DES0043936MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 13. Mai 1955 Bekanntgemacht am 14. Juni 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
PATENTANMELDUNG
KLASSE 62 c GRUPPE 22
S43936XI/62c
Lucien Guy Dejean, Courbevoie, Seine (Frankreich)
ist als Erfinder genannt worden
Societe Nationale de Constructions Aeronautiques du Sud-Ouest, Paris
Vertreter: Df. E. Wiegand, München 27, und Dipl.-Ing. W. Niemann, Hamburg I1
Patentanwälte
Vorrichtung zur zeitlich vorausbestimmbaren Unterbrechung der Verbindung
zwischen zwei Körpern, insbesondere zwischen einem Hilfsfallschirm und einer Last zwecks Verzögerung des öffnens
des Hauptfallschirmes
Die Priorität der Anmeldung in Frankreich vom 18. Mai 1954 ist in Anspruch genommen
Es ist zuweilen erforderlich, die Unterbrechung einer zwischen zwei Körpern bestehenden Verbindung
in einem zeitlich vorausbestimmbaren Augenblick in selbsttätiger Weise vor sich gehen zu
lassen.
Die Erfindung schafft eine sehr einfache Vorrichtung für diesen Zweck.
Gemäß der Erfindung ist als Verbindungselement zwischen den beiden Körpern eine von einem
schlauchförmigen Gewebe gebildete Schnur vorgesehen, in deren Inneres unter Auseinanderschieben
der Fäden des Schlauchgewebes eine Kartusche eingeführt ist, deren Entzündung durch eine
an sich bekannte Zündschnur bewirkt wird.
Die Schnur kann die Form einer geschlossenen Schlaufe aufweisen, die mindestens eine Windung
umfaßt und durch zwei Ringe hindurchgeführt ist, die an je einem der Körper befestigt sind.
605 530/80
S43936XI/62c
Das Einbringen der Kartusche in das Innere des Gewebeschlauches ist leicht durchführbar, wenn
dieser noch nicht gespannt ist, indem lediglich die den Gewebeschlauch bildenden Fäden genügend
weit voneinander getrennt oder auseinander^ geschoben werden. Das Einführen der Kartusche ist
auf diese Weise möglich, ohne daß es notwendig ist, die Fäden des Gewebes zu zerschneiden, d. h. ohne
die Festigkeit des Gewebes zu schwächen. Wenn der ίο Gewebeschlauch unter Spannung gesetzt wird,
ziehen sich die ihn bildenden Fäden um die Kartusche zusammen, so daß die Fäden sich fest an die
Wandung der Kartusche anlegen und diese zusammendrücken. Auf ,diese ,Weise wird einerseits
eine dichte Berührung sämtlicher zu unterbrechender
Fäden mit der-Kartusche und andererseits eine Erhöhung der Explosivkraft der Kartusche
gewährleistet.
Bei Gewebeschläuchen aus Textilfaden kann auf
diese' Weise die Unterbrechung sämtlicher Fäden mit einer. Pulverladung, d. h. mit einem Sprengstoff
schwacher Brisanz erreicht werden, was die Vorrichtung praktisch ungefährlich macht.
Vorzugsweise ist das freie Ende der Zündschnur .25 mit einer mechanisch oder .elektrisch arbeitenden
Zündvorrichtung versehen, welche die Zündung dieser Schnur in einem gegebenen Augenblick erleichtert.
Insbesondere kann diese Vorrichtung aus einem der zahlreichen in der Technik bekannten
Zünder bestehen, die auf Zug oder Reibung ansprechen. . .
Die Erfindung ermöglicht insbesondere die Schaffung einer Vorrichtung zum Verzögern des
Öffnens" eines einer'Last zugeordneten Hauptfall-Schirmes,
indem sie ein Band, welches einen für den Hauptfallschirm der Last bestimmten Ausziehfallschirm
mit der Läst-vefbindet, am Ende einer vorbestimmten
Zeitdauer zerstört und dadurch, dem Ausziehfallschirm gestattet,. seine Aufgabe zu erfüllen,
nämlich den Hauptfallschirm der Last aus seiner Hülle zu ziehen und zu öffnen.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Fig. ι zeigt in Seitenansicht eine schlauchförmig
gewebte Schnur, welche im. Inneren eine Sprengladung enthält, die dazu bestimmt ist, die Zerstörung
der Schnur herbeizuführen;
Fig. 2 ist ein Längsschnitt durch den pyrotechnischen Teil der Vorrichtung;
Fig. 3 zeigt die Anwendung der Erfindung auf
das verzögerte Öffnen eines Fallschirmes.
Die in Fig. 1 dargestellte Schnur 1 wird von zu
einem Schlauch verwebten Fäden gebildet, die aus natürlichen oder künstlichen Textilfaden und sogar
aus. Metallfäden bestehen können: . . ,
Wenn ein solcher Gewebeschlauch nicht gespannt
ist, ist es. bekanntlich, möglich,, indem man in eine
Masche des Gewebes einen^zugespitzten P, friefn. einführt,
die Fäden, ohne ,Zerreißen'voneinander zu
. 60 trennen und so in den inneren Kanal des Gewebeschlauches
einzudringen..'. ''."' ■'· ■ ■ · - f .
Man kann auf diese Weise'in "den Innenkanal des
Schlauches ι feine Kartusche 2 (Fig. 2);' einsetzen,
die eine Pulver- oder Sprengladung 3 enthält. Das Pulver kann beispielsweise Schwarzpulver sein.
Die Hülle der Kartusche 2 kann aus irgendeinem beliebigen Material bestehen, jedoch wird vorzugsweise
paraffinierter Karton oder ein plastisches Material aus z. B. einer Vinylverbindung verwendet.
Für aus Textilfaden bestehende Gewebeschläuche
von geringem Innendurchmesser kann die Kartusche ein einfaches Rohr aus thermoplastischem
Material mit einem Innendurchmesser, der demjenigen der Bickford-Schnur 4 entspricht, sein,
das auf die Schnur 4 aufgeschoben und nach einer zweckentsprechenden Erwärmung an seinem Ende
durch Festklemmen oder Verschnüren abgedichtet ist. :
Die Länge, der Bickford-Schnur 4 ist der Zeitdauer angepaßt, an deren Ende die Zerstörung des
Gewebeschlauches herbeigeführt werden soll (gewöhnlich ι cm Schnur je Sekunde). An dem
anderen Ende der Bickford-Schnur 4 ist ein Zünder 5 angeordnet, der in an sich bekannter
Weise aus. einem Rohr bestehen kann, welches auf die Schnur aufgeschoben wird und teilweise mit
einem Zündsatz 6 gefüllt ist, in welchen ein mit Widerhaken ausgebildeter Metalldraht 7, eingetaucht
ist, der in einem Zugring 8 endet.
Beim Herausziehen des mit den Widerhaken versehenen Drahtes 7 wird der Zündsatz 6 entflammt
und die Schnur 4 in Brand gesetzt, welche dann ihrerseits am Ende der vorbestimmten Zeit die Kartusche zündet. ■ ■
Im Fall der Verwendung eines Gewebeschlauches aus Metallfäden kann die Kartusche einen, brisanten
Sprengstoff enthalten und mit einem Detonator versehen sein.
Wenn der Gewebeschlauch 1 gespannt wird,
ziehen sich die ihn bildenden Fäden um die Kartusche zusammen und legen sich fest gegen die Kartusche, so daß sie diese zusammendrücken.
Die Explosion der Kartusche zerstört dann sämtliche Fäden gleichzeitig.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, bildet, der Gewebeschlauch
1 durch Verspleißen, Vernähen oder Verknoten seiner Enden eine geschlossene Schlaufe, die
einerseits durch einen Ring 9, der an einer mittels Fallschirm abzuwerfenden Last 14 befestigt ist, und
andererseits durch einen Ring 10 hindurchgeführt ist, der am unteren Ende der' Tragschnüre eines
Ausziehfallschirmes 11 befestigt ist.
Der Ausziehfallschirm 11, der beim Abwurf der Last 14 entfaltet wird, ist nicht in der Lage, das
Herabsinken der Last in nennenswertem Maße zu verlangsamen, jedoch übt er nichtsdestoweniger auf
die von der Gewebeschlauchschnur 1 gebildete Schlaufe einen Zug aus. In einem gegebenen Augenblick,
in welchem diese Schlaufe durch die von der BickfordrSchnur 4 ,gezündete Sprengladung
zerstört wird, übt der Ausziehfallschirm 11 auf eine
an dem Hauptfallschirm befestigte Schnur 12 einen Zug aus, um den Hauptfallschirm aus seiner Hülle
13 herauszureißen und zu entfalten.
Damit die geschlossene ,Schlaufe,, wenn sie unterbröchen
wird, die beiden Körper, welche durch sie
530>S0
S43936XI/62c
miteinander verbunden sind, mit Sicherheit freigibt, genügt es, einen einzigen starren Ring 9 bzw.
10 zu verwenden, der an einem der Körper befestigt ist, und die Gewebeschlauchschnur in beliebiger
Weise an dem anderen Körper zu befestigen.
Die gleiche Gewebeschlauchschnur kann auch für größere Lasten, die mittels Fallschirmes abzuwerfen
•sind, verwendet werden, indem aus dieser Schnur eine doppelte oder mehrfache Schlaufe gebildet
oder, anders ausgedrückt, die Schnur zwischen den Ringen 9 und 10 in mehreren Windungen angeordnet
wird. Die Unterbrechung einer solchen geschlossenen Mehrfachschlaufe an einer einzigen
Stelle gewährleistet die Trennung der beiden durch diese Schlaufe miteinander verbundenen Körper.
Das Inwirkungbringen des Zünders 5 kann im Augenblick des Abwurfs von Hand herbeigeführt
werden oder vorzugsweise dadurch, daß auf den Zünder durch eine am Luftfahrzeug befestigte
Leine in dem Augenblick ein Zug ausgeübt wird, in welchem die Last abgeworfen wird. Diese Leine
kann eine Abzweigung der zu zerreißenden Leine, welche die Entfaltung des Ausziehfallschirmes 11
herbeiführt, oder die letztere Leine selbst sein, wobei vorausgesetzt ist, daß der Zug, der erforderlich
ist, um das Inwirkungssetzen des Zünders zu gewährleisten, sehr viel kleiner als die Zerreißflüssigkeit
einer solchen Leine ist.
Claims (2)
1. Vorrichtung zur zeitlich vorausbestimmbaren Unterbrechung der Verbindung zwischen
zwei Körpern, insbesondere zwischen einem Hilfsfallschirm und einer Last, zwecks Verzögerung
des Öffnens des Hauptfallschirmes, dadurch gekennzeichnet, daß ate Verbindungselement zwischen den beiden Körpern eine
von einem schlauchförmigen Gewebe gebildete Schnur (i) vorgesehen ist, in deren Inneres
unter Auseinanderschieben der Fäden des Schlauchgewebes eine Kartusche (2, 3) eingeführt
ist, deren Entzündung durch eine an sich bekannte Zündschnur (4) bewirkt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge- +5
kennzeichnet, daß die Schnur (1) die Form einer geschlossenen Schlaufe aufweist, die mindestens
eine Windung umfaßt und durch zwei Ringe (9, 10) hindurchgeführt ist, die an je
einem der Körper, z. B. am unteren Ende des Hilfsfallschirmes (11) und an der Last (14) befestigt
sind.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
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