DER0015348MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 2. November 1954 Bekanntgemacht am 7. Juni 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die kontinuierliche Darstellung von Phenolharzen aus Phenol
und Formaldehyd mittels eines festen, unlöslichen Katalysators.
Unter Phenol sind nicht nur das Phenol selbst, sondern auch die homologen Phenole wie Kresole
und Xylenole oder mehrwertigen Phenole wie Resorcin zu verstehen. An Stelle von Formaldehyd
können auch andere Aldehyde, wie Acetaldehyd, Furfurol, polymerisierter Formaldehyd angewendet
werden. Für die kontinuierliche Herstellung von Phenolharzen, sowohl für die Novolak-als auch für
die ResolheristelLuinig, sind eine Reihe von Verfahren
bekanntgeworden (C. Ellis, »The Chemistry of
synthetic Resins«, Ausgabe 1935, Bd. I, S. 334 bis 335; O. Nouvel, »Die Industrie der Phenol-Aldehyd-Harze«,
Ausgabe 1931, S. 48 und 49).
Diese unterscheiden sich mach Art der. Durchführung in Einstufen- und Mehrstufenverfahren. Hierbei
wird das Gemisch aus Phenol, Aldehyd und Katalysator durch ein System von Röhren oder
Kesseln geleitet.
Die bisher bekannten Einstufenverfahren besitzen den Nachteil, daß leicht eine unerwünschte
frühzeitige Gelatinierung des Reaktionsgemisches und damit eine Verstopfung des Reaktionsraumes
eintritt. Außerdem ist die Gefahr sehr groß, daß die Harzbildung unregelmäßig verläuft und keine völ-
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lige Umsetzung des Formaldehyds stattfindet. Hierdurch
wird ebenfalls die Harzzusammensetzung in unerwünschter Weise verändert.
Die vorgeschlagenen Mehrstufenverfahren versuchen diese Nachteile durch die Art der Reaktions-
'" führung in mehreren Stufen zu vermeiden. Diese
Verfahren sind apparativ sehr umfangreich, umständlich und kostspielig. Es werden zum Teil mehr
als zehn Reaktionsräume benötigt, dazu sind sie
ίο schwierig zu steuern, da in jedem Reaktionsraum
bestimmte Konzentrationsverhältnisse aufrechterhalten werden müssen, damit die Kondensation
gleichmäßig verläuft (z. B. britische Patentschrift 700772).
Ein anderes Verfahren vermeidet die Schwierigkeiten des Einstufenverfahrens durch eine Aufteilung
in zwei Stufen, wobei in der ersten die Darstellung von Phenolalkoholen erfolgt, die in einer
zweiten Stufe entweder durch eine teilweise Reaktion mit Phenol zu Novolaken geleitet wird oder zu
Resolen weitergeführt wird (deutsche Patentschrift 760 528). Jedoch ist auch bei diesem Verfahren,
gerade die Herstellung von Novolaken umstand^ lieh, da die gebildeten Phenolalkohole erst ange-
«5 säuert werden und mit der benötigten Menge Phenol
versetzt werden müssen.
Demgegenüber gestattet das vorliegende Verfahren in sehr einfacher Weise, kontinuierlich in
einem Einstufenverfahren Phenol-Aldehydharze, sowohl Novolake als auch Resole, herzustellen. Es
wird dies durch die Katalysatoren gemäß Erfindung erreicht, die einen störungsfreien und definierten
Ablauf der Kondensationsreaktion gewährleisten. Diese Katalysatoren sind bei der Kondensation
von Novolaken Kationen-Austauscherhanze in der Η-Form und bei der Darstellung von Resolen
Anioneri-Austauscherharze in der OH-Form.
Der Katalysator wird fest in dem Reaktionsraum angeordnet. Dieser besteht zweckmäßig aus einem
senkrecht stehenden Rohr mit den notwendigen Armaturen und einer Beheizungseinrichtung.
Es ist unter Umständen günstig, Ionen-Austauscherharze
mit abgestuften sauren oder alkalischen Eigenschaften derart einzusetzen, daß die Reaktionsmischung
zuerst auf die weniger stark sauren bzw. alkalischen Katalysatoren trifft und erst dann
beim weiteren Durchfließen mit stärker sauren bzw. alkalischen Ionen-Austauscherharzen in Berührung
kommt. Dabei braucht sich der Einsatz verschieden aktiver Katalysatoren nicht auf zwei zu beschränken.
Als Ionen-Austauscherharze können praktisch alle im Handel befindlichen nach ihrer Aktivierung
verwendet werden. Dabei ist eine Anpassung der Ionen-Austauscherharze an die gewünschten Eigenschäften
der Harze, in bezug auf Härtungsgeschwindigkeit usw., durch entsprechende Wahl leicht möglieh.
Eine Reaktivierung der Katalysatoren kann leicht ausgeführt werden.
Die Ausführung des Verfahrens geschieht gewohnlich so, daß das Reaktionsgemisch aus Phenol
und Formaldehyd mit einer eingestellten Geschwindigkeit durch den Reaktionsraum, der den Katalysator
enthält, strömt. Der Reaktionsraum wird in entsprechender Weise auf die gewünschte Reaktionstemperatur
geheizt. Die Aufarbeitung des Kondensationsproduktes erfolgt nach bekannten Verfahren
'kontinuierlich oder diskontinuierlich (z. B. Walzentrocknung oder Düsenzerstäubung).
Man läßt ein Gemisch aus 570 Teilen Formaldehydlösung (37°/oig) und 940 Teilen Phenol über
den in einem senkrecht stehenden Rohr befindlichen Katalysator fließen. Der Katalysator besteht aus
einem Kationen-Austauscher, der aus einem SuI-fonsäuregruppen enthaltenden Phenolformaldehydkondensationsprodukt
besteht. Die Reaktionstemperatur beträgt ioo°. Der Durchsatz wird bei einem
Rohrdurchmesser von 4 cm auf 700 g Ausgangsgemisch je Liter Kontakt und Stunde eingestellt.
Nach üblicher Aufarbeitung des Reaktionsgemisches
erhält man 400 g Phenolharz = 94% Ausbeute bezogen auf Phenol. Das entstandene Harz kann wie
üblich zur Herstellung von Preßmassen verwendet werden.
Der Durchsatz kann in weiten Grenzen variiert werden, ohne das sich dadurch die Ausbeute merklich
ändert.
Claims (3)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Pheriolharzen, dadurch gekennzeichnet, daß
die Phenol-Aldehydkondensation in Gegenwart fester, in dem Reaktionsgemisch unlöslicher und
im Reaktionsraum fest angeordneter Katalysatoren in einer Reaktiooskammer durchgeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, 'dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Darstellung von Novolaken der Katalysator ein Kationen-Austauscherharz
in der Η-Form ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Darstellung von Resolen der. Katalysator ein Anionen-Äustauscherharz
in der OH-Form ist. .
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