DE975351C - Bauwerksteil aus Beton mit beschraenkter Vorspannung - Google Patents

Bauwerksteil aus Beton mit beschraenkter Vorspannung

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DE975351C
DE975351C DEA4630A DEA0004630A DE975351C DE 975351 C DE975351 C DE 975351C DE A4630 A DEA4630 A DE A4630A DE A0004630 A DEA0004630 A DE A0004630A DE 975351 C DE975351 C DE 975351C
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Germany
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concrete
reinforcement
tensile
prestressing
steel
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DEA4630A
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Paul William Dr-Ing Abeles
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E04BUILDING
    • E04CSTRUCTURAL ELEMENTS; BUILDING MATERIALS
    • E04C3/00Structural elongated elements designed for load-supporting
    • E04C3/02Joists; Girders, trusses, or trusslike structures, e.g. prefabricated; Lintels; Transoms; Braces
    • E04C3/20Joists; Girders, trusses, or trusslike structures, e.g. prefabricated; Lintels; Transoms; Braces of concrete or other stone-like material, e.g. with reinforcements or tensioning members
    • E04C3/26Joists; Girders, trusses, or trusslike structures, e.g. prefabricated; Lintels; Transoms; Braces of concrete or other stone-like material, e.g. with reinforcements or tensioning members prestressed
    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E04BUILDING
    • E04GSCAFFOLDING; FORMS; SHUTTERING; BUILDING IMPLEMENTS OR AIDS, OR THEIR USE; HANDLING BUILDING MATERIALS ON THE SITE; REPAIRING, BREAKING-UP OR OTHER WORK ON EXISTING BUILDINGS
    • E04G21/00Preparing, conveying, or working-up building materials or building elements in situ; Other devices or measures for constructional work
    • E04G21/12Mounting of reinforcing inserts; Prestressing

Description

  • Bauwerksteil aus Beton mit beschränkter Vorspannung Die Erfindung betrifft einen hauptsächlich auf Biegung zu beanspruchendes Bauwerksteil aus Beton mit vorgespannter Bewehrung, wobei die wirksame Spannkraft so beschränkt ist, daß unter Gebrauchslast Biegezugspannungen an der höchstbeanspruchten Stelle des Bauwerksteils entstehen, die größer als die Beton-Mindestfestigkeit in Höhe von 21 kg/cm' sind, und wobei die Zugbewehrung so groß ist, daß die erforderliche Bruchsicherheit gewährleistet ist.
  • Von dieser Ausführung unterscheidet sich der Spannbetonbauwerksteil nach der Erfindung dadurch, daß die wirksame Vorspannkraft mindestens so groß ist, daß gegebenenfalls unter Gebrauchslast auftretende Risse keine gefährliche Größe annehmen können, obwohl die rechnungsmäßigen Betonzugspannungen nicht von einer besonderen, schlaffen Bewehrung aufgenommen werden, und der Gesamtquerschnitt der Zugbewehrung so klein ist, daß die rechnerische Stahlspannung unter Gebrauchslast bei Vernachlässigung einer etwaigen Mitwirkung des Betons in der Zugzone und der Vorspannung im Stahl wesentlich größer ist als die maximal, zulässige Stahlspannung beim Stahlbeton.
  • Es ist demnach ein besonderes Merkmal der Erfindung, daß die Zugkraft in der Stahlbewehrung weit geringer ist als die in der die gleiche Stahlmenge enthaltenden Bewehrung der bekannten Konstruktion. Die Verringerung der Vorspannkräfte bietet einen bedeutenden wirtschaftlichen Vorteil; weiterhin ermöglicht die Erfindung eine Verringerung der Bauhöhe des Bauwerksteils auf ein Minimum.
  • Zum Verständnis der Erfindung ist es nötig, die Grundlagen des Spannbetons zu erläutern. Es ist zwischen vorherigem und nachträglichem Spannen der Stahlbewehrung zu unterscheiden, je nachdem ob dieses vor oder nach dem Erhärten des Betons vorgenommen wird.
  • Im zuerst genannten Fall wird das Spannen mit Hilfe von Endverankerungen an der Form vorgenommen, bevor die Betonspeise in die Form eingebracht wird. Die Übertragung der Spannkraft des Stahles auf den Beton erfolgt durch die Haftwirkung. Das nachträgliche Spannen wird an dem erhärteten Betonformling selbst vorgenommen, und die Druckkraft an den Enden der Bewehrung wird mittels Verankerungen auf den Beton übertragen. Im Falle des vorherigen Spannens treten durch das erste Schwinden und durch elastische Verkürzung des Betons Spannungsverluste auf, die durch weiteres Schwinden und Kriechen von Beton und Stahl noch vergrößert werden und 2ooo kg/cm' und sogar auch mehr betragen können. Beim nachträglichen Spannen treten Spannungsverluste nur durch das spätere Schwinden und Kriechen ein und können looo kg/cm2 betragen. Es besteht nun die Forderung, daß etwa entstehende Risse nicht weiter als 0,25 mm sein dürfen, damit die Gefahr des Rostens ausgeschaltet ist. Durch diese Begrenzung der Rißbildung sind auch die zulässigen Beanspruchungen der Bewehrung begrenzt, die im üblichen Stahlbeton 120o - bis 1400 kg/cm2 und für hochwertigen Stahl 180o bis 2ooo kg/cm2 betragen. Folglich kann ein hochwertiger Stahl mit einer an sich zulässigen Beanspruchung von etwa 7ooo kg/cm2 nicht wirtschaftlich genutzt werden.
  • Mit voller Vorspannung sind ganz bestimmte Mindestwerte von Vorspannung und Vorspannkraft verbunden, einerseits um die Vorspannung wirksam zu erhalten, andererseits als Sicherung gegen Auftreten von Zugspannungen im Beton bei Nutzbelastung, die als unbedingt notwendig erscheint in Anbetracht der Gefahr von Rostbildung im Falle des Entstehens von Rissen mit über 0,25 mm Weite. Wenn die zulässige Spannung im Stahl auf 7ooo kg/cm2 erhöht wäre, -würde sich bei einem Elastizitätsmodul von 2looooo kg/cm2 und einem Abstand der Risse von 30 cm nach der Formel 7°°° * 3°, eine Rißweite von o,i cm ergeben, 2100000 woraus zu erkennen ist, daß eine so hohe Stahlspannung ohne Vorspannung der Bewehrung nicht zulässig ist.
  • # Die Wirksamkeit des Verbundes ist von besonderer Bedeutung hinsichtlich der Rißbildung. Bei großer Haftwirkung ist im Falle der Rißbildung der Verbund zwischen Beton und Stahl nur in der unmittelbaren Umgebung der Risse unterbrochen, und folglich tritt eine freie Ausdehnung des Stahles nur auf ganz kurzen Strecken ein, so daß die größte Rißweite nur ein Bruchteil jener ist, die nach der üblichen Berechnungsweise unter Zugrundelegung der Zerstörung des Verbundes auf der ganzen Bewehrungslänge zu erwarten ist. Durch die beschränkte Vorspannung nach der Erfindung wird von dieser Erkenntnis Gebrauch gemacht, um eine wirtschaftliche Stahlbetonkonstruktion zu schaffen, in welcher die hohe Qualität des hochwertigen Stahls ausgenutzt werden kann. Sie ermöglicht die Verringerung der Querschnittsfläche der Stahlbewehrung und bietet Sicherheit gegen Auftreten gefährlich großer, mit Rostgefahr verbundener Risse zumindest im gleichen Maß wie im gewöhnlichen Stahlbeton. Die Querschnittsbemessung von Konstruktionsteilen kann in solcher Weise vorgenommen werden, daß unter Eigengewicht das vollständige Fehlen von Rissen gewährleistet ist, während unter Nutzlast nur feine Haarrisse entstehen, die sich bei Entfernen der Nutzlast infolge der bedeutenden Elastizität der Konstruktion vollständig schließen.
  • Die Erfindung ermöglicht eine Verringerung der Größe der Vorspannung im Vergleich mit der für volle Vorspannung erforderlichen Größe, was wirtschaftliche und technische Vorteile hat. Während bei voller Vorspannung die Betonspannungen beim Übertragen der Vorspannkraft im allgemeinen größer als die unter Nutzlast sind, ist es durch die Erfindung möglich, die Spannungen beim Übertragen, wenn der Beton noch verhältnismäßig jung ist, zu verringern. Bei nachträglicher Vorspannung können die Ankermittel und Übertragungsplatten schwächer gehalten werden, was ein großer wirtschaftlicher Vorteil ist.
  • Versuche an Eisenbahnschwellen haben zu dem Ergebnis geführt, daß sogar Biegezugspannungen von 14o kg/cm2, für einen homogenen Querschnitt berechnet, nicht gefährlich sind, da die bei Stahlbetonschwellen mit beschränkter Vorspannung auftretenden Risse bedeutend kleiner als die im gewöhnlichen Stahlbeton sind. Weiter wurde festgestellt, daß Biegezugspannungen im Beton von 42 bis 84 kg/cm2 und darüber für Konstruktionen, wie z. B. Brücken, zulässig sind, wenn sie unter Eigengewicht den bei voller Vorspannung geltenden Bedingungen entsprechen. Diese Werte der Biegezugspannung können als Grundlage für die Querschnittsbemessung von beschränkt vorgespanntem Beton gemäß der Erfindung betrachtet werden.
  • Diese Biegezugspannungen sind theoretische Werte, die für eine geradlinige Spannungsverteilung eines homogenen Materials ermittelt sind. Die wirkliche größte Betonzugspannung kann selbstverständlich nicht größer als die Zugfestigkeit sein, die im Zugversuch ermittelt wird. Diese Zugfestigkeit ist nach Versuchen 14 kg/cm2 für Beton mit einer Würfelfestigkeit von 1q.0 kg/cm' und erreicht einen Wert von 35 kg/cm2 für Beton mit einer Würfelfestigkeit von 70o kg/cm2.
  • Wenn im Gegensatz zur vollen Vorspannung eine Betonzugspannung zugelassen wird, kann die Belastbarkeit wesentlich gesteigert werden.
  • Der Bauwerksteil nach der Erfindung mag sich nach etwaiger Rißbildung - solange die Höchstlast auf ihn wirkt - wie heterogenes Material verhalten, das aber nach Verringerung der Belastung wieder dieselben Eigenschaften erlangt, die ein homogenes Material kennzeichnen. Das Vorspannen der Bewehrung, für welche Stäbe, Kabel, Drähte und dünnwandige Rohre aus hochwertigem Stahl in Betracht kommen, kann in beliebiger Weise durchgeführt werden. Es ist auch möglich, bereits nach einem besonderen Verfahren vorgespannte Bewehrungselemente zu verwenden. Weiter ist es auch möglich, die Bauwerksteile so auszubilden, daß die in einem Teil ihrer Bewehrungsglieder vorhandene Spannkraft auf den Beton durch Haftwirkung und die der übrigen Bewehrungsglieder durch Endverankerungen auf den Beton übertragen wird. In diesem Falle ist es empfehlenswert, die die Spannkraft durch Haftwirkung übertragenden Bewehrungsglieder als Rohre auszubilden und die übrigen Bewehrungsglieder in diesen Rohren anzuordnen, wodurch ermöglicht wird, die Abstände der Bewehrungsglieder voneinander klein zu halten.
  • Die Erfindung ist auch für solche Bauwerksteile anwendbar, die aus einzelnen, durch die Bewehrungsglieder miteinander verbundenen Blöcken bestehen.
  • Es wird die Erfindung an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigen Abb. i und 2 Querschnitte durch einen Stahlbetonbalken gemäß der Erfindung, Abb. 3 bis 8 Spannungsschaubilder, die den Zweck haben, die Unterschiede eines Bauwerksteiles nach der Erfindung sowohl gegenüber einer gewöhnlichen Stahlbetonkonstruktion als auch gegenüber einer voll vorgespannten klarzumachen, und Abb. 9 Durchbiegungsschaubilder.
  • Gemäß Abb. i ist ein vorgespannter Balken i in der Zugzone mit Längsbewehrungsgliedern 2 und 3 aus hochwertigem Stahl versehen, die vorgespannt sind. Die Glieder 2 können sich unter einer anderen Vorspannung als die Glieder 3 befinden, wobei aber die mittlere ursprüngliche Vorspannung größer als die Elastizitätsgrenze des gewöhnlichen Baustahles sein muß. Die Glieder 2 und 3 können aus dem gleichen Werkstoff bestehen oder aus Werkstoffen verschiedener Festigkeitseigenschaften. Durch Übertragen der Spannkraft der Glieder 2 und 3 auf den Beton wird der untere Teil des Querschnitts, der unter Nutzlast auf Zug beansprucht wird, auf Druck beansprucht und der obere Teil auf Zug.
  • Zusätzliche Bewehrungsglieder q., welchen auch Vorspannung gegeben werden kann, können im oberen Teil des Querschnitts vorgesehen sein, um die dort durch die Vorspannung hervorgerufene Zugspannung aufzunehmen.
  • In Fällen, in welchen die Bauwerksteile unter Last Beanspruchungen in mehr als einer Richtung aufzunehmen haben, wie dies beispielsweise bei Masten oder bei durch Wind beanspruchten Rahmenkonstruktionen der Fall ist, wird jede der Zugbewehrungen vorgespannt. Falls ein symmetrischer Querschnitt vorliegt und die Beanspruchung in jeder Richtung die gleiche ist, werden auch die Bewehrung und die Vorspannkraft in jeder Zugzone die gleichen sein. Es wird daher keine entgegengesetzte Biegebeanspruchung auftreten, sondern nur eine Druckbeanspruchung entstehen.
  • Ein solcher Fall wird an Hand der Abb. 2 an einem Bauwerksteil mit rechteckigem Querschnitt erläutert, der auf beiden Seiten (oben und unten) die gleiche Bewehrung hat, die aus Vorspanngliedern 2 und 3 besteht, wobei zusätzliche Bewehrungsglieder q. entfallen. Abweichend von Abb. 2, die die Anordnung von Zugbewehrungen in zwei Richtungen zeigt, können solche Zugbewehrungen auch in mehr als zwei Richtungen vorgesehen werden.
  • Abb. 3 bis 8 sind Spannungsschaubilder, die die Beanspruchungen für ein homogenes Material veranschaulichen, und zwar bezieht sich Abb. 3 auf einen gewöhnlichen Stahlbetonbalken, Abb. q. bis 6 auf einen voll vorgespannten Stahlbetonbalken, in dem die Vorspannkraft von solcher Größe ist, daß im Beton nur Druckspannungen entstehen, und Abb. 7 und 8 auf einen Stahlbetonbalken mit beschränkter Vorspannung gemäß der Erfindung.
  • Abb.3 veranschaulicht die Spannungsverteilung in einem Querschnitt eines gewöhnlichen, auf Biegung beanspruchten Stahlbetonbalkens, der für eine zulässige Betonbeanspruchung fc bemessen ist, wobei die Betonzugspannungen nicht berücksichtigt sind; die Druckkraft C und die Zugkraft T stehen im Gleichgewicht. Gemäß dieser Berechnungsweise wird angenommen, daß in der Konstruktion Risse in der Zugzone auftreten.
  • Abb. q. und 7 stellen die wirksamen Betonspannungen allein dar, und zwar Abb. q. für volle und Abb. 7 für beschränkte Vorspannung, wobei angenommen ist, daß die größtmöglichen Verringerungen der anfänglichen Vorspannung bereits eingetreten sind. Die wirksam bleibende Vorspannkraft steht im Gleichgewicht mit einer Betondruckkraft Ca bzw. Ca' und einer Betonzugkraft T" bzw. T"'. Hierbei entsteht in jedem der beiden Fälle eine größte Betondruckspannung f i e bzw. fi e am unteren Rande und eine größte Betonzugspannung f 2 e bzw. f' 2 e am oberen Rande. Die Spannungen, die Abb. 7 zeigt, sind infolge der Verringerung der Vorspannkraft wesentlich geringer als die entsprechenden Spannungen in Abb. ¢, was ja der wesentliche Unterschied zwischen voller und beschränkter Vorspannung ist. Abb. q. entspricht nicht ganz den Bedingungen der vollen Vorspannung, da eine Zugspannung f2e nicht auftreten sollte. Eine solche könnte vermieden werden, wenn außer der unteren Bewehrung auch die obere Bewehrung q. entsprechend vorgespannt wird.
  • Abb. 5 zeigt die Spannungsverteilung im Beton für Nutzlast allein, wobei die Vorspannung nicht berücksichtigt ist. Das Biegungsmoment wird durch ein Kräftepaar (Druckkraft Cb und Zugkraft Tb) aufgenommen, wobei die größte Druckspannung fcw und die größte Zugspannung ftw unter der Nutzlast in einer geradlinigen Spannungsverteilung eines homogenen Materials entsteht.
  • Die resultierenden Betonspannungen unter Nutzlast für volle und beschränkte Vorspannung sind in Abb. 6 und 8 dargestellt, wobei Abb. 6 eine Kombination von Abb. q. und 5 und Abb. 8 eine Kombination von Abb. 7 und 5 ist. f i w und fi w sind die resultierenden Betonspannungen im unteren Rande und f 2 w und f' 2 w jene im oberen Rande im Falle voller bzw. beschränkter Vorspannung. Die grundlegende Bedingung der vollen Vorspannung ist, daß f i w keine Zugspannung sein darf. Auf Grund dieser Bedingung kann die Größe der erforderlichen wirksamen Vorspannkraft für den Grenzfall fzw = o berechnet werden. Andererseits ist es möglich, die Größe derjenigen Vorspannkraft zu berechnen, die für beschränkte Vorspannung für eine bestimmte zulässige Betonzugspannung erforderlich ist, z. B. für eine zulässige Zugspannung von 35 kg/cm2 (für hochwertigenBeton).IndiesemFalleist f'zw=-35kg/cm2.
  • Abb.9 zeigt Durchbiegungsschaubilder eines Balkens auf zwei Stützen, und zwar auf der linken Seite der Abbildung unbelastet und auf der rechten Seite durch eine lotrechte Kraft belastet. Hierbei beziehen sich (a) und (b) auf eine gewöhnliche Stahlbetonkonstruktion, (c) und (d) auf einen voll vorgespannten Balken und (e) sowie (f) auf einen beschränkt vorgespannten Balken gemäß der Erfindung. Aus diesen Schaubildern ist zu ersehen, daß sich eine gewöhnliche Stahlbetonkonstruktion, wenn sie unbelastet ist, nicht durchbiegt, ein voll vorgespannter Balken eine nach oben gerichtete Verformung aufweist, also von oben betrachtet konvex ist, und ein Balken gemäß der Erfindung sich gleichfalls nach oben, aber in geringerem Maße, verformt.
  • Unter Belastung hat ein gewöhnlicher Balken eine Durchbiegung nach unten, ist also von oben gesehen konkav, und zwar in einem wesentlichen Ausmaß. Ein voll vorgespannter Balken hat bei Belastung entweder überhaupt keine Durchbiegung oder eine kleine Durchbiegung nach unten (konkav), wobei die durch die Vorspannung entstandene konvexe Verformung durch die größere von der Nutzlast hervorgerufene konkave Durchbiegung aufgehoben ist. In einem belasteten Balken gemäß der Erfindung entsteht eine konkave Durchbiegung, die jedoch kleiner als die der gewöhnlichen Stahlbetonkonstruktion ist, obwohl der Bewehrungsquerschnitt infolge der Verwendung hochwertigen Stahls wesentlich verringert ist. Bei Verwendung solchen Bewehrungsmaterials würden sich aber bedeutend größere Durchbiegungen ergeben, wenn keine Vorspannung angewendet werden würde.
  • In der Beschreibung und in den Patentansprüchen ist unter »Beton« ein Werkstoff zu verstehen, der aus einer plastischen Masse besteht, welche durch ein Gemenge von natürlichen oder künstlichen Körpern geeigneter Korngröße, die auch Leichtmaterial sein können, und einem Bindemittel hergestellt ist, wobei das Endprodukt als Beton, Kunststein, Kalksandstein, Ziegel, gebrannter Ton od. dgl. zu bezeichnen sein kann.
  • Vorstehend ist die Erfindung nur an Bauwerksteilen, wie z. B. Balken mit rechteckigem Querschnitt, erläutert worden, doch ist hervorzuheben, daß die Erfindung ebenso aufStahlbetonkonstruktionen anderer Querschnittsformen angewendet werden kann, beispielsweise auf T- oder 1-Querschnitte oder Rohre, die im Prinzip für vorgespannten Beton wesentlich günstiger als rechteckige Querschnitte sind. Ebenso kann die Erfindung auf Stahlbetonkonstruktionen im allgemeinen Anwendung finden. Es ist ferner festzustellen, daß Konstruktionen gemäß der Erfindung aus einer Kombination von fertigen Betonkonstruktionen und an Ort und Stelle hergestellten Konstruktionen bestehen können, wobei die grundlegende Bedingung der Erfindung darin liegt, daß in dem am stärksten beanspruchten Querschnitt Zugspannungen auftreten, was aber nicht unbedingt in der Randfaser der Fall sein muß.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. HauptsächlichaufBiegungzubeanspruchender Bauwerksteil aus Beton mit vorgespannter Bewehrung, wobei die wirksame Spannkraft so beschränkt ist, daß unter Gebrauchslast Biegezugspannungen an der höchstbeanspruchten Stelle des Bauwerksteils entstehen, die größer als die Beton-Mindestzugfestigkeit in Höhe von 2= kg/cm' sind, und wobei die Zugbewehrung so groß ist, daß die erforderliche Bruchsicherheit gewährleistet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die wirksame Vorspannkraft mindestens so groß ist, daß gegebenenfalls unter Gebrauchslast auftretende Risse keine gefährliche Größe annehmen können, obwohl die rechnungsmäßigen Betonzugspannungen nicht von einer besonderen, schlaffen Bewehrung aufgenommen werden, und der Gesamtquerschnitt der Zugbewehrung so klein ist, daß die rechnerische Stahlspannung unter Gebrauchslast bei Vernachlässigung einer etwaigen Mitwirkung des Betons in der Zugzone und der Vorspannung im Stahl wesentlich größer ist als die maximal zulässige Stahlspannung beim Stahlbeton. z. Bauwerksteil nach Anspruch r, dessen Vorspannglieder die Spannkraft teils durch Verbund, teils durch Endverankerungen auf den Beton übertragen, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannglieder, deren Spannkraft durch den Verbund übertragen wird, als dünnwandige Rohre ausgebildet sind, innerhalb welcher die restlichen Vorspannglieder angeordnet sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 577 829; »Beton und Eisen«, 1937, S. 162, »Die Bautechnik«, 1939, S. 128; »Travaux«, z941, S. 340, 342.
DEA4630A 1942-01-12 1950-10-03 Bauwerksteil aus Beton mit beschraenkter Vorspannung Expired DE975351C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1985004203A1 (en) * 1983-03-03 1985-09-26 Leif Berntsson Method of conferring load and deformation stability on railway tracks by means of concrete sleepers
DE19530572A1 (de) * 1995-04-15 1996-10-17 Seele Gmbh Gebäude-Tragkonstruktion

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