DE976871C - Verfahren zur Herstellung von Hartwachsen durch Veresterung von gebleichtem Montanwachs - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Hartwachsen durch Veresterung von gebleichtem MontanwachsInfo
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- DE976871C DE976871C DEF17876A DEF0017876A DE976871C DE 976871 C DE976871 C DE 976871C DE F17876 A DEF17876 A DE F17876A DE F0017876 A DEF0017876 A DE F0017876A DE 976871 C DE976871 C DE 976871C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C69/00—Esters of carboxylic acids; Esters of carbonic or haloformic acids
- C07C69/02—Esters of acyclic saturated monocarboxylic acids having the carboxyl group bound to an acyclic carbon atom or to hydrogen
- C07C69/22—Esters of acyclic saturated monocarboxylic acids having the carboxyl group bound to an acyclic carbon atom or to hydrogen having three or more carbon atoms in the acid moiety
- C07C69/24—Esters of acyclic saturated monocarboxylic acids having the carboxyl group bound to an acyclic carbon atom or to hydrogen having three or more carbon atoms in the acid moiety esterified with monohydroxylic compounds
- C07C69/26—Synthetic waxes
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09G—POLISHING COMPOSITIONS; SKI WAXES
- C09G1/00—Polishing compositions
- C09G1/06—Other polishing compositions
- C09G1/08—Other polishing compositions based on wax
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Description
AUSGEGEBEN AM 2. JULI 1964
F17876 IVb/i2 ο
Frankfurt/M.
Es ist bekannt, daß man durch Veresterung von gebleichtem Montanwachs zu sehr wertvollen
harten Wachsen gelangen kann. Ein Vergleich zwischen den Veresterungsprodukten mit dem einwertigen
Äthylalkohol und denjenigen mit dem zweiwertigen Äthylenglykol zeigt, daß die letztgenannten
viel wertvollere Produkte darstellen, welche die erstgenannten z. B. durch eine beträchtlich
größere Härte übertreffen. Man hat daher versucht, zu noch besseren Wachsen zu gelangen,
indem man die Veresterung mit drei- und mehrwertigen Polyolen in geeigneter Weise durchführt.
Mit dieser Aufgabe beschäftigt sich z. B. die USA.-Patentschrift 2586780. Sie kommt aber zu
der Feststellung, daß bei der Veresterung von oxydativ gebleichtem Montanwachs mit drei- und
mehrwertigen Alkoholen, speziell bei der Verwendung von Pentaerythrit, in der Schmelze gallertige
und nach den in der Wachsindustrie üblichen Methoden nicht mehr verarbeitbare Produkte entstehen.
Nach Angabe der genannten Patentschrift gelangt man nur dann zu wertvollen Wachsen, wenn
man das gebleichte Montanwachs zunächst mit zweiwertigen Glykolen partiell verestert und dann
erst drei- und mehrwertige Polyole zugibt. Die auf diese Weise erhaltenen Wachse sind im Schmelzfluß
dünnflüssig. Beispielsweise besitzt das nach dem Beispiel 2 der USA.-Patentschrift 2 586 780
409 631/8
hergestellte Wachs bei ioo° C eine Viskosität von 61 cP und bei 200C eine Kugeldruckhärte (bleibende
Verformung) von 138 · io~3 mm Eindrucktiefe.
Die Bestimmung der Kugeldruckhärte erfolgt nach einem der Bestimmung der Brinellhärte ähnlichen
Verfahren. Es wurde eine Kugel mit einem Durchmesser von 5 mm während einer Meßdauer
von 5 Minuten und unter einer Belastung von 10 kg auf den Prüfling einwirken gelassen, anschließend
auf die Vorlast von 250 g entlastet und nach einer weiteren Minute die Eindringtiefe in Viooo mm gemessen.
Es wurde nun gefunden, daß man Hartwachse durch Veresterung von gebleichtem Montanwachs
mit drei- oder höherwertigen Alkoholen oder deren Gemischen dadurch herstellen kann, daß man die
Veresterung in Gegenwart einer Alkoholmenge, die ausreicht, um unerwünschte Vernetzungsreaktionen
zu verhindern, so lange durchführt, bis die Viskosität der Schmelze des Reaktionsgemisches mindestens
das Zehnfache ihres Anfangswertes erreicht hat. Die so erhaltenen Produkte sind in der
Schmelze nicht gallertig, weil durch die erfindungsgemäße Verfahrensführung die als Nebenreaktion
verlaufende unerwünschte Vernetzung, welche zur Bildung gallertartiger Produkte führt, verhindert
wird. Eine partielle Veresterung des gebleichten Montanwachses mit zweiwertigem Glykol ist bei
dem erfhidungsgemäßen Verfahren nicht notwendig.
Erfindungsgemäß wird das Reaktionsgemisch so lange Zeit umgesetzt, bis die Schmelze mindestens
eine Verzehnfachung ihrer anfänglichen Viskosität zeigt. Vorteilhaft werden für die vorliegende Um-Setzung
ferner drei- bis sechswertige und besonders drei- und bzw. oder vierwertige Alkohole verwendet.
Gegebenenfalls kann man nicht umgesetzte Alkohole nach der Reaktion von den gebildeten
Wachsen abtrennen. Man erhält bei der Veresterung in Gegenwart einer geeigneten Hydroxylgruppenkonzentration
nicht gallertige Wachse von hoher Schmelzviskosität, die im Gegensatz zu den aus der
USA.-Patentschrift 2 586 780 bekannten Produkten sehr gut verarbeitbar sind, aber gleichzeitig mit
einer hohen Schmelzviskosität eine besonders große Härte besitzen. Sie unterscheiden sich damit grundsätzlich
von den in der deutschen Patentschrift 558437 beschriebenen Wachsestern. Beispielsweise
besitzt ein nach dem Verfahren dieser Patentschrift durch Verestern von 100 Teilen oxydativ gebleichten
Montanwachses mit einer SZ von 150 mit 25 Teilen Glycerin bei 2oo° C hergestelltes Wachs
bei 2O° C eine Härte von etwa 100 · io~3 mm und
bei ioo° C eine Viskosität von etwa 90 cP, während das nach Beispiel 2 der vorliegenden Erfindung
erhaltene eine Härte von etwa 45 · io~s mm bei
20° C und eine Viskosität von etwa 6000 cP bei ioo° C hat.
Die Anwesenheit einer hinreichenden Konzentration von alkoholischen Hydroxylgruppen kann
man auf sehr verschiedene Weise erreichen, einmal z. B. dadurch, daß ein erheblicher Überschuß an
Hydroxylgruppen, berechnet auf die Carboxylgruppen des gebleichten Montanwachses, zur Verfügung
gestellt wird. Bei Verwendung von Pentaerythrit soll dieser vorteilhaft so groß sein, daß
auf ι Mol oxydativ gebleichtes Montanwachs (berechnet aus der SZ) mindestens 1,5 Mol Pentaerythrit
verwendet werden, wobei naturgemäß ein Teil des Pentaerythrits überhaupt nicht verestert
wird. Eine andere Möglichkeit, die Hydroxylgruppenkonzentration auf der nötigen Höhe zu
halten, besteht darin, daß man die Löslichkeit der zur Veresterung dienenden Polyole im gebleichten
Montanwachs durch geeignete Mischung der letzteren steigert. Als hierfür geeignete Kombination
erwies sich vor allem ein Gemisch aus Trimethylolpropan und Pentaerythrit in allen Mischungsverhältnissen,
am besten jedoch in gleichen Gewichtsmengen, als vorteilhaft. In diesen Gemischen lassen
sich auch Trimethyloläthan, Glycerin, Sorbit, Dipentaerythrit und ähnliche polyfunktionelle Alkohole
verwenden. Schließlich läßt sich die gegenseitige Löslichkeit durch Zusatz eines an der
Reaktion praktisch nicht teilnehmenden, für gebleichtes Montanwachs und Polyole als Lösungsmittel
dienenden Stoffes vermitteln. Dafür kommen beispielsweise am Stickstoff disubstituierte
niedermolekulare Säureamide, wie Dimethylformamid, sowie Äther von niedermolekularen Polyolen, go
bei denen sämtliche aktiven OH-Gruppen veräthert sind, wie Glykoldimethyläther, in Frage.
Man erhält in der Regel bei einer Veresterungstemperatur von 130 bis 2OO° C nach einer Reaktionsdauer
von 10 bis 50 Stunden in Abhängigkeit von Temperatur und Reaktionsdauer einen in
der Schmelze hochviskosen, jedoch nicht gallertigen Wachsester.
Die erhaltenen Wachsester zeichnen sich in der Regel durch eine große, Carnaubawachs übertreffende
Härte, gutes Ölaufnahmevermögen und gute Paraffinverträglichkeit sowie sehr gute Glanzgabe
aus. Ferner besitzen die Ester eine sehr gute kristallisationshemmende Wirkung und verbessern
auf diese Weise häufig schon in einem Zusatz von wenigen Prozenten die Eigenschaften von Wachsestern,
welche zu unerwünscht starker Kristallisation neigen. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäß
hergestellten Wachse besteht darin, daß manche Wachspasten auf Lösungsmittelbasis, welche
beim Erstarren zur Ausbildung eines ungleichmäßigen Aussehens neigen, durch ihren Zusatz einheitlich
und glatt werden.
Es ist außerdem aus der deutschen Patentschrift 930 411 ein Verfahren bekanntgeworden, bei welchem
Wachse und wachsartige Stoffe dadurch veredelt werden, daß sie längere Zeit auf höhere Temperaturen
erwärmt werden. Im Gegensatz zu dem vorliegenden Verfahren werden bei dem Verfahren
der genannten Patentschrift Esterwachse verwendet, d. h. solche Verbindungen, bei denen die Veresterung
bereits stattgefunden hat. Werden gemäß der Erfindung Montansäuren und Alkohole als Ausgangsprodukte
eingesetzt, so kann der gleiche Effekt einer Viskositätserhöhung in erheblich kürzerer
Zeit erreicht werden.
Beispiel ι
129 g gebleichtes Montanwachs mit einer SZ
von 119 und einer Viskosität von etwa 20 cP bei ioo° C werden mit 100 g Pentaerythrit bei 2200 C
unter Stickstoff verestert und die Reaktion bei einer SZ von 5 bis 6 abgebrochen. Anschließend
wird das Reaktionsprodukt in Benzol gelöst, der nicht umgesetzte Pentaerythrit abfiltriert und die
ίο benzolische Lösung im Vakuum eingedampft. Man
erhält ein sehr hartes (66 · io~3 mm), im Schmelzfluß
hochviskoses (253 cP), jedoch nicht gallertiges Wachs mit SZ = 2,8; VZ = 153,3, Fließ-/Tropfpunkt
= 74/760 C und sehr guter Glanzgabe.
In einem elektrisch beheizten Fritten-Rohr, durch welches ein mäßiger Stickstoff strom geleitet
wird, werden 450 Teile gebleichtes Montanwachs
ao mit der SZ 150 und einer Viskosität von etwa
20 cP (bei ioo° C) bei 1500 C geschmolzen und in
die Schmelze 24 Teile Trimethylolpropan und 25 Teile Pentaerythrit sowie 0,5 Teile 20°/oige
Schwefelsäure eingetragen. Die SZ ist nach 4 bis
as 6 Stunden auf 15 bis 30 abgefallen. Nach einer Reaktionsdauer
von 25 Stunden bei 1500C erfährt das
Produkt eine wesentliche Zunahme der Viskosität (6123 cP bei ioo° C) und der Härte
(44-io~3mm), wogegen technisches Carnaubawachs
nur eine Härte von etwa 72 · io~3 mm besitzt.
Das Endprodukt hat die Kennzahlen: SZ = 27, VZ = 143, Fließ-/Tropfpunkt = 93/940 C
und eine sehr gute dekristallisierende Wirkung auf zu grobkristalliner Abscheidung neigende Esterwachse.
In einem Kolben mit Rührer, Gaszuleitung und Gasableitung werden im schwachen Stickstoffstrom
450 Teile gebleichtes Montanwachs mit der SZ 150 und einer Viskosität von etwa 20 cP (bei ioo° C)
geschmolzen und bei 1500C eine klare Schmelze
von 36 Teilen Trimethylolpropan und 29 Teilen Trimethyloläthan eingegossen. Nach 3 Stunden Reaktionsdauer
werden 0,5 Teile 2o°/oige Schwefelsäure und 30 Teile Adipinsäure zugegeben. Nach
einer Reaktionsdauer von 24 Stunden wird der Ester im Schmelzfluß hoch viskos (2400 cP bei
1000C), Kugeldruckhärte 52· io~3 mm. Das Produkt
hat die Kennzahlen: SZ =12,1; VZ= 185;
Fließ-ZTropfpunkt 80/930C und besitzt sehr gute
Paraffinverträglichkeit und Glanzgabe bei guter ölaufnahme.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Hartwachsen durch Veresterung von gebleichtem
Montanwachs mit drei- oder höherwertigen Alkoholen oder deren Gemischen, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Veresterung in Gegenwart einer Alkoholmenge, die ausreicht, um unerwünschte Vernetzungsreaktionen zu
verhindern, so lange durchführt, bis die Viskosität der Schmelze des Reaktionsgemisches
mindestens das Zehnfache ihres Anfangswertes erreicht hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß drei- bis sechswertige, besonders drei- und bzw. oder vierwertige
Alkohole verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man 1 Mol gebleichtes Montanwachs mit mindestens 1,5 Mol Pentaerythrit
erhitzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Veresterung in Gegenwart eines an der Umsetzung nicht wesentlich teilnehmenden Lösungsmittels für
das Montanwachs und für den Polyalkohol durchführt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 558437;
USA.-Patentschrift Nr. 2427255.
Deutsche Patentschrift Nr. 558437;
USA.-Patentschrift Nr. 2427255.
In Betracht gezogene ältere Patente :
Deutsches Patent Nr. 974 637.
Deutsches Patent Nr. 974 637.
© 609 657/472 10.56 (409 631/8 6.64)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF17876A DE976871C (de) | 1955-07-07 | 1955-07-07 | Verfahren zur Herstellung von Hartwachsen durch Veresterung von gebleichtem Montanwachs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF17876A DE976871C (de) | 1955-07-07 | 1955-07-07 | Verfahren zur Herstellung von Hartwachsen durch Veresterung von gebleichtem Montanwachs |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE976871C true DE976871C (de) | 1964-07-02 |
Family
ID=7088742
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF17876A Expired DE976871C (de) | 1955-07-07 | 1955-07-07 | Verfahren zur Herstellung von Hartwachsen durch Veresterung von gebleichtem Montanwachs |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE976871C (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE558437C (de) * | 1927-01-22 | 1932-09-07 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zur Herstellung wertvoller Produkte aus Montanwachs |
US2427255A (en) * | 1942-07-28 | 1947-09-09 | Hayden Chemical Corp | Artificial waxes comprising reaction products of maleic anhydride and partial esters of stearic acid and polyhydric alcohols of the pentaerythritol series, methods for preparing, and compositions containing the same |
DE974637C (de) * | 1953-10-16 | 1961-03-16 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von als Fussboden- und Lederpflegemittel dienenden Hartwachsen |
-
1955
- 1955-07-07 DE DEF17876A patent/DE976871C/de not_active Expired
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE558437C (de) * | 1927-01-22 | 1932-09-07 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zur Herstellung wertvoller Produkte aus Montanwachs |
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DE974637C (de) * | 1953-10-16 | 1961-03-16 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von als Fussboden- und Lederpflegemittel dienenden Hartwachsen |
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