DEK0023855MA - - Google Patents

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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 25. Oktober 1954 Bekamnitgemacht am 30. August 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung betrifft eine neue Rosenzüchtung. Mit dieser Züchtung wird eine erstaunlich fortschrittliche Kombination von Eigenschaften geschaffen, die nicht ohne weiteres erreichbar schien. Die neue Rose kombiniert gerade Blütenstiele mit einer stark ausgeprägten gelbroten Farbzusammenstellung, während fast alle bisher bekannten gelbroten Sorten einen schwachen Blütenstiel oder eine unschöne Farbzusammenstellung zeigten. In Kombination damit besitzt die Rose nach der Erfindung einen Duft, wie er bei zweifarbigen Rosen bisher nicht zu beobachten war. Zu diesen Eigenschaften tritt in der Kombination nach der Erfindung noch die Tatsache hinzu, daß die Belaubung bei der neuen Rose nach der Erfindung praktisch immun gegen Pilzerkrankungen ist. Nähere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.
Die Rosen sind in erster Linie deshalb so viel -verwandte Gartenpflanzen, weil sie durch ihren Reichtum an Farben der Blüten und der Belaubung sowie durch das Wiederholen des Blühens nach dem großen Flor im Mai—Juni auch im Sommer und Herbst durch farbige Blumen den Garten schmücken.
Seit der Einführung der einzigen öfter blühenden Wiildrose der Welt, vor etwa 170 Jahren, der Rosa chinensis, ist es das Bemühen der Rosenzüchter ge-
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wesen, die Eigenart dieser kleinen subalpinen Rose mit roten einfachen Blumen mit den größeren und anders gefärbten Rosenformen der alten Welt zu vereinen.
Aus dieser Vereinigung sind im Laufe der Zeit Formen entstanden, die nur noch in der Höhe der Pflanze und dem Öfterblühen an Rosa chinensis, Jaquin erinnern, im übrigen aber in den Blumen, der Belaubung und den Stacheln Merkmale der
ίο verschiedenen Rosenarten zeigen, die im Laufe des letzten Jahrhunderts mit Rosa chinensis und deren Hybriden gekreuzt worden sind.
Unter diesen Rosen haben Nachkommen aus »Soleil d'or«, Pernet-Ducher 1900, einen besonderen Platz, einmal weil sie eine sehr große Farbskala in gelb und rot mit allen Abstufungen dieser Farben als Mischfarben zeigen, ferner auch weil viele dieser Rosen ungewöhnlich anfällig sind für den Sternrußtau, Marsonina rosae, was diese bunten Rosen für den Garten ganz ungeeignet macht. Vereinzelt finden sich aber Rosen aus dieser Abstammung, deren Protoplasma dem Sternrußtaumycel keine Entwicklung gestattet und die dann für die Verwendung als Gartenrosen wertvoll sind. Die Resistenz gegen den Sternrußtau beruht wahrscheinlich auf einer Genkombination, die es der Pflanze ermöglicht, während der Zeit der Infektionsmöglichkeit, also im halbausgewachsenen Zustand des Blattes, Verbindungen im Plasma der Blattzellen, insbesondere der Pallisadenzellen, zu schaffen, die gegenüber dem Pilzmycel als Antibiotica wirken.
Die sternrußtauimmunen Sorten sind daher auch seit der Zeit, da der Marsoninapilz verheerend auftritt, immer wieder zu Züchtungen genutzt worden. Leider zeigt das geringe Ergebnis an sternrußtauimmunen Sorten, daß die Genkombination, die in den nicht befallenen Sorten wirkt, sich nicht leicht in den Nachkommen wiederherstellen läßt.
Seit vielen Jahren hat der Erfinder dem Problem der sternrußtauimmunen Rosen die Aufmerksamkeit gewidmet, die diesem Problem gehört. Erfindungsgemäß wurde insbesondere versucht, aus der
Sorte »Condesa de Sastago« Dot 1933, die sich durch sehr starke Resistenz gegen den Sternrußtaupilz auszeichnet, Nachkommen zu züchten, die die Fehler dieser Rose nicht zeigen. »Condesa de Sastago« hat eine ideale Pflanze, aufrechten Habitus, gut verzweigt, leicht durchtreibend zur Sommer- und Herbstblüte, eine sehr auffällige Widerstandsfähigkeit gegen Infektion mit Sternrußtau sowohl - des Blattes wie der Rinde, und eine leuchtende Doppelfarbe der Kronblätter, deren Rückseite gold-
gelb und deren Innenseite kupferorangerot ist. Die Fehler der »Condesa de Sastago« sind ein sehr wenig tragfähiger Blütenstiel, der kaum die Knospe zu tragen vermag, und ein rasches Verblassen der leuchtenden Farbenkonibmation der Knospe.
Die Aufgabe der Erfindung war also, einen Partner zu finden, dessen; Gene im Zusammenwirken mit einer Kombination, wie sie die Reduktionsteilung der Ei- oder Pollenanlagen der »Condesa de Sastago-« jeweils ergeben, eine wüchsige Pflanze mit sternruß tauimmuner Belaubung und einer zweifarbigen Blume auf einem steif en geraden Blütenstiel zu schaffen.
Um die Doppelfarbigkeit nicht zu verlieren, schien es notwendig, eine gelbe Rose aus der gleichen Abstammungsreihe zu nehmen, der auch »Condesa de Sastago« mindestens von einer Elternseite her angehört. Es wurde also »Condesa de Sastago« mit Pollen einer großblütigen orangeroten Gartenrose bestäubt. Aus dieser Kombination, »Condesa de Sastago X Walter Bentley«, war nur ein Sämling für weitere Versuche brauchbar. Er hatte die Züchternummer 674-39 und wurde seit etwa 1941 zu weiteren Züchtungsversuchen mit sehr geringem Erfolg genutzt. Die Blüten dieses Sämlings zeigten eine Besonderheit: kamen, sie nämlich im Gewächshaus zur vollen Entwicklung, so waren sie ausgeprägt zweifarbig, zeigten gelbe Rückseite und rote Innenseite der Kronblätter. Im Freiland.gewachsen waren die Farben verwaschen, lachsgelb. Dafür war 674-39 eine besonders gute Mutterrose, die leicht guten keimfähigen. Samen aus allen möglichen Kombinationen brachte.
674-39 wurde dann mit der reingelben »Spek's Yellow« bestäubt, also einer Rosei, die in der Ahnenreihe auf »Souvenir de Claudius Pernet« mit ihrem starken steifen B.lütenstiel zurückgeht.
Aus einer Reihe von Sämlingen fiel insbesondere einer auf, der seine bunten doppelfarbigen Blumen auf einem dicken, kurzen geraden Blütenstiel trug. Die Kreuzung steht unter der Nummer 2013-49 in den Zuchtbüchern der Anmelderin. Schon, als Sämling fiel die Pflanze durch die Belaubung und durch die feurig gelbroten doppelfarbigen -Blumen, auf. Es wurde erfindungsgemäß ein größerer Versuch zur Erprobung der Neuzüchtung begonnen. Im Freilandversuch zeigte die Pflanze außer der ungewöhnlichen Farbe der Blüten eine Widerstandsfähigkeit gegen Sternrußtau, die praktisch an Immunität heranreicht. In 3 Jahren Beobachtung auf verschiedenen Feldern hat sich diese Resistenzfähigkeit immer wieder gezeigt, insbesondere auch gegenüber den übrigen ■ aus der obengenannten Kombination aufgewachsenen Sämlingen. Damit war es gelungen, eine sehr schwierige Genkombination zusammenzuführen und eine wertvolle gelbrot doppelfarbige Rose zu finden.
Es hat sich im Laufe mehrjähriger Erprobung gezeigt, daß die Sorte nach der Erfindung neu und durchaus beständig ist, daß also eine Neukombination der den Phänotyp bedingenden Gene mit den die Sternrußtauimmunität bedingenden Genen erfindungsgemäß gelungen ist.
Beschreibung der neuen Rosensorte 2013-49-5
Pflanze: Habitus straff, steif aufrecht, verzweigt. Je nach Kultur und Klima 30 bis 70· cm hoch werdend. Durchschnittshöhe der ioöo Pflanzen in den Feldern der Anmelderin am 21. August 1954 30 cm.
Belaubung: Mittelgroß1, drei:- bis fünfnedrig. Fieder eioval mit gut entwickelter breit ansetzen-
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der, oft schräg zur Fiederachse auslaufender Spitze. Fiederrand einfach grob gezahnt. Guttationsdrüsen hart, aber kaum sichtbar.
Oberseite der Fieder unbehaart, glänzend, mit wenig auffallenden Nerven. Blattspreite etwas gewellt.
Farbe: Oberseits jung rötlich Hickethier 897, Unterseite Hickethier 874, bald ergrünend.
Alt: Oberseite Hickethier 947, Unterseite Hickethier 824.
Blattnerven im jüngeren Blatt etwa zur Zeit der Knospenentfaltung rötlich, etwa Hickethier 473, später gleiches Grün wie die Blattspreite. Nerven auf der Unterseite der Fieder kräftig hervortretend, gleiches Grün wie Fiederspreite. Guttationsdrüsen kaum erkennbar etwas rötlich.
Blattgröße: Länge 12 cm, Breite über zweites Fiederpaar gemessen 9 cm, über erstes Fiederpaar gemessen 6,5 cm.
Spitzenfieder: Länge 7 cm und Breite 4,8 cm. Seitenfieder wenig mehr als halb die Flächengröße des Spitzenfieders.
Afterblätter: Angewachsen, 11 mm lang, mit kleiner frei stehender Spitze, unregelmäßig sehr fein gezahnt, Farbe etwa gleich der Fiederunterseite etwa Hickethier 824.
Die gleiche helle Farbe hat der Ansatz des Blattstiels. Blattstiel oberseits deutlich mit rotem Nerv, rinnenförmig vertieft, mit ganz winzigen Drüsen. Unterseits rund, schwach bedrüst, Farbe etwa Hickethier 503. Mit drei hakig gekrümmten roten Stacheln. Stacheln klein, etwa 1 bis 2 mm lang. Blatt wird waagerecht getragen, die Fieder stehen weiträumig, es ist also freier Luftraum zwischen den einzelnen Fiedern.
Blattstiel kahl.
Rinde : Jung rötlich, etwa Hickethier 897, kahl, unbedrüst. Bald ergrünend, dann etwa Hickethier 835. Ohne erkennbare Atemporen.
Sproßanlagen: Gut entwickelt, Deckschuppen rötlich.
Stacheln : Jung rot, etwa Hickethier 894, älter rot, etwa Hickethier 896, alt braun etwa Hickethier 996. Je Internodium drei, regelmäßig angeordnet, je einer seitlich des Blattstielansatzes, der dritte unregelmäßig unterhalb der beiden. Form kegelförmig, mit gerader Oberkante. Unterkante bogig, so daß der Stachel mit der Spitze abwärts zeigt. Stachel mittelgroß bis 7 mm lang, Fußplatte oval zwei Drittel der Länge des Stachels.
Keine Borstenstacheln.
Blütenanlagen: Endständig, fast immer einzeln.
Blütenbildung sehr oft schon nach fünftem Blatt statt wie bei den meisten Teehybriden nach dem siebenten Blatt.
Internodien durchschnittlich 2V2 bis 4 cm lang,
daher der kurze, etwas gestaucht erscheinende Sproß.
Blütenstiel: Steif, gerade, lang. Gerade Verlängerung der Sproßachse, die offene Blume ohne Verhiegung tragend.
Maaße: Länge 75 mm, Dicke 3V2 mm, gleichmäßig. Gemessen von Ansatz an Sproß bis Sepalenansatz. Deutliche Rotfärbung auf der Sonnenseite. Stark bedrüst, Drüsen stachelförmig, bis 2 mm lang, rötlich, unregelmäßig verteilt, waagerecht abstehend. Keine Behaarung.
Blutenknospe: Dick, kegelförmig, Länge etwa 22 mm, Dicke 20 mm. Spitze stumpf. Im Stadium der Sepalenöffnung gemessen. Im Staditim der Kronblattentfaltung etwa 40 mm.
Sepalen: Grün, drüsenzähnig am Rande. Zwei mit je zwei schmalen Spitzentanhängseln, eines mit einem Anhängsel und zwei ohne Soldhe. Anzahl fünf.
Farbe etwa die gleiche wie die Rinde gleichen Alters mit deutlich rötlicher Färbung auf der dem Sonnenlicht zugekehrten Seite und den Nerven. Sepalen schwach fiedrig verlängert, fiedriges Ende rötlich.
Kronblätter: Vierzig bis sechszig. Form schalenförmig, oberer Rand zurückgebogen, so daß eine fast viereckige Schale entsteht. Mittlere Kronblätter kleiner als die äußeren, aber kleine, schmale, gedrehte Kronblättchen in der Mitte der Blume selten. Erblühte Blume becherförmig, offen, Geschlechtsorgane frei liegend.
Farbe der Kronblätter: Rückseite bei Knospenöffnung Scharlach, Hickethier 491, Rot und am Grunde Gelb, Hickethier 610.
Halboffene Blume: Rückseite Hickethier 710, oberer Rand Rot durchscheinend Hickethier 771.
Offene Blume: Rückseite Gelblichrot, etwa Hickethier 771. Innenseite der Kronblätter bei Knospenöffnung etwa Hickethier 892 einfarbig, Kronblattansatz Goldgelb Hickethier 820.
Offene Blume: Innenseite Hickethier 690 einfarbig.
Ganz alte Blume: Karminrot etwa Hickethier 492, Rückseite dann Weiß.
Unter Einwirkung des Sonnenlichtes wird also die gelbrote Mischfarbe eindeutiger rot, weil das gelbe Anthozyan nach der Öffnung der Blumen nicht mehr so· reichlich gebildet wird. Es tritt unter Einwirkung des Sonnenlichtes eine Umstimmung der Chronioplasten ein, und schließlich bleibt nur der rote, in den Vakuolen gelöste Farbstoff übrig. Dies erklärt auch die farblose Rückseite der alten Kronblätter.
Duft: Gut, mittelstark, Teerosenduft.
Geschlechtsanlagen: Augenscheinlich normal, es wird auch funktionsfähiger Pollen gebildet, die weitaus meisten Pollenkörner sind indes bei Öffnung der Pollensäcke leer und ausgestorben. Bei der Reduktionsteilung der Eianlagen müssen aber Hemmungen auftreten, die die Bildung funktionstüchtiger Eizellen verhindern. Weder durch Selbstbestäubung noch durch Pollenübertragung ist es bisher gelungen, Samenbildung zu erreichen.. Die Rose 2013-19-5 ist also· praktisch weiblich steril.
Staubblätter etwa fünfzig, goldgelb, unregelmäßig gestielt. Wenig petaloide Staubblätter. Farbe intensiv Hickethier 820.
Staubfäden: Gleiche Farbe wie Pollensäcke.
Fruchtblätter etwa vierzig, frei, unregelmäßig lang. Farbe wie Staubblätter. Narbe tief gefurcht, rundlich, gleiche Farbe wie Staubblätter.
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Hagebuttenform : Birnförmig bei der Knospe und den offenen Blumen.
Hagebutte: Farbe Grün, dunkler als Blütenstiel, etwa Hickethier 713. Hagebutte vertrocknet an der Pflanze und bleibt steif aufrecht stehen.
Für die Farbwerte wurde die Farbordnung Hickethier, Verlag H. Ostermann, Hannover, zugrunde gelegt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH:
    Verfahren zum Züchten einer Rose, bei dem durch Bestäubung der Rose »Condesa de Sastago« mit Pollen der Rose »Walter Bentley«, Benutzung nur eines Sämlings als Mutterröse, Bestäubung mit der Sorte »Spek's Yellow«, Ausselektionierung eines doppelfarbigen Abkömmlings und Vermehrung der Nachkommenschaft hiervon sowie weitere Vermehrung über beliebige Vermehrungsstufen durch Augenpfropfung bzw. Stecklinge eine Roee geschaffen wird, , die folgende Kombinationsmerkmale zeigt: Gerader Blütenstiel, stark ausgeprägte gelbrote Farbzusammenstellung der Blüte, starker Duft und Immunität der Belaubung gegen Pilzerkrankungen. . . .

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