DEF0016749MA - - Google Patents

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DEF0016749MA
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mustard oil
carboxylic acid
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BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 4. Februar 1955 Bekanntgemacht am 23. August 1Ö56
DEUTSCHES PATENTAMT
Bekanntlich ist die p-Aminobenzoesäure für den Stoffwechsel niederer Organismen von großer Bedeutung. Durch den Ersatz der Carboxylgruppe in der p-Aminobenzoesäure durch Sulfonamidreste ist man zu einer Reihe therapeutisch wichtiger Verbindungen gelangt, deren Wirkung man so erklärt, daß sie die für die Lebenstätigkeit notwendige p-Aminobenzoesäure zu verdrängen imstande sind. Von der Überlegung ausgehend, daß auch andere Abkömmlinge dieser Säure eine ähnliche Wirkung auslösen müßten, wurde eine Reihe solcher Verbindungen einer biologischen Prüfung unterzogen.
Hierbei wurde die Beobachtung gemacht, daß Verbindungen, die, ausgehend von der Aminobenzoesäure, in der Weise abgeändert wurden, daß man entweder die Aminogruppe durch den Isothiocyansäurerest ersetzte und die Carboxylgruppe unverändert ließ oder daß man an die Stelle der Carboxylgruppe einen Senfölrest einführte und die Aminogruppe nicht veränderte, zwar nur wenig bakterizid wirksam sind, aber dafür gute fungicide Eigenschaften besitzen. ■■.■■·
Die fungiciden Eigenschaften dieser Verbindungen gehen auch dann nicht verloren, wenn in diesen Senfölcarbonsäuren die Carboxylgruppe durch Salzbildung, Veresterung, Amidbildung abgewandelt wird bzw. in den Senfölaminen die Aminogruppe durch Sälzbildung,: Alkylierung, Acetylierung und ähnliche Operationen verändert wird. Es ist überraschend, daß im Gegensatz zu den Sulfonamide^
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bei denen die p-Stellung der Amino- und Sttlfonamidgruppe für deren Wirksamkeit von Bedeutung ist, im vorliegenden Falle auch Verbindungen, die z. B. in m-Stelkmg substituiert sind, wirksam sind und auch in anderen Ringsystemen, wie etwa dem Naphthalinringsystem, brauchbare Verbindungen gefunden werden. Außer der gegebenenfalls veränderten Carboxylgruppe oder außer der gegebenenfalls veränderten Aminogruppe und dem Senfölrest
ίο können in den Verbindungen auch noch andere Substituenten, wie z. B. Alkyl- oder Arylgruppen, Halogen-, Nitro-, Oxy-, Alkoxygruppen und andere enthalten sein.
Diese fungiciden Verbindungen sind zum Teil aus der Literatur bekannte Verbindungen oder können, falls sie neue Verbindungen sind, nach an sich bekannten Verfahren leicht erhalten werden.
Ihre Wirksamkeit macht sie für viele Zwecke des Pflanzenschutzes brauchbar, so als Saatgutbeizmittel, als Stäubemittel und Spritzmittel im Obst- und Gemüsebau, zur Bodendesinfektion, zur Konservierung von Holz und ähnlichen Materialien und für andere weitere Gebiete, wo es darauf ankommt, schädliche Pilze zu vernichten. Für diese Zwecke können sie für sich allein oder in Mischung mit anderen Fungiciden oder Insekticiden entweder in reiner Form oder in der üblichen Weise mit Inertmaterialien gestreckt zur Anwendung gebracht werden. Durch Zusatz von Hilfsstoffien, wie Netz-, Haft- und Emulgiermitteln, werden die Gemische dem jeweiligen Verwendungszweck besonders angepaßt.
Es ist aus der schweizerischen Patentschrift 226 863 bekannt, das 2-Nitro-4-rhodananilin als Pflanzenschutzmittel zu verwenden. Die fungiciden Eigenschaften des 2-Nitro-4-rhodananilins sind aber vor allem gegen Phytophthorainfektion nicht so ausgeprägt wie die der erfindungsgemäßen Senf öle. Außerdem zeigen die erfindungsgemäßen Substanzen im Gegensatz zu den Rhodanverbindungen eine ausgeprägte blattfungicide Wirkung.
Beispiel 1
Phenylsenföl-p-carbonsäure sowie das Zinksalz dieser Verbindung schützen als 0,15%'ige Brühe auf Kartoffelpflanzen aufgespritzt diese vor einer Phytophthorainfektion im Gewächsthaus; schon als 0,05- bis o,O75%ige Brühe schützen sie die Pflanzen fast völlig, während unbehandelte Pflanzen bei Infektionen mit gleich dichten Sporangiensuspensionen im gleichen Zeitraum vom Phytophthorapilz vollständig vernichtet werden.
Beispiel 2
2-Naphthylsenföl-6-carbonsäure schützt bei einer o,i°/oigen Anwendung Kartoffelpflanzen vor einer Phytophthorainfektion. Die Verträglichkeit als Blattfungicid ist gut.
Beispiel 3
Die unter den Beispielen 1 und 2 genannten Verbindungen besitzen bei der Anwendung in Staubform (7,5°/oige Einstellung) eine gute Wirkung gegen die Cladosporium-fulvum-Infektion von Tomaten im Gewächshaus. Phytotoxische Erscheinungen treten nicht auf.
'Beispiel 4
Phenylsenföl-p-carbonsäure in Staubform (7,5%ige Einstellung) auf Freilandtomaten im Wechsel mit Kupferoxychloridspritzungen erzeugte bessere Früchte und gesündere Pflanzen als alleinige Kupferspritzungen. Weder Phytophthora- noch Alternariainfektion traten auf.
Beispiel 5
Phenylsenföl-p-carbonsäure als 7,5%iger Staub schützt Salatpflanzen im Kaltkasten vor Infektionen mit Bremia lactucae.
Beispiel 6
Phenylsenföl-p-carbonsäure als 7,5%iger Staub mehrmals auf Astern gestäubt schützt die Pflanzen vor dem Asternsterben völlig, während bei der unbehandelten Kontrolle 50% aller Pflanzen eingingen.
Beispiel 7
Phenylsenf öl - 3 - nitro - 5 - carbonsäure, ρ - Acetylaminophenylsenf öl, 3,6- Dichlor - 4 - acetylaminophenylsenföl zeigen, eine blattfungicide ■ Wirkung in derselben Größenordnung, wie im Beispiel 1 angegeben.
Beispiel 8
Im Keimungstest bei den Sporangien von Phytophthora infestans und den Konidien von Cladosporium fulvum ergeben sich folgende Werte:
a) Phenylsenföl-p-carbonsäure verhindert die Keimung von Cladosporium-Konidien bei Konzentrationen von 0,001% bis auf 10 bis 12% und von 0,0005% bis auf 12 bis 15%.
b) Phenylsenföl-3-nitro-5-carbonsäure verhindert Keimung von Cladosporium-Konidien und Phytophthora-Sporangien bei Konzentrationen von 0,001% bis auf 0% und von 0,0005% bis auf 10 bis 12%. Sehr ähnlich verhält sich 3, 6-Dichlor-4-acetylamino-phenylsenföl.
c) Naphthylsenföl-carbonsäure verhindert Keimung von CladospO'ri'um-Konidien bei einer Konzentration von 0,001% bis auf 10 bis 12%.
Beispiel 9
Auf künstlichem Nährboden wurden gegen den Schorfpilz (Fusicladium) folgende Hemmwerte festgestellt:
Phenylsenföl-p-carbonsäure < 0,001%
Zinksalz der Phenylsenföl-p-carbonsäure < 0,0005 %
Phenylsenföl-m-carbonsäure < 0,0005%
p-Acetylaminophenylsenföl <C 0,001 %
Dimethylaminophenylsenföl < 0,0005 %
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Beispiel ίο
p-Acetylaminophenylsenföl als 20°/oige Spritzbrühe verhindert "in Freilandversuchen bei der Apfelsorte Boskop und Schoner v. Nardhausen Fusicladiuminfektion, ohne Blattschäden zu verursachen.
Beispiel ii
Eine Rübenbeize aus 15% Phenylsenföl-m-carbonsäure und 85% Talkum in einer Aufwandmenge von 8:1000 zeigte gegenüber der ungeheizten Kontrolle eine starke Auflaufverbesserung. Die Anzahl der wurzelkranken Pflanzen ging von 52% auf io°/o zurück. Ähnlich verhielt sich eine Rübenbeize aus 20% 2-\Methoxyphenylsenföl-5-carbonsaure.
Beispiel 12
Eine Beize aus 30% Phenylsenföl-m-carbonsäure und 70% Talkum in einer Aufwandmenge von 2:1000 ergab bei streifenkranker Gerste o°/o Befall, unbehandelte Gerste hatte einen Befall von 6%.
Beispiel 13
Eine Beize, bestehend aus 30% Phenylsenfölm-carbonsäure und 70% Talkum, in einer Aufwandmenge von 3 :1000 verhinderte den Fusariumbefall bei Roggen vollständig. Unbehandelter Roggen hatte einen Befall von 10%. Eine entsprechende 30°/oige Beize aus 2-Naphthylsenföl-6-carbonsäure hatte in einer Aufwandmenge von 2:1000 0,3% Fusariumbefall und von 3 :1000 0% Fusariumbefall. Bei unbehandeltem Roggen war der Befall 10%.
Beispiel 14
Eine Trockenbeize, bestehend aus 20% Phenylsenföl-2-methyl-5-carbonsäure und 80% Talkum, zeigte gegen Fusariium des Roggens bei einer Aufwandmenge von 2 :1000 einen Befall von 0,7°/o. Unbehandelter Roggen hatte 8,7% Befall.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Fungicide Mittel, enthaltend aromatische Senfölamine bzw. deren Derivate oder aromatische Senfölcarbonsäuren bzw. deren Derivate.

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