DES0035587MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 1. Oktober 1953
Bekanntgemacht am 21. Juni 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Es. ist1' bekannt, Metalle oder Halbleiter durch Elektronenbombardement zu schmelzen. Die Erfindung
betrifft ' eine besondere Ausbildung dieses Verfahrens in vorzugsweise besonders gearteten
Anwendungszwecken und Anordnungen. Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, Halbleiterstücke,
z. B. Germanium, Silizium oder Verbindungen von Elementen der III. und V. oder II.
und VI. Gruppe des Periodischen Systems, in an sich bekannter: Weise zonenweise zu schmelzen.
Das zonenweise Schmelzen dient einer weiteren Reinigung unter gegebenenfalls gleichzeitiger
Einkristälibilduhg des Materials. Da es bei dieser
Aufgabe darauf ankommt, alle bei dem Verfahren selbst' : gegebenenfalls auftretenden zusätzlichen
Verunreinigungen von vornherein auszuschließen, wird das Verfahren im allgemeinen im Vakuum
oder in einer inerten Gasatmösphäre durchgeführt. >■''-Es
ist auch vorgeschlagen·'worden; die Anordnung
senkrecht freistehend auszubilden, wobei das stabförmige
Halbleitermaterial· nur an denL Enden gehaltert
und an den zu schmelzenden Abschnitten in keinerlei Berührung mit einer rGefäßwand ist.
Bei diesen Anordnungen, steht nur ein verhältnismäßig
geringer/ Raum zur Unterbringung der Wärmequelle zur Verfügung. 'Bisher'' würde das
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S 35587 VIIIc/21 g
Halbleitermaterial im allgemeinen durch Wärmestrahlung erhitzt, die von einem direkt oder in-.·
direkt erhitzten Metall- oder Kohlering erzeugt wurde, welcher um den ■ zu . schmelzenden HaIbleiterstab
in einem gewissen Abstand herumgelegt
* '"würde und sich innerhalb des Vakuumgefäß es befand.
Die Schmelzzone war jedoch hierbei verhältnismäßig breit, da sich die Strahlung aus Raumgründen
nur schwer konzentrieren ließ.
ίο Die Erfindung bezieht sich auf eine Vakuumoder
Schutzgasanordnung zur Schmelzbehandlung durch Elektronenbombardement von Metallen,
Halbleitern od. dgl., die in hoher Reinheit verwendet werden sollen. Ihr wesentliches Merkmal
besteht darin, daß als Elektronenquelle ein an sich bekannter Körper aus hochschmelzbaren Metalloxyden
oder -boriden dient. ^Hierdurch werden die in der Einleitung geschilderten Schwierigkeiten
weitgehend vermieden. Es wird zu diesem Zweck ein Ring, der als Elektronenquelle dient, in
analoger Weise wie die bisher verwendeten ■Strahlungsringe um den stalbförmigen, zonenweise
zu schmelzenden Körper herumgelegt und zwischen die Elektronenstrahlungsquelle und den Schmelzring
eine Spannung gelegt. Hierdurch tritt bereits eine gewisse Konzentrierung der Elektronenstrahlungswirkung
auf einen schmalen Zonenbereich ein.
Gemäß einer weiteren Ausbildung des Erfmdungsgedankens
wird diese Richtwirkung noch durch eine zusätzliche Schirmanordnung, vorzugs-
·■■■ weise eine Ringblende, erhöht, welche zweckmäßig
auf ein gegen die Elektronenstrahlungsquelle negatives
Potential gebracht wird. Durch das Potential
.35 der Blende läßt sich das Schmelzverfahren gleichzeitig
steuern, wobei eine Wirkung auftritt, die der des Wehneltzy linders bei Kathodenstrahlröhren
entspricht.
Durch diese Anordnung wird der Vorteil erreicht, daß die Strahlungsquelle bei vergrößerter
Konzentrationswirkung sogar noch geringer zu dimensionieren ist, als es bisher möglich war. Es
ist hierbei insbesondere möglich, verhältnismäßig einfach mehrere dieser Strahlungsquellen innerhalb
des Vakuumgefäßes nebeneinander anzuordnen und in an sich bekannter Weise mehrere Zonen in
einem Simultanverfahren gleichzeitig zu schmelzen. Eine besondere Ausbildung des Erfindungsgedankens ist darin zu erblicken, daß das Material
der Elektronenstrahlungsquelle beim Schmelzen mittels Elektronenbombardement als Metalloxydoder
-boridkathode ausgebildet ist, und zwar vorzugsweise
aus besonders hochschmelzenden Metalloxyden oder gleichwertigen Stoffen besteht. Als
•55 besonders geeignet hat sich hierbei Metallborid, wie z. B. Lantanborid (LaB6), erwiesen. In weiterer
... Ausbildung des Erfindungsgedankens ist es vorgesehen, Erdoxyde, beispielsweise Nernststiftmasse,
als Oxydkathodenmaterial zu verwenden. Auf Grund der hohen Schmelztemperatur dieser Stoffe
und der geringen Austrittsarbeit erhält man. bei ihrer Verwendung sehr starke Elektronenstrahlungsquellen,
die gerade für den im vorangehenden . . geschilderten Zweck-. von, .besonderem...
Vorteil sind," weil :sie'in: -möglichst* kleinen' Ab- -65
messungen herzustellen sind. Außerdem besitzen die genannten Stoffe den weiteren Vorteil, daß
beim Elektronenbombardement keine Verunreinigungen aus ihnen in den Schmelzung eingeführt
werden. Bei der Verwendung z.B. von Wolframkathoden würde die Gefahr bestehen, daß Teile des
Wolframs verdampfen und in - den - Schmelzung
hineingelangen könnten.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Anordnung nach der Erfindung beispielsweise dargestellt,
ι bedeutet einen senkrecht angeordneten Stab aus chemisch höchst gereinigtem Germanium,
der an seinem oberen und seinem unteren Ende in Haltevorrichtungen 2 und 3 befestigt ist, welche
ihrerseits auf einem senkrecht in Richtung des 8a Pfeiles 4 verschiebbaren.Träger 5 angeordnet sind.
Das Ganze ist in einem Vakuumgefäß 6 angeordnet, welches mit einem inerten Gas, insbesondere
Stickstoff gefüllt ist. Erfindungsgemäß ist innerhalb des Vakuumgefäßes 6 um den Stab 1 herum
eine ringförmige Elektronenstrahlungsquelle 7 angeordnet;
zwischen der» Ring 7 und dem Stab 1 befindet sich eine torusförmige Blende 8, welche
zwischen dem Ring 7 und dem Stab 1 einen Ringschlitz-frei läßt. An den Stab 1, den Ring 7 und go
die Blende 8 sind Spannungen gelegt, von denen mindestens die Spannung der Blende 8 verändert
werden kann. Der Strahlungsring 7 wird in im der Zeichnung nicht weiter dargestellter Weise erhitzt.
Dies kann entweder durch direkte Stromzufuhr oder beispielsweise durch Wirbelstromheizung von
außerhalb des Vakuurngefäßes 6 her erfolgen. Der Ring 7 besteht aus einem Oxydkathodenmaterial,
insbesondere einem Erdoxydgemisch nach Art eines Nernststiftes.
Von besonderer Bedeutung ist die Erfindung für die Gewinnung von höchst reinen Halbleitereinkristallen
wie Verwendung in Halbleiteranordnungen, wie z. B. Richtleitern, Detektoren, Transistoren,
Fototransistoren, Heißleitern u. dgl.
Claims (8)
1. Vakuum- oder Schutzgasanordnung zur
Schmelzbehandlung durch Elektronenbombardement
von Metallen, Halbleitern od. dgl., die in hoher Reinheit verwendet werden sollen, dadurch
gekennzeichnet, daß als Elektronenquelle ein an sich bekannter Körper aus hochschmelzbaren
Metalloxyden oder -boriden dient.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kathodenkörper aus Lantanborid oder einer Mischung mehrerer Boride besteht.
3. Oxydkathode nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sie aus Erdoxyd oder einem Gemisch von Erdoxyden, beispielsweise
aus Nernststiftmasse besteht.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kathodenkörper den vorzugsweise stabförmig langgestreckten Schmelzung ringförmig umgibt.
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S 35587 VIIIc/21g
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Kathode und dem Schmelzung eine vorzugsweise
torusförmige Blende mit Ringschlkzöffnung angeordnet ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an die Ringschlitzblende eine
vorzugsweise veränderliche, zur Kathode negative Spannung gelegt ist.
7. Anwendung der Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zum sogenannten Zonenschmelzen
eines Halbleiters zwecks Reinigung und/oder Einkristallherstelkmg.
8. Halbleiteranordnung, beispielsweise Richtleiter, Detektor, Transistor, Fototransistor,
Fieldistor, Heißleiter od. dgl., dadurch gekennzeichnet,
daß der in ihr verwendete Halbleiter mittels der Anordnung nach einem der Ansprüche
ι bis 7 geschmolzen ist.
Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 581423, 856666.
Deutsche Patentschriften Nr. 581423, 856666.
Hierzu ι Blaltt Zeichnungen'
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