DE1238449B - Verfahren zum Herstellen von einkristallinem Silicium - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von einkristallinem Silicium

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DE1238449B
DE1238449B DES79931A DES0079931A DE1238449B DE 1238449 B DE1238449 B DE 1238449B DE S79931 A DES79931 A DE S79931A DE S0079931 A DES0079931 A DE S0079931A DE 1238449 B DE1238449 B DE 1238449B
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    • C01B33/02Silicon
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C30BSINGLE-CRYSTAL GROWTH; UNIDIRECTIONAL SOLIDIFICATION OF EUTECTIC MATERIAL OR UNIDIRECTIONAL DEMIXING OF EUTECTOID MATERIAL; REFINING BY ZONE-MELTING OF MATERIAL; PRODUCTION OF A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; SINGLE CRYSTALS OR HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; AFTER-TREATMENT OF SINGLE CRYSTALS OR A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; APPARATUS THEREFOR
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    • C30B25/02Epitaxial-layer growth
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    • C30B29/00Single crystals or homogeneous polycrystalline material with defined structure characterised by the material or by their shape
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    • C30B29/06Silicon

Description

  • Verfahren zum Herstellen von einkristallinem Silicium Bekanntlich kann man durch Anwendung einer elektrischen Gasentladung auf gasförmige Halogen-bzw. Halogenwasserstoffverbindungen von Silicium dieses Element bei entsprechender Reinheit der Ausgangsverbindungen in besonders reinem Zustand herstellen. Die Gasentladung wird dabei zweckmäßig zwischen den Spitzen zweier stabförmiger Elektroden erzeugt und dabei so temperiert, daß an der Spitze mindestens einer Elektrode der Schmelzpunkt des darzustellenden Siliciums etwas überschritten wird. Dann scheidet sich das Silicium in Form eines an der Elektrode haftenden Schmelztropfens ab und kann, wenn man für Aufrechterhaltung der Abscheidung aus dem Reaktionsgas und gleichzeitiges Auskristallisieren aus dem Schmelztropfen sorgt, in Form eines auf der Elektrode aufgewachsenen, diesen verlängernden Kristallstabes gewonnen werden.
  • Die aus Silicium bestehende Abscheidungselektrode wirkt als Kristallisationskeim für das aus dem Schmelztropfen zur Auskristallisation kommende Silicium. Aus diesem Grund scheint es zweckmäßig, als Elektrode einen orientierten Einkristall des zur Abscheidung kommenden Siliciums zu verwenden, um auf diese Weise einkristalline Siliciumstäbe zu erhalten. Überraschenderweise werden jedoch bei Verwendung noch so sorgfältig präparierter einkristalliner Siliciumelektroden nur polykristalline Siliciumstäbe erhalten. Um das beschriebene Gasentladungsverfahren zur Herstellung einkristallinen Siliciums geeignet zu machen, bedarf es vielmehr mehrerer zusätzlicher Maßnahmen, mit denen sich die Erfindung beschäftigt.
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von einkristallinem Silicium durch Einwirken einer elektrischen Gasentladung auf ein aus Wasserstoff und einer gasförmigen Siliciumhalogenverbindung bestehendes strömendes Reaktionsgas, bei dem die Stromstärke der Gasentladung so eingestellt wird, daß sich das aus dem Reaktionsgas frei werdende Silicium unter Bildung eines, von der aus einkristallinem Silicium bestehenden Elektrode frei getragenen geschmolzenen Tropfens an mindestens einer Elektrode der Gasentladung abscheidet und dabei gleichzeitig Material des Tropfens an der festen Elektrode unter Beibehaltung einer Vorzugswachstumsrichtung zum Auskristallisieren gebracht wird, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß das frische Reaktionsgas auf einen Gehalt von weniger als 10 Molprozent an Siliciumhalogenverbindung eingestellt und das verbrauchte Reaktionsgas aus der Gasentladung an der Abscheidungselektrode derart entlanggeführt wird, daß die unter 1100°C abgekühlten Teile der Abscheidungselektrode gegen eine Berührung mit frischem Reaktionsgas geschützt sind.
  • Es ist bekannt, als Substrat zu verwendende Elektroden vor dem Abscheidungsprozeß durch Ionenbombardement einer Glimmentladung zu reinigen. Ferner entspricht es dem Stand der Technik, beim Herstellen von einkristallinem Silicium durch thermische Spaltung von halogenhaltigen Siliciumverbindungen dem Reaktionsgas Halogenwasserstoff in einem solchen Anteil zuzusetzen, daß die Temperatur der beginnenden Wiederauflösung des Siliciums gemäß dem chemischen Gleichgewicht der an der Reaktion beteiligten Gase höchstens 200° C unterhalb der gewählten Abscheidetemperatur liegt. Bei einem solchen Verfahren herrschen jedoch homogene Verhältnisse längs des Trägers. Anders liegt der Fall, wenn der Träger als Elektrode einer Gasentladung ausgebildet ist und durch Abscheidung aus der Gasphase das dadurch bedingte Längswachstum vergrößert werden soll. Bei einem solchen Verfahren sind längs der Oberfläche des Trägers keinesfalls homogene Bedingungen gegeben. Während an der Elektrodenspitze eine Abscheidung erwünscht ist, soll sie in größerem Abstand von der Spitze unterbunden sein. Mit anderen Worten soll beim erfindungsgemäßen Verfahren die Abscheidung praktisch nur auf die geschmolzene Elektrodenspitze beschränkt werden, während an dem bereits erstarrten Material die Abscheidung weitgehend unterbunden sein muß. Mit der Verwendung eines homogen zusammengesetzten Reaktionsgases, wie es bei dem bekannten Verfahren Anwendung findet, wäre damit nichts erreicht.
  • Zunächst ist festzustellen, daß auch die sorgfältigste Reinigung und Ätzung einer einkristallinen Elektrode nicht ausreicht, um die gewünschte einkristalline Abscheidung zu ermöglichen. Der Grund hierfür ist darin zu suchen, daß an der Elektroden- Fläche sich während des Abscheideverfahrens ein merkliches Temperaturgefälle ausbildet und daß die Abscheidung aus dem Reaktionsgas normalerweise bereits bei Temperaturen einsetzt, bei denen das Silicium nur polykristallin aufwachsen kann. So ist es bei der Darstellung von einkristallinem Silicium notwendig, daß die ungestörte einkristalline Trägeroberfläche heißer als 1100' C ist, während die Abscheiduna aus der Gasphase bereits bei 1000°C aus den bei Abscheidungsprozessen normalerweise üblichen Halogensilan-Wasserstoff-Gemischen stattfindet. Da bei den beschriebenen Gasentladungsprozessen stets eine Ringzone an der Elektrodenoberfläche in einiger Entfernung von dem abgeschiedenen Tropfen vorhanden ist, bei der die Temperatur nur zur Abscheidung von polykristallinem Silicium, nicht aber zur Abscheidung von einkristallinem Silicium ausreicht, und ferner das polykristallin abgeschiedene Silicium stets als Keim auf die Zonen übergreift, in denen die Bedingungen für eine einkristalline Abscheidung an sich erfüllt sind, findet eine fortschreitende Entartung des einkristallinen Wachstums statt, die binnen kurzem auch auf das aus dem Schmelztropfen auskristallisierende Silicium übergreift, wenn nicht die polykristalline Abscheidung an den bereits auskristallisierten Teilen der Elektrode unterbunden wird.
  • Für die Ausscheidung von Silicium bedeutet dies, daß die Abscheidung an denjenigen Teilen der Elektrodenoberfläche, die kälter als 1100° C während des Betriebes sind, auf jeden Fall zu vermeiden ist. Dies gilt, wenn die Elektrodenoberfläche vor dem Abscheideverfahren wenigstens so weit, als sie sich im Betrieb über 900° C erhitzen kann, in wirklich störungsfreiem Zustand vorliegt. Ist diese Bedingung nicht erfüllt, so muß die Abscheidung an allen Teilen der Elektrode, die sich während des Betriebes auf weniger als l200° C erwärmen, unterbunden werden.
  • Der erste Fall liegt vor, wenn die Siliciumelektrode nach dem Einsetzen in die Gasentladungsapparatur, wenigstens soweit sie sich im Gasentladungsbetrieb auf Glühtemperatur erhitzen kann, längere Zeit unter reinem Wasserstoffgas oder unter Einwirkung von HCl bzw. freiem Chlor bzw. von dampfförmigem Tetrachlorid vollständig ausgeglüht wurde und dann bis zu Beginn der Abscheidung nicht mehr mit verunreinigenden oder oxydierend wirkenden Stoffen, insbesondere Luft, in Berührung gekommen ist. Dabei erhält man genügend Sicherheit, wenn man die als Keimkristall dienende Siliciumelektrode mit einer Länge von mindestens 5 cm vorsieht und die Glühbehandlung mindestens bis zu einer Entfernung von 4 cm von der Elektrodenspitze vorsieht.
  • Da eine derartige Präparierung der Elektrode zusätzliche Mittel, insbesondere die Möglichkeit einer induktiven Ausheizung der Elektrode bei geschlossenem Gasentladungsgefäß erfordert, bedient man sich zweckmäßig des folgenden vereinfachten Präparierungsverfahrens, welches in der Lage ist, etwa bis zur l200° C-Isotherme eine ungestörte Oberfläche der einkristallinen Elektrode zu erzeugen. Hierzu wird die Gasentladung unter Wasserstoff zunächst so temperiert, daß die Elektrode an ihrer Spitze weiß glüht, ohne aufzuschmelzen. Dann wird nach einiger Zeit der Gasentladungsstrom so weit erhöht, bis die Elektrode aufschmilzt. Durch das Ausglühen der Elektrode mittels der Gasentladung wird die Oxydhaut bis zu einer Grenze von 1200 C entfernt, während sie an kälteren Teilen der Elektrodenoberfiäche erhalten bleibt. Aus diesem Grund muß dann die Abscheidung an allen Stellen der Abscheidungselektrode, die kälter als l200° C sind, unterbunden werden. Die Präparierung der Elektrode kann erheblich beschleunigt werden, wenn man dem Wasserstoff etwa 50 Molprozent SiC1, beimischt, was nicht zu einer Siliciumabscheidung, sondern zu einer Abätzung der Elektroden führt.
  • An sich besteht die Möglichkeit, die Zusammensetzung des Reaktionsgases so zu wählen, daß die Abscheidung von Silicium aus dem Reaktionsgas unterhalb 1100 bzw. 1200° C nicht stattfinden kann. Dies führt jedoch zu unbefriedigenden Ergebnissen, da einmal die Abscheidung auch in der Gasentladung, also bei 1400 bis 1500° C, sehr gering wird und außerdem die Bedingungen für ein einkristallines Abscheiden auch in höher temperierten Gebieten der Elektrodenoberfläche erheblich verschlechtert werden. Deshalb wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Zusammensetzung des Reaktionsgases so gewählt, daß aus dem verbrauchten Reaktionsgas die Abscheidung von Silicium unterhalb 1100 bzw. 1200° C unterbunden wird. Um eine Abscheidung aus dem Reaktionsgas an den bereits auskristallisierten Teilen der Abscheidungselektroden zu unterbinden, wird das Abgas deshalb als Schutz gegen eine Berührung der festen Abscheidungselektrode mit dem frischen Reaktionsgas verwendet.
  • Zu diesem Zweck befindet sich die Abscheidungselektrode in einem Rohr, welches die Abscheidungselektrode bis zu Höhen der Kristallisationsgrenze zwischen Schmelztropfen und fester Elektrode vollständig umschließt. Durch geeignete Anordnung der Gasaustrittsstelle im Innern des Rohres und der Gaseintrittsstelle außerhalb des Rohres bildet sich dann im Entladungsgefäß bei Verwendung eines strömenden Reaktioansgases eine solche Strömung aus, daß das Abgas aus der Entladungszone unmittelbar in das Rohr einströmt und auf diese Weise das auskristallisierte Material der Abscheidungselektrode vor Berührung mit dem frischen Reaktionsgas schützt. Das die Abscheidungselektrode umgebende Rohr kann in das Innere des Entladungsgefäßes anschließen. Es kann aber auch, wie im Beispiel der Figur, in das Entladungsgefäß hineinragen.
  • In der Figur ist das Schema einer Gasentladungsapparatur, wie sie bei dem vorgeschlagenen Verfahren mit Erfolg verwendet werden kann, dargestellt. Das Entladungsgefäß 1 besteht aus Quarzglas und ist über zwei Kegelschliffe mit den übrigen Apparateteilen verbunden. Das Entladungsgefäß besteht aus einem erweiterten, den eigentlichen Reaktionsraum darstellenden Teil 1' und einem die Abscheidungselektrode bzw. den das auf der Abscheidungselektrode aufgewachsene Silicium umschließenden rohrformigen Teil 1". Es empfiehlt sich, das Entladungsgefäß, insbesondere den in der Nähe der Abscheidungselektrode angeordneten rohrförmigen Teil 1", zu kühlen. Zu diesem Zweck ist ein Kühlmantel 2 vorgesehen, der vom Kühlwasser durchströmt wird und der die sich während des Betriebes stark erhitzenden Teile des Entladungsgefäßes kühlt und damit die Gefahr des Abdampfens von Verunreinigungen aus der Wandung des Entladungsgefäßes wirksam unterbindet. Der Kühlmantel ist von unten über das Entladungsgefäß gezogen und mit einer Gummimanschette 3 gegen das Quarzrohr 1" abgedichtet. Das Entladungsgefäß ist mit einem Kopf 4 z. B. aus Geräteglas versehen, welcher die Gaszufuhr über einen Kegelschliff 5 und zur Halterung der Elektrodenzuführung 6 dient. Diese ist mittels Kegelschliffes 7 zur genauen Justierung des als Gegenelektrode dienenden Siliciumstabes 8 dreh- und schwenkbar gehalten. Die Siliciumelektrode 8 ist in einer Molybdänklammer gehaltert, die an einem in Glas eingeschmolzenen Draht des gleichen Materials angeschraubt ist. Der untere Teil der'Apparatur besteht aus einem Sammelbehälter 9 für gewisse, während der Reaktion auftretende ölige Nebenprodukte (polymerisierte Subchloride) mit einer Schleuse 10 für die Reaktionsabgase, die beim Schliffansatz 10' die Apparatur verlassen. Die untere Elektrodenzuführung 11 ist mittels eines Zylinderschliffes 12 vertikal bewegbar und wird von einem Regeltriebwerk 17 angetrieben. Sie enthält einen eingeschmolzenen Molybdändraht, der eine Halterung 13 für den als eigentliche Abscheideelektrode dienenden Einkristalikeim 14 trägt. Der Regelantrieb 17 sorgt dafür, daß die Spitze des auf der Abscheidungselektrode wachsenden Kristalls sich immer genügend innerhalb des engeren Quarzrohres 1" befindet.
  • Eine Variante der Ausführung von Kopf 4 wäre eine Einsetzung einer gesonderten Glasschürze für die Molybdänhalterung, die derart während des Betriebes von Wasserstoff umströmt wird, daß das verwendete Reaktionsgas keinerlei verunreinigenden Stoff aus diesen Metallteilen aufnehmen kann. Die Elektroden selbst sind elektrisch über einen Vorschaltstabilisierungswiderstand 15 an eine Betriebsspannungsquelle 16 (bei etwa 3 mm Elektrodenabstand etwa 800 bis 1000 V Gleichspannung) gelegt. Der Siliciumkeim 14 wird dabei als Kathode geschaltet. Die Einregelung der Stromstärke geschieht zweckmäßig an Hand des zu diesem Zweck regelbar ausgestalteten Stabilisierungswiderstandes 15.
  • Hinsichtlich der zweiten Forderung bezüglich der Zusammensetzung des Reaktionsgases soll als einfachstes Beispiel ein aus SiC14 und Wasserstoff bestehendes Reaktionsgas betrachtet werden. Je nach dem Wasserstoffanteil des Reaktionsgases findet Bildung von freiem Silicium statt, während andererseits ein zu großer Anteil des Reaktionsgases an SiC14 die Bildung von freiem Silicium verhindert. Die Ursache für dieses Verhalten liegt in dem Entstehen von gasförmigen Subchloriden des Siliciums, insbesondere von SiCI." begründet. Diese Subchloride sind bei hoher Temperatur und auch bei der Temperatur der anzuwendenden Gasentladung sehr stabil und werden unter diesen Bedingungen nicht zu elementarem Silicium reduziert. Erfahrungsgemäß verschiebt sich das chemische Gleichgewicht zugunsten der Subchloride auf Kosten der Bildung von freiem Silicium bei der Temperatur der Gasentladung mit wachsendem SiC14-Gehalt des Reaktionsgases. Bemerkenswert ist, daß diese Subchloride in der Lage sind, bereits vorhandenes Silicium in den gasförmigen Zustand zu überführen, wenn das chemische Gleichgewicht der Reaktion zugunsten der Bildung dieser Subchloride verschoben ist.
  • Verwendet man z. B. ein Reaktionsgas aus Wasserstoff, der mit mehr als 10 Molprozent SiCI4- Dampf vermischt ist, so findet in der Gasentladung überhaupt keine Abscheidung von Silicium statt. Vielmehr wird die Siliciumelektrode mit wachsender Dauer der Gasentladung abgetragen. Verwendet man dagegen ein Reaktionsgas, in welchem dem Wasserstoff 3 bis 4 Molprozent SiC14 beigemischt sind, so findet Siliciumabscheidung statt. Da die Reaktionstemperatur in der Gasentladung weitgehend festgelegt ist, gilt das gleiche auch für die Zusammensetzung des die Entladungszone verlassenden Reaktionsgases. Dabei ist bemerkenswert, daß ein Reaktionsgas dieser Zusammensetzung, sobald es den Bereich hoher Temperatur in der Entladungszone durchlaufen hat, eine derartige Zusammensetzung erhält, die unterhalb von 1200° C die Siliciumabscheidung prinzipiell unmöglich macht. Entsprechend diesen Befunden wird bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Zusammensetzung des in das Reaktionsgefäß eingeleiteten Reaktionsgases aus gasförmigem SiC14 und Wasserstoff so gewählt, daß das Gas etwa 3 bis 4 Molprozent an SiC14 enthält. Die Zufuhr des Gases erfolgt an einer von der Abscheidungselektrode möglichst abgelegenen, außerhalb des die Abscheidungselektrode umschließenden Rohres befindlichen Stelle.
  • In ähnlicher Weise kann auch SiHC13 verwendet werden. Im Interesse der Vollständigkeit erscheinen noch einige Ausführungen über die Einstellung der anzuwendenden Gasentladung angebracht. Die Gasentladung kann sowohl als Gleichstrom als auch als Wechselstromentladung betrieben werden. Im ersten Fall wird die Temperatur an der Kathode höher als die an der Anode, so daß es sich empfiehlt, die Abscheidung an der Kathode vorzunehmen. Bei Anwendung einer mit symmetrischem Wechselstrom betriebenen Gasentladung erhitzen sich die beiden Elektroden der Gasentladung etwa in gleicher Weise. Die Einstellung der Gasentladung nimmt man zweckmäßig unter reinem Wasserstoff vor. Hierbei werden die Stirnflächen der beiden Elektroden zu kurzer Berührung gebracht und dann auf den vorgegebenen Elektrodenabstand auseinandergezogen. Dann wird die Stromstärke der Entladung (am einfachsten durch Einstellung eines im Elektrodenstromkreis angeordneten regelbaren Stabilisierungswiderstandes - ein Stabilisierungswiderstand ist wegen der fallenden Stromspannungscharakteristik der Gasentladung unbedingt notwendig) so lange erhöht, bis die Kathode an der Ansatzstelle der Gasentladung aufschmilzt und sich ein an der Kathode haftender, aus Silicium bestehender Schmelztropfen bildet, dessen Größe so eingestellt wird, daß der Tropfen stabil von der Elektrode getragen werden kann. Bei Silicium können liegende Tropfen im Fall einer Gleichstromentladung bis zu einem Durchmesser von etwa 20 mm eingestellt werden, wenn man für entsprechende erschütterungsfreie Aufstellung der Gasentladungsapparatur sorgt. Durch Anwendung einer etwas unterschiedlichen Stromstärke wird auch die Tropfengröße unterschiedlich. Die Temperatur an der Tropfenoberfläche kann bis zu 1600° C betragen.
  • Die Elektroden der Gasentladung werden zweckmäßig vertikal übereinander angeordnet, so daß sich die Zone der Gasentladung in vertikaler Richtung zwischen dem freien unteren Ende der oberen Elektrode zu dem freien oberen Ende der unteren Elektrode erstreckt. Da die Ansatzstelle der Gasentladung an der Kathode die heißeste Stelle der Entladung ist, wird im Fall einer Gleichstromentladung dort bereits bei einer Stromstärke ein Aufschmelzen erzielt, bei der die Anode noch vollständig fest bleibt. Der Grund für diese unterschiedliche Temperierung der Elektroden liegt darin, daß an die Kathode ein erheblicher Energiebetrag durch das Aufprallen der in der Gasentladung erzeugten Wasserstoff-Ionen abgegeben wird.
  • Hat man die Entladung unter Wasserstoff so eingestellt, daß sich die Größe des Tropfens nicht mehr ändert, so kann der Entladung das eigentliche Reaktionsgas zugeführt werden, was zweckmäßig ohne Unterbrechung der Entladung geschieht. Eine Nachstellung der Gasentladung ist im allgemeinen dabei nicht notwendig. Das aus der Gasentladung abgeschiedene Silicium scheidet sich an dem an der Elektrode erzeugten Schmelztropfen ab, wodurch der Tropfen vergrößert, gleichzeitig aber Silicium an der Grenze zwischen dem Tropfen und dem ihn haltenden festbleibenden Teil der Elektrode zum Auskristallisieren gebracht wird. Um konstante Stromstärke und damit konstante Tropfengröße zu erzielen, ist es notwendig, die der Gasentladung zugeführte Leistung konstapt zu halten, was mit guter Annäherung dadurch geschehen kann, daß man den Abstand zwischen den beiden Elektroden (einschließlich des abgeschiedenen Halbleitertropfens) konstant hält. Aus diesem Grund ist es notwendig, die den Tropfen tragende Elektrode von ihrer Gegenelektrode in entsprechender Weise während des Abscheidungsvorganges zurückzuziehen, was gegebenenfalls automatisch erfolgen kann. Hinsichtlich des Gasdruckes in der Entladung empfiehlt es sich, Normaldruck anzuwenden.
  • Durch Änderung der Stromstärke bzw. der Geschwindigkeit der Auskristallisierung läßt sich die Größe des Tropfens und damit auch der Querschnitt des auskristallisierenden Materials innerhalb gewisser Grenzen verändern. Damit eröffnet sich eine Möglichkeit, den Querschnitt der auf den Elektroden abgeschiedenen Siliciumstäbe während des Rufwachsens innerhalb gewisser Grenzen variieren zu können.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Herstellen von einkristallinem Silicium durch Einwirken einer elektrischen Gasentladung auf ein aus Wasserstoff und einer gasförmigen Siliciumhalogenverbindung bestehendes strömendes Reaktionsgas, bei dem die Stromstärke der Gasentladung so eingestellt wird, daß sich das aus dem Reaktionsgas frei werdende Silicium unter Bildung eines, von der aus einkristallinem Silicium bestehenden Elektrode frei getragenen geschmolzenen Tropfens an mindestens einer Elektrode der Gasentladung abscheidet und dabei gleichzeitig Material des Tropfens an der festen Elektrode unter Beibehaltung einer Vorzugswachstumsrichtung zum Auskristallisieren gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß das frische Reaktionsgas auf einen Gehalt von weniger als 10 Molprozent an Siliciumhalogenverbindung eingestellt und das verbrauchte Reaktionsgas aus der Gasentladung an der Abscheidungselektrode derart entlanggeführt wird, daß die unter 1100' C abgekühlten Teile der Abscheidungselektrode gegen eine Berührung mit frischem Reaktionsgas geschützt sind.
  2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem mit Elektroden und einer düsenartigen Zufuhr für das frische Reaktionsgas sowie einem Abzug für das verbrauchte Reaktionsgas versehenen Reaktionsgefäß, dadurch gekennzeichnet, daß der Abzug für das verbrauchte Reaktionsgas als ein die Abscheidungselektrode in engem Abstand konzentrisch umschließendes Rohr ausgebildet ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1124 028; USA.-Patentschrift Nr. 3 021271.
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