DE975636C - Verfahren zur Entfernung von Schwefel- und/oder Stickstoff-verbindungen und/oder Sauerstoffverbindungen aus Kohlenwasserstoffen - Google Patents

Verfahren zur Entfernung von Schwefel- und/oder Stickstoff-verbindungen und/oder Sauerstoffverbindungen aus Kohlenwasserstoffen

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DE975636C
DE975636C DEM20958A DEM0020958A DE975636C DE 975636 C DE975636 C DE 975636C DE M20958 A DEM20958 A DE M20958A DE M0020958 A DEM0020958 A DE M0020958A DE 975636 C DE975636 C DE 975636C
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Oskar Dr Dorschner
Heinz Dr Eisenlohr
Wilhelm Dr Herbert
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G49/00Treatment of hydrocarbon oils, in the presence of hydrogen or hydrogen-generating compounds, not provided for in a single one of groups C10G45/02, C10G45/32, C10G45/44, C10G45/58 or C10G47/00
    • C10G49/22Separation of effluents

Description

  • Verfahren zur Entfernung von Schwefel- und/oder Stickstoffverbindungen und/oder Sauerstoffverbindungen aus Kohlenwasserstoffen Das Patent 930 223 betrifft ein Verfahren zur Veredelung von bei normalem Druck unter etwa q.00° C siedenden flüssigen Erzeugnissen der trockenen Destillation, insbesondere Schwelung oder Verkokung von Brennstoffen, wie Steinkohle, Braunkohle, Torf; Ölschiefer, der Vergasung dieser und ähnlicher Brennstoffe unter normalem oder erhöhtem Druck von z. B. 5 bis 3o Atmosphären oder mehr mit Luft, sauerstoffangereicherter Luft oder Sauerstoff und Wasserdampf und/oder Kohlendioxyd, oder thermischen oder katalytischen Krackung von insbesondere flüssigen Kohlenwasserstoffen, die außer den zu- beseitigenden Stoffen auch noch andere Stoffe enthalten können, z. B. Erdölen, anderen Ölen, Teeren, Teergemischen oder Destillaten dieser Stoffe, oder der Hydrierung von festen oder flüssigen Brennstoffen oder von Destillaten von Brennstoffen, durch katalytischen Abbau der Schwefel- und/oder organischen Stick-Stoff- und/oder Sauerstoffverbindungen, die in den Ausgangsstoffen enthalten sind. Dabei werden die für die Umsetzung verwendeten Katalysatoren gekühlt, vorteilhaft in der Weise, daß sie zwischen Kühlelementen angeordnet sind. Die Abstände zwischen den Kühlelementen und die Länge der Strömungswege werden zweckmäßig so gewählt, daß eine turbulente Gasströmung im Katalysatorraum herrscht, wobei mit Vorteil Gasmengen angewendet werden, die zwischen 300 und 3000, zweckmäßig 6oo und i5oo ms (auf o° C und 76o mm HB-Säule umgerechnet), je Kubikmeter Katalysator und Stunde liegen.
  • Das Verfahren ist z. B. vorzüglich geeignet, um ein bei der Hochtemperaturverkokung von Brennstoffen anfallendes Destillat unter Verwendung des bei der Hochtemperaturverkokung entstehenden Gases, das gegebenenfalls vorher gereinigt wird, zu behandeln. Mit gleichem Vorteil können die bei normaler Temperatur flüssigen Produkte, die bei der Vergasung von Brennstoffen mit Luft, sauerstoffangereicherter Luft oder Sauerstoff und Wasserdampf, insbesondere unter Druck, anfallen, mit dem durch die Vergasung des Brennstoffes erzeugten Gas raffiniert werden, aus dem gegebenenfalls vorher Kohlensäure oder gas- und dampfförmige Kohlenwasserstoffe abgeschieden worden sind. Hierbei kann die Erzeugung des Gases sowie der Abbau von Schwefel- und/oder Stickstoffverbindung unter demselben Druck oder annähernd dem gleichen Druck erfolgen. Der aus der Raffinationsanlage abgezogene überschüssige Gasanteil kann z. B. dem in der Gaserzeugungsanlage hergestellten Gas, zweckmäßig vor der Benzin-oder Benzolgewinnungsanlage, wieder zugesetzt werden. Wird Kokereigas für die Raffination benutzt, so wird das überschüssige Gas zweckmäßig in das ungereinigte Kokereigas zurückgeleitet.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Entfernung von Schwefel- und/oder organischen Stickstoffverbindungen und/oder organischen Sauerstoffverbindungen aus flüssigen Brennstoffen oder anderen der eingangs genannten Ausgangsstoffe, insbesondere aus solchen, die aus der Entgasung, Vergasung, Hydrierung, Krackung, destillativen Behandlung von festen oder flüssigen Brennstoffen, wie Kohlen, Erdölen, Teeren, gewonnen worden sind, dazu benutzt werden kann, um Gasen, -die in Gaserzeugungsanlagen, z. B. Kokereien, Schwelereien, Gaserzeugern, Hydrier- oder Krackanlagen, hergestellt sind, und die ganz oder zum Teil durch das Verfahren geführt werden, eine gewünschte Beschaffenheit, insbesondere z. B. die Beschaffenheit von Stadtgas oder Ferngas, zu verleihen. Dabei geht man von der Erkenntnis aus, daß die Menge des Gases, die je Gewichtseinheit der zu raffinierenden Stoffe angewendet wird, sowohl den Wasserstoffverbrauch als auch die Bildung von Methan bei der Raffination beeinflußt. So enthält z. B. bei Verwendung von größeren Gasmengen, z. B. in der Größenordnung von 400 Nm3 je Tonne Benzol, das Endgas, das aus der Raffinationsanlage abströmt, weniger Methan und mehr Wasserstoff als dasjenige Endgas, das bei der Anwendung geringerer Gasmengen anfällt, und es wirken sich andere veränderliche Reaktionsbedingungen, d. h. der Druck und die Temperatur, unter denen die katalytische Reaktion vor sich gehen, die Gasgeschwindigkeit und die Belastung des Katalysators mit den Ausgangsstoffen ebenfalls auf die Heizwertänderung des angewendeten Gases aus. Demgemäß wird nach der Erfindung der gewünschte Heizwert des aus der katalytischen Reinigung abgeführten Endgases durch entsprechende Einstellung dieser Reaktionsbedingungen herbeigeführt. Beispielsweise kann man ein Druckvergasungsgas, das einen Heizwert von weniger als 4ooo Wärmeeinheiten, z. B. 3600 bis 39oo kcal hat, auf Ferngasqualität mit einem Heizwert von etwa 46oo kcal bringen. Andererseits kann infolge der Methanbildung bei der Raffination auch ein Gas mit geringerem Heizwert als dem des in die Raffination eingeführten und mit höherem Wasserstoffgehalt gewonnen werden dadurch, daß man einen Teil des aus der Raffination abströmenden Gases oder seine ganze Menge einer mehr oder weniger weitgehenden Spaltung oder Entfernung der darin in vergrößerten Mengen enthaltenen Kohlenwasserstoffe unterwirft.
  • Das Verfahren nach der Erfindung kann in Hydrieröfen üblicher Bauart oder den im Patent 930 223 näher beschriebenen durchgeführt werden, wobei man den Druck bei der Raffination unter etwa 300 atü, zweckmäßig unterhalb ioo atü, z. B. zwischen ao und 4o atü, hält. Dabei kann mit den im Patent 930:2:23 beschriebenen Katalysatoren gearbeitet werden, die z. B. aus den Oxyden und/ oder Sulfiden von Wolfram, Molybdän, Chrom, Nickel, Kobalt, Eisen und anderen Metallen der VI. und V III. Gruppe des Periodischen Systems oder Gemischen dieser Stoffe bestehen und die auch noch Aktivatoren, wie Magnesiumoxyd oder Zinkoxyd, und/oder Trägerstoffe enthalten können, z. B. Aluminiumoxyd, Bleicherde od. dgl. Die Raffination selbst kann wie im Patent 930 223 beschrieben vor sich gehen.
  • Die Beeinflussung der Gaszusammensetzung durch die im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung angewendeten Maßnahmen ergibt sich beispielsweise aus der folgenden Tabelle.
  • Nach Beispiel i der Tabelle werden für i t Benzol 4oo Nm3 Leuchtgas verwendet, außerdem werden 2ooo Nm3 Kreislaufgas je Tonne Benzol durch den Kontakt geschickt.
  • Nach Beispiel 2 werden nur 200 Nm3 angewendet, und es ist nach Beispiel 3 die Leuchtgasmenge weiter auf 130 Nm3 herabgesetzt. Der Durchsatz an flüssigem Ausgangsstoff je i m3 Katalysator und die Kreislaufgastnenge sind dabei in allen drei Beispielen gleichgehalten worden.
  • Die Leuchtgasanalysen in den drei Beispielen zeigen kleine Abweichungen, die durch die Schwanlung in der Zusammensetzung des laufend ankommenden Leuchtgases verursacht sind, die aber für das Verfahren gemäß der Erfindung keine Bedeutung haben. In den drei Beispielen ist außer der Leuchtgasanalyse die Analyse des Endgases aufgeführt. Die Endgasanalysen zeigen, wie die Methanbildung mit abnehmendem Aufwand von Leuchtgas bei gleicher Katalysatorbelastung mit dem Ausgangsstoff zunimmt und wie die Kohlenoxyd- und Wasserstoffgehalte des Gases entsprechend abnehmen.
    i. 400 Nm3 je i t Benzol
    2ooo Nm3 Kreislaufgas je Tonne Benzol
    C OZ I Cn Hm I 02 I C O I H2 I C H4 I N2 I Ho
    Leuchtgas .. ............... 3,2 2,0 - 11,1 534 I8,2 7,6 404o
    Endgas .....................
    5,0
    o,6
    -
    159 426
    26,5
    9,4 4300
    2. Zoo Nm3 j e i t Benzol
    2000 Nm3 Kreislaufgas je Tonne Benzol
    CO, I Cn Hm I 02 I C O I H2 I C H4 I N2 I Ho
    Leuchtgas ................... 3,1 1,7 o,I I5,8 53,6 18,7 7,0 4040
    Endgas .....................
    4,6 0,7
    -
    I3,8
    40,2
    31,4 9@3 4740
    3. 23o Nm3 Leuchtgas je i t Benzol
    2ooo Nm3 Kreislaufgas je Tonne Benzol
    C02 CnHm 02 CO H2 CH4.....1-. N2 @. HO
    Leuchtgas ................... 3,7 2,3 0,2 14,1 54,o 17,9 8,5 4090
    Endgas ..................... 4,5 0,3 o ,I I4,6 37,2 34,0 9,2 486o
    Man kann diese Ergebnisse z. B. in der Weise nutzbar machen, daß man als Ausgangsgas für die Erfindung ein Gas, wie es bei der Vergasung von festen Brennstoffen mit Sauerstoff, insbesondere bei der Druckvergasung von Steinkohle entsteht, verwendet, das einen für Stadtgaszwecke zu niedrigen Heizwert hat, und es auf den erforderlichen Heizwert bringt. Ein solches Ausgangsgas hat etwa folgende Zusammensetzung:
    C 02 ...................... I,00/0
    CMHm ............... -... -
    C O . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . i 9,2 0/0
    02 ........................
    H2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65,O°/0
    C114 ...................... i4,20/0
    N2........................ o,6%
    100,00/0
    Der obere Heizwert dieses Gases ist mit 3940 kcal ungenügend für die Verwendung als Stadt- oder Ferngas. Unterwirft man jedoch dieses Gas dem Verfahren der Erfindung, so läßt sich ein typgerechtes Ferngas mit der vorgeschriebenen Dichte und dem vorgeschriebenen Heizwert (Ho) von etwa 43oo bis 46oo kcal erreichen.
  • Hierzu wird beispielsweise das Benzin, das bei der Druckgaserzeugung entsteht, mit dem Druckvergasungsgas der obengenannten Zusammensetzung bei dem Erzeugungsdruck des Gases von 25 atm behandelt, und zwar werden angewendet 3oo Nm3 Druckvergasungsgas -!- 3000 Nm3 Kreislaufgas je Tonne Benzin. An Endgas resultieren 247 Nm3 j e Tonne Benzin mit folgenden Zusammensetzungen: c02 . . . . . . ... . . . ....... . 2,5010 CnHm ................. 0,30/0 C O .................... i8,90/0 02 ..................... ^---H2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50,80/0 C H4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25,9 0/0 N2 ........ » ... * » * ... * * * I,60 /o Ho . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 458o kcal/Nm3 Dichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,54o kg/Nm3 (Dichte o,42, bezogen auf Luft) Die Temperatur bei der katalytischen Reinigung betrug 350' C. Die Erfindung bietet die Möglichkeit, die Beschaffenheit des Endgases in gewünschtem Sinne einzustellen. Geht man nämlich mit der Temperatur herab, so ist die Heizwertzunahme des Gases geringer. Dagegen steigt der Heizwert des Gases, wenn die Reaktionstemperatur über 350' C erhöht wird. Die obigen Zahlenwerte gelten für die Durchführung der Reaktion bei einem Druck von 25 atm. Gleichbleibende Temperatur vorausgesetzt, wirkt sich eine Steigerung des Druckes in der Weise aus, daß der Heizwert des Gases weiterhin zunimmt. Außerdem ist es möglich, bei der Reaktion verschiedener Belastung des Katalysators an den zu reinigenden Ausgangsstoffen zu arbeiten. Hier zeigt sich, daß eine Abnahme der Belastung unter sonst gleichen Verhältnissen im Sinne der Erhöhung des Heizwertes des Endgases wirkt. Auch die Änderung der Kreislaufgasmenge wirkt sich auf die Zusammensetzung und den Heizwert des Endgases aus, und zwar nimmt der Heizwert mit zunehmender Kreislaufgasmenge ab. Falls erwünscht, kann das Kohlenoxyd des Druckvergasungsgases vor Eintritt in die Kontaktanlage teilweise zu Wasserstoff konvertiert und die dabei gebildete Kohlensäure entfernt werden.
  • Will man die bei der Verwendung von Kokereiferngas als Ausgangsstoff für die Raffination eintretende Heizwertsteigerung begrenzen, so kann man die Endgase mit dem zu reinigenden oder mit dem gereinigten Produkt - zweckmäßig unter dem Druck des Verfahrens selbst - so waschen, daß bevorzugt Cl bis C4 Kohlenwasserstoffe aus dem Gas ausgewaschen werden. Wäscht man z. B. das Endgas der Reinigung von Rohbenzol bei Raumtemperatur oder vorteilhaft bei erniedrigter Temperatur von z. B. -io bis -5o°.C mit dem gereinigten Benzol und entspannt 'das Benzol, so erhält man ein Entspannungsgas von z. B. folgender Zusammensetzung C 02 ...................... 15% H2S ....................:. 14,i°% Cn Hirt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5010 CO ....................... 6,20% H2 .......... ............ 7,40/0 C H4 -f- Cn H2 yt -f- 2 ....... 46,3 0/0 N2 ........................ 6,1/0 Ho ....................... 7000 kcal/Nm3 Benutzt man das durch Entspannung oder Erwärmen regenerierte Benzol zur Wäsche des Kreislaufgases, so können unerwünschte, durch Gaskontraktion angereicherte und durch die katalytische Reaktion entstandene Stoffe in beliebigem Umfange entfernt werden. Hierdurch ist es möglich, einerseits den Wasserstoffpartialdruck am Katalysator auf einer brauchbaren Höhe zu halten und andererseits ein Endgas zu erhalten, welches den Ferngasnormen entspricht. Führt man die Entspannung oder die Regeneration durch Erwärmung stufenweise durch, so lassen sich eine schwefelwasserstoffarme und eine schwefelwasserstoffreiche Fraktion, die auf Schwefelsäure verarbeitet werden kann, gewinnen. Man kann aber auch die Regeneration so durchführen, daß alle permanenten Gase bis auf Schwefelwasserstoff ausgetrieben werden, worauf das H2 S-haltige Benzol wieder zur Behandlung des Kreislaufgases verwendet wird und dort seinen H2 S-Überschuß zwecks Aufrechterhaltung des Schwefelungsgrades des Katalysators abgibt. Ist eine zusätzliche Schwefelung des Katalysators - beispielsweise bei der Verarbeitung schwefelarmer Rohstoffe - erwünscht, so empfiehlt es sich, das schwefelwasserstoffhaltige Waschmittel nicht zur Behandlung des Kreislaufgases, sondern des Frischgases zu benutzen, z. B. dieses damit zu berieseln.
  • Das als Kondensat gewonnene erfindungsgemäß gereinigte Erzeugnis enthält noch Gase, insbesondere Schwefelwasserstoff, Methan, Äthylen od. dgl., die beim Entspannen des Kondensats frei werden. Diese Gase können in das Verfahren zurückgeführt werden. Vorteilhaft-werden sie zusammen mit- dem frisch in das Verfahren eingeführte Gas in die Anlage gebracht. Durch diese Wiederverwendung werden einerseits Heizwertverluste vermieden, andererseits wird der Partialdruck des Schwefelwasserstoffs am Katalysator erhöht, was die Lebensdauer des Katalysators besonders bei schwefelarmen Ausgangsstoffen verlängert.
  • Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Ausgangsgase im ungereinigten Zustande zu verwenden bzw. sie lediglich so weit zu reinigen, daß sie ohne Schwierigkeit komprimiert werden können. Mit dieser Arbeitsweise, bei der die Schwefelverbindungen des Gases während der Reaktion zugegen sind, erzielt man eine besonders lange Lebensdauer der Katalysatoren. Außerdem wird in diesem Falle die Gewinnung der Kohlenwasserstoffe, des Schwefels und der Stickstoffverbindungen besonders wirtschaftlich, und es werden erhöhte Ausbeuten durch den vorherigen Umsatz des gesamten im Gas enthaltenen Schwefels und gebundenen Stickstoffes zu Schwefelwasserstoff und Ammoniak erzielt.
  • Die Entfernung von gewinnbaren Kohlenwasserstoffen, Schwefelverbindungen kann - vorteilhaft auch erst aus dem Endgas erfolgen. Es können die Ausgangsgase auch von Ammoniak, Stickstoffbasen und gegebenenfalls Blausäure befreit und dann den Kontaktöfen zugeführt werden.
  • Man kann in an sich bekannter Weise in Mehrschichtöfen mit Einführung von kaltem Kreislaufgas oder von flüssigen Kohlenwasserstoffen, Leicht-oder Mittelöfen od. dgl., zwischen den Schichten oder in Röhrenöfen, im geraden Durchgang und/ oder mit Kreislaufführung der Gase, arbeiten. Besonders vorteilhaft ist es, mit Röhrenöfen von mehr als i m, vorteilhaft 5 bis 15 m Länge und mit Gasgeschwindigkeiten von mehr als 0,5, zweckmäßig mehr als 2 m/sec, vorteilhaft 5 bis io m, berechnet auf freiem OOuerschnitt und auf Normalbedingungen, zu arbeiten und die Temperatur des Kontaktofens durch unter Druck siedende Flüssigkeiten konstant zu halten: Die Kontakttemperatur kann auch in Richtung des Gasweges, z. B. von oben nach unten leicht ansteigend gehalten werden, beispielsweise durch Verwendung einer siedenden Kühlflüssigkeit, die nicht konstant siedet, sondern innerhalb einer Temperaturspanne von z. B. io bis 30° C bzw. von io bis ioo° C überdestilliert. In diesem Falle wird der Raum, in dem sich die Kühlflüssigkeit befindet, zweckmäßig mit Füllkörpern oder anderen Einbauten ausgestattet. Ist der Katalysator in Rohren angeordnet, so können Innendurchmesser der Rohre von etwa 3o bis Zoo mm, vorzugsweise 5o bis ioo mm, angewendet werden. Dadurch wird eine besonders gleichmäßige Wärmeabfuhr aus dem Katalysator erreicht. Auch andere Kontaktöfen-Bauarten können vorteilhaft sein. Zum Beispiel kann das Gas von unten nach oben durch den Katalysator geleitet werden, vorteilhaft derart, daß der Katalysator in mehr oder weniger deutliche Bewegung versetzt wird, die gegebenenfalls auch so weit gesteigert werden kann, daß der Katalysator von dem Gasdämpfegemisch durch den Reaktionsraum getragen wird. Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auch bei der spaltenden Hydrierung von Ölen, Teeren zur Anwendung gelangen.
  • An Stelle von Druckvergasungsgas oder Koksofengas können auch Gase von der Spaltung von Erdgas, Erdöl, Destillationsrückständen, z. B. mit Sauerstoff und Wasserdampf, gegebenenfalls in Gegenwart von Katalysatoren verwendet werden. Ferner kann auch Kokereigas, insbesondere das gegen Ende der Entgasung anfallende Gas, verwendet werden. Hierbei kann eine teilweise Spaltung des Gases zwecks Verminderung des Ausgangs-Heizwertes und Erhöhung des Wasserstoffgehaltes vor Anwendung des Gases im Verfahren gemäß der Erfindung zweckmäßig sein. Zweckmäßig arbeitet man bei Durchführung des Verfahrens auf dem gleichen oder einem höheren Druckniveau, verglichen mit dem Druck des Ausgangsgases. Bei Verwendung von Druckvergasungsgas, welches gewöhnlich bei 25 atm erzeugt wird, ist es vorteilhaft, in diesem Druckniveau selbst zu arbeiten. Verwendet man Kokereiferngas von z. B. 15 atü Druck, so kann eine zusätzliche Kompression auf höheren Druck von z. B. 3o bis q.o atm vorteilhaft sein.

Claims (14)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Entfernung von Schwefel-und/oder organischen Stickstoffverbindungen und/oder organischen Sauerstoffverbindungen aus Kohlenwasserstoffen, insbesondere aus solchen, die aus der Entgasung, Vergasung, Hydrierung, Krackung, destillativen Behandlung von Erdölen, Teeren gewonnen worden sind, oder deren Fraktionen durch katalytische Behandlung mit Wasserstoff enthaltenden Gasen unter Druck und bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß die veränderlichen Reaktionsbedingungen, der Druck, die Temperatur, die Strömungsgeschwindigkeit und die Belastung des Katalysators mit den Ausgangsstoffen darauf eingestellt werden, daß aus der Anlage ein Restgas entnommen wird, das den Eigenschaften eines Stadtgases bzw: Ferngases entspricht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Leuchtgas, Wassergas, Druckvergasungsgas, Kokereigas als Wasserstoff enthaltendes Gas unter Drücken von 35 bis 5o atm bei Temperaturen von etwa 3oo bis q.00° C, vorzugsweise 330 bis 35o° C mit Gasmengen von foo bis 500 Nm3 je Tonne Ausgangsstoff und gegebenenfalls Kreislaufgas in Mengen von fooo bis 5000, vorzugsweise 2ooo bis 3000 Nm3 je Tonne Ausgangsstoff und einer Kontaktbelastung von o,i bis i kg Ausgangsstoff je Liter Katalysator, gearbeitet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasserstoff enthaltende Gas ungereinigt oder nur von Ammoniak und/ 'oder Blausäure und/oder Stickstoffbasen befreit für die katalytische Behandlung verwendet wird und daß die Reinigung auf Stadt- oder Ferngasreinheit erst im Endgas durchgeführt wird. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die katalytische Behandlung mit Roh- oder Reingas durchgeführt wird und die Reinigung des Endgases und die Abscheidung gewinnbarer Kohlenwasserstoffe aus dem Endgas in der Weise bewerkstelligt wird, daß das Endgas zusammen mit nicht durch die katalytische Behandlung gegangenen Gasen des gleichen Erzeugungswerkes von Kohlenwasserstoffen, Schwefelverbindungen befreit wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß bei Gasen mit höherem Heizwert, wie Erdgas, Kokereigas oder durch Spaltung von flüssigen Brennstoffen hergestellten Gasen, der Heizwert des Gases vor Anwendung des Gases im Verfahren gemäß der Erfindung durch Spaltung der im Gas enthaltenen Kohlenwasserstoffe herabgesetzt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Kohlemoxyd enthaltenden Gasen für die katalytische Behandlung das Kohlenoxyd oder ein Teil desselben vor der katalytischen Behandlung durch Konvertierung mit Wasserdampf zu Wasserstoff umgesetzt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von heizkräftigen Gasen, wie Kokereigas oder Erdgas, zur Beeinflussung des Heizwertes des Endgases Kohlenwasserstoffe mit den zu reinigenden oder den gereinigten Flüssigkeiten aus dem Endgas ausgewaschen werden. B.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei Temperaturen von -io bis -5o° C gewaschen wird. g.
  9. Verfahren nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem beladenen Waschmittel, insbesondere durch Entspannung, die aufgenommenen Kohlenwasserstoffe und der Schwefelwasserstoff ausgetrieben und das Waschmittel erneut verwendet wird. fo.
  10. Verfahren nach Anspruch 7 bis g, dadurch gekennzeichnet, daß die Regenerierung des Waschmittels durch Entspannen und/oder Erwärmen stufenweise derart erfolgt, daß eine schwefelwasserstoffarme und eine schwefelwasserstoffreiche Fraktion entstehen. i i.
  11. Verfahren nach Anspruch i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Regenerierung des beladenen Waschmittels durch Erwärmen und/oder Entspannen derart durchgeführt wird, daß ein wesentlicher Teil des Schwefelwasserstoffs im Waschmittel verbleibt und daß von diesem Schwefelwasserstoff auf das Kreislaufgas oder das frisch in das Verfahren eintretende Gas übertragen wird.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch i bis i i, dadurch gekennzeichnet, daß die Gase, die bei der Entspannung des Kondensats der gereinigten Stoffe frei werden, - in das Verfahren zurückgeführt werden. =
  13. 13. Verfahren nach Anspruch i bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß Kontaktöfen verwendet werden, in denen der Katalysator in gekühlten Rohren -von 3o bis Zoo, vorteilhaft 5o bis ioo mm Innendurchmesser und Längen von mehr als i m, insbesondere in Längen von 5 bis 15 m, angeordnet ist.
  14. 14. Verfahren nach- Anspruch i bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Gasdampfgemisch durch den Katalysator mit Geschwindigkeiten von mehr als o,5 m, zweckmäßig mehr als 2 m/sec, z. B. mit 5 bis iom (umgerechnet auf Normaldruck und Normaltemperatur) und freien Rohrquerschnitt geführt wird. 15. .Verfahren nach Anspruch i bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Gasdampfgemisch von unten nach oben durch den Katalysator geführt wird, mit Geschwindigkeiten, die den Katalysator in Bewegung versetzen, z. B. ihn in einen fließfähigen, wirbelnden Zustand versetzt, oder mit dem Gasdampfgemisch fortführen. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 592 223, 753 234, 765 842 französische Patentschriften Nr. 97711O, i o26173 ; Chem. Fabrik, 1939, S.233, Aufsatz von F. Martin.
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