DES0040605MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 27. August 1954 Bekanntgemacht am 28. Juni 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung bezieht sich auf einen fadenführenden Greifer für eine Zweifadeii-Kettenstich-Nähmaschine.
Ein Zweck der Erfindung besteht darin, an einem fadenführenden Greifer Greiferfaden-Führungisflächen
vorzusehen, welche so gestaltet und ausgeführt sind, daß eine nachteilige Störung zwischen
dem Greiferfaden und dem Nadelfaden während der Stichbildung vermieden wird.
Weitere Zwecke und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfoigenden Beschreibung und. den
Zeichnungen hervor, welche eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wiedergeben.
Fig. ι ist eine Teilseitenansicht, teilweise im Schnitt, einer Zweifaden-Kettenstich-Nähmaschine, 15
von der Teile weggebrochen sind, um den fadentragenden Greifer und den Greiferantriebsmechanismus
besser darzustellen;
Fig. 2 ist eine Vorderansicht des Greifers;
Fig. 3 ist in vergrößertem Maßstab eine Hinter- 20 ansieht des Blatteiles des Greifers;
Fig. 4 ist eine Querschnittsansicht des Greifer- ■ blattes nach der Linie 4-4 der Fig. 3;
Fig. 5 ist eine schaubildliche Darstellung des Greifers gemäß der Erfindung, der Nadel und der 25
Stichplatte, welche die Relativanordnung der Teile
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und die richtige Fadenverschlingung bei der Abwärtsbewegung
der Nadel wiedergibt;
Fig. 6 ist eine schaubildliche Ansicht wie Fig. 5,
sie gibt jedoch die Stellung' von Teilen und die richtige Fadenverschlingung wieder, während die
Schleife von dem Greifer beim Aufwärtshub der
Nadel erfaßt wird;
Fig. 7 ist ein Querschnitt' nach Linie 7-7. der
Fig. 6;
Fig. 8 ist eine schaubildMche Darstellung ähnlich der Fig. 6, sie gibt eine unrichtige Verschlingung
des Fadens wieder, wie sie häufig bei einem Greifer vorbekannter Konstruktion erhalten wird, und
Fig. 9 ist eine Querschnittsansicht des üblichen bekannten Greifers flach Linie 9-9 der Fig. 8. ■
Unter Bezugnähme auf die Zeichnungen gibt
Fig. ι einen Teil einer Nähmaschine wieder, dessen
Gehäuse einen Sockel 10 enthält, der mit einer Stofftragplatte 11 versehen ist, ' die die übliche
Stichplatte 12 trägt. Über dem Sockel hängt ein Arm in Form eines Gänsehalses, der in einem
Nähkop'f 13 endigt, in welchem in senkrechter Richtung
eine Nadelstange 14 auf- und abbewegbar ist, die eine Nadel 15 trägt, und der eine Drückerstange
16 aufweist, an welche ein Drückerfuß 17 angesetzt ist. Unterhalb der Stofrtragplatte 11 ist
eine Sockel welle 18 drehbar gelagert, welche dazu dient, einem, fadentragenden Greifer 19 eine sogenannte
»Vierfache-Bewegunig zu erteilen, der mit der Nadel 15 bei der Herstellung von Zweifaden-Kettenstichen
zusammenarbeitet. Der Greifer 19 ist an einem Träger 20 befestigt, welcher auif einem
Querzapfen 2,1 hin- und herschwenkbar gelagert ist, der von einer Schwingwelle 22 getragen wird,
welche ihrerseits in dem Sockel 10 parallel zur Achse der Sockelwelle 18 gelagert ist.
Eine Schwingbewegung des Greiferträgers 20 um den Querzapfen 21 schafft zwei der vier
Greiferbewegungen, eine die Nadelfadenschleife erfassende Bewegung, wie sie in Fig. 6 und 8 dargestellt
ist, und eine die Schleife abwerfende Bewegung, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist. Die
schleifenerfassenden und -abwerfenden Bewegungen werden von einer Kurbel 23 auf der Sookelwelle
i8 abgeleitet und werden auf den Greiferträger 20 vermittels einer Steuers'tange 24, eines Winkelhebels
25 und eines angelenkten Verbindungslenkers 26 übertragen. Die anderen beidien Greiferbewegungen
werden als »Nadelaus!weich«-Bewegungen bezeichnet und werden vermittels eines
Exzenters 27 auf der Sockelweiie 18 vorgenommen,
welcher vermittels eines Nachlaufteiles 28 arbeitet, um die Schwingwelle 22 zu verschwenken. Die
Nadelausweich-Bewegungen ordnen den Greifer 19
so an, daß der Greifer während des Schleifenerfassens an der Hinterseite der Nadel vorbeigeht,
wie in den Fig. 6 und 8 wiedergegeben ist, und daß er während der Schleifenabwerf-Bewegung vor der
Nadel vorbeigeht, wie in Fig. 5 wiedergegeben ist.
Die Ausführung des Greifers ist am besten in den Fig. 2, 3 und 4 wiedergegeben. Der Greifer ist mit
einem Unterteil 30 . versehen, von welchem ein Zapfen 31 nach unten steht, der bei 32 mit einer
Abflachung versehen ist, so daß der Greifer in dem Träger 20 vermittels einer Stellschraube befestigt
und richtig angeordnet werden kann. Ein Greiferblatt
33 erstreckt sich über den Unterteil 30 und ist mit ihm vermittels eines Hackenteiles 34 verbunden,
der mit einem fadenführenden Auge 35 versehen ist, durch welches ein Greiferfaden geführt
ist. Die Vorderfläche des Greiferblattes 33 ist bei Betrachtung der Fig. 2 mit einer Fadenführungsnut
36 versehen, welche sich von dem Auge 35 zu einem Auge 37 erstreckt. An der Hinterfläche des Greifers ist, wie am besten in
Fig. 3 dargestellt ist, in dem Greiferblatt 33 eine flache, etwa senkrecht verlaufende Nut 38 ausgebildet,
die unmittelbar zu dem Auge 37 führt. Die Hinterfläche des Greifers ist mit einer fadenführenden
Ausnehmung 39 versehen, welche sich in Längsrichtung des Greiferbllattes 33 von einer
Stelle nahe dem Auge 37 gegen die Hacke des Greifers erstreckt. Wie am besten in Fig. 4 dargestellt
ist, ist die fadenführende Ausnehmung 39 an einer Stelle näher zur Unterfläche 40 des Greiferblattes
als die Fadenführangsnut 36 in der Vorderfiäche angeordnet. Die Ausnehmung 39 ist überdies
vorzugsweise über den größten Teil ihrer Länge mit im wesentlichen parallelen Seitenwandungsteilen
41 versehen. go
Zur erfolgreichen Herstellung von Zweifiaden-Kettenstichen
ist die richtig zueinander in bezug gebrachte Bewegung des Greifers und der Nadel
wesentlich. Jedoch ist es insbesondere bei höheren Nähgeschwindigkeiten, oder wenn die Nähbedingungen
sich schnell ändern, z. B. beim Anlauf, oder wenn eine Quernaht oder wenn ein Hindernis angetroffen
wird, von gleicher Wichtigkeit, daß eine nichtige Verkettung bzw. Verschlingung des
Greiferfadenis und des Nadelfadens an den verschiedenen
kritischen Punkten' in dem Stichbildekreislauf aufrechterhalten bleibt. Eine Störung
zwischen dem Nadelfaden und dem Greiferfaden ist eine Hauptursache einer unrichtigen Fadenverschlingung,
denn wenn eine solche Störung auftritt,
können der eine oder beide Fäden abnormal behindert oder gestreckt werden, wodurch nachteilige
Fadenlosen an den Stichbilideeinrichtungen erzeugt
werden. Diese Fadenlosen stehen gewöhnlich nicht unter Kontrolle und verschlingen sich daher an no
aufeinanderfolgenden kritischen Punkten in dem Stichbildekreislauf nicht einwandfrei, wobei sich
häufig Fadenbruch oder lose Stiche oder Fehlstiche ergeben.
Die Fig. 5, 6 und 7 zeigen die Beziehung des Greifers und der Nadel an zwei kritischen Stellen
während eines Stichbididekreislaufs und geben die
Art und Weise wieder, auf welche der Greifer dazu dient, eine richtige oder gewünschte Verschilingunig
der Fäden an jeder dieser Stellen zu gewährleisten. Die Fig. 8 und 9 zeigen die übliche Form eines
Greifers und zeigen weiterhin, wie die Fadenstörung zwischen ihnen eintritt.
In diesen Ansichten ist ein Nadelfaden bei η angedeutet,
während ein Greiferfaden mit / bezeichnet ist. Der mit F bezeichnete Pfeil deutet die Rich-
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tung an, in welcher das Arbeitsstück vorgeführt wird, während in jeder Darstellung der Pfeil N die
Richtung der Nadelauf- und -abfoewegung wiedergibt. In Fig. 5 deutet der Pfeil L1 die Richtung,der
Nadelausweichbewegung des Greifers an, während der Pfeil L2 die Richtung seiner Schleifenabwerfbewegung
wiedergibt. In den Fig. 6 und 8 nimmt der Greifer nur an einer schleifenerfassenden Bewegung
teil, deren Richtung durch den Pfeil L3
ίο angedeutet ist.
In Fig. 5 ist dargestellt, wie die Nadel durch das Arbeitsstück und das Stichloch in der Stichplatte
hinter dem Greifer sich abwärts bewegt. Die kombinierte Wirkung des Vorschubs des Arbeits-Stückes.
und der . Nadelausweichbewegung des Greifers ergibt die Herstellung eines Fadendreiecks
zum Eintritt durch die Nadel. Das Fadendreieck besteht aus einem Schenkel des Greiferfadens, der
sich von dem Arbeitsstück zum Greiferauge 37 erstreckt, ein zweiter Schenkel vom Greiferfaden
erstreckt sich längs des Greifers in der Fadenführungsnut 36 und aus der Nadel'fadenschleife
des vorhergehenden Stiches, welche · von dem Greifer abgeworfen· wird. Von diesen Teilen des
Fadendreiecks ist der Schenkel des Greiferfadens von dem Auge 37 zum Arbeitsstück vielleicht der
kritischste. Falls dieser Fadenschenkel nicht richtig gesteuert wird und sich nicht in einem im. wesentlichen
geraden Weg zwischen dem Arbeitsstück und dem Greiferauge erstreckt, wie in Fig. 5 dargestellt
ist, tritt die richtige Stichbildung nicht ein. Insbesondere kann eine abnormale Lose in dem
Greiferfaden von dem Auge zu dem Arbeitsstück bewirken, daß das Fadendreieck zusammenbricht,
und die Nadel, wenn sie verfehlt, in das zusammengefallene Fadendreieck einzutreten, läßt einen FeH-stich
entstehen, und auf diese Weise wird eine fehlerhafte Naht hergestellt, welche leicht aufgelöst
werden kann.
In den Fig. 8 und 9 ist ein Greifer üblicher Ausführung wiedergegeben, welcher eine Hinterfläche
42 hat, die glatt und nicht mit einer fadenführenden Ausnehmung 39, wie bei dem Greifer
der Erfindung, versehen ist. In diesen Figuren nimmt der Greifer die Stellung unmittelbar nach
dem Erfassen der NadelfadenscMeife ein. Wie in
den Zeichnungen dargestellt ist, muß der Schenkel des Greiferfadens vom Auge des Greifers zum
Arbeitsstück an dieser Stelle durch die Nadel· fadenschleife hindurchgehen. Während dieser
Schenkel des Greiferfadens hindurchgeht, wird die Nadelfadenschleife durch die sich nach oben bewegende
Nadel nach oben gezogen, SO' daß die Nadelfadenschleife
tatsächlich entgegen dem Uhrzeigersinn um das Greiferblatt gezogen wird, wenn
Fdg. 9 betrachtet wird. Bei einem Grei'fer üblicher Ausbildung wird der Greiferfaden häufig durch
die sich verfestigende Nadelfadenschleife erfaßt und mit dem Nadelfaden entgegen der Uhrzeigerrichtung
rings um den Greifer getragen, wodurch im Greiferfaden eine abnormale Ausbuchtung geschaffen
wird, woraus sich in der darauffolgenden Stellung der Fig. 5 ein lockerer Schenkel am
Greiferfaden von dem Auge des Greifers zum Arbeitsstück ergibt.
Gemäß den Fig. 6 und 7 ist der Greifer gemäß der Erfindung zusammen mit der richtigen Verschlingung
des Fadens wiedergegeben, welche durch ihn bestimmt wird. Wenn der Greiferfaden durch
Verfestigen der NadeLfadenschleife erfaßt werden sollte, wird der Greiferfaden in die fadenführende
Ausnehmung 39 auf der Hinterseite des Greiferblattes getragen und nicht in abnormaler Weise
unten und rings um das Greiferblatt geführt. Wenn die Nadelfadenschleife sich gegen die Hacke des
Greifers verschiebt, nimmt der nicht gestreckte Schenkel des Greiferfadens vom Greiferauge zum
Arbeitsstück daher einen direkten und richtigen Weg ohne nachteilige Lose ein.
Die fadenführende Ausnehmung 39 ist in den Fig. 2, 3 und 4 in ihrer bevorzugten Ausführung
dargestellt. Sie ist unterhalb der Höhe der Nut 36 und des Greiferauges 35 angeordnet, so daß sie
sich in einer Stellung befindet, um den Greiferfaden aufzunehmen und zu schützen, sofern dieser von
der Nadelfadenschleife nach oben erfaßt werden sollte. Die Seitenwandungen der Ausnehmung 39
sind vorzugsweise im wesentlichen parallel zueinander und sind im wesentlichen senkrecht zur
Hinterfläche des Greiferblattes angeordnet. Bei dieser Ausführung wird keine vorstehende Leiste
oder Rippe dargeboten, gegen welche die Nadelspitze schlagen könnte.
Claims (2)
1. Fadenführender Kettenstich-Greifer, dessen Blatt an der einen «Seite mit einer fadenführenden
Nut versehen ist, welche sich von einem längs verlaufenden Fadenauge am Hakenteil
zu einem quer verlaufenden Fadenauge am freien Ende des Blattes, welches den Faden
von der einen Seite des Blattes aufnehmen und ihn zur gegenüberliegenden Seite des Blattes
führen kann, erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß das Blatt (33) auf seiner anderen Seite mit
einer fadenführenden Ausnehmung (39) versehen ist, welche im wesentlichen in Längsrichtung
des Blattes und so angeordnet ist, daß sie sich von dessen freiem Ende von einer
Stelle nahe dem Abgabeende des quer verlaufenden Fadenauges (37) erstreckt.
2. Fadenführender Kettenstich-Greifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
fadenführende Ausnehmung (39) parallele Seitenwandungsteile (41) hat, die im wesentlichen
senkrecht zur Hin- und Herbewegungsbahn der Nadel angeordnet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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