bezogen auf 100 Gew.-% an Anilin wurden 10 Gewichtsteile Ammoniak
zugesetzt. In Abhängigkeit von den Reaktionstemperaturen ergaben sich bei
stationären Reaktionsbedingungen folgende Produktzusammensetzungen:
Temperatur (°C) | CHA (%) | DCHA (%) | Anilin (%) | Cyclohexan + Cyclohexen (%) |
180 | 99,3 | 0,08 | - | 0,07 |
200 | 98,4 | 0,8 | - | 0,09
|
BEISPIEL 7
In einem 3,5 l-Autoklaven wurden 2 kg einer Lösung von 50 Gew.-%
Toluylendiamin(2,4-;2,6-Diaminotoluol-Isomerengemisch) in THF und 500 ml
des oben beschriebenen Katalysators gegeben. Anschließend wurde diskontinuierlich
bei 150°C und 2 x 107 Pa fünf Stunden lang hydriert. Der Umsatz
zum gewünschten cycloaliphatischen Diamin-Isomerengemisch war quantitativ,
und der Restaromatengehalt war geringer als 0,01%.
BEISPIEL 8
In einem Rohrreaktor (l = 2500 mm, ⊘ = 45 mm) wurden 3 l Katalysator
1 eingebracht, der Reaktor mit n-Butanol gefüllt und bei 3 · 106 Pa (30
bar) Wasserstoffdruck auf 180 °C aufgeheizt. Anschließend wurde bei einer
Umlaufmenge von 50 l/h kontinuierlich eine Menge von 1 kg/h n-Butyraldehyd
in den Reaktor gefahren. Der erhaltene Reaktionsaustrag war farblos
und frei von Ruthenium.
Die gaschromatographische Auswertung ergab einen Umsatz von 99,4% und
eine Selektivität bezüglich n-Butanol von 99,7%, jeweils bezogen auf die
eingesetzte Menge von n-Butyraldehyd.
BEISPIEL 9
In einen 3,5 l-Autoklaven wurden 3 l Katalysator 1 sowie 700 g eines
Ethylen/CO-Copolymeren (Mw = 5.000, CO-Gehalt 35%), gelöst in 1.300
g THF, eingefüllt.
Anschließend wurde der Ansatz bei 180 °C und 2 · 107 Pa (200 bar)
Wasserstoffdruck 5 h lang hydriert. Der Umsatz zum gewünschten Polyalkohol
lag bei 93%, bezogen auf die eingesetzte Menge des Copolymeren.
BEISPIEL 10
In einem 3,5 l-Autoklaven wurden 3 l Katalysator 1 eingesetzt und 2.000
g Benzaldehyd eingefüllt. Anschließend wurde der Ansatz bei 180 °C und
2 · 107 Pa (200 bar) Wasserstoffdruck 10 h lang hydriert. Der Umsatz
zum gewünschten Cyclohexylmethanol lag bei 100% bei einer Selektivität
von 96,2%, jeweils bezogen auf die eingesetzte Menge an Benzaldehyd.
BEISPIEL 11
In einem 3,5 l-Autoklaven wurden 3 l Katalysator 1 eingesetzt und 2.000
g 2-Ethylhexanal eingefüllt. Anschließend wurde der Ansatz bei 180 °C und
2 · 107 Pa (200 bar) Wasserstoffdruck 10 h lang hydriert. Der Umsatz
zum gewünschten 2-Ethylhexanol lag bei 100% bei einer Selektivität von
97,2%, jeweils bezogen auf die eingesetzte Menge an 2-Ethylhexanal.
BEISPIEL 12
In einem 0,3 l-Rührautoklaven wurden 100 ml Adipinsäuredimethylester in
Gegenwart des Katalysators 1 umgesetzt. Der Ansatz wurde 12 h lang bei
einem Wasserstoffdruck von 2 · 107 Pa (200 bar) und einer Temperatur
von 220 °C gerührt. Die gaschromatographische Analyse des Reaktionsaustrages
ergab einen Umsatz von 98% und eine Hexandiol-Ausbeute von 91%,
jeweils bezogen auf die eingesetzte Menge an Adipinsäuredimethylester.
BEISPIEL 13
Herstellung von Katalysator 2
Ein makroporöser Aluminiumoxidträger in Form von 3-6 mm-Pellets, der
eine Oberfläche von 10 m2/g, bestimmt nach dem BET-Verfahren, ein
Porenvolumen von 0,45 ml/g sowie einen Porendurchmesser von 0,21 µm
aufwies, wurde mit einer wäßrigen Ruthenium-(III)-nitrat-Lösung getränkt.
Das vom Träger aufgenommene Lösungsvolumen entsprach dabei in etwa
dem Porenvolumen des verwendeten Trägers.
Anschließend wurde der mit Ruthenium-(III)-nitrat-Lösung getränkte Träger
bei 120°C getrocknet und bei 200°C im Wasserstoffstrom reduziert. Der so
hergestellte Katalysator enthielt 0,3 Gew. % Ruthenium, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Katalysators, und wies eine Rutheniumoberfläche von 0,4
m2/g auf, bestimmt durch H2-Puls-Chemisorption (Puls-Chemisorp 2700,
35°C). Das Verhältnis der Metall- zur Trägeroberfläche betrug 0,04.
Hydrierung
In einen 300 ml-Druckautoklaven wurden 100 g einer 15 Gew.-%igen
Lösung eines Acrylnitril-Butadien-Copolymers mit 18 Gew.-% Acrylnitril und
einem mittleren Molekulargewicht von 3000 in THF, 60 ml Ammoniak und
15 g Katalysator 2 gegeben. Anschließend wurde diskontinuierlich bei 180°C
und 2,5 x 107 Pa (250 bar) 12 Stunden lang hydriert. Das vorhandenene
Tetrahydrofuran wurde vom Polymer abdestilliert.
Der Nitrilumsatz betrug 92%. Es fand kein Molekulargewichtsabbau statt.
BEISPIEL 14
Herstellung von Katalysator 3
Ein makroporöser Aluminiumoxidträger in Form von 3-6 mm-Pellets, der
eine Oberfläche von 10 m2/g, bestimmt nach dem BET-Verfahren, ein
Porenvolumen von 0,45 ml/g sowie einen Porendurchmesser von 0,21 µm
aufwies, wurde mit einer wäßrigen Ruthenium-(III)-nitrat-Lösung getränkt.
Das vom Träger aufgenommene Lösungsvolumen entsprach dabei in etwa
dem Porenvolumen des verwendeten Trägers.
Anschließend wurde mit der Ruthenium-(III)-nitrat-Lösung getränkte Träger
bei 120°C getrocknet und bei 200°C im Wasserstoffstrom reduziert. Der so
hergestellte Katalysator enthielt 0,2 Gew.% Ruthenium, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Katalysators, und wies eine Rutheniumoberfläche von 0,3
m2/g auf, bestimmt durch H2-Puls-Chemisorption (Puls-Chemisorp 2700,
35°C). Das Verhältnis der Metall- zur Trägeroberfläche betrug 0,03.
Hydrierung
In einen 300 ml-Druckautoklaven wurden 100 g einer 15 Gew.-%igen
Lösung eines Acrylnitril-Putadien-Co-Polymers mit 18 Gewichtsprozenten
Acrylnitril und einem mittleren Molekulargewicht von 3000 in THF, 60 ml
Ammoniak und 15 g Katalysator 3 gegeben. Anschließend wurde diskontinuierlich
bei 180°C und 2,5 x 107 Pa (250 bar) 12 Stunden lang hydriert.
Das vorhandenene Tetrahydrofuran wurde vom Polymer abdestilliert.
Der Nitrilumsatz betrug 90%. Es fand kein Molekulargewichtsabbau statt.