DEC0008560MA - - Google Patents

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DEC0008560MA
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BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 3. Dezember 1953 Bekanntgemacfrt am 8. Dezember 1955
DEUTSCHES PATENTAMT
Es ist gebräuchlich, Packstücke durch eine Umreifung zu bündeln oder die Verpackungsbehälter durch eine Umreifung zu verschließen oder zu verstärken. Die Umreifung besteht dabei entweder aus Stahlband oder Draht. Bei Stahlband wird der Verschluß gewöhnlich durch eine Verschlußhülse bewirkt, die die beiden übereinanderliegenden Bandenden umfaßt. Durch eine gemeinsame Verformung von Band und Hülse wird dann
ίο der Verschluß gesichert. Die Verformung kann dabei durch zungenförmige Ausschnitte erreicht werden, die aus der ursprünglichen Ebene von Hülse und Band ausgebogen werden. Es ist aber auch möglich, die gewünschte Verformung durch seitliche Eindrückungen zu erreichen. Daneben ist es auch bekannt, einen Verschluß ohne Hülse dadurch zu erreichen, daß aus den einander überdeckenden Stahlbandenden zungenförmige Teile losgeschnitten und aus ihrer ursprünglichen Ebene ausgebogen werden. Bei einer Umreifung mit Draht wird der Verschluß, sofern es sich um einen dünnen Draht handelt, vorwiegend durch Verwirbelung erreicht. Es ist aber auch bekannt, die Drahtenden durch eine Hülse zu führen und dann Draht und Hülse durch seitlich einwirkende Werkzeuge so zu verformen, daß die beiden Drahtenden zugfest miteinander verbunden sind.
Bei normalen Band- und Drahtstärken sind die für die Verformung aufzuwendenden Kräfte unter Anwendung geeigneter Hebelelemente noch von
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I land aufzubringen, obschon der Kraftaufwand immerhin als beachtlich angesprochen werden muß. Man hat darum schon versucht, den Kraftaufwand bei der I !einstellung des Verschlusses dadurch etwas zu verringern, daß ■/.. B, die bei der Verformung der llülse auszubiegeiiden Zungen vorher losgeschnitten oder wenigstens eingekerbt werden. Der Vorteil dieser Maßnahme kann nicht bestritten werden. Hei schwereren Umreifungen muß aber
ίο eine so große Kraft aufgewendet werden, daß die Muskelkraft bei Anwendung bekannter Hebelgeräte für einen Dauerbetrieb nicht ausreicht. Tn Erkenntnis dieser Schwierigkeiten ist schon vorgeschlagen worden, die Verschließarbeit durch Anwendung elektromechanischen pneumatischer oder hydraulischer Mittel ztl erleichtern. Dabei sind jedoch stets Leitungen, Schläuche u.dgl. notwendig. Ein solcher Verschluß kann darum nur in der NTihe einer Energiequelle hergestellt werden. Der Aufbau
so dieser bekannten Einrichtung ist sehr kompliziert, und damit sind derartige Verschließgeräte teuer.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, selbst bei Schwcrstumreiftingen den Verschluß durch Verformung mühelos erreichen zu können, und zwar unabhängig von irgendeiner an Leitungen gebundenen Energiequelle. Gemäß der Erfindung wird sorgeschlagen, den für die Herstellung des Verschlusses erforderlichen Druck aus der Verbrennung eines Trcibmittelsatzes zu gewinnen.
Zu diesem Zweck' kann eine Verschließvorrichtung bekannter Art Anwendung finden, die zusätzlich mit einer den Treibsatz aufnehmenden Kammer und einer Leitvorrichtung für den erzeugten Druck versehen ist; der Kolben, der den Druck der Trcibgase aufnimmt, kann diesen unmittelbar oder mittelbar auf die Verfonnungswerkzeuge übertragen.
Die Verschließvorrichtung kann auch neben der Spannvorrichtung als selbständiges Bauelement ausgebildet sein. ICs ist aber auch möglich, die Verschließvorrichtung mit einer Spanneinrichtung für die l'Imreifung zu einer Baueinheit zu verbinden.
Als Treibmittel kommen die verschiedensten,
beispielsweise auch die in der Ballistik verwendeten I 'ulvcrsortcn in lletracht. Das Zündhütchen kann unabhängig von dem Treibsatz angeordnet oder mit diesem zu einer Patrone vereinigt sein.
Mit llilfe einer solchen Verschließvorrichtung können nicht nur Preßdrücke bis zu jeder gewünschten I lohe erreicht und damit Umreifungen beliebiger Stärke verschlossen werden, sondern ein wesentlicher Vorteil besteht auch darin, daß die Einrichtung selbst denkbar klein ist. Die ganze Vorrichtung kann daher mühelos an jedem beliebigen Ort zum Kinsatz gebracht werden.
In der Zeichnung ist ein Allsführungsbeispiel für eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens dargestellt. Es zeigt
Fig. ι eine Seitenansicht,
Fig. 2 eine Ansicht in einer um 900 gedrehten
β» Ebene,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 2, Kig. .| einen Schnitt nach der gleichen Ebene bei einer anderen Betriebsstellung der Teile,
Fig. 5 einen senkrechten Schnitt durch den Vcrschlußbügcl in vergrößertem Maßstabe.
Das Gehäuse der Vorrichtung besteht aus der Vorderwand 10 und der Rückwand 11, die durch das Kopfstück 12 und die unten angeordnete Brücke 13 fest miteinander verbunden sind. Die Brücke 13 ist unterseitig an ihrem vorderen und an ihrem hinteren Rande mit keilförmigen Schneidzähnen 14 versehen, deren Schneidkanten 15 gcgeneinandergerichtet sind. Zwischen den beiden Begrenzungswänden 10 und 11 sind die beiden Hebel 16 um die Bolzeni7 drehbar gelagert. Die Hebel 16 sind durch die Verzahnung 18 derart miteinander verbunden, daß sie sich stets nur gemeinsam belegen können. Tm übrigen sind die Hebel 16 so ausgebildet, daß sie sich dicht an die Vorderwand 10 und die Rückwand ij sowie an die bogenförmig ausgestaltete Unterseite 19 des Kopfstückes 12 anlegen; um dies zu erreichen, können an sich bekannte Mittel Anwendung finden, die zur Wahrung der Übersichtlichkeit in der Zeichnung nicht dargestellt sind. Die einander zugekehrten Flächen der beiden Hebel 16 sind in der Nähe ihres oberen Endes in ihrer Mitte mit einer kleinen Aussparung 20 versehen. Diese Aussparungen 20 bilden, wie Fig. 1 und 4 erkennen lassen, bei gegcneinandcrgcschwenkten Hebeln 16 eine kleine Gaskammer 21, die mit dem Kanal 22 des Kopfstückes 12 in Verbindung steht. Der Kanal 22 geht von einer Kammer 23 aus, der zur Aufnahme eines Treibsatzes 24 dient. Dieser Treibsatz ist zweckmäßig mit einem Zündhütchen zu einer Patrone vereinigt. Nach dem Zurückschwenkcn des Verschlußbügels 25. der in Fig. 1, 2. 3 und 5 in seiner Verschlußlage, in Fig. 4 dagegen in einer Zwischcnstellung dargestellt ist, kann die Patrone 24 in die Kammer 23 eingesetzt werden. Durch weitere Verschwenkung des Kopfstückes 25 entgegen dem Uhrzeigersinne erfolgt dann das Schließen der Kammer 23. Tn der Verschlußlage wird das Kopfstück 25 durch den Haken 26 od. dgl. gehalten. Der Haken 26 steht unter derAVirkung einer Feder 27. Tm übrigen ist das Kopfstück 25 durch einen Bolzen 28 an den beiden Wänden 10 und Ii der Vorrichtung angelenkt. Es ist winkelförmig ausgebildet und mit einem rückwärtigen Fortsatz 29 versehen. Durch das TTochschwenken des Kopfstückes 25 aus der in Fig. ι und 3 dargestellten Lage, wird nicht nur die Kammer 23 geöffnet, sondern es wird gleichzeitig durch den Fortsatz 29 der rechte Hebel 16 in seine Ausgangsstellung zurückgedrückt, wie Fig. 4 zeigt. Da der rechte Hebel 16 mit dem linken Hebel xG durch die Zahnung 18 verbunden ist, bewegt sich gleichzeitig der linke Hebel 16 ebenfalls in die Mittellage zurück, bis die in Fig. 1 dargestellte Ausgangsstellung erreicht ist.
In dem Kopfstück 25 ist ein Schlagbolzen 30 angeordnet, der unter der Wirkung einer Feder 31 steht. Ferner ist an dem Kopfstück 25 durch den Bolzen 32 ein Abzugshebel 33 angelenkt, der an seinem kurzen Hebelarm ein unter Federwirkung stehendes U-förmiges Fortsatzstück 34 trägt. Dieses Fortsatzstück 34 greift unter den verstärkten Kopf 35
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des Schlagbolzens 30. Beim Niederdrücken des Abzugshebels 33 wird das Kopfstück 35 des Schlagbolzens etwa bis zu der in Fig. 5 strichpunktiert dargestellten Lage angehoben. In diesem Augenblick wird das Kopfstück von dem Fortsatz 34 freigegeben. Das hat zur Folge, daß sich die Feder 31 entspannt und den Schlagbolzen mit hoher Geschwindigkeit gegen das Zündhütchen des Treibsatzes 24 schleudert.- Auf diese Weise wird der Zündsatz entzündet, und die entstehenden Treibgase gelangen durch den Kanal 22 in die Kammer 21. Dabei treiben sie die beiden Hebel 16 aus der in Fig. ι dargestellten Lage in die Stellung nach Fig. 3. Bei dieser Bewegung werden die unteren hakenartigen Fortsätze 36 der Hebel 16 aus der in Fig. ι gezeichneten Lage in die Stellung nach Fig. 3 , gebracht. Die Fortsätze 36 bewegen sich also gegeneinander und vor allen Dingen gegen Schluß der Bewegung bogenförmig aufwärts.
Die Verschlußvorrichtung wurde zunächst in der in Fig. ι dargestellten Weise auf die Verschlußhülse 37 gesetzt, die die beiden Stahlbandenden 38 und 39 umschlingt. Diese Stahlbandlagen sind die Enden einer um ein P.ackstück geführten Umreifung 40, wie es in Fig. 2 strichpunktiert dargestellt ist. Die Enden 38 und 39 sind mit Hilfe einer nicht skizzierten Vorrichtung straff gespannt. Die Fortsätze 36 sind kammartig ausgebildet in der Weise, wie es in Fig. 2 dargestellt ist. Ein Zahn 36 befindet sich zwischen den beiden keilförmigen Messern 14. Je ein weiterer Zahn 36 liegt außerhalb der Messer 14.
Ist die Verschließvorrichtung nach dem Einsatz eines Treibsatzes in der in Fig. 1 skizzierten Weise auf die Verschlußhülse 37 der Enden der Stahlbandumreifung 38, 39 gesetzt, so ist eine besondere Befestigung an dem Packstück oder an der Umreifung 40 nicht notwendig. Es genügt vielmehr ein Festhalten der Vorrichtung mit einer Hand, welche den Abzugsbügel 33 umgreift und etwa . mit den Fingern in die Grifföffnung 25' des Kopfstücks 25 hineinpaßt. Die expandierenden Verbrennungsgase treiben in der erwähnten Weise die Hebel 16 auseinander mit der Wirkung, daß die Fortsätze 36 die Hülse 27 mit den Stahlbandenden 38 und 39 zunächst untergreifen und schließlich gegenüber den Keilmessern 14 anheben. Dabei schneiden sich die Keilmesser 15 in die Randteile der Hülse 37 und der Stahlbandenden 38 und 39 ein, und die so losgeschnittenen zungenförmigen Teile werden nach unten gebogen. Dadurch wird die gewünschte zugfeste Verbindung der beiden Enden der Stahlbandumreifung 40 erreicht. Je nach der Art des gewünschten Verschlusses können statt der Messer 14 aber auch andere Verformungselemente vorgesehen sein. Diese bewirken irgendeine andere gemeinsame Verformung der Randteile der Stahlbandenden 38, 39 und der Hülse 37. Die Art des Verschlusses kann, wie mit Nachdruck betont werden soll, beliebig sein. Für die Erfindung ist von Wichtigkeit, daß die für den Verformungsvorgang notwendige Energie die bei der Entzündung eines Treibmittelsatzes 24 frei werdenden hochgespannten Gase verwertet.
Die expandierenden Gase können, sobald die Hebel 16 die in Fig. 3 dargestellte Lage erreicht haben, z.B. durch die Schlitze 41 in der Vorderwand 10 und/oder der Rückwand 11 des Gehäuses entweichen.
Wird nach der Fertigstellung des Verschlusses der Hebel 26 zurückgeschwenkt, so kann das Kopfstück 25 um den Bolzen 28 gedreht werden. Dabei greift der hakenartig ausgebildete Patronenauswerfer 42 (Fig. 5), der unter der Wirkung der Feder 43 steht, unter den Rand der Patronenhülse. Das Zündhütchen wird also gleichzeitig ausgeworfen, während das Kopfstück in die in Fig. 4 dargestellte Schwenklage bewegt wird.. Bei diesem Verschwenkungsorgan werden, wie schon erwähnt wurde, die beiden Hebel 16 aus der in Fig. 3 skizzierten Lage zurückbewegt in die Lage nach Fig. 1.
Die Vorrichtung kann weitgehend anders ausgebildet sein, als sie in der Zeichnung dargestellt und vorstehend beschrieben ist, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

Claims (5)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Vorrichtung zum Verschließen der Umreifungen von Packstücken beliebiger Art durch Verformen der Verschlußmittel, dadurch gekennzeichnet, daß ein Treibmittelsatz den zum Verformen erforderlichen Druck durch Verbrennen erzeugt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine an sich bekannte Verschließvorrichtung, die zusätzlich mit einer den Treibsatz (24) aufnehmenden verschließbaren Kammer (23) und einer Einrichtung (30 bis 35) zum Entzünden desselben versehen ist, wobei der Druck der Treibgase auf Kolben (16) wirkt, die diesen unmittelbar oder mittelbar auf die Verformungswerkzeuge (15, 36) übertragen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den Druck der Treibgase aufnehmenden Kolben (16) die Verformungswerkzeuge (36) tragen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschließvorrichtung neben der Spannvorrichtung eine selbständige Baueinheit darstellt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschließvorrichtung mit der Spannvorrichtung für die Umreifung zu einer Baueinheit verbunden ist.
Angezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2420498, 2483 112; französische Patentschrift Nr. 687 391.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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