-
Einrichtung zur Förderung von Blechen Durch das Patent 6119--7
ist dem Erfinder ein Verfahren geschützt worden, bei welchem Bleche, die in einem
Durchlaufglühofen auf erhöhte Temperatur gebracht wurden, in einem an den Glühraum
sich anschließenden Kühlkanal heiß zu Blechstößen gestapelt werden, die dann allmählich
abgekühlt werden. Das Verfahren nach dem genannten Patent bietet gewisse metallurgische
und betriebliche Vorteile gegenüber der sonst üblichen Abkühlung der einzelnen Bleche
oder Blechpakete ohne Stapelung.
-
Die gegenwärtige Erfindung behandelt nun eine besonders vorteilhafte
Einrichtung zur praktischen Verwirklichung des Verfahrens nach dem Patent 611 927,
die namentlich für Glühöfen bzw. Kühlkanäle mit, Schutzgasfüllung geeignet ist.
-
Die Erfindung besteht darin, daß zur Bildung der Blechstapel aus den
Blechen oder Blechpaketen, die den Glühraum verlassen, ein Förderband verwendet
wird, dessen dem Glühraum zugewandtes Ende heb- und senkbar ist, und zwar durch
Schwenken des Bandträgers um eine am anderen Bandende angeordnete waagerechte Achse,
wobei die Bewegung des Förderbandes während der Bildung jedes einzelnen Stapels
unterbrochen wird und das Förderband nach Fertigstellung eines Stapels um eine solche
Strecke weiterbewegt wird, daß am Bandende ein ausreichender freier Raum für die
Bildung eines neuen Stapels entsteht.
-
Ferner erstreckt sich die Erfindung darauf, daß die einzelnen Glieder
des Förderbades, auf denen die Bleche gestapelt werden, senkrechte, in der Förderrichtung
verlaufende Schlitze haben, in welche die Endrollen eines am Ende des Bandes angeordneten
Rollganges eingreifen, der die abgekühlten Stapel vom Förderband abnimmt und aus
dem Kühlraum herausträgt.
-
Schließlich sieht die Erfindung noch vor, auf den einzelnen Gliedern
des Bandes @ei;ne an sich bekannte, aus keramischem Werkstoff bestehende Auflage
vorzusehen, welche die Wärme schlecht leitet und auf welcher die glühenden Bleche
gestapelt werden.
-
Auf der Zeichnung ist eine der Erfindung entsprechende Einrichtung
in einem senkrechten Längsschnitt dargestellt.
-
Bei der auf der Zeichnung dargestellten
Einrichtung
ist mit i der Glühraum für die Bleche bezeichnet. Es handelt sich bei der Einrichtung
i um einen Durchlaufofen, durch den die Bleche einzeln oder in Paketen, wie bei
z angedeutet, mittels eines bekannten Balkenherdes 3 gefördert werden. Am linken
Ende des Balkenherdes 3 bei 4 werden die zu behandelnden Bleche aufgegeben. Die
Bleche durchwandern dann den Glühraum i von links nach rechts und treten schließlich
durch die öfnung 5 aus dem Glühraum in den Kühlraum 6 aus.
-
Der Kühlraum 6 wird von einem gasdichten Gehäuse 7 aus Blech oder
einem sonst geeigneten Werkstofft gebildet.
-
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ragt das Ende 8 des Balkenherdes
3 teilweise in den Kühlkanal ? hinein.
-
An den Balkenherd 8 schließt sich als Bewegungsmittel für die zu behandelnden
Güter im Kühlraum 7 der Einrichtung ein endloses Förderband 9 an, das auf einem
Träger i o angeordnet ist. ' Das rechte Ende des Trägers io ist bei i i schwenkbar
gelagert. Das linke Ende des Trägers ist heb- und senkbar ausgebildet. Zu diesem
Zweck ist an dem Träger io eine geeignete Zugvorrichtung 12, beispielsweise ein
Drahtseil, befestigt, das zu einer Winde 13 führt, die durch eine geeignete Kraftquelle,
beispielsweise einen Elektromotor, in Tätigkeit gesetzt werden kann. Durch Betätigung
der Winde 13 kann also das linke Ende des Bandträgers io durch Schwenken um den
Punkt ii gehoben oder gesenkt werden.
-
Das Förderband 9 und sein Träger io sind nun so ausgebildet, daß das
Anfangsglied des oberen Trums des Bandes 9 - in der Zeichnung mit a bezeichnet -
in eine Lage wenig unterhalb der Ofenkante des Balkenherdendes 8 gebracht «erden
kann. In dieser Lage des Bandgliedes a kann die am Balkenherdende 8 befindliche
Blechtafel b in einfacher Weise durch einen geeigneten Greifer oder Rechen auf das
erste Bandglieda abgestreift werden. Da es sich bei diesem Abstreifen lediglich
um ein seitliches Verschieben handelt, kann die Bewegung des Greifers oder Rechens
leicht selbsttätig ausgestaltet werden, so daß Handarbeit an dieser Stelle der Einrichtung
in Fortfall kommen kann. Infolgedessen ist es auch möglich, durch Anwendung der
Erfindung die Blechstapelung in einer Schutzgasatmosphäre von reduzierenden Gasen
o.dgl. durchzuführen.
-
An Stelle des vorstehenden für die überleitung der Blechtafel vom
Balkenherd des Glühraumes auf das Förderband dienenden Rechens oder Greifers kann
auch eine sonst geeignete Einrichtung zum Bewegen der Bleche, beispielsweise schwenkbare
Greifer, angewandt werden, welche die Blechtafeln vom Balkenherd abheben und auf
den Stapel-;platz ablegen.
-
Durch schrittweises Nachlassen der Winde 13 wird das linke Ende des
Bandträgers i o allmählich gesenkt, und zwar nach Maßgabe des Wachsens des auf dem
Anfangsglied a gebildeten Blechstapels. Sobald nun der auf dem Anfangsglied a gebildete
Blechstapel die gewünschte Höhe erreicht hat (vgl. beispielsweise die Höhe b der
Blechstapel auf den übrigen Gliedern des Förderbandes), wird die Bewegung des Förderbandes
eingeschaltet und das Band so weit in Richtung des Pfeiles c, d. h. um etwas mehr
als um eine Blechlänge weiterbewegt, daß ein neues Endglied a in den Bereich vor
dem Balkenherdende 8 kommt.
-
Der Förderbandträger i o wird danach in seine obere Endstellung geschwenkt,
worauf die Bildung eines weiteren Blechstapels beginnen kann.
-
An dein rechten Ende des Förderbandes 9 wird bei jeder Vorschubbewegung
des Bandes ein vollständig abgekühlter Blechstapel durch einen Rollgang 14 abgenommen,
der den gekühlten Stapel durch eine Schleuse 15 aus dem Kühlraum 6 fördert.
-
Die einzelnen Glieder des Bandes 9 bestehen aus einem kastenförmigen
Gehäuseteil, gebildet beispielsweise von geeigneten Profileisen. Diese Eisengehäuse
sind miteinander schwenkbar verbunden, so daß eine endlose Kette entsteht. Die Gehäuse
ruhen auf einer Reihe von festen Stützrollen, deren Lager namentlich in der Nähe
des Glühraumausganges mit einer geeigneten Kühlung, beispielsweise Wasserkühlung,
versehen werden können.
-
Auf den Eisengehäusen der Förderbandglieder sind aus keramischem Werkstoff,
welcher die Wärme schlecht leitet, bestehende, an sich bei Förderbändern bekannte
Auflagen vorgesehen, auf denen die aus dem Glühraum kommenden heißen Bleche gestapelt
werden. Dadurch wird das Förderband vor unerwünschter Erwärmung geschützt und andererseits
auch die Abkühlung der Blechstöße in der metallurgisch vorteilhaften Weise verzögert.
-
In der keramischen Auflage der Förderbandglieder und einem Teil des
Baraufliegenden Gehäuses können senkrechte Schlitze vorgesehen werden, die in der
Förderrichtung verlaufen. In diese Schlitze greifen die Anfangsrollen des Rollganges
14 ein, der die abgekühlten Blechstapel am Förderende des Bandes q abnimmt. Die
Schlitze gestatten ferner, an Stelle des Rollganges 14 einen Balkenförderer mit
kleinem Hub zu benutzen, der die abgekühlten Blechstapel leicht
von
dem Endglied des Förderbandes 9 abnimmt.
-
Während der Bildung .eines Stapels glühender Bleche auf dem Anfangsglied
a des Bandes 9 wird zweckmäßig eine bewegliche Zwischenwand 16 so in den Znischenraum
zwischen dem Bandglied a und dem ersten fertigen Stapel eingebracht, daß die von
dem Balkenherdende 8 abgestreiften Bleche oder Blechpakete .eine Bewegungsbegrenzung
herfahren, so daß ein gut ausgerichteter und geschichteter Stapel entstehen kann.
Die Richt-oder Anschlagwand 16 wird dann vor der Förderbewegung des Förderbandes
9 hochgezogen oder in sonst geeigneter Weise entfernt. Die genaue Lage des Schwenkpunktes
i i an dem Bandträger io wird vom Gesichtspunkt einer günstigen Abnahme der Blechstapel
von dem Förderband 9 bestimmt.