-
Patrone für ein rückstoßfreies Geschütz Die Erfindung bezieht sich
auf eine Patröne für ein rückstoßfreies Geschütz. Durch eine neue Kombination von
Waffenträger und Patrone mit Geschoß soll Rückstoßfreiheit und Leichtbauweise ermöglicht
werden. Das Prinzip der rückstoßfreien Waffe beruht auf der Gleichheit der Impulse
von Geschoß einerseits und der durch die Lavaldüse ausgestoßenen Pulvergase andererseits.
-
Es sind rückstoßfreie Waffen bekannt, die im Verschluß die zentral
angeordnete Lavaldüse tragen und auch solche, aus denen Raketengeschosse abgefeuert
werden, die entweder eine zentrale Düse oder mehrere zwischen den Flügeln untergebrachte
Düsen besitzen. Weiterhin ist es bekannt, Raketengeschosse und deren Düsen aus Kunststoffen
herzustellen. Die Verdämmung der Düse und die dem gleichen Endzweck, nämlich der
Verdämmung der Treibladung dienende Abreißverbindung des Geschosses mit der Kartuschhülse
hat schon vielfach Anwendung gefunden.
-
Diese bekannten Waffen haben den Nachteil, daß die fest im Verschluß
eingebauten Lavaldüsen relativ schwer sind und trotzdem oft ausgewechselt werden
müssen. Mit Düsen ausgestattete Raketengeschosse wiederum müssen diese Düsen während
der ganzen Flugdauer mittragen, die einmal unnötigen
Ballast bilden,
zum anderen auch den Luftwiderstand ganz erheblich vergrößern und damit die Treffsicherheit
und die Reichweite der Geschosse bei gleicher Treibladung einschränken.
-
Erfindungsgemäß wird zur Vermeidung dieser Mängel eine Patrone für
ein rückstoßfreies Geschütz vorgeschlagen, bei der das Geschoß, die Treibladung,
die Verdämmungsglieder und die Düse zu einer Ladeeinheit vereinigt sind. In weiterer
Ausgestaltung der Erfindung können die Anschlußteile zum Raketenkörper und die verlorene
Düse mit den V erdämmungs- und Haltegliedern aus Kunststoff gefertigt sein, oder
es kann auch ein. Abschußrohr aus faserverstärktem Kunststoff mit der Ladeeinheit
verbunden und nach dem Schuß zusammen mit der Düse ausgeworfen werden. Die Düse
ist mit den am Geschoß befestigten Verbindungsteilen durch Klauen, Klinken oder
Haken verbunden und wird nach dem Schuß durch einen Auswerfer des rückstoßfreien
Geschützes ausgestoßen. Das Abschußrohr wird mittels einer Schnellspanneinrichtung
im Waffenträger gehaltert. Der Waffenträger besteht im wesentlichen aus einem zwei-
oder dreifüßigen Gestell, an dem die Visiereinrichtung untergebracht ist und das
am hinteren, oberen Teil ringförmige-Anschlußteile für das auswechselbare Rohr mit
einer Verriegelungsvorrichtung für die Düse trägt.
-
Diese Kombination hat den Vorteil; daß sowohl die Waffe als auch das
Geschoß in Leichtbauweise, z. B. aus bewehrtem Kunststoff, gefertigt werden können
und die Waffe damit eine leichte Mänövrierfähigkeit und rasche Einsatzmöglichkeit
besitzt.
-
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Beschreibung näher erläutert
und in den Zeichnungen schematisch und im Prinzip dargestellt. Es zeigt Fig. z das
rückstoßfreie Geschütz im Aufriß, Fig. 2 die Ladeeinheit, bestehend aus der Lavaldüse
mit dem Geschoß und zwei Dammplatten, durch einen Bolzen verbunden, Fig. 3 die Ladeeinheit,
bestehend aus der Lavaldüse mit dem Geschoß, mittels des Leitwerks über eine Dammwand
verbunden, Fig. q. die Ladeeinheit, bestehend aus der Lavaldüse mit dem Geschoß
und mit dem Abschußrohr. In Fig. i ist das rückstoßfreie Geschütz in Leichtbauweise
in Ansicht dargestellt, die im wesentlichen aus folgenden Teilen besteht.
-
Dem Gestell i, das mit den Ringen 2 und 3 aus einem oder mehreren
Teilen aus bewehrtem Kunststoff gefertigt ist und am vorderen Teil die um das Gelenk
q. rückklappbaren -Stützen 4.. und 5 trägt. Statt der zwei Stützen können auch drei
Stück vorgesehen werden, außerdem ist an dem Gestell die Abzugseinrichtung s und
am Zapfen 7 die nicht gezeichnete Visiereinrichtung angebracht. Am hinteren Teil
des Gestells sitzt die Schulterstütze 8, die mit einem Wangenschutz kombiniert ist.
Diese Teile bildenden Waffenträger i- bis 5. Das Abschußrohr 9 ist ebenfalls aus
bewehrtem Kunststoffrohr gefertigt und wird nach Lösen der Sclinellspannung ro,
die als Exzenter oder Schraubknebel usw. @ausgebildet-ist,aus dem Gestellring 3,
'in.dem sie zentriert ist, durch .den geöffneten Ring 2 nach vorn gezogen und ist
damit rasch auswechselbar. Am Gestellring 3 wird durch den Hebel i i die kombinierte
Verriegelungs- und Ausstoßeinrichtung für die Düse 12 bzw. die Ladeeinheit betätigt.
-
Fig. 2 und 3 zeigen zwei Möglichkeiten der Verbindung der Düse 12
mit dem Schaft des Geschosses 13, auf dem das Leitwerk aus geeignetem Kunststoff
mit seinen Flügeln 1q. durch den Bolzen 15 gehalten wird. Der Bolzen 15 hält gleichzeitig
Ver-. dämmungs- und Halteglieder 16 und 17, die einen Hohlraum 18 einschließen.
Die Lavaldüse ist mittels Verhakung durch einfache Klauen, Klinken öder Haken i9
in einem Ansatz der Dammwand 16 gehalten. In dem Hohlraum i8 ist eine leichte Ladung
untergebracht, die nach dem Druckaufbau im Inneren des Abschußrohres 9 die beiden
Dammwände zertrümmert und damit das Geschoß von der Düse löst.
-
In Fig. 3 ist eine Dammwand 2o mit dem Leitwerk 1q. des Geschosses
13 aus einem Stück aus Kunststoff gefertigt. Die Düse ist wieder, wie in
Fig. 2 gezeigt, mit der Dammwand 2o und dadurch mit dem Schaft des Geschosses 13
verbunden. An den Verbindungsstellen der Dammwand 2o mit den Flügeln des Leitwerks
1q. sind Rillen 22 eingearbeitet, die ein gleichförmiges Zertrümmern der Dammwand
sichern. Die Düse 12 trägt an ihrem zylindrischen Teil zwei Kontaktringe 23 für
die elektrische Zündung, so daß das Geschoß in jeder Lage nach Verriegelung abschußbereit
ist. Nachdem das Geschoß das Rohr verlassen hat, wird die Düse 12 durch Umlegen
des Griffes i i nach vorn ausgeworfen.
-
Bei einer weitergehenden Verbindung des Abschußrohres 9 mit dem Geschoß
24 und der Düse 12 zu einer Ladeeinheit nach Fig. ¢ werden das Abschußrohr 9 und
die Düse 12 zusammen ausgeworfen, wenn das Geschoß abgeschossen ist.