DEP0009160MA - - Google Patents

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DEP0009160MA
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BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 7. Februar 1953 Bekanntgemacht am 2. Februar 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung betrifft die Herstellung organischer Fluorverbindungen, insbesondere Monochlordifluormethan und Tetrafluoräthylen aus Dichlordifluormethan.
Es ist ein pyrolytisches Verfahren bekannt, bei welchem Monochlordifluormethan nur unter der Einwirkung von Hitze in Tetrafluoräthylen übergeführt wird. Auch die.Polymerisation von Tetrafluoräthylen zu wertvollen Produkten ist bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist die Überführung von Dichlordifluormethan in Monochlordifluormethan, wodurch ein neues Verfahren zur Herstellung des in dem vorstehenden Verfahren benötigten Ausgangsstoffes geschaffen wird. Gemäß der Erfindung wird auch. Tetrafluoräthylen in einem einzigen Verfahrensgang aus Dichlordifluormethan als Ausgangsmaterial gewonnen. ■'.',■'
Die erfindungsgemäße Reaktion wird vorzugsweise in der Dampfphase in Gegenwart eines Katalysators durchgeführt. .. ■
Die Reaktionsteilnehmer, nämlich Dichlordifluormethan und Wasserstoff, werden gasförmig in ein auf etwa 400 bis 1000° gehaltenes Reaktionsrohr eingeführt, in welchem sie über einen Katalysator ge-
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leitet werden. Die bevorzugten Katalysatoren sind Platin, Platinlegierungen und Kupfer, und zwar in solcher Form, daß die Oberfläche im Vergleich zu den Volumen des Katalysators sehr groß ist, wie z. B. Drahtnetze oder Späne.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung sind nachstehend einige Beispiele angegeben. Die folgenden Definitionen von Messungen und einzelnen Verfahrensschritten gelten für jedes dieser Beispiele. Die in
ίο ccm/Minute angegebenen Zuführungsgeschwindigkeiten der Reaktionsteilnehmer sind bei Raumtemperatur (250) und Atmosphärendruck gemessen. Die Kontaktzeit berechnet sich aus dem Volumen der »heißen Zone« des Reaktionsrohrs, d. h. des Abschnittes, welcher auf die Reaktionstemperatur erhitzt wird. In jedem der folgenden Beispiele ist das Reaktionsrohr in einem elektrischen Ofen ,von etwa 22 cm Länge angeordnet und so lang, daß es auf beiden Enden aus den umgrenzenden Ofenwänden herausragt. Die »heiße Zone« ist also etwa 22 cm lang. Der Druck der Reaktionsgase beträgt in den besonderen Ausführungsformen der Erfindung weniger als etwa
2 at. Die Temperaturen der durch das Reaktionsrohr strömenden Gase sind über die ganze Länge der »heißen Zone« nicht gleichmäßig, was sowohl auf die Reaktionswärme als auch auf den Temperaturgradienten in Abhängigkeit von der Strömungsgeschwindigkeit zurückzuführen ist. In den Beispielen sind die Temperaturen daher als Temperaturbereiche angegeben, welche den auftretenden Schwankungen Rechnung tragen. Die bei der Reaktion erhaltenen Gase werden in jedem Beispiel am Auslaßende des Reaktionsrohrs gesammelt, gekühlt, mit wäßrigem Alkali zur Entfernung saurer Gase, wie z. B. HF und HCl, gewaschen und so zur Analyse, vorbereit et.
Beispiel 1
Ein 1,18 m langes Quarzröhr mit einem Innendurchmesser von 12 mm wurde in einem elektrischen Ofen angeordnet, dessen Hitze ausreicht, um die Temperatur der Reaktionsgase im Innern des Rohrs auf etwa 720 bis 7600 zu halten. Eine 12,5 cm lange lose Rolle aus einem Platin-Rhodium-Drahtnetz (90 % Pt, 10 °/0 Rh) wurde in den Mittelteil des Rohrs geschoben. Die Reaktionsteilnehmer wurden als Gase' mit folgenden Geschwindigkeiten an einem Ende des Rohrs eingeleitet:
CCl2F2 300 ccm/Minute
H9 ....: 200 ccm/Minute
. Diese Geschwindigkeit ergab eine Kontaktzeit von
3 Sek. Das gasförmige Reaktionsprodukt enthielt in Molprozent:
CCl2F2 54,9
CF2 = CF2 4,0
CHClF2 14,5
Rest 26,6
Beispiel 2
Unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 wurden je Minute 440 ecm CCl2F2 und 370 ecm H2 eingeleitet, so daß die Kontaktzeit ,1,8 Sek. betrug.
Das gasförmige Reaktionsprodukt enthielt in MoI-prozerit:
CCl2F2 62,1
CF2 = CF2 4,2
CHClF2 13,1
Rest 20,6
Beispiel 3
Die gleiche Einrichtung wie in Beispiel 1 wurde verwendet. Ein etwa 22 cm2 großes Platin-Rhodium-Drahtnetz (90 °/0 Pt, 10 % Rh) wurde lose zusammengerollt und in den Mittelteil des'Quarz-Reaktionsrohrs geschoben. Die Reaktionsgase wurden auf etwa 670 bis 7200 gehalten. Die gasförmigen Reaktionsteilnehmer wurden mit folgenden Geschwindigkeiten eingeführt:
CCl2F2 300 ccm/Minute
H2 248 ccm/Minute
Diese Geschwindigkeiten ergaben eine Kontaktzeit. von 2,7 Sek. Das gasförmige Reaktionsprodukt enthielt in Molprozent:
CCl2F2 70,1
CF2 = CF2 2,3
CHClF2 18,7
Rest 8,9
Beispiel 4
Mit derselben Einrichtung und dem gleichen Katalysator wie in Beispiel 3 wurde bei etwa 630 bis 670° und einer Zufuhr von 70 ecm C Cl2F2 und 60 ecm H2 je Minute, also einer Kontaktzeit von 11,5 Sek., als gasförmiges Reaktionsprodukt erhalten in Molprozent:
CCl2F2 59,5
CF2 = CF2 1,4
CHClF2 22,2
Rest 16,9
Beispiel 5
Ein 1,18 m langes Rohr aus einer Legierung aus etwa 65 °/0 Nickel und 35 °/0 Kupfer mit einem Innendurchmesser von 15,5 mm wurde im Innern eines elektrischen Ofens angeordnet, welcher die Temperatur der Gase im Innern des Rohrs auf etwa 580 bis 620° hielt. Ein etwa 22 cm2 großes Platin-Drahtnetz wurde lose zusammengerollt und in das Rohr hineingeschoben. Die gasförmigen Reaktionsteilnehmer wurden mit folgenden Geschwindigkeiten eingeführt:
CCl2F2 " 30 ccm/Minute
H2 25 ccm/Minute
Diese Geschwindigkeiten ergaben eine Kontaktzeit von 46 Sek. Das gasförmige Reaktionsprodukt enthielt in Molprozent:
CCl2F2 66,7
CF2 = CF2.. 1,3
CHClF2 : 15,6
Rest 16,4
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Beispiel 6
Ein i,i8 m langes Quarzrohr mit einem Innendurchmesser von 12 mm wurde im Innern des elektrischen Ofens angeordnet, welcher die Temperatur der Gase im Innern des Rohrs auf etwa 720 bis 7600 hielt. Ein etwa 22 cmä großes Silberdrahtnetz wurde lose zusammengerollt und in die Mitte des Rohrs geschoben. Die gasförmigen Reaktionsteilnehmer wurden mit folgenden Geschwindigkeiten eingeführt:
CCl2F2 300 ccm/Minute
H2 247 ccm/Minute
Diese Geschwindigkeiten ergaben eine Kontaktzeit von 2,7 Sek. Das gasförmige Reaktionsprodukt enthielt in Molprözent:
CCl2F2 50,3
CF2 = CF2 2,5
N CHClF2 16,4
Rest 30,8
Beispiel 7
Ein 1,18 m langes Quarzrohr mit einem Innendurchmesser von 12 mm wurde in einen elektrischen Ofen gebracht, welcher die Temperatur der Gase im Innern des Rohrs auf etwa 720 bis 7600 hielt. Etwa 22 cm Länge des geheizten Teiles des Reaktionsrohrs wurde lose mit Kupferspänen gefüllt. Die gasförmigen Reaktionsteilnehmer wurden mit folgenden Geschwindigkeiten eingeführt:
CCl2F2 200 ccm/Minute
H2 230 ccm/Minute
Diese Geschwindigkeiten ergaben eine Kontaktzeit von 3,5 Sek. Das gasförmige Reaktionsprodukt enthielt in Molprozent:
CCl2F2 19,9
CF2 = CF2 8,0
CHClF2 28,5
CH2 = CF2 3,0
Rest 40,6
Beispiel 8
Arbeitete man mit der gleichen Einrichtung und dem gleichen Katalysator wie in Beispiel 7 bei etwa 670 bis 7200 und einer Zufuhr von 300 ecm CCl2F2- und 300 ecm H2 je Minute, also einer Kontaktzeit von 2,5 Sek., so enthielt das gasförmige Reaktionsprodukt in Molprozent:
CCl2F2 51,7
CF2 = CF2 4,7
CHClF2 27,6
Rest 16,0
Beispiel 9
Steigerte man die Temperatur bei Beispiel 8 auf etwa 720 bis 7600, so enthielt das gasförmige Reaktionsprodukt in Molprozent:
CCl2F2 34,9
CF2 = CF2 8,1
CHClF2 22,8
CH2 = CF2 2,5
Rest 31,7
Beispiel 10
Ein i,i8 m,langes Quarzrohr mit einem Innendurchmesser von 12 mm wurde in einen elektrischen Ofen gebracht, welcher die Temperatur der Gase im Innern des Rohrs auf etwa 510 bis 5600 hielt. Cobalt-Katalysatorteilchen wurden locker in das Rohr eingeschichtet, so daß etwa 22,5 cm von dessen Mittelteil gefüllt waren. Der Katalysator wurde durch Behandlung von Cobalt-Oxyd mit' Wasserstoff zunächst während 10 Minuten bei ioo°, dann während 20 Minuten bei 200° und schließlich während 2 Stunden bei 4000 hergestellt. Dieses reduzierte Cobalt-Oxyd wurde als Katalysator verwendet. Die gasförmigen Reaktionsteilnehmer wurden mit folgenden Geschwindigkeiten eingeführt:
CCl2F2 300 ccm/Minute
H2 260 ccm/Minute
Diese Geschwindigkeiten ergaben eine Kontaktzeit von 2,7 Sek. Das gasförmige Reaktionsprodukt enthielt in Molprozent:
CCl2F2 95,7
CHClF2 4,0
CH2F3 0,3
Beispiel 11
Arbeitete man wie in Beispiel 10, aber bei etwa 670 bis 720° und einer Zufuhr von 300 ecm CCl2F2 und 245 ecm H2 je Minute, also einer Kontaktzeit von 2,7 Sek., so enthielt der gasförmige Reaktionsprodukt in Molprozent:
CCl2F2 ... 75,7
CF9 = CF2. 2,5
CHClF2 13,2
Rest . 8,6
Beispiel 12
Um zu zeigen, daß ohne Katalysator nicht die gewünschten Produkte C2F4 und CHClF2 erhalten werden, wurde die gleiche Einrichtung wie in Beispiel 10, jedoch ohne Katalysator, verwendet. Die Reaktionsgase im Innern des Rohrs wurden auf etwa 720 bis 7600 gehalten. Die Zufuhr je Minute betrug 300 ecm CCl2F2 und 300 ecm H2, was eine Kontaktzeit von 2,5 Sek. ergab. Das gasförmige Reaktionsprodukt enthielt in Molprozent:
CCi2F2 : 38,0
CF2 = CF2 0,3
CHClF2 : 0,3
CH2F2 0,5
Rest 60,9
Die Erfindung ist keineswegs auf die vorstehenden Beispiele beschränkt. Es wurden viele Katalysatoren untersucht und für die Reaktion als geeignet befunden:
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ζ. B. Palladium auf Kohle, Palladium, Silicagel, Zinkoxyd, aktivierte Tonerde, auf Tonerde niedergeschlagenes Nickel, Silicium-Carbid, Vanadium auf Tonerde, Platin auf Tonerde, Gold auf Tonerde, PaI-ladium auf Tonerde, Molybdänsulfid, Nickel-Molybdänoxyd, Kalcium-Nickelphosphat, aktivierte Kohle und Kupferchromit-Magnesiumoxyd.
Die angewendeten Temperaturen werden offenbar durch die Tatsache bestimmt, daß i. bei Temperaturen
ίο wesentlich unter etwa 4000 die Umwandlung mit sinkenden Temperaturen immer geringer wird, bis' das Verfahren unwirtschaftlich wird, und 2. daß bei fortschreitend höheren Temperaturen über 10000 hinaus die Verkohlung und die Zersetzung so zunehmen, daß ein technisches Verfahren nicht mehr durchführbar ist.
Die Reaktionsprodukte können abgetrennt und nach bekannten Niedertemperatur-Destillationsverfahren gewonnen werden. Die Ausbeuten können dadurch verbessert werden, daß man die Nebenprodukte und die nicht umgesetzten Ausgangsstoffe im Kreislauf zurückführt. Die relativen Mengenverhältnisse der Produkte können durch Änderung der Zuführungsgeschwindigkeiten des Katalysators und der Temperatur etwas geändert werden.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur Umwandlung von Dichlordifluormethan in andere organische Fluorverbindüngen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine gasförmige Mischung von Dichlordifluormethan mit Wasserstoff auf etwa 400 bis 10000, bevorzugt 550 bis 8500, in Anwesenheit eines Katalysators erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein platinhaltiger, ein Kupfer-, Silberoder ein aus reduziertem Cobalt-Oxyd bestehender Katalysator verwandt wird.
Angezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 918947;
österreichische Patentschrift Nr. 165 047;
schwedische Patentschrift Nr. 128 370.
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