DE3402239C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Speichern
und Abgeben von zusammengelegten Leinen eines Fallschirms nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Die US-PS 30 10 685, von der die Erfindung ausgeht, zeigt ein Fallschirm-
Rettungssystem, bei dem die Fallschirmleinen zu mehreren in einem Leinen
bündel zusammengefaßt und auch in mehreren hintereinanderliegenden Ta
schen eingeschlauft liegen. Nach dem Auslösen des Rettungssystems werden
die verhältnismäßig langen Fallschirmleinen von einem katapultförmig ab
schießbaren Fallschirmbehälter aus den Taschen ausgeschlauft, wobei zu
nächst der Fallschirm in dem Fallschirmbehälter in einem verpackten Zu
stand verbleibt. Jede Fallschirmleine ist mit einem Sicherungsstück fest
verbunden, wobei jedes Sicherungsstück einem Zipfel des Fallschirms zuge
ordnet ist. Diese Sicherungsstücke dienen zum Entfalten des Fallschirms.
Hierzu sind sie in radialer Richtung ausstoßbar in einer zentralen Abfeu
erscheibe des Fallschirmbehälters gelagert. Die Ausbringung des Fall
schirms erfolgt daher in zwei Phasen. Diese Ausbringung ist zeitintensiv,
die Leinen können sich verwickeln und es liegt ein starker
Fallschirm-Öffnungsstoß vor. Dieser starke Öffnungsstoß wird verursacht
durch das allseitig gleichmäßige Ausbringen des Fallschirms aus dem
Behälter, wobei der noch nicht voll entwickelte Fallschirm allseitig
in der Luftströmung liegt.
Aus der US-PS 43 33 400 ist es zur Bergung eines Munitionszünders
mittels Fallschirm bekannt, den Fallschirm zusammen mit den,
am Zünder befestigten Leinen innerhalb eines Geschosses anzu
ordnen. Der Zünder wird zu einem geeigneten Zeitpunkt mit dem
Fallschirm mittels einer pyrotechnischen Ladung aus dem Ge
schoß ausgestoßen.
Aus dem DE-GM 80 17 615 ist ein Stoßdämpfer an der Traglast
eines Fallschirmes bekannt, bei dem das lastseitige Ende der
Tragleine des Fallschirmes in Form eines abziehbaren Wickels
auf der Traglast aufgewickelt ist. Beim Abziehen der Tragleine
von der Last wird die beim Öffnen des Fallschirms auftretende
Stoßenergie abgebaut. Aufgrund des größer werdenden Abstands
zwischen dem Fallschirm und der Last wird das Pendeln der Last
in eine langsamere Pendelbewegung übergeleitet. Diese Anordnung
eignet sich für Streumunition, bei der es nicht darauf ankommt,
daß sie exakt in Flugrichtung ausgerichtet wird.
Beim Ausstoß von Streumunition aus einem Behälter eines mit
etwa Mach-1 fliegenden Flugkörpers wirken durch die Luftan
strömung derartige starke Kräfte auf die Munition und auf die
Leinen ein, daß durch schockartige Beanspruchung Teile der
Munition gelöst werden.
Die Streumunition wird im Tiefflug von ca. 50 m über Grund
seitlich ausgestoßen. Um eine Eigengefährdung des Flugkörpers
auszuschließen, ist die sichere Entfaltung der Fallschirme
der Submunition innerhalb von ca. 0,35 zu gewährleisten.
Andererseits verfahren oder verknoten sich die Leinen wäh
rend der Phase des Auszuges der Fallschirmleinen aus der Lei
nen-Packanordnung.
Auch ist ein starkes Pendeln der Streumunition nicht zu ver
meiden, so daß der Wirkteil der Munition nur teilweise effi
zient ist.
Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung vor
zuschlagen, die auch bei extrem ungünstiger Luftanströmung
das geordnete Ausziehen der Leinen gewährleistet sowie beim
Ausziehen der Leinen die Last relativ früh in Flugrichtung
ausrichtet, wobei ein starkes Pendeln vermieden wird. Auch
soll der auf die Last wirkende Fallschirm-Öffnungsstoß aus
reichend gedämpft sein.
Die Lösung dieser Aufgabe ist dem kennzeichnenden Teil des
Anspruches 1 zu entnehmen.
Vorteilhafte Weiterbildungen nach dem Anspruch 1 sind den
Unteransprüchen zu entnehmen.
Der Fallschirm, bestehend aus Fallschirmkappe und Leinen, ist
an der Last in einem ringförmigen Raum zwischen der Last und
einem absprengbaren Rohr angeordnet. Beim Absprengen des Roh
res zieht dieses Rohr die Fallschirmkappe von der Last ab,
wobei dann auch die dazwischen angeordnete Sollbruchleine
reißt. Nach dem Abziehen der Kappe behalten die Leinen bis
zum Ausziehen aus den Taschen ihre genaue Lage in den Man
schettentaschen. Somit wird vermieden, daß sich die Leinen
durch die Anströmung verdrillen, verfangen oder verknoten
und somit die zuverlässige Öffnung des Fallschirmes beein
trächtigen. Durch die Fallschirmkappe werden die Leinen bei
Reibung der Leinenabschnitte untereinander und an der Tasche
geordnet aus ihren Taschen gezogen. Die Taschen bewirken
auch, daß die Last relativ früh, nämlich während dem Auszie
hen der Leinen mit gleichmäßig anwachsendem Rückstellmoment
in Flugrichtung ausgerichtet wird. Somit wird bei Queranströ
mung der Last der Pendel-Knick bzw. Anstellwinkel zwischen
der Leinenrichtung und der Lastlängsachse, während des Fall
schirmöffnungsstoßes, der bei einer Last von ca. 15 kg und
einer Geschwindigkeit von ca. 290 m/s ca. 50 kN bzw. einer
negativen Beschleunigung von ca. 100 g beträgt, so vermindert,
daß eine Beschädigung der Last nicht auftritt. Ohne die Ta
schen wird bei Queranströmung die Last erst ausgerichtet,
wenn der Fallschirm gestreckt ist, wobei der Öffnungsstoß
voll auf die noch nicht in Flugrichtung ausgerichtete Last
trifft. Die durch Queranströmung beaufschlagten Taschen üben
auf die im Ausziehvorgang begriffenen Leinen eine erhöhte
Reibung aus, so daß der Leinenauszieh-Widerstand und das
Rückstellmoment kontrolliert erhöht ist. Dies unterstützt
die Ausrichtung der Last in Flugrichtung.
Bei Queranströmung entsteht aus der Umlenkung der Auszieh
richtung ein höherer Ausziehwiderstand am Austritt der Tasche.
Die Austrittsöffnung der Tasche liegt außerhalb des Last
schwerpunktes, so daß ein Rückstellmoment während des Aus
ziehens der Leinen erzeugt wird.
Die Taschen bestehen aus einem widerstandsfähigen, den Be
stimmungen entsprechenden Werkstoff, die durch Schneidern,
Kleben, Schweißen kostengünstig herstellbar sind. Diese Ta
schen sind auf die Last leicht aufzubringen und können mit
vielfältigen Methoden fest mit der Last verbunden sein. Die
Taschen benötigen wenig Raum.
Durch die Lage der Leinen in den Taschen der Pack-Manschette
entfällt ein weiteres Fixieren der Leinen durch Faden- oder
Klebebänder. Die Leinen sind durch geringen Arbeitsaufwand
in den Taschen zu fixieren. Durch die gleichmäßige Packungs
dichte am Umfang des Packraumes der Pack-Manschette wird
der gesamte Packvorgang des Fallschirms erleichtert.
Die Reibung beim Auszug der Leinen aus den Taschen wirkt stoß
dämpfend, da die Turbulenzen der Luft am Fallschirm Stöße er
zeugen, die während des Auszuges von den noch zusammengeleg
ten Leinen ausreichend gedämpft werden.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß bereits zu Beginn
des Leinenauszuges aus den Taschen an der Last das Rückstell
moment aufgrund des Abbremseffektes der mit der Entfaltung
beginnenden Fallschirmkappe und der vorbeschriebenen Reibungs
verhältnisse der Leinen wirkt und sich solange fortsetzt, bis
die Leinen vollständig aus den Taschen gezogen sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dar
gestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 die aus einem Behälter ausgestoßene Streumunition
nach dem Abzug der Fallschirmkappe;
Fig. 2 Anordnung nach Fig. 1 mit geöffnetem Fallschirm;
Fig. 3 einen Schnitt III-III nach Fig. 2;
Fig. 4 bis 6 verschiedene Anordnungen von Leinen in den Taschen
der Packmanschette nach Fig. 1.
Nach Fig. 1 liegt eine Streumunition 1 mit einem Fallschirm 2
in der Luftanströmung, wie durch die Pfeile 3 angedeutet. Die
Fallschirmkappe 2 ist über eine Leinenanordnung 4 bis 6 entsprechend
den Fig. 1 und 4 bis 6 mit der Streumunition 1 verbunden.
Ein zylindrischer Abschnitt 10 der Streumunition 1 trägt ei
ne Pack-Manschette 11 mit am Umfang durch Nähte abgesteppte
Taschen 12 bis 14 aus gewebtem Stoff.
Nach den Fig. 2 und 3 sind jeweils zwei der Leinen 20 bis 27
mit einer Leinenverstärkung 28 bis 31 für Anlenkaugen 32 ver
sehen. Diese Anlenkaugen 32 sind an Bolzen 33 der Streumuni
tion 1 fixiert. Fallschirmseitig sind die Leinen 20 bis 27 mit
Verstärkungen 35 versehen. Die Länge 51 der Manschette 11 ent
spricht der geforderten Leinen-Staulänge.
Nach Fig. 4 sind zwei Leinen 26, 27 der Leinenanordnung 4
in einer Tasche 12 M-förmig eingezogen. Der besseren Darstel
lung wegen ist die Tasche 12 aufgeschnitten dargestellt, wo
bei die Taschenabschnitte 12a und 12b von den Taschennähten
11a seitlich abstehen.
Die freien Leinenabschnitte 26a, 27a und die Leinenverstär
kung 30 liegen fallschirmseitig. In der Pack-Manschette 11
sind die Leinenabschnitte 26b, 26e bzw. 27b, 27e angeordnet,
zwischen denen sich jeweils Umlenkbögen 26d, 27d befinden.
Nach Fig. 5 liegen in einer Tasche 12 der Packmanschette 11
gemäß der Leinenanordnung 5 etwa in V-Form nur zwei Leinen
abschnitte 40b und 40e einer Leine 40 nebeneinander. Ansonst
entspricht die Anordnung bezüglich der Leinenabschnitte 40a,
40d der zu Fig. 4 beschriebenen Anordnung.
Nach Fig. 6 ist das Prinzip der Leinenanordnung 4 nach Fig. 4
mit dem Prinzip der Leinenanordnung 5 nach Fig. 5 miteinander
kombiniert und stellt die Leinenanordnung 6 dar. Der besseren
Darstellung wegen sind die Vorderseiten der Taschen 12 bis 14 weggelas
sen. In der Tasche 12 sind die Leinen 26, 27 M-förmig entspre
chend Fig. 4 und in den Taschen 13, 14 sind die Leinen 26, 27
etwa V-förmig angeordnet.
Entsprechend Fig. 1 ist die Streumunition 1, die Leinenanord
nungen 4 bis 6 und die Fallschirmkappen 2 der Anströmung gemäß
der Pfeile 3 ausgesetzt. Der Auszug der Leinen 20 bis 27 hat be
reits begonnen. Der Fallschirm 2 mit den Leinenanordnungen 4
bis 6 befinden sich aufgrund der Ausstoßrichtung und der vor
liegenden Luftströmung in einem Winkel 50 zur Streumunition 1.
Der Fallschirm 2 zieht die Leinen 20 bis 27 entsprechend den
Leinenanordnungen 4 bis 6 aus den jeweiligen Taschen 12 bis 14
der Pack-Manschette 11. Auf der Anströmseite der Pack-Manschet
te 11 werden die dort liegenden Taschen 12 bis 14 durch die relativ hohe
Anströmgeschwindigkeit von etwa 280 m/s zusammengedrückt, so
daß die dort befindlichen Leinenabschnitte einem wesentlich
erhöhten Ausziehwiderstand ausgesetzt sind. Dadurch wird schon
während des Ausziehens der Leinen 20 bis 27 aus der Pack-Man
schette 11 ein wesentliches Rückstellmoment an der Last er
zeugt. Einen wesentlichen Beitrag zum Rückstellmoment liefert
auch der erhöhte Reibungswiderstand der Leinen 20 bis 27 an
den Öffnungsrändern 11b der Taschen 12 bis 14. Maßgebend ist
hierfür das Abknicken der genannten Leinen, bedingt durch
den Winkel 50.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die Anlenkpunk
te für Last und Fallschirm 2 auf der selben Manschettenseite.
Die Anordnung dieser Anlenkpunkte ist ohne weiteres variier
bar. So können diese auch am Anfang und am Ende der Taschen 12-14
sein.
Die Taschen 12-14 können einseitig und beidseitig offen sein.
Die Taschen 12-14 können sowohl aus formstabilem Werkstoff, wie Me
tall, Kunststoff, als auch aus flexiblem Werkstoff wie gewirk
ter Stoff, Netze, Folien aus Kunststoff oder Metall sein. We
sentlich ist, daß die Tascheninnenwand mit den Leinen 20-27 einen
hohen Reibungskoeffizienten bewirkt.
Neben den beschriebenen Einlegearten der Leinen 20-27 können diese
auch in einer S-Form eingelegt sein. Unter der Voraussetzung
des geordneten Ausziehens der Leinen 20-27 ist neben der einlagigen
Anordnung der Leinen 20-27 in den Taschen 12-14 auch eine zwei- oder mehr
lagige Anordnung möglich.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Speichern und Abgeben von Leinen eines Fallschirms,
an einer in Richtung der Symmetrieachse des Fallschirms langge
streckten Last, wobei die Last fallschirmseitig am Umfang mit axial
ausgerichteten Taschen für die Aufnahme einer oder mehrerer in
Schleifen gelegter Leinen fest verbunden ist, und wobei eine hohl
zylindrische Pack-Manschette mit den Taschen versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwei an einem gemeinsamen Punkt der Last befestigte
Leinen (20-27) etwa M-förmig in den Taschen (12) eingelegt sind,
und die Befestigungspunkte der Leinen (20-27) an der Last und am
Fallschirm (2) das Ende des Mittelstücks der M-Form und die freien
Enden bilden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß symmetrisch zu den Taschen (12) mit den M-förmigen Leinen (20-
27) diese symmetrisch dazu in den beiden benachbarten (seitlichen)
Taschen (13, 14) etwa in V-Form liegen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umlenkbögen (26d, 27d) zwischen dem Mittelstück der M-Form
und den freien Enden der Leinen (26, 27) innerhalb oder nur gering
fügig außerhalb der Taschen (12-14) liegen.
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