DEP0014140MA - - Google Patents

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DEP0014140MA
DEP0014140MA DEP0014140MA DE P0014140M A DEP0014140M A DE P0014140MA DE P0014140M A DEP0014140M A DE P0014140MA
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bacitracin
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molybdate
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BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 20. Mai 1955 Bekanntgemacht am 5. Januar 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung und Reinigung des Antibiotikums Bacitracin, das aus einer Kombination von Verfahrensstufen besteht und ein Bacitracin besonders hoher Qualität und Beständigkeit liefert.
Zur Gewinnung des wertvollen Antibiotikums Bacitracin sind bereits viele Verfahren angewendet worden, wie z. B. die Fällung mit Gerbsäure oder Pikrinsäure oder die Lösungsmittelextraktion mit polaren organischen Lösungsmitteln und andere Verfahren.
Es wurde nun gefunden, daß durch die Kombination von zwei Verfahrensstufen in bestimmter Reihenfolge die Isolierung eines Bacitracin von besonders hoher Reinheit und Beständigkeit erreicht wird. Ein Vergleich des nach diesem neuen Verfahren erhaltenen Produkts mit den nach anderen Verfahren hergestellten Stoffen und mit den im Handel erhältlichen Bacitracinproben hat seine Überlegenheit ergeben. Darüber hinaus hat sich gezeigt, daß das nach dem vorliegenden, verhältnismäßig einfachen Verfahren hergestellte Produkt oft wesentlich reiner ist als die Stoffe, die durch langwierige Laboratoriumsverfahren zur Isolierung des Antibiotikums in höchster Reinheit zwecks Untersuchung der chemischen Struktur und der Eigenschaften hergestellt wurden.
Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, daß man das Bacitracin mit einem löslichen Molybdatsalz aus der unreinen wäßrigen Lösung ausfällt, das Bacitracin anschließend aus der Fällung bei einem leicht sauren bis leicht basischen pH-Wert von minde-
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si ens etwa 5 extrahiert und das Bacitracin dann mit einem teilweise mit Wasser mischbaren polaren organischen Lösungsmittel, vorzugsweise Butanol, extrahiert. Das gereinigte Bacitracin kann dann aus dem Lösungsmittelextrakt, beispielsweise durch Extraktion mit Wasser, gewonnen werden. Die wäßrige Lösung kann, vorzugsweise aus dem gefrorenen Zustand, getrocknet werden, oder sie kann auch für viele Zwecke als reiner wäßriger Extrakt verwendet werden.
Wenn das erlindungsgemäße Verfahren nach der folgwidcM) Beschreibung durchgeführt wird, erhält man ein Produkt mit einer nach einem Standard-Bacitracinprüfimgsverfahren festgestellten Wirksamkeil von 65 bis 80 Einheiten pro mg. Durch sorgfältiges Arbeiten erhält man ein Material, das im allgemeinen eine Wirksamkeit von über 70 Einheiten pro mg besitzt. Die höchste Bacitracinwirksamkeit, von der bisher in der wissenschaftlichen Literatur be-
so richtet wurde und die unter Verwendung eines Verfahrens mit Ausfällung und wiederholter Lösungsmittelextraktion erreicht wurde, betrug 66 Einheiten pro mg (Craig u. a., Journal of Biological Chemistry, Bd. 199, S. 259 bis 266 [1952]). Im Handel erhältliche Bacitracinproben wurden auf ihre Beständigkeit bei erhöhten Temperaturen in trockenem Zustand untersucht. Vergleiche der Beständigkeit haben gezeigt, daß das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Produkt weit überlegen ist.
ao Bei der Durchführung des Verfahrens wird die unreine· wäßrige Lösung, z. B. eine Bacitracingär-(lüssigkeit, filtriert, um verschiedene Feststoffe zu entfernen. Im Falle der Gärflüssigkeit wird dies vorzugsweise bei einem sauren ρ,,-Wert und unter Zugabe einer Filtrierhilfe durchgeführt, um ein klares Filtrat zu erhalten, Gärilüssigkeiten, die mindestens etwa 20 Einheiten Bacitracin je ecm enthalten, sind sehr geeignet, und die Sauerstellung auf einen pH-Wert von etwa 1,5 bis etwa 3 hat sich als zufriedenstellend erwiesen. Schwefelsäure wird gegenüber anderen Säuren bevorzugt, es kann aber jede Mineralsäure verwendet werden.
Die Ausfällung des Bacitracins aus einer unreinen wäßrigen Lösung wird bei einem sauren pH-Wert, vorzugsweise zwischen etwa 1,5 und etwa 4 durchgeführt. Wie gefunden wurde, ist es am zweckmäßigsten, den Pn-Wert' der filtrierten Bacitracinlösung von dem stärker sauren Wert auf einen pN-Wert von mindestens 5 einzustellen, bevor das wasserlösliche Molybdat zugesetzt wird. Alkalien, wie z. B. Ammoniumhydroxyd, Natriumhydroxyd, Natriumcarbonat, Kaliumhydroxyd usw., sind hierzu geeignet. Der pH-Wert wird dann langsam erneut auf etwa 1,5 bis 4 eingestellt. Für diese Einstellung ist Schwefelsäure gut geeignet.
Gleichfalls verwendbar sind Salzsäure, Bromwasserstolfsäure und Phosphorsäure. Die Einhaltung dieser Reihenfolge der Arbeitsgänge begünstigt die Bildung einer grobkörnigeren Form des gefällten Bacitracinmolybdats, die sich leichter abfiltrieren läßt. Es ist jedoch nicht erforderlich, daß die Zugabe des Molybdats bei einem höheren p^-Wert erfolgt und sich eine Sauerstellung anschließt. Von den wasserlöslichen Molybdaten hat sich Ammoniummolybdat für die Verwendung in dem erfindungsgemäßen Verfahren als sehr gut geeignet erwiesen. Andere Salze, wie z. B. die Kalium-, Lithium- und Natriumsalze, sind jedoch gleichfalls geeignet. Wenn der feste Stoff in Gegenwart einer Filtrierhilfe abfiltriert wird, so wird dadurch ein schnelles und vollständiges Arbeiten erreicht.
Der ausgefällte Komplex des Bacitracinmolybdats wird in Wasser bei einem pH-Wert von mindestens 5 behandelt, um eine klare Lösung des Bacitracins zu erhalten und das Molybdän auszufällen. Diese Verfahrensstufe kann mit Alkalimetallhydroxyden, Erdalkalimetallhydroxyden und wasserlöslichen organisehen Basen durchgeführt werden. Ammoniumhydroxyd ist jedoch für diesen Zweck besonders geeignet. Zu den geeigneten Verbindungen gehören Natrium-, Kalium- und Lithiumhydroxyde, -carbonate und -bicarbonate, Bariumhydroxyd, Calciumhydroxyd, '80 Trimethylamin, Triäthylamin, Triäthanolamin usw. Nachdem das Bacitracin sich gelöst hat und die Unlösliche Molybdän verbindung ausgefallen ist, wird diese unter Verwendung einer geeigneten Menge einer Filtrierhilfe abfiltriert und so ein klares Filtrat erhalten. Das Filtrat kann in einer Konzentration von bis zu 400 Einheiten je ecm erhalten werden, wenn ein geeignetes Volumen Flüssigkeit verwendet wird. Der feste Stoff kann gewaschen oder erneut mit Wasser aufgeschlämmt werden, um das Bacitracin im wesentliehen vollständig aus ihm zu entfernen.
Das aus dieser Verfahrensstufe erhaltene wäßrige ' Filtrat kann mittels eines polaren organischen Lösungsmittels, das mit Wasser teilweise mischbar ist, vorzugsweise Butanol (Pentanole, Hexanole, Benzylalkohol und Phenole sind gleichfalls geeignet), bei einem pirWert zwischen etwa 6 und 8,5 extrahiert werden. Dieser P11-Wert wird vorzugsweise mit einem Alkalimetallhydroxyd, wie z. B. Natrium- oder Kaliumhydroxyd, eingestellt. Der Lösungsmittelextrakt kann dann mit Wasser in Gegenwart einer Säure, beispielsweise Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure und Phosphorsäuren, erneut extrahiert werden. Durch Einstellung des pu-Wertes dieser Lösung (auf etwa 5 bis 7), die am zweckmäßigsten durch Einwirkung eines basischen Ionenaustauscherharzes auf die Lösung bewirkt wird, entsteht eine hochgradig gereinigte wäßrige Lösung des Bacitracins, die aus dem gefrorenen Zustand getrocknet werden kann und ein trockcnes Produkt besonders hoher Wirksamkeit und Beständigkeit ergibt.
Es wurde gefunden, daß sowohl die Menge des verwendeten Molybdats als auch der pJt-Wert der Fällung bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens innerhalb gewisser Grenzen verändert werden kann. Bei bestimmten pH-Werten und Molybdatmengen werden jedoch maximale Ausbeuten erhalten. In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse aufgeführt, die durch die Fällung einer filtrierten Bacitracinbrühe unter Standardbedingungen mit einer feststehenden Menge Ammoniummolybdat bei unterschiedlichen pn-Werten erhalten wurden. In diesem Fall wurden 100 ecm filtrierte Bacitracinbrühe mit 1,04 g Ammoniummolybdat nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren behandelt. Die anfängliche Wirksamkeit der Brühe betrug 130 Einheiten je ecm.
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In der ersten Spalte der Tabelle ist der pH-Wert angegeben,, bei dem die verschiedenen Versuche durchgeführt wurden. In der zweiten Spalte ist die Anzahl der Bacitracineinheiten angegeben, die in der Gärflüssigkeit ungefällt zurückblieben, und in der dritten Spalte ist der Prozentsatz des nach diesem Verfahren ausgefällten Antibiotikums angegeben.
PH-Wert
3,8
3,5
2,15
1,8
Verbrauchte
Einheiten je ecm
Ausgefällt
7.
40,5
71,6
100,0
100,0
Wie vorstehend angegeben, verursacht auch die Menge des für die Ausfällung verwendeten Molybdats Veränderungen in der Wirksamkeit des Verfahrens. Im allgemeinen ist es vorzuziehen, mindestens etwa 150 mg Molybdat (in Form von Ammoniummolybdat) je 100 ecm filtrierter unreiner wäßriger Bacitracinlösung zu verwenden. In der nachfolgenden Tabelle sind die Ergebnisse einer Versuchsreihe aufgeführt, bei der die filtrierte Gärflüssigkeit mit einem Gehalt von 96 Einheiten je ecm mit unterschiedlichen Mengen Ammoniummolybdat bei einem pH-Wert von 2 gefällt wurde.
■ Gewicht
des zugesetzten
1 Ammonium-
molybdats
in mg/100 ecm
Verbrauchter Gehalt
der wäßrigen'
Gärflüssigkeit
,in Einheiten/ccm
Ausgefällt
■ Vo
66,7 96,0 O *
133,0 75,0 20,8
266,0 2,0 98,0
333,0 10,0 89,7
466,0 1,2 98,7 ;
533,o 1,0 100,0
Vergleichbare Mengen der anderen wasserlöslichen Molybdate haben1 ähnliche Ergebnisse.
Es wurde festgestellt, daß das durch Molybdat aus unreinen wäßrigen Lösungen ausgefällte Bacitracin durch Behandlung der Fällung mit Wasser und einem Alkali, vorzugsweise Ammoniumhydroxyd, gewonnen werden kann. Es wurden jedoch auch viele andere alkalische Mittel mehr oder weniger wirksam für die Gewinnung des Bacitracin aus derartigen Fällungen angewendet. Im allgemeinen kann das Verfahren mit Wasser oder Butanol durchgeführt werden, und viele andere alkalische Mittel, wie z. B. Ammoniumhydroxyd, Triäthylamin, Calciumhydroxyd und Natriumhydroxyd, können angewendet werden. Die Gegenwart gewisser Salze, wie z. B. Calciumchlorid oder Triäthylaminsulfat, begünstigt in gewissem Ausmaß die Löslichmachung des Antibiotikums. Wie vorstehend erwähnt, ist es oft erwünscht, die feste Molyb- datfällung aus der Bacitracinlösung abzufiltfieren und den festen. Stoff dann erneut zu extrahieren, um die
" maximale Gewinnung des wertvollen Antibiotikums sicherzustellen. In der folgenden Tabelle sind die Wirksamkeiten der verschiedenen Kombinationen von Reagentien für dieses Extraktionsverfahren miteinander verglichen.
Anzahl Ausbeute
Gewinnungsmedium der Auf-
schläm-
(aus der
Gär-
mungen flüssigkeit)
Butanol-Triäthylamin-
Calciumchlorid 2 86,5 :
Wasser-Calciumchlorid-
Calciumhydroxyd,
Ph"Wert 7 bis 8 ...... 2 74,2
Wasser-n-Butanol-Cal-
ciumhydroxyd I 50,7
n-Butanol-Ammoniak .... I ' 61,5
n-Butanol-Triäthylamin-
Triäthylaminsulfat..... I 53,6
Wasser-Calciumchlorid-
Calciumhydroxyd
•PH-Wert 6 bis 7 I 27,6
Wässer-Calciumchlorid-
Calciumhydroxyd
pH-Wert 8 bis 10 2 40,8
Wasser;Natriumhydroxyd 2 58,8 .
Wasser-Calciumchlorid-
Calciumhydroxyd
pH-Wert 5,5 3 46,7 .
Wasser-Ammoniumhydro-
xyd-pH-Wert 6,3 85,5
Es wurde gefunden, daß die Verwendung < von Ammoniumhydroxyd mit Wasser am zweckmäßigsten ist, die anderen Mittel haben sich jedoch auch als wirksam erwiesen.
Bei der Extraktion des Antibiotikums aus seinem Molybdatkomplex ist zur Erzielung maximaler Reinheil eine gewisse Sorgfalt erforderlich. Es ist wesentlich, daß hierbei die wäßrigen Extrakte oder Lösungsmittelextrakte zur Entfernung sämtlicher suspendierten Stoffe sorgfältig geklärt werden, um die Herstellung von Bacitracin höchster Reinheit sicherzustellen. Die gereinigte wäßrige Lösung des Bacitracins kann mit Ammoniumoxalat und einem Ferrocyanid behandelt werden, um sämtliche Spuren von Calcium und Schwermetallen zu entfernen. Wenn in den vorangehenden Verfahrensstufen sorgfältig gearbeitet wurde, sind diese Verunreinigungen im allgemeinen nur in begrenztem Ausmaß anwesend. Wenn zwei Extraktionsstufen mit dem teilweise wassermischbaren po- -·, laren organischen Lösungsmittel angewendet werden, kann es ratsam sein, diese Behandlung der wäßrigen Lösung vor der zuletzt erfolgenden Butanolextraktion vorzunehmen. Der Zusatz eines Entfernungsmittels für mehrwertige Metalle zur wäßrigen Lösung vor der letzten Extraktion mit Butanol hat ebenfalls Vorteile. Er hilft, die Extraktion von Spuren von Verunreinigungen an mehrwertigen Metallen in das Lösungsmittel zu verhindern und verhindert so das Auftreten dieser Stoffe in dem Produkt.
In einigen Fällen hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die gereinigten wäßrigen Konzentrate des Bacitracins 125' mit Kohle zu behandeln, um im Endprodukt noch
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vorhandene farbige Verunreinigungen zu entfernen. Diese farbigen Verunreinigungen beeinträchtigen jedoch die Qualität des fertigen Produktes nicht ernstlieh und brauchen zur Erzielung eines brauchbaren Produktes hoher Qualität nicht entfernt zu werden. Es wurde festgestellt, daß die rasche Durchführung der verschiedenen Verfahrensstufen zu einem gewissen Ausmaß die Gewinnung eines Materials höchster Qualität sicherstellt. Dies betrifft besonders die Verfahrensstufen, bei denen das Bacitracin mit dem Molybdän zusammenkommt. Wenn der Molybdatkomplex des Bacitracins zur Gewinnung des Bacitracins behandelt wird, ist es ratsam, das Gemisch so bald wie möglich zu filtrieren, da ein langes Abstellen zur Folge haben kann, daß die Filtrierung schwieriger wird.
Es ist zu beachten, daß das Verfahren eine besondere Kombination von Verfahrensstufen darstellt, nämlich eine Molybdatfällung und eine Butanolextraktion, die zur Herstellung eines Bacitracins hoher Qualität und hoher Beständigkeit überraschend wirksam sind. Es wurde so ein Stoff mit einer bei bisherigen experimentellen Arbeiten, geschweige denn industriellen Arbeiten, unerreichten Qualität erhalten. Die Kombination der Verfahrensstufen ergibt dieses einzigartige Produkt. Kombinationen anderer bekannter Verfahrensstufen zur Gewinnung von Bacitracin wurden mit dem vorliegenden Verfahren verglichen, wobei jedoch keine! dieser Kombinationen ein Produkt gleicher Qualität ergab.
In der folgenden Tabelle ist die Beständigkeit von Bacitracinprobcn angegeben, die bei erhöhten Temperaturen in trockenem Zustand 64 und 14 Tage lang aufbewahrt wurden. In gleichmäßigen Abständen wurden Proben entnommen und ihre Wirksamkeiten festgestellt. Hieraus wurde eine Halbwertszeit der Bacitracinprobe unter bestimmten Bedingungen errechnet. Bei den Proben 1 und 2 handelt es sich um eiTindungsgcmäß hergestellte Stoffe, bei den Proben 3 bis 6 um typische im Handel erhältliche Bacitracinproben.
Probe Anfängliche Halbwertszeit Halbwertszeit
Nr. Wirksamkeit
Kinlieilen je mg
bei 35 bis 370 bei 55 bis 570
I 78,1 293 Tage 26 Tage
78,0 346 - 31 -
3 55.7 104 15 -
4 6t,o 103 14 -
5 5».0 12g 18 -
6 57.0 134 - 23 -
Es ist zu beachten, daß diese Halbwertszeiten unter der Annahme berechnet wurden, daß es sich bei der Zersetzung um eine Reaktion erster Ordnung handelt. Diese Zahlen verdeutlichen die sehr stark verbesserte Beständigkeit des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Produktes, verglichen mit den im Handel erhältlichen Stoffen.
Das folgende Beispiel dient zur Erläuterung der Erfindung, das jedoch nicht als die einzige Ausführungsforni anzusehen ist.
Beispiel
Bacitracinflüssigkeit mit einem Gehalt von 32,5 Einheiten je ecm wurde mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 2,6 eingestellt. 60 g Diatomeenerde wurde als Filtrierhilfe pro Liter Flüssigkeit zugesetzt. Das Gemisch wurde auf einem Porzellanfilter filtriert und mit Wasser gewaschen, so daß das Volumen des Filtrats 25% größer war als das ursprüngliche Volumen der Flüssigkeit. Die Wirksamkeit des Filtrats betrug 28,3 Einheiten je ecm. Sie wurde mit einer 2oprozentigen wäßrigen Natriumhydroxydlösung auf einen pn-Wert von 5,2 eingestellt. Auf 401 des Filtrats wurden 50 g Diatomeenerde als Filtrierhilfe zugesetzt. Das Gemisch wurde gerührt, und 100 g Ammoniummolybdat wurden allmählich zugesetzt. Nach 30 Minuten weiteren Rührens wurde der pH-Wert des Gemischs mit 5oprozentiger Schwefelsäure langsam auf 2,5 eingestellt. Das Gemisch wurde weitere 30 Minuten lang gerührt und dann durch ein Porzellanfilter filtriert, der zuvor mit Diatomeenerde bedeckt worden war. Insgesamt wurden 180 g Filtrierhilfe verwendet. Das Filtrat wurde verworfen.
Das feste Produkt auf dem Porzellanfilter wurde in 1900 ecm Wasser suspendiert und das Gemisch wurde mit 3oprozentigem wäßrigem Ammoniumhydroxyd behandelt, bis ein stabiler pu-Wert von 6,8 erhalten wurde. Die Lösung wurde von dem Feststoff abzentrifugiert. Die geklärte Flüssigkeit hatte ein Volumen von 1850 ecm und hatte eine Wirksamkeit von 345 Einheiten Bacitracin je ecm. Das feste Material wurde in 1400 ecm Wasser erneut suspendiert, mehrere Minuten lang gerührt und mittels weiteren 10 g Filtrierhilfe filtriert. Insgesamt wurden 1445 ecm Filtrat erhalten, welches 132,5 Einheiten Antibioticum je ecm enthielt. Die beiden wäßrigen Lösungen wurden ' vereinigt und mit einer 2oprozentigen Natriumhydroxydlösung auf einen pn-Wert von 7,8 eingestellt. Die Lösung wurde mit 366 ecm Butanol gesättigt und dann fünfmal mit jeweils 600 ecm mit wassergesättigtem Butanol extrahiert. Die vereinigten Lösungsmittelextrakte, die ein Gesamtvolumen von 3027 ecm hatten, enthielten 155 Einheiten Antibiotikum je ecm. Die erschöpfte wäßrige Lösung wurde verworfen. Die vereinigten Butanolextrakte wurden mit 600 ecm Wasser gerührt, und das Gemisch wurde mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 3 eingestellt. Die Extraktion mit Wasser wurde fünfmal wiederholt. Die wäßrigen Extrakte wurden dann vereinigt und ergaben 3789 ecm Lösung, die 100 Einheiten Antibiotikum je ecm enthielt. Das Butanol wurde verworfen.
Der konzentrierte wäßrige Extrakt des gereinigten Bacitracins wurde derart auf einen pn-Wcrt von 6,2 eingestellt, daß die Lösung mit einem starken basischen Ionenaustauscherharz in Hydroxylform zusammengebracht wurde. Die Lösung wurde dann unter Vakuum auf 452 ecm Lösung mit einem Gehalt von 718 Einheiten je ecm konzentriert. Der Lösung wurden 2 g Ammoniumoxalat und 1,5 g Kaliumferrocyanid zugesetzt. Es bildete sich eine leichte trübe Fällung. 27 ecm einer wäßrigen Lösung von Äthylendiamin-tetraessigsäure, wurde als Abscheidungsmittel
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zugesetzt, und der pH-Wert wurde mit einer 2Oprozentigen Natriumhydroxydlösung auf 7,8 eingestellt. Die Lösung wurde mit 55,5 ecm Butanol gesättigt und dann siebenmal mit jeweils 100 ecm mit Wasser gesättigtem Butanol extrahiert. Die vereinigten Lösungsmittelextrakte wurden mit einem gleichen Volumen Wasser behandelt, und der pH-Wert wurde mit einem sauren Ionenaustauscherharz in der Wasserstofform auf 6,2 eingestellt. Das zweiphasige Gemisch wurde unter Vakuum auf 210 ecm konzentriert und dann in gefrorenem Zustand getrocknet, wobei 3,2 g hochgradig reines Bacitracin mit 78 Einheiten je mg erhalten wurden. Es zeigte sich, daß dieses Material für die Verwendung in pharmazeutischen Präparaten außerordentlich zufriedenstellend war und infolge seiner erhöhten Beständigkeit und hohen Wirksamkeit deutliche Vorteile aufwies.

Claims (5)

  1. Patentansprüche:
    20
  2. i. Verfahren zur Gewinnung und Reindarstellung von Bacitracin, dadurch gekennzeichnet, daß man in wäßriger Lösung befindliches Bacitracin mit einem löslichen Molybdat umsetzt, das Bacitracinmolybdat in Wasser auf einen pH-Wert von mindestens etwa 5 einstellt, das wäßrige Konzentrat des Bacitracins abtrennt und die Bacitracinlösung bei einem leicht alkalischen pH-Wert, vorzugsweise zwischen etwa 6 bis etwa 8,5, mit einem polaren organischen Lösungsmittel extrahiert. • 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Bacitracin mit Molybdat bei einem pH-Wert von etwa 1,5 bis etwa 4 ausgefällt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Bacitracin mit Butanol bei einem pH-Wert von etwa 7,5 bis etwa 8,5 extrahiert wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Butanolextrakt mit Wasser bei , einem sauren pH-Wert unter Bildung eines reinen wäßrigen Konzentrats des Bacitracins erneut extrahiert wird. !
  5. 5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Molybdat Ammoniummolybdat verwendet wird.

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