DE9796C - Neuerung an dynamoelektrischen Maschinen - Google Patents
Neuerung an dynamoelektrischen MaschinenInfo
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02K—DYNAMO-ELECTRIC MACHINES
- H02K23/00—DC commutator motors or generators having mechanical commutator; Universal AC/DC commutator motors
- H02K23/54—Disc armature motors or generators
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- Electromagnets (AREA)
Description
1879.
Klasse 21.
H. G. MÖHRING in FRANKFURT a. M. und GUSTAV BAUR
in STUTTGART.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. August 1879 ab·
Im allgemeinen auf dem bekannten Princip der dynamo-elektrischen Maschinen beruhend,
bietet diese Maschine vermöge ihrer Construction den Vortheil, dafs sie bei einem möglichst
kleinen Volumen und geringen Kraftbedarf eine grofse Leistungsfähigkeit entwickelt.
In der beiliegenden Zeichnung stellen Fig. 1 den Längsschnitt der Maschine dar, Fig. 2
Querschnitte nach a-b und c-d der Fig. 1, Fig. 3 die vordere Ansicht, Fig. 4 den Grundrifs
und Fig. 5 die hintere Ansicht der Maschine.
In Fig. ι ist A A das cylindrische Gehäuse
mit angegossenem Fufs, der auf eine feste Unterlage aufgeschraubt wird. B und C sind
die mit Schrauben am Gehäuse befestigten Deckel, die gleichzeitig als Lager für die Axe
dienen. Auf der Stahlaxe D sitzt die feste Riemscheibe E, die von irgend einem Motor
getrieben wird und je nach Gröfse der Maschine eine gewisse Anzahl Umdrehungen pro Minute
machen soll, ferner die Gufseisenscheibe F, welche ebenfalls mit der Axe fest verbunden
und dazu bestimmt ist, die rotirenden Elektromagnet« G. . . zu tragen. Diese Elektromagnete
(deren Anzahl bei vorliegender Zeichnung sechs) sind ebenso wie die ihnen gegenüberstehenden
feststehenden sechs Elektromagnete JiT... concentrisch
um die Axe angebracht, Fig. 2, und werden durch die Schrauben J, als Verlängerung
der schmiedeisernen Kerne, an die Gufseisen-. scheibe F fest angezogen, während die feststehenden
Elektromagnete H. . . durch die ebenfalls als Verlängerung der Kerne sich darstellenden
Schrauben KK. . . an dem Deckel C befestigt sind. Die rotirenden Elektromagnete G,
dazu bestimmt, die Inductionsströme zu erzeugen, sind in der Weise hergestellt, dafs der
schmiedeiserne Kern derselben an jedem Ende eine Platte von Schmiedeisen trägt, von denen
die an der Scheibe F die Gestalt eines gleichschenkligen Dreiecks mit sehr stark abgerundeten
Ecken hat, Fig. 2, um eine Drehung zu verhindern,' während die andere Platte kreisförmig
ist. Der Raum zwischen beiden Platten wird von übersponnenem Kupferdraht ausgefüllt,
der in Windungen um den isolirten Eisenkern geführt ist, wie dies bei Elektromagneten gewöhnlich
geschieht. Die feststehenden Elektromagnete Ή sind in gleicher Weise wie die
rotirenden G, jedoch in längeren Dimensionen, hergestellt.
Der vordere Theil der Stahlaxe D läuft konisch zu und ist unwandelbar fest mit dem
messingenen Theil L verbunden, der seinerseits wieder mit der Gufsscheibe F verbunden ist
und mit dieser bei Betrieb der Maschine in Rotation versetzt wird. Das vorspringende Ende
der Messingaxe L trägt den aus zwei von einander isolirten Haupttheilen M und N bestehenden
Stromsammler, der dazu bestimmt ist, die von der Maschine erzeugten Ströme aufzunehmen, um dieselben weiter zu verwenden.
Beide Theile M und N sind von der Axe vollständig isolirt, dagegen steht der Theil N in
Contact mit den sechs Leitungsdrähten^.?. . ., die von dem isolirten Messingring W isolirt
durch den Theil L an den Messingring V gehen und dort befestigt sind. An dem Ring W sind
auch die Verbindungsdrähte von den Elektromagneten G angebracht, während die anderen
Drähte von denselben durch die Gufseisenscheibe F an den Messingtheil L gehen. Die
nun durch Rotation der Elektromagnete G entstehenden Ströme sind gezwungen, ihren Weg
durch" den Ring W, die Drähte e, Ring V an dem einen Theil des Stromsammlers zu nehmen,
während der andere Theil des letzteren durch den Messingtheil L in directer Verbindung steht
mit den anderen Drahtenden der Elektromagnete GG...
Um bei Anwendung dieser Maschine für galvanoplastische Zwecke ein Rückströmen der
Elektricität von den Bändern nach der Maschine zu verhüten, welches unter Umständen die
Polarität der Elektromagnete ändern und Störungen verursachen könnte, ist am Stromsammler
eine Nabe O mit drei Armen angebracht, Fig. ι und 3, die theilweise ausgebohrt
sind und in denen sich, durch eingeschraubten Stift und Spiralfeder gehalten, die Gleitblöcke
PFP befinden, welche, sobald die Umdrehungen der Maschine eine gewisse Anzahl
erreicht haben, durch die Centrifugalkraft gegen den Rand λ; des einen Theils des Stromsammlers
geschleudert werden und. die sofort, wenn die Geschwindigkeit der Maschine unter einen gewissen
Punkt sinkt, die Verbindung zwischen
beiden Theilen des Stromsammlers aufheben. Die Mutter Q hält den ganzen Stromsammler
auf der Axe fest.
R R' sind aus dünnem Kupferblech hergestellte
und an dem Umfange des Stromsammlers anliegende Bürsten, welche den Zweck haben, den Strom aufzunehmen und weiter zu
leiten. Zu dem Ende sitzen die isolirten Bolzen TT1 fest in dem Gufsdeckel B und tragen
gleichzeitig die Bürstenhalter 5 S1 und die
Kupferbänder Y und Z, Fig. 4. Das Lösen der Stellschrauben UU1 gestattet behufs Richtigstellung
der Bürsten eine beliebige Drehung der Bürstenhalter SS\ und die Bürsten selbst
werden durch die Stellschrauben UU1 festgeklemmt.
Das Kupferband Y ist nun an dem ersten Flantsch des messingenen Verbindungs
Stückes/angeschraubt, während an dem anderen Flantsch desselben Stückes das Kupferband //
befestigt ist. Dasselbe sitzt auf dem Bolzen i, an welchen sechs Drähte von den feststehenden
Elektromagneten HH. . . gehen, z1 ist ebenfalls
ein isolirter Bolzen, mit welchem die anderen Drahtenden der Elektromagnete HH. . .
verbunden sind und der durch Kupferband h' mit Flantsch g' in Verbindung steht, an dem
die Polschraube k' sitzt. Bürste R' steht durch
Bolzen 7", Kupferband Z mit Flantsch g in Verbindung, an dem die Polschraube k angebracht
ist.
Die Wirkungsweise der Maschine ist nun folgende:
Nachdem man zuerst die feststehenden Elektromagnete H H... mit einer galvanischen Batterie
verbunden, um einen remanenten Magnetismus hinein zu bringen, und man die Maschine
mittelst Riemscheibe E in Betrieb gesetzt und damit zugleich eine Rotation der Elektromagnete
GG... veranlafst, so entstehen (vorausgesetzt,
dafs die Polschrauben k kl durch
einen leitenden Körper verbunden sind) anfangs nur schwache Inductionsströme, die um die
sämmtlichen unter einander verbundenen Elektromagnete HH. . . herumgehen, dieselben dadurch
verstärken und so veranlassen, dafs die nachfolgend entstehenden Inductionsströme
immer stärker werden, bis endlich das Maximum erreicht ist. Der erhaltene Strom circulirt nun
in folgender Weise: Theil M des Stromsammlers erhält den von den rotirenden Elektromagneten G
G. . . erzeugten Strom vermittelst der von diesen an den Messingtheil L gehenden Drähte, des
Messingtheiles L selbst und der die Verbindung herstellenden Gleitblöcke PPP. Der Strom
wird dann durch Bürste R, Bolzen T, Kupferband Y, Verbindungsstück/, Kupferband h zum
Bolzen i fortgeleitet und geht von hier aus durch die Windungen der feststehenden Elektromagnete
HH. . . zum Bolzen z1, Kupferband A1
und Flantsch gA zu Polschraube kl. Sind die
beiden Polschrauben k' und k durch einen
Leiter mit einander verbunden, so geht der Strom weiter durch Flantsch g, Kupferband Z,
Bolzen T' und Bürste R' zu dem anderen Theil JV des Stromsammler, von wo er durch
den Ring V, die Drähte e e . . ., den Ring W und die anderen Verbindungsdrähte zu den
rotirenden Elektromagneten GG... zurückgeführt
wird.
Eine Regulirung des Stromes ohne Einschaltung eines Widerstandes oder Abänderung der
Umdrehungsgeschwindigkeit wird durch nachstehend beschriebene Vorrichtung erreicht:
/ und /' sind in den Deckel C eingeschraubte
Säulen, die das zugleich als Mutter für den stählernen Schraubenbolzen q dienende Querstiick
m, Fig. 4, tragen. Die Büchse η ist an
der Riemscheibe E befestigt und rotirt mit dieser um den Bolzen q. ο ist eine . runde
Stellmutter und p ein Griffrädchen, welches fest auf dem Bolzen q sitzt und mittelst dessen derselbe
sich drehen läfst, sobald die Mutter σ gelöst ist. In beiliegender Zeichnung ist die
Maschine in der Stellung gezeichnet, bei welcher sie den schwächsten Strom erzeugen würde,
da durch die jetzt gezeichnete gröfste Entfernung der Endflächen der feststehenden Elektromagnete
von denen der rotirenden die Inductionsströme nur in geringem Mafse erzeugt werden.
Soll die Maschine nur auf »stark« oder auf einen zwischen den zwei äufsersten Grenzen
liegenden Punkt gestellt werden, so ist die Stellmutter ο zu lösen, das kleine Griffrad p entsprechend
zu drehen und die ganze Axe mit Glasscheibe i7, den rotirenden Elektromagneten G
G . . . und dem Stromsammler schiebt sich in der Richtung des Pfeiles, Fig. 1, gegen die
feststehenden Elektromagnete HH..., so dafs der zwischen diesen und den rotirenden Elektromagneten
vorhandene Spielraum verkleinert wird und im extremen Falle so weit reducirt ist,
um ein Berühren der Elektromagnete noch auszuschliefsen. Um dieses Berühren der rotirenden
und feststehenden Elektromagnete unmöglich zu machen, hat die Axe D einen Ansatz, der
sich in einer der äufsersten Stellungen an die innere Fläche der Nabe von Deckel C ansetzt,
während in der anderen Stellung der Cylinder r dicht an dem Querstück m ansitzt, wie Fig. 1
und 4 zeigen.
Um dem mit der Wartung der Maschine betrauten Arbeiter die Möglichkeit zu bieten, sofort
sehen zu können, auf welchem Punkt der Stromstärke die Maschine steht, ist der cylindrische,
auf dem Bolzen q festsitzende Theil r (Trommel) mit einer Scala versehen, die in der
Weise ausgeführt ist, dafs man auf die Trommel eine schmale Rinne schraubenförmig eingedreht
hat, so dafs man mittelst des als Zeiger dienenden und am Querstück m befestigten Winkelhebels
s sofort erkennen kann, wie grofs die Entfernung zwischen rotirenden und festen
Elektromagneten ist und in welcher Weise man eventuell die Regulirung der Stromstärke vorzunehmen
hätte, da bekanntlich die Stromstärke mit der Annäherung der Elektromagnete gegen
einander zunimmt. Durch diese Regulirung wird es ermöglicht, ganz dem Bedürfhifs ent-
sprechend, deii Strom zu erhalten, so dafs auf
die einfachste Weise eben so leicht ein grofses, vollständig gefülltes Bad wie ein einzelner kleiner
Gegenstand galvanoplastisch behandelt werden kann.
Um bei ungünstigem Leitungsvermögen eines Bades oder dergleichen doch den nöthigen
Strom bezw. Magnetismus in den feststehenden Elektromagneten zu erhalten, ist ein Rheostat
zwischen den Plantschen g und ^1 angebracht,
durch welchen stets ein kleiner Theil des in den rotirenden Elektromagneten erzeugten
Stromes circuliren kann. Dieser in Gestalt eines Kästchens t, Fig. 4, ausgeführte Rheostat
besteht im wesentlichen aus einer Anzahl Windungen von Draht, der Stärke und Intensität
der Maschine' entsprechend.
Die ganze Einrichtung gestattet, dafs man aufser dem Strom zwischen den Polen k und k'
noch von den sechs feststehenden Elektromagneten Abzweigströme in der Weise erhalten
kann, dafs die sechs Drahtenden, welche an Bolzen i führen, gelöst und an sechs isolirte
Bolzen u, Fig. 5, geleitet werden, von welchen
aus Verbindungsdrähte zu Bädern oder dergleichen gehen und von da zurück zu Bolzen i,
so dafs die Strom circulation wieder hergestellt ist. . Um vorkommenden Falles die Bäder oder
dergleichen auszuschalten, können, die sechs isolirten Bolzen u direct mit einander und mit
dem Bolzen i durch Kupferbänder ν . . . verbunden werden. Es ist hierdurch die Möglichkeit
geboten, ohne den Hauptstrom zu schwächen, eine beliebige Anzahl Ströme zu benutzen, vorausgesetzt,
dafs das Leitungsvermögen der eingeschalteten Bäder oder dergleichen grofs
genug ist.
Um die Verbindungen mit den Drahtenden bezw. Anfängen auf leichte Weise zu bewerkstelligen,
ist an den Elektromagneten folgende Vorrichtung·, aus Fig. 6 und 7 ersichtlich, angebracht.
Letztere zeigen einen in gewöhnlicher Weise hergestellten Elektromagneten, bei dem D' die Windungen von übersponnenem
Kupferdraht, A1 den Kern und B1 die Endplatte
bedeuten. C ist eine Kupferplatte, die isolirt an die Platte B1 angelegt und an deren
geeigneter Stelle der Drahtanfang Έ1 angelöthet
ist. Um alsdann leicht eine Verbindung mit den Windungen herstellen zu können, ragt die
Kupferplatte etwas über den Rand des Elektromagneten hervor, und ohne Mühe kann man
jetzt dort die weiteren Drahtverbindungen anbringen. Die Maschine kann ebensowohl für
galvanoplastische Zwecke als zur Erzeugung der Ströme für elektrische Beleuchtung verwendet
werden.
Claims (3)
1. Bei dynamo-elektrischen Maschinen die hier oben beschriebene und durch die Zeichnung
dargestellte Construction der Elektromagnete, die es gestattet, auf einem gegebenen
Raum möglichst viele Drahtwindungen anzubringen und die Elektromagnete auf ein Minimum einander zu nähern, wodurch bei
möglichst kleinem Volumen und geringem Kraftbedarf der Maschine ein ausgezeichnetes
Resultat erzielt wird.
2. Bei dynamo-elektrischen Maschinen die Regulirungsvorrichtung
für die Stromstärke durch selbst während des Ganges der Maschine mögliche Verschiebung der Axe und
damit bewirkter Annäherung der rotirenden gegen die feststehenden Elektromagnete bezw.
Entfernung derselben von einander, wie im wesentlichen oben beschrieben.
3. Bei dynamo-elektrischen Maschinen die hier oben beschriebene und dargestellte Anordnung
und Verbindung der feststehenden Elektromagnete, wonach man mit Leichtigkeit und, ohne den Hauptstrom zu schwächen,
im gegebenen Fall noch sechs Nebenströme erzeugen kann, um aufser dem Hauptstrom
diese Nebenströme nutzbar zu machen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE9796C true DE9796C (de) |
Family
ID=287127
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT9796D Active DE9796C (de) | Neuerung an dynamoelektrischen Maschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9796C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE883170C (de) * | 1950-10-14 | 1953-07-16 | Walter O Galonska | Elektromotor oder Stromerzeuger |
-
0
- DE DENDAT9796D patent/DE9796C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE883170C (de) * | 1950-10-14 | 1953-07-16 | Walter O Galonska | Elektromotor oder Stromerzeuger |
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