DESC013277MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 17. August 1953 Bekanntgemacht am 18. Oktober 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Gegenüber frischer Rohmilch oder pasteurisierter Milch haben die Sauermilohgetränke den Vorteil,
daß sie zumindest einige Tage haltbar sind, da die Milchsäure konservierend wirkt. Trotzdem sind
diese Sauermilchgetränke nicht längere Zeit haltbar, wie dies beispielsweise von sterilisierter Milch
bekannt ist, weil die Milchsäure durch Schimmelpilze oder Hefen auf der Oberfläche der Sauer-
* milch abgebaut wird und weil dann Fäulnis eintritt. Der Geschmack der Sauermilch wird ferner
bei längerer Lagerung durch Sauerstoffaufnahme im ungünstigsten Sinne verändert.
Man 'hat nun versucht, die Sauermilch in enghalsige Flaschen mit Kronkorkverschlüssen abzufüllen,
um sie dadurch länger haltbar zu machen.
Eine derartige Abfüllung stößt aber wegen der dicken Konsistenz der Sauermilch auf Schwierigkeiten.
Es wird daher üblicherweise Sauermilch in möglichst weithalsige Flaschen abgefüllt. Man ist
auch schon den Weg gegangen, die mit Kultur versetzte Milch vor der Gerinnung in Flaschen abzufüllen
und dann in der Flasche säuern zu lassen. Auch mit dieser Methode hat man keine für längere
Zeit haltbare Sauermilch erzeugen können. Ein wesentlicher Grund hierfür liegt darin, daß die
Milch eiweißabbauende Bakterien enthält, die den Geschmack beeinflussen.
Gemäß vorliegendem Verfahren werden alle diese Schwierigkeiten dadurch überwunden, daß in der
Milch zunächst alle Mikroorganismen abgetötet
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werden und daß dann die Milch nach infektionsfreier Abfüllung in ein Transportgefäß mit luft-'
dichtem Verschluß unter Sauerstoffabschluß durch
;-■■ Bakterienkulturen angesäuert wird. Man kann bei
dem Verfahren von Sterilmilch ausgehen. Es genügt aber auch eine Milch, hei der alle vegetativen Formen
der Mikroorganismen abgetötet sind, nicht hingegen die Dauerformen, die sogenannten Sporen.
Diese kommen nämlich mit wenigen Ausnahmen nicht zur Auskeimung, wenn die Milch schnell genug und genügend hoch angesäuert wird.
Die infektionsfreie Abfüllung wird in bekannter Weise erreicht, indem im Durchflußverfahren
sterilisierte Milch in gefilterter Luft in vorher sterilisierte Flaschen oder Dosen abgefüllt wird1;
außerdem ist eine Abfüllung in Kunststoff schläuche möglich. Die Milch, wird nach der Sterilisierüng
abgekühlt, mit Bakterienkulturen, sterilisierter Zuckerlösung usw. versetzt und dann in Flaschen
gefüllt und hermetisch verschlossen. Durch die Bakterienkulturen wird die Milch dickgelegt. Als
Kulturen kommen Reinkulturen, z. B. von folgenden Bakterienarten in Frage: Streptococcus lactis,
Streptococcus cremoris, Thermobacterium bulgaricum. Diese Bakterien haben die Eigenschaft, daß
sie während der Gärung Sauerstoff verbrauchen. Wenn das Säuerungsgefäß luftdicht verschlossen
ist, wie dies z. B. bei einem völlig mit Milch gefüllten Tank der Fall ist, so ,ist. das Gefäß schon
beim Dicklegen der Kultur nahezu sauerstofffrei. Da ein Füllen bis zum Verschluß bei. Flaschen
meist nicht möglich ist oder nicht zweckmäßig ist, wird bei Abfüllung in Flaschen der Sauerstoff
durch Kohlensäureimprägnierung der Milch ausgeschaltet. Es ist bekannt, sowohl süße Milch als:
auch saure Milch mit Kohlensäure zu imprägnieren. Süße Milch bekommt man kohlensäureimprägniert
nicht haltbar, da· derartige Milch nicht in der Flasche sterilisiert werden kann, weil dabei Gerinnung
auftritt; außerdem stört der beim- Erwärmen auftretende hohe Druck. Dagegen ist bekannt, daß man durch Kohlensäureimprägnierung
saurer Milch sehr haltbare Sauermildherzeugnisse herstellen kann. Leider hat kohlensäureimprägnierte
Sauermilch, bei der das ausgeflockte Kasein fein verteilt in der Milch schwimmt, den Nachteil, daß
bei der geringsten Erwärmung eine Trennung in Kasein und Molke eintritt. Derartige kohlensäureimprägnierte Sauermilchgetränke können daher nur
mit Hilfe einer Kühlkette in den Handel gebracht werden.
Gemäß vorliegender Erfindung wird diese Schwierigkeit dadurch überwunden, daß die hocherhitzte
Milch in frischem Zustand mit Kohlensäure imprägniert, mit Kulturen versetzt und dann
abgefüllt wird. Die Gerinnung tritt erst nach etwa 20 Stunden in der Flasche ein. Sie. erfolgt gallert-......
förmig, da ein Durchrühren durch Kohlensäure'ja'' "~
nicht mehr stattfindet. Wendet man schwache Kohlensäureimprägnierung von;O,i bis 0,3 atü bei
20 bis 25° an, so bleibt auch die Kohlensäure so weit gebunden, daß sie die: Kaseingallerte nicht t
zerreißen kann. *
Die Lösung zur Herstellung eines nicht absetzenden kohlensäurehaltigen, haltbaren! !'Sauermilchgetränkes
wurde also darin gefunden, daß die : , « Milch mit Kulturen versetzt im süßen Zustand
kohlensäureimprägniert, dann in Flaschen abgefüllt und erst in der Flasche zur Gerinnung ge· r;
bracht wird. Die Haltbarkeit beträgt bei 10 bis 20° ohne weiteres mehrere Monate.
.'' Zur Aromatisierung dieses .'■ haltbaren Sauermilcherzeugnisses : können der Milch verschiedene * Zucker und Fruchtaromen zugesetzt werden.
.'' Zur Aromatisierung dieses .'■ haltbaren Sauermilcherzeugnisses : können der Milch verschiedene * Zucker und Fruchtaromen zugesetzt werden.
A u s f ü h r u η g s b ei s ρ i e Γ
'· ro 0001 .frische .Milch werden im Durchlaufverfahren
-auf ■.1-2-5°-erhitzt. Mit geeigneten Apparaturen hat die Milch dann kaum Kochgeschmack.
Die vegetativen Formen der Bakterien sind, ab-"getötet:
Diese Milch wird sofort tiefgekühlt, mit Reinkulturen,. von .Milchsäurebakterien, versetzt
(0,5 bis 1%) und dann durch Sättigung bei + 5° mit Kohlensäure imprägniert und in sterilisierte
Flaschen abgefüllt.und verschlossen. Die Flaschen werden dann in einen auf 200 temperierten Raum
gebracht. Durch allmähliche Temperaturerhöhung kommen die Milchsäurebakterien zur Vermehrung
und es ist nach etwa 20 Stunden so viel Milchsäure gebildet, daß die Milch in der Flasche ge- 90 r-·3
rinnt'. Da -der- beim1-Abfüllen unter Kohlensäure
eventuell noch in der Milch verbliebene Sauerstoff durch die Milchsäurebakterien verbraucht wird,
ist die Flasche nach diesem Prozeß praktisch sauerstofffrei, so daß auch kleine Infektionen
dur.ch Schimmelsppren auf; der Oberfläche sich
nicht entwickeln können. ;
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von haltbaren Sauermilchgetränken aus durch Erhitzung von ,Mikroorganismen weitgehend befreiter fettfreier oder fetthaltiger Milch, dadurch gekennzeichnet, daß die nach der Erhitzung auf 5° abgekühlte Milch nach Kohlensäureimprägnierung und Kulturzusatz in Transportgefäße ab-. gefüllt, luftdicht verschlossen und dann durch Stehenlassen in den Transportgefäßen gallertartig zur Gerinnung gebracht wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 876640, 880,421.
Family
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