DEST006557MA - - Google Patents

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BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 11. Juni 1953 Bekanntgemacht am 13. September 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entasphaltieren van Erdölrückstandsfraktionen zwecks Gewinnung hochwertiger Schmieröle. Die Erfindung betrifft die Behandlung von Rückstandsölen mit einem Propan-Butan-Gemisch von einem bestimmten Mischungsverhältnis, wodurch die asphalt- und harzartigen Bestandteile der Öle entfernt werden. Durch Verwendung eines Gemisches von Propan mit etwa 14% Butan wird eine bessere Entasphaltierung erzielt.
Bei der Raffination von rohen Erdölen zerlegt man gewöhnlich das Rohöl durch Destillation in eine Anzahl von Fraktionen, wie Benzin, Leuchtöl, Schmieröl usw. Schwerere Erdölfraktionen können destillativ nicht mit Erfolg abgetrennt werden.
Zum Beispiel unterliegen die Erdölfraktionen, die oberhalb des Schmierölbereichs oder oberhalb etwa 3710 sieden, bei der Destillation, selbst wenn diese im Vakuum durchgeführt wird, einer thermischen Zersetzung. Um Rückstandsfraktionen zu behandeln und in ihrer Qualität zu verbessern, wendet man gewöhnlich eine Reihe von Methoden der Lösungsmittelbehandlung an. Die vorliegende Erfindung betrifft die Lösungsmittelbehandlung von Rückstandsölen, bei welcher man die Asphalte und Harze aus den Rückstandsölen mit einem niedrigmolekularen Paraffinkohlenwasserstoff ausfällt und dadurch wertvolle Produkte zur Beimischung zu Schmierölen und entasphaltierte Produkte für eine Reihe anderer Anwendungszwecke gewinnt.
Die Rückstandsöle, auf welche sich diese Erfindung anwenden läßt, sind die schwereren Fraktionen von Erdöl, die oberhalb 4540 sieden und Asphalte und Harze enthalten. Diese öle kennzeichnen sich
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im allgemeinen mehr durch ihre physikalischen Eigenschaften als durch ihr Destillationsverhalten. Sie haben im allgemeinen ein spezifisches Gewicht (15,6°) im Bereich von etwa 0,985 bis 0,997 und eine Viskosität von etwa 2400 bis 6000 S SU bei 98,9°. Es ist bekannt,"daß paraffinbasische Kohlenwasserstoffe die hochmolekularen Anteile von Rückstandsölen, insbesondere Asphalte und Harze, abstoßen oder ausfällen. Es ist ferner bekannt, daß mit sinkendem Molekulargewicht des Ausfällungsmittels dessen Lösungsvermögen für Asphalte und Harze ebenfalls abnimmt bzw. die Fällungswirkung zunimmt. Aus diesem Grunde gibt man im allgemeinen Propan den Vorzug vor hohermolekularen Paraffinen, wie Butan, Pentan usw.
Es wurde nun gefunden, daß man durch Zusatz bestimmter Mengen Butan'zu Propan ein besseres Entasphaltierungsmittel erhält. Wie unten näher erörtert wird, verbessert ein Zusatz von etwa 14%
ao Butan zum Propan die Ergebnisse der Entasphaltierung wesentlich. Man erhält eine höhere Ausbeute an entasphaltiertem öl, es hat eine höhere Viskosität und bei gleicher Volumenausbeute einen besseren Farbwert, und man kann die asphaltartigen Bestandteile bei höheren Temperaturen absetzen lassen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung erläutert. In dieser bedeutet Fig. ι einen schematischen Fließplan, nach welchem die Erfindung praktisch durchgeführt werden kann,
Fig. 2 die graphische Darstellung der Beziehung zwischen Viskosität des entasphaltierten Öls und Butangehalt des Lösungsmittels, Fig. 3 die graphische Darstellung der Beziehung zwischen der Ausbeute an entasphaltiertem Produkt und dem Butangehalt des Lösungsmittels und
Fig. 4 die graphische Darstellung der Beziehung zwischen Viskosität des entasphaltierten Öls und derjenigen des Ausgangsgutes bei verschiedenen Butangehalten des Lösungsmittels und unter solchen Bedingungen, daß kein Asphalt mitgerissen wird.
In Fig. ι ist ein· einfacher schematischer Fließplan einer brauchbaren Anlage zur Entasphaltierung durch Zusatz von Lösungsmittel· gezeigt. Dieser Fließplan zeigt eine Anlage, bei welcher das Mischen von Lösungsmittel und Rückstandsöl und das Absetzenlassen des Gemisches in mehreren Stufen erfolgt. Die Erfindung kann natürlich ebenso auf eine Gegenstromkontaktanlage angewendet werden, bei welcher das Lösungsmittel im Gegenstrom zum Rückstandsöl einen Kontaktturm durchströmt. Gemäß Fig. ι wird die aus Rückstandsöl bestehende Beschickung durch Rohrleitung 1 eingeführt. Das zur Entasphaltierung verwendete Lösungsmittel, das in der Hauptsache aus einem Gemisch von Propan und Butan besteht, wird durch Rohrleitung 2 eingeführt und mit dem in Rohrleitung 1 strömenden öl vermischt. Dieses Gemisch von Lösungsmittel und öl strömt nun durch den Wärmeaustauscher 3 und wird in diesem auf etwa 60 bis 71° erhitzt. Das in Rohrleitung 4 fließende Kreislauf-Jösungsmittel kann mit dem Öl-Lösungsmittel-Gemisch sowie weiterem durch. Rohrleitung 5 eingeführtem Lösungsmittel vermischt werden. Dieses Gemisch aus Ölbeschickung, primärem, sekundärem und Kreislauf-Lösungsmittel wird nun durch eine geeignete Mischvorrichtung geführt, z. B. die Mischdüse 6. Das Lösungsmittel-Öl-Verhältnis der Mischung, die eine Temperatur zwischen etwa 54 und 66° hat und in die waagerecht angeordnete Absetzzone 7 geleitet wird, beträgt etwa 4 bis 10, vorteilhaft 4 bis 6.
Im Absetzgefäß 7 erfolgt eine Phasentrennung. Die obere flüssige Phase besteht aus einer Lösungsmittelphase und Öl und die untere flüssige Phase aus einer Lösiungsmittelphase, welche die ausgefallenen Asphalte und Harze enthält. Die obere Lösungsmittel-Öl-Phase wird in Rohrleitung 8 abgezogen und durch den Wärmeaustauscher 9 geleitet und in diesem auf etwa .57 bis 68° erwärmt. Aus Rohrleitung 10 zuströmendes Kreislauf lösungsmittel wird mit dem Gemisch von Öl und Lösungsmittel gründlich vermischt, vorteilhaft in einer Mischdüse 11 oder ähnlichen Einrichtung. Dieses Gemisch strömt nun in ein zweites Absetzgefäß 12, in welchem sich weitere hochmolekulare Bestandteile aus dem Öl abscheiden. Wie beschrieben, erfolgt in dem ersten Absetzgefäß 7 hauptsächlich eine Ausfällung der Asphalte, während im zweiten Absetzgefäß 12 hauptsächlich die Harze ausgefällt werden, Aus dem Absetzgefäß 12 kann eine obere flüssige Phase, die aus einem Gemisch von Lösungsmittel und entasphaltiertem Öl besteht, durch Rohrleitung 13 abgezogen, und in eine Anlage 14. zur Gewinnung des entasphaltierten Öls gefördert werden. Diese Anlage kann aus einer Dampfdestillationszone bestehen, in welcher man das Lösungsmittel aus dem entasphaltierten Öl mittels Dampf abstreift. Das Lösungsmittel wird als Kopfstrom too durch Rohrleitung 15, das entasphaltierte Öl als Bodenprodukt in Rohrleitung 16 abgezogen.
Die Asphaltphase, welche sich im Absetzgefäß 7 abscheidet, wird aus dem .unteren Teil dieses Absetzgefäßes durch Rohrleitung 17 abgezogen und mit Waschlösungsmittel aus Rohrleitung 18 vermischt. Waschlösungsmittel und Asphaltphase werden in der Mischdüse 19 gemischt und in die Absetzzone 20 gefördert. Aus dieser wird die obere Lösungsmittelphase in Rohrleitung 4 abgezogen und in der beschriebenen Weise im Kreislauf wiederverwendet, während das ausgefallene Asphalt aus dem unteren Teil des Absetzgefäßes durch Rohrleitung 21 entfernt wird.
Entsprechend wird die Harzphase aus Absatzgefäß 12 durch Rohrleitung 22 abgezogen und zusammen mit aus Rohrleitung 23 zuströmendem Waschlösungsmittel in der Mischdüse 24 gemischt. Dieses Gemisch läßt man im Absetzgefäß 25 absetzen und zieht aus diesem Lösungsmittel durch Rohrleitung 10 für die weitere Kreislauf führung in der beschriebenen Weise ab, während man die ausgefallenen Harze durch Rohrleitung 26 entfernt. Die asphalt- und harzartigen Bestandteile in den Rohrleitungen 21 und 26 werden zusammen mit Lösungsmittelrückständen in eine Anlage 27 zur
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Asphaltgewinnung gefördert, die aus einer Fraktionierzone bestehen kann. Aus dieser kann Lösungsmittel über Kopf durch Rohrleitung 28 abgezogen und die harzartigen Bestandteile als Bodenprodukt in Rohrleitung 29 entfernt werden. Für die Herstellung von Asphalt kann ein Fließ- oder Verdünnungsöl niedriger Viskosität in Rohrleitung 30 zugeführt und mit dem in Rohrleitung 29 abgezogenen Asphalt vermischt werden.
Zum Betrieb einer Entasphaltierungsanlage der in Fig. ι beschriebenen Art verwendet man gemäß der Erfindung als Lösungsmitel Propan, welches etwa 14% Butan enthält. Die Erkenntnis, daß ein Zusatz einer solchen Butanmenge zu Propan außerordentlich vorteilhaft ist, wurde in grundlegenden Betriebsuntersuchungen gewonnen. Hierbei fand man, daß eine technische Entasphaltierungsanlage unverhältnismäßig schlechter war als eine anscheinend entsprechende Versuchsanlage. So wurde
ao bei einem Vergleich einer technischen Entasphaltierungsanlage von einem Durchsatz von etwa 636 m3/Tag mit einer Versuchsanlage von einem Durchsatz von etwa 636 l/Tag gefunden, daß Ausbeute, Farbe und Viskosität des in der technischen Anlage gewonnenen Produktes wesentlich schlechter waren als des Produktes der Versuchsanlage. Diese Beobachtung wurde gemacht, obgleich sich die technische und die Versuchsanlage anscheinend entsprachen: So wurden die Betriebsbedingungen so eingestellt, daß sowohl in der Betriebs- als auch in der Versuchsanlage gleiche ölausbeuten von gegebener Viskosität erzielt wurden, was zeigt, daß die beiden Anlagen etwa eine gleichstufige Wirkung haben. Nichtsdestoweniger war die Farbe des in der technischen Anlage anfallenden Raffinates viel dunkler als die in der Versuchsanlage, was klar zeigt, daß die Harze und Asphalte ungenügend . entfernt wurden.
Bei der Untersuchung dieser Abweichungen wurde überraschenderweise gefunden, daß zwischen der Viskosität des behandelten Rückstandsöls und dem Molekulargewicht des verwendeten Entasphaltierungsmittels bezüglich des Betriebsverhaltens ein eindeutiger Zusammenhang besteht. Es wurde überraschenderweise gefunden, daß z. B. entgegen der allgemeinen Ansicht, bei Behandlung von Rückstandsölen hoher Viskosität ein Lösungsmittel besonders stark selektiv wirkt, welches ein etwa größeres mittleres Molekulargewicht als Propan hat. Diese Erkenntnis läuft dem allgemeinen Grundsatz zuwider, daß bei Änderung des Molekulargewichtes des Entasphaltierungsmittels keine Änderung der Selektivität erfolgt. Trotzdem wurde festgestellt, daß man das Verfahren erheblich verbessern kann, indem man das Molekulargewicht des zur Entasphaltierung dienenden Propans durch Zusatz von Butan erhöht. Die Verminderung des Molekulargewichtes von Propan durch Zusatz von Methan und Äthan hat die entgegengesetzte Wirkung und führt zu einer schlechteren Leistung der Anlage. Optimale Ergebnisse wurden erhalten, wenn das Entasphaltierungsmittel aus einem Gemisch von reinem Propan mit etwa 14% reinem Butan bestand. Wenn das Lösungsmittelgemisch kleine Mengen Methan und Äthan enthält, müssen etwas größere Butanmengen verwendet werden. Die Kompensation des eventuell vorhandenen Methans und Äthans kann am einfachsten durch das mittlere Molekulargewicht des Gemisches ausgedrückt werden. So soll man gemäß der Erfindung ein Lösungsmittel verwenden, dessen mittleres Molekulargewicht etwa 45,8 beträgt, was einem Butangehalt von etwa 14% unter der Annahme entspricht, daß nur Propan und Butan vorhanden sind.
Die durch Verwendung eines Lösungsmittelgemisches von einem mittleren Molekulargewicht von etwa 45,8 erzielte Wirkung hängt anscheinend mit dem Mitreißen von Asphalt mit dem Gemisch aus Rückstandsöl und Entasphaltierungsmittel zusammen. Bei den obenerwähnten Versuchen in der Versuchsanlage wurde nämlich gefunden, daß nach derThasentrennung kein Asphalt mit dem Lösungsmittel mitgerissen wurde. Da es aber in technischen Anlagen nicht möglich ist, eine solche Trennung durch Absetzen zu erzielen, werden gewöhnlich merkliche Asphaltmengen mit dem entasphaltierten öl mitgerissen. Aus irgendwelchen Gründen beseitigt die Erhöhung des Molekulargewichtes des Entasphaltierungsmittels, indem man dem Propan Butan zusetzt, diese Schwierigkeiten und ermöglicht es, das Mitreißen auch in technischen Anlagen vollständig zu beseitigen, wenn das Propan 14% Butan enthält. Dies geht aus Fig. 2 hervor, in welcher die Beziehung zwischen der Viskosität des entasphaltierten Öls von konstantem Farbwert und dem Butangehalt des Propans gezeigt ist. Das Beschickungsöl hatte eine Viskosität von 3000 SSU bei 98,9°. In technischen Anlagen hatte das entasphaltierte öl bei Verwendung von Reinpropan infolge Mitreißens von Asphalt eine Viskosität von etwa 195. Zusätze von geringen Mengen Butan zum Propan verringern dieses Mitreißen, wobei etwa 14% Butan notwendig sind, um das Mitreißen von Asphalt durch das entasphaltierte Öl vollständig zu beseitigen.
Die gleiche Abhängigkeit vom Butangehalt des Lösungsmittels wurde für die Ausbeute an entasphaltiertem Öl von konstantem Farbwert gefunden. Dies ist in Fig. 3 dargestellt. Hieraus ergibt sich, daß man erheblich höhere Ausbeuten an ent- no asphaltiertem Öl erzielt, wenn man das Mitreißen von Asphalt durch Erhöhen des Butangehaltes des Lösungsmittels beseitigt. Wiederum liegt die durch Beseitigung des Mitreißens von Asphalt erzielbare optimale Ausbeute an entasphaltiertem öl bei Verwendung von Propan mit etwa 14% Butan.
Wenn auch die vorteilhafte Wirkung eines Gehaltes von 14% Butan im Propan eindeutig auf der Beseitigung des Mitreißens von Asphalt beruht, wie ausgeführt wurde, sind die eigentlichen Gründe für diese Erscheinung noch nicht bekannt. Aus den Fig. 2 und 3 sieht man, daß größere Ausbeuten an entasphaltiertem Öl von gleichem Farbwert gewonnen werden, da die Beseitigung des Mitreißens von Asphalt bessere Farbeigenschaften bei höheren Aus- 125, beuten ergibt. Entsprechend erlaubt eine bessere
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Ausfällung des Asphalts eine stärker selektive Entfernung der hochmolekularen Bestandteile, wodurch man ein Produktöl höherer Viskosität erhält. Wahrscheinlich beruht diese Wirkung auf einer erhöhten Teilchengröße der Asphaltphase. Es ist ferner wahrscheinlich, daß ein erhöhter Dichteunterschied der Phasen, der durch den Butanzusatz entsteht, zu dieser Wirkung beiträgt. Auf jeden Fall ist es erwiesen, wie ausgeführt wurde, daß ein Propan-Butan-Gemisch mit etwa 14% Butan ein besonders wertvolles Entasphaltierungsmittel ist. Wie betont, kann dieses Mittel durch Angabe des mittleren Molekulargewichtes beschrieben werden, welches etwa 45,8 betragen soll.
Um das Wesen und die Vorteile der Erfindung weiter zu erläutern, wurde in einer technischen Entasphaltierungsanlage eine Reihe von Versuchen durchgeführt, wobei man das Molekulargewicht des Lösungsmittelgemisches durch Zusatz von Butan zu einer hauptsächlich aus Propan bestehenden Grundlage veränderte. Jeder Versuch wurde so durchgeführt, daß man ein entasphaltiertes Öl von gleichem Farbwert erhielt, während man dessen Ausbeute und Viskosität bestimmte. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle I angegeben, in welcher die Betriebsbedingungen und die Eigenschaften des entasphaltierten Öls angegeben sind.
Tabelle I
Wirkung von wechselndem Butangehalt des Propans und Farbe des entasphaltierten Öls (technische Anlage) 80
Versuch Nr.
3
Durchsatz, m3/Standardtag
Viskosität der Beschickung,
SSU bei 98,9°
Entasphaltiertes Öl
Durchsatz, m3/Standardtag
Ausbeute, Volumprozent
Viskosität, SSU bei 98,9°
Farbwert, Tag Robinson, verd
Raumteile Lösungsmittel je Raumteile Beschickung
primäres Lösungsmittel
sekundäres Lösungsmittel
Asphaltwäsche
Harzwäsche
insgesamt
Absetztemperaturen, 0C
Asphalt
Harz
Asphaltwäsche
Harzwäsche
Zusammensetzung des Lösungsmittels
Durchschnittliches Molekulargewicht (a)
berechneter Butangehalt,
Volumprozent (b)
594.1 2,990
256,0 43.0 203
55,6 57,8 39,4 45,6
44,6i 4,3 606,3
3,010
271,4
44,8
209
ι
0,76
0,76
1,15
1,22
3,89
58,9
60,0
38,9
46,1
44,96
7,2
606,3
3,003
285,4
47,1
220
ι
0,76
0,78
1,16
1,22
3,92
59,4
62,8
39,4
46,7
45,48
609,8 3,060
289,0
47,4 223 ι
0,70 0,68
o,97 •1,19
3,53
63,3 65,0 46,1
49,4
45,77 13,8
626,1 8s
3,990
289,0 46,2 234
3A
0,94 0,63 1,40 1,36 4,33
65,0
65,3 46,1
51,1
46,06 15,8
Aus Tabelle I ist zu erkennen, daß eine Erhöhung des Butangehaltes von 4,3 auf 13,8% in den Versuchen 1, 2, 3 und 4 die Ausbeute an entasphaltiertem Öl von 43 bis auf 47,4 Volumprozent steigerte. Entsprechend wurde die Viskosität des entasphaltierten Öls wesentlich erhöht, wenn man den Butangehalt des Entasphaltierungslösungsmit-
(a) Errechnet aus der Bestimmung im Massenspektrometer und den Ergebnissen einer einfachen Entspannungsverdampfung.
(b) Berechnet aus dem durchschnittlichen Molekulargewicht unter der Annahme, daß nur C3 und C4 anwesend sind; Methangehalt: ο bis 0,3%; Äthangehalt: 0,3 bis 0,8 %.
tels erhöhte. Versuch Nr. 5, bei dem man sogar einen noch höheren Butangehalt im Lösungsmittel verwendete, ist mir den Versuchen 1 bis 4 nicht genau vergleichbar, da man hierbei ein Öl von etwas schlechteren Farbeigenschaften erhielt. Ein Vergleich von Ausbeute und Viskosität zeigt indessen, daß man durch Steigerung des Butan-
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gehaltes im wesentlichen keine weitere Verbesserung erzielte.
Dieser Schluß wurde durch sorgfältige Kontrollversuche erhärtet, bei welchen der Butangehalt des Lösungsmittels über i4°/o erhöht wurde. Wiederum wurden die Versuche in einer technischen Anlage durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
Tabelle II
Wirkung von wechselndem Butangehalt des
Propane und Farbe dies entasphaltierten Öls
(technische Anlage)
15 Durchsatz, ni3/Standard- I /ersuch Nr 3
ta£f 2

Viskosität der
<QO O ^02 7
Beschickung, SSU SQÖ O Oy 11
bei 98 9° .
Entasphaltiertes Öl 2 ς^Ο 2,400
35 Durchsatz, 2 4=50
m3/Standardtag ...
Ausbeute, 287,3 284,9
Volumprozent 288,1
Viskosität, 48,7 48,1
30 SSU bei 98,9° .... 48,3
Farbwert, I99 I99
Tag Robinson, verd. 202
Raumteile Lösungs- 3/
/4
3/
/4
35 mittel je Raumteile 3U
Beschickung
primäres Lösungs
mittel .
sekundäres Lösungs- 1,02 1,01
*c mittel 1,01
Asphaltwäsche P,88 0,87
Harzwäsche 0,87 1,70
insgesamt 1,67 1,58 1,67
45 Absetztemperaturen, 0C 1,67
Asphalt =; is
Harz 6^,0 71 7
Asphaltwäsche o>y
- 6^ Q
67 Q _ '
Harzwäsche
50
Ot y
44,4
/ 'y
68 3
45,6
Zusammensetzung des 52,2 44,4 61,1
Lösungsmittels 58,9
Durschnittliches
Molekulargewicht (b)
berechneter Butan 45,75 47,20
gehalt, Volum 46,60
prozent (c)
13,8 24,0
20,0
(b) Errechnet aus der Bestimmung im Massenspektrometer und den Ergebnissen einer einfachen Entspannungsverdampfung.
(c) Berechnet aus dem durchschnittlichen Molekulargewicht unter der Annahme, daß nur C3 und C4 anwesend sind; Methangehalt: ο bis o,2°/0; Äthangehalt: 0,1 bis 1,3°/0.
Aus Tabelle II ist au erkennen, daß Ausbeute und Viskosität des entasphaltierten Öls von vergleichbarem Farbwert nicht verbessert wurden, wenn man das Molekulargewicht des Lösungsmittels über etwa 45,8 erhöhte bzw. indem man mehr als 14% Butan dem Propan zusetzte. Diese Werte beweisen deshalb zusammen mit denjenigen der Tabelle I, daß der ,Zusatz von etwa 14% Butan zu Propan das Mitreißen am wirkungsvollsten beseitigt und man dadurch höhere Ausbeute an öl, eine bessere Viskosität u. dgl. erzielt. Wenn man die Möglichkeit untersucht, ob man größere Butanmengen verwenden kann, muß man sich vergegenwärtigen, daß die Butanwiedergewinnung nicht so wirksam durchgeführt werden kann wie die Wiedergewinnung von Propan. So geht Butan in den normalen Lösungsmittelwiedergewinnungsanlagen einer Entasphaltierungsanlage selektiv verloren. Infolgedessen ist es sehr unzweckmäßig, mehr als 14% Butan im Entasphaltierungslösungsmittel zu verwenden. Aus diesem Grunde liegt die verwendete Butanmenge bei etwa 14%.
Bei Bestimmung der Verbesserung, die man durch Butanzusatz zu Propan bei der Asphaltentfernung erzielen kann, wurde ferner gefunden, daß man bei Zusatz von Butan höhere Temperaturen in den Absetzzonen einhalten kann. So wurde in einem typischen Fall bei Herstellung eines entasphaltierten Öls von brauchbarer Farbe gefunden, daß bei Verwendung von Reinpropan eine Absetztemperatur von etwa 560 notwendig war. Wenn man aber dem Propan 14% Butan zusetzte, konnte die Absetztemperatur 640 betragen, wenn man ein entasphaltiertes öl von gleicher Qualität herstellte. Das ist ebenfalls ein bedeutender Vorteil, den man durch Verwendung eines Butan-Propan-Gemisches als Entasphaltierungsmittel erzielt, und zwar gilt dies besonders für warme Gegenden oder solche Gebiete, in denen Kühlwasser nicht ausreichend zur Verfügung steht, da die Temperatur, auf welcher die Absetzzone einer Entasphaltierungsanlage gehalten werden kann, häufig die Anwendung des Verfahrens einschränkt.
Weitere Versuche mit dem Entasphaltierungsmittel gemäß der Erfindung erwiesen, daß die erwähnten Verbesserungen hauptsächlich bei der Verarbeitung von Rückstandsölen hoher Viskosität erzielt werden. So hat der Butanzusatz zu Propan wenig Wirkung, wenn man die Entasphaltierung eines Rückstandsöls niedriger Viskosität verbessern will. Wenn aber das Rückstandsöl eine Viskosität über etwa 2500 SSU hat, lassen sich die Vorteile der Erfindung in vollem Umfange erzielen. Die Erfindung wird vorteilhaft auf die Behandlung von Rückstandsölen angewendet, deren Viskosität etwa 3000 SSU bei 98,9° beträgt. Das ist aus Fig. 4 zu erkennen, in welcher die Beziehung zwischen der Viskosität des entasphaltierten Öls und der Viskosität der Beschickung dargestellt ist. Kurve A wurde in Versuchsanlagen unter Bedingungen erhalten, daß kein Asphalt in das entasphaltierte Öl mitgerissen wurde. Kurve B wurde in einer technischen Anlage erhalten, wenn man zumindest 13%
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Claims (3)

  1. St 6557 IVc/23b
    Butan im Lösungsmittel verwendete, während für Kurve C kein Butan verwendet wurde. Es ist zu erkennen, daß unterhalb einer Viskosität von etwa 2500 für die Beschickung das Verfahren durch Zusatz von Butan nur wenig verbessert werden konnte. Wenn aber die Viskosität der Beschickung höher, insbesondere oberhalb 3000 lag, führte ein Zusatz von 13% Butan oder mehr zu Ergebnissen, die im wesentlichen denen entsprachen, bei denen kein Mitreißen erfolgte. Es ist deshalb festzustellen, daß das erfindungsgemäße Verfahren in erster Linie auf die Behandlung von Rückstandsölen anwendbar ist, deren Viskosität bei 98,9° oberhalb etwa 3000 SSU liegt. Wenn man die durch das erfindungsgemäße Verfahren erzielten Vorteile betrachtet, muß man den Vorteil bedenken, ein entasphaltiertes öl höherer Viskosität zu gewinnen, als es sonst erzielbar ist. So kann man, wie betont, durch Verwendung von Propan mit 14% Butan die Viskosität des entasphaltierten Öls bis zu 30 Einheiten erhöhen. Dies dient dazu, weiter die Ausbeuteerhöhung an entasphaltiertem Öl zu vergrößern, da ein entasphaltiertes öl höherer Viskosität mit größeren Mengen von Schmierölverschnittprodukten niedriger Viskosität vermischt werden kann, wodurch man unter vergleichbaren Bedingungen eine Erhöhung der Schmierölproduktion von praktisch bis zu 27% erzielen kann.
    Taten tan s prO c η E:
    ι. Verfahren zum Entasphaltieren von Rückstandsölen durch Zusatz eines Entasphaltierungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Entasphaltierungsmittel verwendet, das im wesentlichen aus Propan besteht, welches etwa 14% Butan enthält.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsprodukt ein Rückstandsöl verwendet, dessen Viskosität bei 98,9° oberhalb etwa 2500 SSU liegt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Entasphaltierungsniittel verwendet, das im wesentlichen aus einem Gemisch niedrigmolekularer C1- bis C4-Paraffm-KohlenwasserstofFe von einem durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 45,8 besteht.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    KalichewskyundS tagiier, Chemical Refining
    of Petroleum, New York 1942, S. 330/331, 333, 332; H. S. Bell, C. E. American Petroleum Refining,
    3. Ausgabe, 1945, S. 386.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
    1 609 618/441 9. 56

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