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Verfahren zum kontinuierlichen Lösungsglühen von Bändern aus Aluminiumlegierungen
der aushärtbaren Klasse Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen
Lösungsglühen von Bändern, im folgenden auch als Streifen bezeichnet, aus Aluminiumlegierungen
der aushärtbaren Klasse.
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Es ist bereits bekannt, Bänder aus Aluminiumlegierungen auf Lösungsglühtemperatur
zu erwärmen., sie auf dieser Temperatur zu halten und dann abzuschrecken. Die Haltezeit
betrug dabei 2o '-\Iiiluten his 24. Stunden, und die Erhitzung erfolgte entweder
im Salzbad oder im Luftumwälzungsofen, wobei das Salzbad bevorzugt wurde" da beim
Luftumwälzungsofen die erforderliche Konstanthaltung der Temperatur (± a° C) sehr
schwierig ist und die Erhitzungsdauer wesentlich länger als im Salzbad ist. Es wurde
allgemein angenommen, daß man mit kürzeren Haltezeiten nicht zu einem Erfolg kommen
könne, weil die Ausbildung der festen Lösung der Legierungsbestandteile im Grundmetall
eine gewisse Mindestzeit erfordere.
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Andererseits ist es Gegenstand eines nicht zum Stand der Technik gehörenden
Vorschlages, Bänder aus Aluminiumlegierungen. der aushärtbaren Klasse im kontinuierlichen
Verfahren einer Lösungsglühbehandlung zu unterwerfen, wobei ein endlos sich
bewegendes
Band durch eine Heizzone hindurchgeführt, in dieser Zone induktiv erhitzt und anschließend
abgeschreckt wird.
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Gemäß der Erfindung wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man
bei vorgenanntem Verfahren eine befriedigende Aushärtung bei Aluminiumlegierungen
durch Lösungsglühen erhalten kann, wenn man die aus einer Aluminiumlegierung bestehenden,
auf Lösungsglühteinperatur erhitzten Bänder 1/z bis 3 Minuten in einer zweiten Heizzone
auf dieser Temperatur hält und anschließend abschreckt. Bei dieser kurzen Haltezeit
kann die Lösungsglühbehandlung der Bänder kontinuierlich durchgeführt werden, weil
man bei wirtschaftlich tragbaren Bandgeschwindigkeiten bei der erfindungsgemäß kurzen
Haltezeit mit Öfen tragbarer Baulänge auskommt. Das Erhitzen der Metallbänder kann
auf jede geeignete Weise erfolgen. Besonders zweckmäßig ist es, wenn man innerhalb
einiger Sekunden induktiv auf eine dicht unterhall> des Lösungsglühbereichs liegende
Temperatur und anschließend auf die Temperatur innerhalb des Lösungsglühbereichs
erhitzt.
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Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden
an Hand der Zeichnungen erläutert, in. der Fig. i eine schematische Seitenansicht
einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Wärmebehandlungsanlage darstellt; Fig.2
ist eine Draufsicht auf die Anlage, der Fig. 1; Fig. 3 zeigt den Warmhalteofen von
der Seite; Fig.4 zeigt den Warmhalteofen von der anderen Seite; @Fig. 5 ist eine
Seitenansicht der Einführungsvorrichtung für die Wärmebehandlungsstrecke, Fig.6
ein Schaltbild des Stromkreises und der Steuermittel für die Iiiduktioiisheizung
und Fig.7 ein Riß einer anderen Ausführungsform der Erfindung.
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Gemäß den Zeichnungen, insbesondere Fig. i und 2, weist die Vorrichtung
zur fortlaufenden Wärmebehandlung einen Spulenkasten ii, einen Reibungsschleppförderer
12 (friction drag), eine Schere 13, eine Heft- oder Schweißvorrichtung 14. und eine
ihr zugeordnete Zwinge i5, ein Treib rollenpaar 16 auf jeder Seite eines Schlingenscbachtes
17, eine waagerecht angeordnete Treibrollenanordnung 18, eine Induktionsheizung
ig, einen zur Aufrechterhaltung der Streifentemperatur dienenden Wärmehalteofen
21, ein Abschreckgefäß 22, einen Heißlufttrockner 23, ein Paar senkrechter Treibrollenanordnungen
24 an jeder Seite des Schlingenschachtes 25, eine Streifenrichtbank 26, eine Umlenkrolle
27, eine Schere 28 und eine Wiederaufwickelhaspel3o auf. Die Treibrollenan-or dnung
16 wird durch Motoren 16a., die Treibrollenanordnung 18 durch einen Motor 18 a und
die Treibrollenanordnungen 24. durch Motoren 24a angetrieben. Der Heißluftrockner
23 ist mit einem Lufterhitzer und Gebläse 23a. ausgerüstet. Die Richtmaschine 26
wird durch eine aus Motor und Untersetzung bestehende Einheit 26,a. und die Haspel
3o durch einen Motor 3o a. angetrieben. Da die Steuermittel für die verschiedenen
Motoren getrennte Geschwindigkeitsregler, wie Regelwiderstände u. dgl., umfassen,
durch die die Geschwindigkeit jedes Motors anfänglich zur Sicherung einer gleichmäßigen
Förderung des Streifens durch die Bahn eingestellt werden kann, wie dies allgemein
bekannt ist, erscheint es unnötig, diese Einzelheiten näher zu erläutern und darzustellen.
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Die näher in Fig. 3 dargestellte Induktionsheizung ig, in der der
fortlaufende Streifen auf die gewünschte Temperatur gebracht wird, umfaßt einen
Rahmen, der aus in Abstand angeordneten senkrechten U-Schienen 29 besteht, an deren
Seiten quer und im Abstand voneinander angebrachte U-Schienen 31 und am oberen Ende
U-Schienen 32 angeschweißt sind. Durch Querträger33, die an den U-Trägern 29 am
Eingang des Ofens angeschweißt sind, befindet sich eine zur Induktionsbeheizung
dienende Spulenanordnung 34, zwischen deren Polen ein passender Kanal 35 vorgesehen
ist,- durch den der Streifen zur fortlaufenden Erwärmung auf die- gewünschte Temperatur
hindurchgeführt wird. Auf jeder Seite der Magnete der Induktionsheizung sind längliche
Kantenschirme 40 vorgesehen, die Schlitze aufweisen, durch die die Kanten des Streifens
hindurchgehen. Wenn auch ein Kühlsystem vorgesehen ist, das sowohl aus einem Gebläse
als auch aus einer hydraulischen Anlage zum Hindurchpressen von Luft und Kühlflüssigkeit
durch verschiedene Teile der Spulen besteht, so werden doch die Seiten und der Rahmen
offen der Luft ausgesetzt, um eine zusätzliche Kühlung der Spulen durch unmittelbare
Berübrung mit der Luft zu ermöglichen.
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Zwischen der Sohle der Induktionsheizung ig und dem oberen Ende des
Wärmehalteofens 2i sind drei Richtrollen 36, 37 und 38 angeordnet (vgl. Fig. 4),
die von passenden Lagern an den Enden ihrer Wellen getragen werden und so ausgebildet
sind, daß der Streifen zwischen ihnen hindurchgeht, um die Knicke aus dem Material
zu entfernen und dafür zu sorgen, daß der Streifen beim Austritt aus der Induktionsheizung
und vor dem Eintritt in den Wärmehaltecfen 2i eine glatte Oberfläche hat.
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Der Wärmehaltecfen -2 1, der genauer in Fig. 3 dargestellt ist, weist
zwei Kammern oder Abteilungen.3g und .41 auf, die unmittelbar miteinander in Verbindung
stehen und die, außen völlig durch Metallbleche und eine geeignete hitzebeständige
Verkleidung :I2 abgeschlossen sind. Am Eingang des Wärmehalteofens befindet sich
eine schmale Öffnung .I3, durch welche der Streifen hindurchtreten kann, ohne dali
eine unzulässige Wärmemenge entweicht. Eine ähnliche öffnung.I4 befindet sich weiterhin
am Ausgang des Ofens.
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Innerhalb der Ofenabteilung 3g und in der Nähe ihres Bodens befindet
sich eine SchlingenwalzN 4.;, die von einer Welle46 getragen wird. Die Enden der
Welle durchsetzen passende Öffnungen in den Ofenwänden und sind in Laslagern .47
gelagert, die am einen Ende eines um die Welle4g schwenkbarm
Hebels
d.8 befestigt sind. Die Welled9 wird durch Stehlager 5i getragen. An den Außenenden
jedes Loslagers47 ist eine f#,olbeiistange 52 befestigt, die mittels eines Zylinders
53 vorgeschoben und zurückgezogen werden kann, der schwenkbar auf dem Träger 54.
befestigt ist. Auf das eine Ende der Welle 49 (vgl. Fig. .4) ist ein Kettenrad 55
aufriekeilt, über das eine Kette 56 läuft, die durch ein Kettenrad 57 auf der @1'ellc.
eine:. Motors .45 a angetrieliLn wird. Außerdem befindet sich auf der LvIctorwelle
ein zweites Kettenrad 59, das in eine Kette 61 eingreift, die über ein Kettenrad
62 einer stufenlcsen Übersetzung 63 läuft, wodurch ein Kettenrad 64 an der Ausgangsseite
der Übersetzung gedreht wird. Das Kettenrad 6.4 greift in eine endlose Kette
65, die außerdem im Eingriff mit Kettenrädern 66, 67 und 68 auf den Wellen
der Walzen 36, 37 bzw. 38 stehen und diese antreiben.
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Innerhalb des oberen eingeschlossenen Teiles und zwischen den Walzen
37 und 38 in der Nähe des Streifenweges befindet sich ein Streifentemperaturinesser
69. der auf die Temperatur des Streifens beim Austritt aus der Induktionsheizung
ansprechen kann und den Spannungsregler derart steuert, daß die Spannung uni einen
selchen Betrag geändert wird, daß dein Streifen durch die Induktionsheizung die
gewünschte Wärmemenge mitgeteilt wird. Diese Vorrichtung ist nicht im einzelnen
beschrieben, da ihre Konstruktion verschiedene Formen annehmen kann und für diesen
Zweck geeignete Konstruktionen im Handel erhältlich sind. Vorzugsweise wird eine
Anordnung benutzt, die den Streifen nicht berührt.
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Innerhalb und am oberen Ende der Wärmehaltekammer 41 befinden sich
zwei Hüllwalzen 71 (wrapper rolls), deren Wellenenden die Seitenwände des Ofens
durchsetzen und in geeigneten Lagern 72 gelagert sind, die auf Querträgern 73 befestigt
sind, welche über die Ofenwand reichen. Jede dieser Hüllwalzen 71 wird durch einen
unmittelbar mit ihr gekuppelten Motor 71 a angetrieben und wird auf einem beträchtlichen
Teil ihres Umfanges durch ein endloses Band 74 umschlossen, das aus einem geeigneten,
hitzebeständigen Stoff besteht. Das Band 74 wird von drei Leerrollen 75, deren Wellenenden
in geeigneten Lagern außerhalb der Ofenwandung liegen, und durch eine zusätzliche
Leerrolle 76 getragen, die in Loslagern 77 gelagert ist, welche in Führungen auf
der' Außenseite der Ofenwandung geführt werden. An den Loslagern sind Gewichte 78
befestigt, um die Lager abwärts zu zwingen, damit die endlosen Bänder in zwangsweiser
Berührung mit den Hüllwalzen 71 stehen.
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Am Boden der Kammer41 befindet sich eine Schlingenwa.lze79, welche
von einer Wellegi getragen wird. Diese Walze wird in ähnlicher Weise getragen wie
die Walze d.5 und ist mit Lagern 82 ausgerüstet, die auf Hebeln 83 und an den Enden
von KGIbenstangen 8.4 befestigt sind, die von einem Zylinderpaar 85 nach eben gehen.
Um die Spannung des uni die Walzen 4.5 und 79 herumgehenden Streifens ziemlich zii
begrenzen, können beide Walzen 4.5 und 79 zwangsweise durch eine ausreichende Kraft
nach oben bewegt werden, so daß entweder nur ein Teil des Gewichtes der Walzen und
der Hebel auf dem Streifen ruht oder in. ausreichendem Maße jede Spannung aus dem
Streifen entnommen wird, mit Ausnahme derjenigen Spannung, die sich aus dem Streifengewicht
selbst ergibt.
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An den Lagern .17 der Walze 45 ist auf der der Antriebsseite gegenüberliegenden
Seite des Ofens ein Ende einer Kette 86 befestigt, die über ein Kettenrad 87 auf
der Welle eines an der Ofenwand befestigten Regelwiderstandes 88 läuft. Am anderen
Ende der Kette 86 befindet sich ein Gewicht 89. Der Regelwiderstand 88 liegt in
der elektrischen Schaltung des ersten Hüllwalzeninotors 71 a und des Motors .45
a, und beim Heben oder Senken. der SchlingenwaIze 4.5 wird die Geschwindigkeit der
Schlingenwalze :45 und der folgenden Hüllwalze 71 infolge der Widerstandsänderung
in der Schaltung gesenkt oder erhöht, um die Streifenlänge innerhalb des Ersten
Ofenteiles zu regeln. In ähnlicher Weise ist eine Kette 9o am Lager der Schlingenwalze
79 befestigt und läuft über ein Kettenra.dgi auf der Welle eines Regelwiderstandes
92, der an der Ofenwand befestigt ist. Ein Gewicht 93 wird vom anderen Ende der
Kette getragen. Der Regelwiderstand 92 liegt in der elektrischen Schaltung des zweiten
Motors 71a. und des Motors 79a, so daß beim Heben oder Senken der Walze 79 die,
Geschwindigkeit der Schlingenwalze 79 und der zweiten Hüllwalze 71 infolge der Widerstandsänderung
im Kreis sinkt oder steigt, um im zweiten Ofenteil die gewünschte Streifenlänge
zu erhalten.
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Für den Umlauf und die Wiedererhitzung der Wärmehalteofenatmosphäre
ist ein. Heißluftgebläse vorgesehen, welches ein motorgetriebenes Gebläse 94 zum
Ansaugen der Atmosphäre aus der Ofenkammer 39 durch eine Leitung 95 und zum Hindurchtreiben
derselben durch einen elektrischen Widerstan.dsheizer96 und die Leitung97 in die
Ofenkammer 4i aufweist. Ein Thermostat 98 ist am Ausgang der Leitung 97 vorgesehen
und in die Schaltung der Widerstandsheizung 96 derart eingeschaltet, daß der durch
die Heizung 96 fließende Strom genau zur Erzielung der gewünschten Lufttemperatur
eingestellt werden kann.
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Unten und am Ausgang des Ofens befindet sich ein Abschreckbehälter
22. Dieser Behälter weist einen Kaltw assersprüher 99 in einer Kammer ioo auf, durch
die der Streifen beim Verlassen des Ofens -zunächst hindurchtritt. Die UmlenkwaIze
ioi, um deren unteren Teil der Streifen herumgeht, ist drehbar zwischen den beiden
unteren Armen eines gabelförmigen Kniehebels 102 angeordnet, der von einer Welle
103 in Lagern 104 am Behälterboden schwenkbar getragen wird. Die Walze ioi
ist mit einem Kettenrad 1o5 versehen, über das eine antreibende Kette io6 von einem
Kettenrad 107 auf der Welle eines Antriebsmotors ioi a läuft. Von der Welle
103 erstreckt sich ein Arm 1o8 nach oben, der mit seinem oberen Ende schwenkbar
an einer Kolbenstange iog befestigt ist, die von einem hydraulischen Zylinder i
i i ausgeht und betätigt
wird, um das Gewicht der Walze ioi auszugleichen.
Die Anordnung ist so getroffen, daß eine geregelte Streifenspannung aufrechterhalten
wird.
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An einem vom Arm 1o8 vorstehenden Stift 112 ist das eine Ende einer
Kette 113 befestigt, die über ein Kettenrad 114 läuft, das auf der Welle eines Regelwiderstandes
115 befestigt ist. Ein Gewicht 116 hängt am anderen Ende der Kette. Der Regelwiderstand
115 liegt in der elektrischen Schaltung des Antriebsmotors24a, der Treibwalzen am
Anfang des Schlingenschachtes 25 und des Antriebsmotors toi a der Walze 1o1, so,
daß bei der Bewegung des Armes in Richtung auf den Ofen oder von, ihm fort infolge
der Längenänderung des Streifens die Drehzahl der Motoren toi a. und 24a gesteigert
oder verringert wird, wodurch dann die Drehzahlen der Walze ioi bzw. der Treibwalzen
24 zwecks Aufrechterhaltung des gewünschten Gleichgewichtes geändert werden. Dadurch
wird dafür gesorgt, daß der Streifen unter den Wasserspiegel im Behälter hinuntertaucht,.
um zusätzlich gekühlt zu werden, ohne daß am Ofenausgang eine unnötige Spannung
auf den Streifen ausgeübt wird.
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Am Boden jedes Schlingenschachtes befinden sich zwei Sätze von Photozellenüberwachungsvorrichtungen.
Im ersten Schacht 17 ist eine untere überwachungsvorrichtung 117 in den, Stromkreis
des Treibwalzenmotors 16a an der Eingangsseite des Schachtes derart eingeschaltet,
daß bei einem zu tiefen Einsinken der Schlinge durch das Unterbrechen des Lichtstrahles
der erste Treibwalzenlnotor 16a etwas verlangsamt wird, damit sich die Schlinge
heben kann. Die zweite PhotGzellenüberwachungsvorrichtung i IS befindet sich oberhalb
der ersten Überwachungsvorrichtung und liegt in derselben elektrischen Schaltung
wie die erste. Sollte sieh die Schlinge im Schacht so hoch heben, daß der Lichtstrahl
ununterbrochen die obere Photozelle erreicht, dann wird der Motor am Schachteingang
beschleunigt, damit die Schlinge wieder in den Schacht hineinwächst. Die Photozellenüberwachungsvorrichtungen
i i9 und 121 im zweiten Schacht 25 arbeiten in ähnlicher Weise und sind in den Stromkreis
des Treibwalzenmotors 24a am Ausgang des Schachtes 25 zur Regelung seiner Drehzahl
eingebaut.
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Die in Fig. 6 dargestellte Steuerung für die Lieferung des erforderlichen
elektrischen Stromes für dieInduktionsheizung weist einenAbschalter 122 auf, der,
wie dargestellt, an die Speiseleitung und an einen Autotransformator 123 angeschlossen
ist, der seinerseits an einem Drehumspanner 124 liegt, der durch zwei Schienen 125
und 126 an die Spulen der Induktionsheizspulenanordnung 34 und an eine Kondensatorgruppe
127 angeschlossen ist. Die Streifentemperaturmeßvorrichtung 69 unter der Induktionsspulenanordnung
34 ist an einen Temperaturanzeiger 161 angeschlossen, von dem Leitungen ausgehen,
durch die ein Strom entweder zur Speisung einer Vorwärtsrelaisspule 162 oder einer
Rückwärtsrelaisspule 163 geschickt werden kann. je nachdem die Streifentemperatur
über oder unter einem vorbestimmten Wert liegt. Wenn beispielsweise die Streifentemperatur
zu sinken beginnt. wird die Vorwärtsrelaisspule i62 gespeist und schließt eine Reihe
von Kontakten F1, F, und F3, so daß der Motor 164 sich vorwärts dreht, wodurch der
Rotor des Drehumspanners langsam gedreht und die der Induktionsheizung zugeführte
Energie erhöht wird. Wenn sich die Streifentemperatur oberhalb eines vorbestimmten
Wertes befindet, wird die Rückwärts.relaisspule gespeist und schließt die Kontakte
R1, R2 und R3, wodurch der Motor 164 und der Rotor des Drehumspanners in entgegengesetzter
Richtung gedreht werden, um die der Induktionsheizung zugeführte Energie zu verringern.
Durch richtige Wahl der Kondensatoreinstellungen ist es möglich, jederzeit den Leistungsfaktor
i in der elektrischen Schaltung aufrechtzuerhalten.
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Um das Führungsende des Streifens durch die am schlechtesten zugängigen
Teile der Strecke hindurchzuführen, ist die in Fig.5 dargestellte Einrichtung vorgesehen,
die zwei Drahtseile aufweist, welche das Streifenende am Eingang des Wärmehalteofens
ergreifen und den Streifen durch den Ofen und den Rest der Strecke bis zur Wiederaufwicklungshaspel
führen können. Am oberen Ende des Ofenrahmens und an entgegengesetzten Seiten desselben
sind zwei Seilblöcke 128 vorgesehen, um deren Scheiben einzelne Seile 129 laufen,
die andererseits über Scheiben senkrecht bewegbarer Seilblöcke 131 geführt sind,
an denen Gewichte 132 befestigt sind. Das freie Ende jedes. Seiles ist über zwei
Scheiben 133 geführt, die durch Träger auf der Ofenaußeirseite getragen werden.
Die Seile laufen dann, durch die Öffnung 43, um mehrere Scheibenpaare 134 innerhalb
des Wärmehalteofens, durch die Öffnung44 am Ausgang des Ofens und über eine einzelne
Scheibe 135, ein. Scheibenpaar 136 und über zusätzliche Einzelscheiben 137 und 138
und durch die beiden Treihwalzengruppen 24 und schließlich zur Haspel
30, wo ihre Enden befestigt sind, um einen Teil der Seile hierauf aufzuwickeln.
Die Stellung der Seilblöcke in Fig. 5 ist die der größten Seilspeicherung, von der
aus das Einführen in die Strecke erfolgt. Ein geeigneter Streifengreifstah i3g kann
am Ausgang der Induktionsheizung an dem Vorderende des Streifens und an den Einführungsteilen
129 befestigt werden, so daß die Haspel zum langsamen Aufwickeln der Seile gedreht
werden kann, damit der Streifen durch den Wärmehalteofen zur Richtvorrichtung 26
gezogen werden kann. Sobald das Einführen beendigt ist, werden die Walzen der Treibwalzenvorrichtung
24 am Ausgang des Schlingenschachtes 25 geschlossen, die Greiferstange wird vom
Streifen und von den Seilen gelöst, und der Streifen wird durch die Richtvorrichtung
und die Schere hindurch und auf die Haspel 3o geführt. Die Seile werden von der
Haspel 30 abgenvickelt, und durch die Gewichte 132 bewegen sich die Seilblöcke
131 abwärts, so daß der Seilüberschuß zwischen. den festem und den beweglichen Blöcken
zur Speicherung gesammelt wird. Die beiden Seilenden werden dann von der Haspel
gelöst und vorzugsweise am Rahmen.
der Walzenrichtvorrichtung befestigt,
wo. sie für weitere Einführungsarbeiten leicht zugänglich sind.
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Bei der Benutzung der Wärmebehandlungsstrecke wird eine Spule des
zu behandelnden Streifens in den Spulenkasten i i eingesetzt, von wo ein Teil des
Metalls abgewickelt und durch Hand durch den Abstreifer 12, die Schere 13 (wo das
Vorderende beschnitten wird), durch die Heft- oder Schweißvorrichtung 14 und die
Zwinge 15, durch-die Treibwalzen 16 und den Schlingenschacht 17 und durch die waagerechten
Treibwalzen 18, die Induktionsheizung ig und zwischen die drei Glättungsrollen 36,
37 und 38 geführt wird. Hier wird die Greifer-Stange 139 am Vorderende des
Streifens befestigt, und die Enden der Stange werden mit den beiden Seilen 12g verbunden.
Da beim Einführen die Seilenden an der Haspel 30 befestigt sind, so werden
die Seile beim Drehen der Haspel auf diese aufgewickelt, und der Streifen wird durch
den Wärmehalteofen 2 i, den Abschreckbehälter 22, den Trockner 23 und die beiden
Treibwalzenanordnungen 24 hindurchgeführt, worauf die Drehung der Haspel unterbrochen
wird. Hierauf wird die Greiferstange von den Seilen gelöst und der Streifen durch
die Richtvorrichtung 26, 27 und die Schere 28 und auf die Haspel 30 geführt.
Der Kabelüberschuß wird von der Haspel abgewickelt und zwischen den Seilblöcken
128 gesammelt. Die Enden der Seile werden von der Haspel gelöst und vorzugsweise
am Rahmen der Richtvorrichtung 26 befestigt.
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Das Vorderende des Streifens wird dann von der Greiferstange
39 gelöst und durch die Richtvorrichtung und die Schere geführt und an der
Haspel 30 befestigt. Wenn der Ofen die gewünschte Temperatur erreicht hat, werden
die verschiedenen Motoren angelassen und ihre Drehzahl so geregelt, daß die erforderlichen
Bedingungen der Lösungswärmebehandlung auftreten. Nach Beendigung des Abwickelns
des ersten Streifens wird sein hinteres Ende beschnitten und seine Bewegung in der
Heft-oder Schweißvorrichtung 14 zwecks Befestigung des rechtwinklig beschnittenen
Vorderendes einer neuen in den Spulenkasten i i eingesetzten Spule unterbrochen.
Der Schlingenschacht am Eingang der Strecke sichert einen genügenden Streifenvorrat
während der Verbindungsarbeit, und der Schacht 25 ermöglicht es, daß der Streifen
beim Verlassen des Ofens hierin während der Zeit gespeichert wird, in der die zusammengehefteten
Enden bei der Schere 28 herausgeschnitten und die Spule von der Haspel entfernt
wird.
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Gemäß Fig.7, die eine Abänderung des Erfindungsgegenstandes zeigt,
ist eine Hilfsheizvorrichtung zwecks Zuführung zusätzlicher Wärme zum Streifen und
zwecks Erhöhung seiner Temperatur auf die erforderliche Dauertemperatur vorgesehen.
Wenn fortlaufende Streifen mit Rissen an ihren Kanten durch Induktion auf höhere
Temperaturen erhitzt werden, wird im Bereich der gerissenen Kanten eine höhere Temperatur
durch Induktion erhalten werden, da sich wegen der zusammengedrängten verschiedenen
Stromwege eine Stromhäufung einstellt. Falls der Hauptteil eines nur geringfügig
gerissene Kanten aufweisenden Streifens sofort auf die gewünschte Temperatur erhitzt
würde, dann würde infolge dieser Überhitzung eine unerwünschte, beträchtlich höhere
Temperatur an den Kanten auftreten. Um es zu vermeiden, daß die Streifenkanten.
einer Überhitzung ausgesetzt werden, weist die geänderte Vorrichtung eine Induktionsheizung
151 auf, in der z. B. Streifen aus einer Al-Cu-Mg-Legierung auf eine Temperatur
von etwa 471 bis q.82° C erhitzt werden, die etwas unterhalb des Lösungswärmebehandlungsbereichs
liegt. Außerdem ist eine Hilfsheizung 152 mit Düsen 153 vorgesehen, die in einem
Winkel in bezug auf den Streifen abwärts gerichtet sind und durch die Heißluft mit
hoher Geschwindigkeit hindurchgeschickt wird, um die Streifentemperatur gleichmäßig
in den Lösungswärmeberreich zu bringen. Da sich die Hilfsheizung 152 in die Strecke
der Anordnung nach Fig. 3 einbauen läßt, kann Heißluft von der Leitung 97 abgezweigt
und durch das Gebläse 154, einen elektrischen Widerstandsheizer 155 für hohe Temperatur
und durch die Leitung 157 in die Düsenanordnung 156 geführt werden. Ein Thermostat
158 ist am Ausgang der Leitung 157 vorgesehen und in den Stromkreis des Heizers
155 derart eingeschaltet, daß er die ihm zugeführte Strommenge selbsttätig steuert.
Auf diese Weise kann die Streifentemperatur gleichmäßig auf die erforderliche Temperatur
erhöht werden, ohne daß die Gefahr einer Überhitzung seiner Kanten besteht.