DE980064C - Treibstoff fuer Verbrennungsmaschinen - Google Patents
Treibstoff fuer VerbrennungsmaschinenInfo
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Description
O ίο
Bei der Verwendung von üblichen halogenhaltigen Säuberungsmitteln, wie Äthylendibromid oder
Äthylendichlorid, in bleihaltigen Treibstoffen für Verbrennungskraftmaschinen hatte sich in der Praxis
gezeigt, daß doch noch Niederschläge von Bleiverbindungen auftreten, die Anlaß zu einer Zündkerzenverschmutzung
und zu Korrosionserscheinungen, z. B. an den Auspuffventilen, Anlaß geben.
Diese Übelstände können gemäß einem Vorschlag durch die Anwesenheit einer kleinen Menge einer
vollständig veresterten sauerstoffhaltigen Säure des Phosphors mit mindestens einem carbocyclischen
Rest im Molekül beträchtlich verbessert werden.
Vorzugsweise werden gemäß dem Vorschlag als solche zusätzlichen Säuberungsmittel Ester der
Orthophosphorsäure oder der phosphor igen Säure eingesetzt, wobei die organischen Reste des Esters
Kohlenwasserstoffreste darstellen können, von welchen mindestens einer ein carbocyclisch«· Rest ist.
Die organischen Reste einschließlich des carbocyclischen Restes können auch Substituenten aufweisen.
Es wurde nun gefunden, daß besonders günstige Ergebnisse bezüglich einer Verhinderung der Zündkerzenverschmutzung
erzielt werden, wenn bei Verwendung von Cumenylphosphat, Tri-o-kresylphos-
009 628/10
phat, Propyl-di-p-kresylphosphit, Triphenylphosphit
und/oder Tri-p-kresylphosphit das Verhältnis zwischen den theoretischen Einheiten des Halogenkohlenwasserstoffsäuberungsmittels
und der betreffenden Phosphorsäurester zwischen 3 :2 und 15 :1,
insbesondere zwischen 2 :1 und 9:1, liegt.
Der erfindungsgemäße Treibstoff für Verbrennungskraftmaschinen, welcher Kohlenwasserstoffe
mit dem Siedebereich des Benzins, geringe Mengen ίο eines Bleitetraalkyls, vorzugsweise Bleitetraäthyl,
eines Halogenkohlenwasserstoffsäuberungsmittels sowie eines organischen Esters einer phosphorhaltigen
Säure, nämlich einer vollständig veresterten Orthophosphorsäure oder phosphorigen Säure enthält,
bei der die organischen Reste des Esters Kohlenwasserstoffreste darstellen, von welchen mindestens
einer ein carbocyclischer Rest ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß als Ester Cumenylphosphat,
Tri-o-kresylphosphat, Propyl-di-p-kresylphosphit, Triphenylphosphit und/oder Tri-p-kresylphosphit
verwendet werden und daß das Verhältnis zwischen den theoretischen Einheiten des Halogenkohlenwasserstoffsäuberungsmittels
und den theoretischen Einheiten einer oder mehrerer dieser Ester zwischen »5 3:2 und 15 :1, insbesondere zwischen 2 :1 und
9:1, liegt.
Die Gesamtmenge an dem Halogenkohlenwasserstoffsäuberungsmittel und den genannten Estern
wird zweckmäßig so gewählt, daß sie 0,4 bis 2,0 theoretischen Einheiten entspricht, wobei die Ester
der phosphorhaltigen Säure in einer Konzentration entsprechend 0,05 bis 0,6 und insbesondere bis zu
0,4 theoretischen Einheiten anwesend sind.
Die als Basistreibstoffe eingesetzten Benzine weisen im allgemeinen einen Siedebereich bis etwa
232° C auf, und sie können als Bleiantiklopfmittel z. B. Bleitetraäthyl enthalten.
Die Erfindung ist insbesondere von Bedeutung
für die Beseitigung der Zündkerzenverschmutzung bei Flugmotoren, wo ein Versagen des Motors
infolge Fehlzündung besonders schwerwiegende Folgen nach sich zieht.
Die neuen Treibstoffe können außerdem noch an sich bekannte Korrosionsverhinderer und Stabilisatoren,
wie Alkylphenole, Hydrochinon oder Phenyla-naphthylamin,
sowie Farbstoffe bzw. andere übliche Zusatzmittel enthalten.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele noch näher erläutert.
50
50
Ein Franklin^AC-iyo-Motor wurde mit einem
Benzintreibstoff 100/130 betrieben, welcher 1,06 ecm Bleitetraäthyl pro Liter und eine theoretische Einheit
Äthylendibromid enthielt. Es wurde eine Prüfung unter Bedingungen durchgeführt, welche den
beim Flug herrschenden angepaßt waren, und die Zeit, welche bis zur Zündkerzenverschmutzung (angezeigt
durch Fehlzündungen) eintrat, wurde festgestellt. Der Versuch wurde dann unter gleichen
.. Arbeitsbedingungen wiederholt, wobei aber dem obengenannten Treibstoff außer 1,06 ecm Bleitetraäthyl
und einer theoretischen Einheit Äthylendibromid noch 0,2 theoretische Einheiten verschiedener
Spülmittel einverleibt wurden. Die Ergebnisse sind in der Tabelle I zusammengestellt.
Tabelle I | °/o Erhöhung der Zeit bis zur Zündkerzen verschmutzung |
Zugesetztes Spülmittel (0,2 theoretische Einheiten) |
0 |
Kein | 25 225 >480*) >1100*) |
Äthylendibromid' Triphenylphosphit Tri-p-kresylphosphit Tri-o-kresylphosphat ... |
|
*) Keine Zündkerzen verschmutzung; Prüfung abgebrochen.
Es wurde eine Reihe von Versuchen durchgeführt, um die Auswirkung einer Änderung im Verhältnis
zwischen Halogenspülmittel und Spülmittel vom phosphorhaltigen Typ zu bestimmen. Der Motor
gemäß Beispiel 1 wurde unter praktischen Fahrbedingungen mit einem mageren Treibstoff-Luft- go
Gemisch betrieben, wobei jede halbe Stunde ein Laufen mit reichem Treibstoff-Luft-Gemisch während
5 Minuten eingeschaltet würde, so daß sich eine beschleunigte Prüfungsmöglichkeit ergab. Der
verwendete Treibstoff war ein Flugbenzin 100/130, welches 1,06 ecm Bleitetraäthyl pro 3,780 1 und ein
Gemisch aus Äthylendibromid und Tri-o-kresylphosphat enthielt. Das Mengenverhältnis zwischen
den beiden Spülmitteln wurde von einem Versuch zum nächsten jeweils geändert, aber in allen Fällen
wurde die Gesamtmenge der theoretischen Einheiten des Phosphats und der theoretischen Einheiten des
Dibromids auf 1 gehalten. Die Ergebnisse sind in der Zeichnung dargestellt. Das Diagramm zeigt die
Zeit bis zur Zündkerzenverschmutzung bei dem beschleunigten Prüfverfahren als Funktion des Gehaltes
an Tri-o-kresylphosphat in einem bleihaltigen Benzin, welches sowohl Äthylendibromid als auch
Tri-o-kresylphosphat enthielt. Die Gesamtmenge von Äthylendibromid und Tri-o-kresylphosphat entspricht
dabei einer theoretischen Einheit, berechnet auf den Bleigehalt des Benzins. Aus der Zeichnung
ist ersichtlich, daß das günstigste Verhältnis zwischen den theoretischen Einheiten von Halogenspülmitteln
und Spüimitteln des phosphorhaltigen Typs etwa bei 4 :1 (0,8 theoretische Einheiten Halogenspülmittel
und 0,2 theoretische Einheiten desjenigen vom phosphorhaltigen Typ) liegt.
Es wurden weitere Versuche unter Anwendung der Arbeitsweise gemäß Beispiel 2 durchgeführt
wobei aber die Gesamtmenge des Spülmittelgemisches geändert wurde. Die Ergebnisse sind aus der
folgenden Tabelle ersichtlich.
Theoretische
Einheiten
Äthylendibromid
Äthylendibromid
1,0
1,0
0,5
0,5
0,5
Theoretische
Einheiten
Trikresylphosphat
Trikresylphosphat
0,2
0,1
0,2
0,1
0,2
% Erhöhung der Zeit bis zur
Zündkerzenverschmutzung
350
200
300
200
300
B eispiel 4
Es wurde eine Reihe von Versuchen durchgeführt, um die Wirkung von Alkylestern im Vergleich zu
den Aryl estern gemäß der Erfindung zu vergleichen. Die Versuche wurden in der gleichen Weise wie
nach Beispiel 1 durchgeführt. Nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse.
Zugesetztes Spülmittel
(0,2 theoretische Einheiten)
(0,2 theoretische Einheiten)
Tributylphosphit
Triäthylphosphit
Isoamyloctyl-o-phosphat
Tri-o-kresylphosphat....
Tri-p-kresylphosphit ....
Tri-o-kresylphosphat....
Tri-p-kresylphosphit ....
Zeit bis zur Zündkerzenverschmutzung
Stunden
Stunden
9Vi
IIV4
IOV2
1 Hefen mehr als
[29 Stunden ohne Ver-J schmutzung
[29 Stunden ohne Ver-J schmutzung
Die Wirkung verschiedener phosphorhaltiger Verbindungen auf das Antiklopfverhalten von
Flugbenzinen wurde nach den standardisierten CRC F-3- und CRC F-4-Antiklopfprüfmethoden
(Wirkungsgrad mit magerem und reichem Treibstoff-Luft-Gemisch) bestimmt. Wie aus den in Tabelle
IV zusammengestellten Ergebnissen hervorgeht, hatten die Arylester keine schädliche Wirkung
auf das Verhalten des Treibstoffes, während die Alkylester in jedem Fall schlechtereAntiklopfeigenschaften
ergaben.
Zusatz | Mageres Treibstoff-Luft- |
Reiches Treibstoff-Luft- |
(0,2 theoretische | Gemisch | Gemisdi |
Einheiten) | Wirkungszahl | Wirkungszahl |
Kein | 110,8 | 133,0 |
Tri-o-kresyl- | ||
phosphat | 111,7 | 133,1 |
Triphenylphosphit | 110,0 | 133,6 |
Isoamyloctyl- | ||
o-phosphat | 106,9 | 129,2 |
Tributylphosphit .. | 106,3 | 129,5 |
Triäthylphosphit .. | 106,2 | 132,1 |
Es ist nicht erforderlich, die einzelnen Zusatzstoffe dem Basistreibstoff direkt zuzusetzen, sondern man
kann auch zunächst ein flüssiges Konzentrat aus z. B. 55 bis 60 Gewichtsprozent Bleitetraäthyl, 25
bis 30 Gewichtsprozent Äthylendibromid und 12 bis 15 Gewichtsprozent Phosphorsäureester, z. B. Trikresylphosphat,
sowie 3 bis 6% an weiteren Zusatz- ,-stoffen, z.B. Farbstoffe, Stabilisatoren und Korrosionsverhinderer,
herstellen und dieses dem Benzin kurz vor Gebrauch in den erforderlichen Mengen einverleiben.
Es ist bereits bekannt, die Zersetzung von Blei- ,, tetraäthyl unter dem Einfluß der Sonnenstrahlung
und bei längerer Lagerung dadurch zu beheben, daß man den bleihaltigen Benzinen noch einen oberflächenaktiven
sauren Ester einer Polyphosphorsäure bzw. ein Salz eines solchen Esters einverleibt,
beispielsweise den Dioctylester der Pyrophosphorsäure. Der anionenaktive Teil des Estermoleküls
hält die Zersetzungsprodukte des Bleiantiklopfmittels in Suspension und verhindert so ein Anwachsen
der Teilchen bzw. die Bildung eines schlammartigen Bodensatzes.
Zwecks Verhinderung der Korrosion von Lagerbehältern aus Aluminium, Aluminiumlegierungen
und anderen Leichtmetallen infolge der Anwesenheit kleiner Wassermengen in handelsüblichen Treibstoffen,
die gegebenenfalls auch ein Blei-Antiklopfmittel enthalten können, ist es weiterhin bekannt,
solchen Treibstoffen auch noch aliphatische und aromatische Ester von Säuren des Phosphors in
kleinen Mengen von etwa 0,1 °/o einzuverleiben. Das Problem der Zündkerzenverschmutzung wird davon
aber nicht berührt, und es werden auch keine Anhaltspunkte gegeben, wie sich dieses Problem wohl
lösen läßt.
Claims (2)
1. Treibstoff für Verbrennungskraftmaschinen, welcher Kohlenwasserstoffe mit dem Siedebereich
des Benzins, geringe Mengen eines -Bleitetraalkyle, vorzugsweise Bleitetraäthyl, eines
Halogenkohlenwasserstoffsäuberungsmittels sowie eines organischen Esters einer phosphorhaltigen
Säure, nämlich einer vollständig veresterten Orthophosphorsäure oder phosphorigen
Säure enthält, bei der die organischen Reste des Esters Kohlenwasserstoffreste darstellen, von
welchen mindestens einer ein carbocyclischer Rest ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Ester
Cumenylphosphat, Tri-o-kresylphosphat, Propyldi-p-kresylphosphit,
Triphenylphosphit und/oder Tri-p-kresylphosphit verwendet werden und daß das Verhältnis zwischen den theoretischen Einheiten
des Halogenkohlenwasserstoffsäuberungsmittels und den theoretischen Einheiten einer
oder mehrerer dieser Ester zwischen 3 :2 und 15 :1, insbesondere zwischen 2 :1 und 9:1, iao
liegt.
2. Treibstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er das Halogenkohlenwasserstoffsäuberungsmittel
und die genannten Ester in einer Gesamtmenge entsprechend 0,4 bis 2,0 195,
theoretischen Einheiten enthält, wobei die Ester
in einer Konzentration entsprechend 0,05 bis 0,6 und insbesondere bis zu 0,4 theoretischen Einheiten
anwesend sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 863 630;
kanadische Patentschrift Nr. 421 568;
britische Patentschriften Nr. 252018, 334181, 658, 563 944, 563 997, 600191;
USA.-Patentschriften Nr. 2 155 678, 1 592 954,
Französische Patentschrift Nr. 863 630;
kanadische Patentschrift Nr. 421 568;
britische Patentschriften Nr. 252018, 334181, 658, 563 944, 563 997, 600191;
USA.-Patentschriften Nr. 2 155 678, 1 592 954,
668 022, 2 364 921,2 245 649,2 256 187,2 291442,
301 370, 2 398 281, 2 405 560, 2 427 173;
S ρ a u s t a, »Treibstoffe für Verbrennungsmotoren«,
1939, S. 216 bis 221;
»The Science of Petroleum«, Bd.4, 1938, S.3028;
»Journal of the Institute of Petroleum«, 1949, S. 264 bis 292;
»Journal of the Aeronautical Science«, 1940, Bd. 7, Nr. 8, S. 326;
»Journal Royal Aeronautical Soc«, Bd. 38, April ao 1934, QF-390, B-26, S. 317;
»Departmental Committee on Ethyl Petrol Minutes of evidence taken before the committee on
Ethyl Petrol H. M. S. O.«, London (1928) (QI-55,
B-86), S. 67. as
In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsche Patentschrift Nr. 855 480.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 009 628/10 7.70
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US980064XA | 1950-06-10 | 1950-06-10 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE980064C true DE980064C (de) | 1970-07-09 |
Family
ID=22266193
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN4011A Expired DE980064C (de) | 1950-06-10 | 1951-06-10 | Treibstoff fuer Verbrennungsmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
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