DE974003C - Bauwerksteil aus Beton mit beschraenkter Vorspannung - Google Patents

Bauwerksteil aus Beton mit beschraenkter Vorspannung

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DE974003C
DE974003C DEA13128A DEA0013128A DE974003C DE 974003 C DE974003 C DE 974003C DE A13128 A DEA13128 A DE A13128A DE A0013128 A DEA0013128 A DE A0013128A DE 974003 C DE974003 C DE 974003C
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concrete
steel
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Paul William Dr-Ing Abeles
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E04BUILDING
    • E04CSTRUCTURAL ELEMENTS; BUILDING MATERIALS
    • E04C3/00Structural elongated elements designed for load-supporting
    • E04C3/02Joists; Girders, trusses, or trusslike structures, e.g. prefabricated; Lintels; Transoms; Braces
    • E04C3/20Joists; Girders, trusses, or trusslike structures, e.g. prefabricated; Lintels; Transoms; Braces of concrete or other stone-like material, e.g. with reinforcements or tensioning members
    • E04C3/26Joists; Girders, trusses, or trusslike structures, e.g. prefabricated; Lintels; Transoms; Braces of concrete or other stone-like material, e.g. with reinforcements or tensioning members prestressed

Description

  • Bauwerksteil aus Beton mit beschränkter Vorspannung
    Die Erfindung betrifft auf Biegung zu bean-
    spruchende Bauwerksteile aus Beton mit teils vor-
    gespannten, teils schlaffen Bewehrungsgliedern aus
    Stahl, und zwar solche, die in einer Richtung oder
    in mehreren Richtungen auf Biegung zu bean-
    spruchen sind. Für solche Bauwerksteile ist bereits
    bekanntgeworden, die Vorspannglieder so stark
    vorzuspannen (bis .4o kg/mm2), daß trotz der Span-
    nungsverluste durch Schwinden, Kriechen und
    elastische Formänderungen des Betons noch eine
    wirksame Vorspannung verbleibt. Hierbei wurde
    die Gesamtspannkraft so bemessen, daß im Beton
    unter Last nur Druckspannungen auftreten, so daß
    gleichsam homogenes :Material vorliegt (volle Vor-
    spannung).
    Weiter ist vorgeschlagen worden, eine Haupt-
    bewehrung aus gewöhnlichem Baustahl herzustellen
    und außerdem vorgespannte Zulagen aus hochwer-
    tigem Stahl vorzusehen.
    Für den erfindungsgemäßen Bauwerksteil ist
    gleichfalls beschränkte Vorspannung angewendet,
    und zwar ist die wirksame Spannkraft so be-
    schränkt, daß unter Gebrauchslast Biegezugspan-
    nungen im Beton an der höchstbeanspruchten Stelle
    des Bauwerksteiles entstehen, die größer als die
    Betonmindestzugfestigkeit in Höhe von 21 kg/crn2
    sind, wobei die Gesamtzugbewehrung so groß ist,
    daß die erforderliche Bruchsicherheit gewährleistet
    ist. Von den bekannten Konstruktionen unterschei-
    det sich dieser Bauwerksteil jedoch dadurch, daß
    sowohl die schlaffen als auch die vorgespannten Be-
    wehrungsglieder aus hochwertigem Stahl bestehen,
    die wirksame Vorspannung mindestens so groß ist,
    daß gegebenenfalls unter Gebrauchslast entstehende
    gefährliche Risse vermieden werden, und der Gesamtquerschnitt der Zugbewehrung so klein ist, daß die rechnungsmäßige Stahlspannung unter Gebrauchslast bei Vernachlässigung etwaiger Mitwirkung des Betons in der Zugzone und der Vorspannung iin Stahl wesentlich größer ist als die maimal zulässige Stahlspannung beim Stahlbeton. Diese Ausbildung ermöglicht eine wesentliche Verringerung der Gesamtbewehrung gegenüber jener, die bei voller Vorspannung oder der bekannten beschränkten Vorspannung erforderlich ist. Weiterhin ermöglicht die Erfindung eine Verringerung der Bauhöhe eines Bauwerksteiles auf ein Minimum.
  • Zum Verständnis der Erfindung ist es nötig, die Grundlagen des Spannbetons zu erläutern. Es ist zwischen vorherigem und nachträglichem Spannen der Stahlbewehrung zu unterscheiden, je nachdem ob diese vor oder nach dem Erhärten des Betons vorgenommen wird. Im ersteren Falle wird das Spannen mit Hilfe von Endverankerungen an der Form vorgenommen, bevor die Betonmasse in die Form eingebracht wird. Die Übertragung der Spannkraft des Stahls auf den Beton erfolgt durch die Haftfähigkeit. Das nachträgliche Spannen wird an dem erhärteten Betonformling selbst vorgenommen, und die Druckkraft wird an den Enden der Bewehrung mittels Verankerungen auf den Beton übertragen.
  • Im Falle des vorherigen Vorspannens treten durch das erste Schwinden und durch elastische Verkürzung des Betons Spannungsverluste auf, die durch weiteres Schwinden und Kriechen von Beton und Stahl noch vergrößert werden und 2ooo kg; cin2 und sogar auch mehr betragen können. Beim nachträglichen Spannen treten Spannungsverluste nur durch das spätere Schwinden und Kriechen ein; diese können iooo l;g/cm2 betragen. Es besteht nun die Forderung, daß etwa entstehende Risse nicht weiter als o,25 mm sein dürfen, damit die Gefahr des Rostens ausgeschaltet ist. Durch diese Begrenzung der Rißbildung sind auch die zulässigen Beanspruchungen der Bewehrung begrenzt, die im üblichen Stahlbeton i2oo bis 1qoo kg/cm2 und für hochwertigen Stahl iSoo bis 2ooo kg/cm2 betragen. Ein hochwertiger Stahl mit einer an sich zulässigen Beanspruchung von etwa 700o kg/cm2 kann nicht wirtschaftlich ausgenutzt werden.
  • Mit voller Vorspannung sind ganz bestimmte Mindestwerte von Vorspannung und Vorspannkraft verbunden, einerseits um die Vorspannung wirksam zu erhalten, andererseits als Sicherung gegen Auftreten von Zugspannungen im Beton bei Nutzbelastung, die als unbedingt notwendig erschien, in Anbetracht der Gefahr der Rostbildung im Falle des Entstehens von Rissen mit über o,25 min Weite. Wenn die zulässige Spannung im Stahl auf 7000 kg/cm2 erhöht wäre, würde sich bei einem Elastizitätsmodul von 2 ioo 000 l;g/cm2 und einem Abstand der Risse von 30 cm nach der Formel 7000.30 eine Rißweite von o,i cm ergeben, woraus 2100000 zu erkennen ist, daß eine so hohe Stahlspannung ohne Vorspannung der Bewehrung unzulässig ist. Die Wirksamkeit des Verbundes ist von besonderer Bedeutung hinsichtlich der Rißbildung. Bei großem Haftwiderstand ist im Falle der Rißbildung der Verbund zwischen Beton und Stahl nur in der unmittelbaren Umgebung der Risse unterbrochen, und folglich tritt eine freie Ausdehnung des Stahls nur in ganz kurzen Strecken ein, so daß die größte Rißweite mir ein Bruchteil jener ist, die nach der üblichen Berechnungsweise unter Zugrundelegung einer Zerstörung des. Verbundes auf der ganzen Bewehrungslänge zu erwarten ist. Durch die beschränkte Vorspannung nach der Erfindung wird von dieser Erkenntnis Gebrauch gemacht, um eine wirtschaftlichere Stahlbetonkonstruktion zu schaffen, in welcher die hohe Qualität des hochwertigen Stahls ausgenutzt werden kann. Sie ermöglicht die Verringerung der Ouerschnittsfläche der Stahlbewehrung und bietet Sicherheit gegen Auftreten gefährlicher,mit Rostgefahr verbundener Risse zumindest im selben 1-laße wie im gewöhnlichen Stahlbeton. Die Ouerschnittsbemessung von Konstruktionsteilen kann in solcher Weise vorgenoniinen werden, daß unter Eigengewicht das vollständige Fehlen von Rissen gewährleistet ist, während unter Nutzlast nur feine Haarrisse entstehen, die sich bei Entfernung der Nutzlast infolge der bedeutenden Elastizität der Konstruktion vollständig schließen.
  • Gemäß der Erfindung ist es möglich, die Größe der Vorspannung im Vergleich mit der für volle Vorspannung erforderlichen zu verringern, was wirtschaftliche und technische Vorteile hat. Während bei voller Vorspannung die Betonspannungen bei Übertragung der Vorspannkraft im allgemeinen größer als die unter Nutzlast sind, ist es beim Erfindungsgegenstand möglich, die Spannungen bei Übertragung, wenn der Beton noch verhältnismäßig jung ist, zu verringern. Bei nachträglicher Vorspannung können die Ankermittel schwächer gehalten werden und ebenso die Übertragungsplatten, was ein großer wirtschaftlicher Vorteil ist.
  • Versuche an Eisenbahnschwellen haben zu dem Ergebnis geführt, daß sogar Biegezugspannungen von 140 kg/cm2, für einen homogenen Querschnitt berechnet, nicht gefährlich sind, da die bei Stahlbetonschwellen mit beschränkter Vor Spannung auftretenden Risse bedeutend kleiner als die im gewöhnlichen Stahlbeton sind. Weiter wurde festgestellt, daß ' Biegezugspannungen im Beton von 4.-2 bis 84 kg/cm2 und darüber für Konstruktionen zulässig sind, wenn sie unter Eigengewicht den bei voller Vorspannung geltenden Bedingungen entsprechen. Diese Werte der Biegezugspannungen können als Grundlage für die Ouerschnittsbemessung von beschränkt vorgespanntem Beton gemäß der Erfindung betrachtet werden.
  • Diese Biegezugspannungen sind theoretische Werte, die für eine geradlinige Spannungsverteilung eines homogenen Materials ermittelt sind. Die wirkliche größte Betonzugspannung kann selbstverständlich nicht größer als die Zugfestigkeit sein, die im Zugversuch ermittelt wurde. Diese Zugfestigkeit ist nach Versuchen id.lcg/cm2 für Beton mit einer Würfelfestigkeit von i.Io kg/cm2 und erreicht einen Wert von 35 kg/cm2 für Beton mit einer Würfelfestigkeit von 700 kg/cm2. Wenn - im Gegensatz zur vollen Vorspannung - eine Betonzugspannung zugelassen wird, kann die Tragfähigkeit wesentlich gesteigert werden.
  • Man kann annehmen, daß der Beton, wie er für den Erfindungsgegenstand verwendet wird, eine Mindestzugfestigkeit von 21 kg/cm2 besitzt. Wenn nun Biegezugspannungen von dieser Größe auftreten, entstehen mikroskopisch kleine Risse, die mit bloßem Auge nicht wahrnehmbar sind und erst dann sichtbar werden, wenn Biegezugspannungen entstehen, die zumindest etwa doppelt so groß wie diese Betonzugfestigkeit sind.
  • Der Bauwerksteil nach der Erfindung mag sich nach etwaiger Rißbildung - solange die Höchstlast auf ihn wirkt - wie heterogenes Material verhalten, das aber nach Verringerung der Belastung wieder dieselben Eigenschaften erlangt, die ein homogenes Material kennzeichnen.
  • Das Vorspannen der Bewehrung, für welche Drähte oder Kabel aus hochwertigem Stahl in Betracht kommen, kann in beliebiger Weise durchgeführt werden, Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnung erläutert.
  • Abb. i und 2 sind OOuerschnitte durch einen Stahlbetonbalken gemäß der Erfindung; Abb. 3 bis 8 sind Spannungsschaubilder, die den Zweck haben, die Unterschiede des Erfindungsgegenstandes sowohl gegenüber einer gewöhnlichen Stahlbetonkonstruktion als auch gegenüber einer voll vorgespannten klar zu machen, und Abb. 9 zeigt Durchbiegungsschaubilder.
  • Gemäß Abb. i ist ein vorgespannter Balken i in der Zugzone mit Längsbewehrungsgliedern 2 und 3 aus hochwertigem Stahl versehen, von welchen nur die Glieder 2 vorgespannt sind. Die Glieder 2 und 3 können aus dem gleichen Werkstoff bestehen oder aus Werkstoffen verschiedener Festigkeitseigenschaften. Durch Übertragung der Spannkraft der Glieder 2 auf den Beton wird der untere Teil des Querschnitts, der unter Nutzlast auf Zug beansprucht wird, auf Druck beansprucht und der obere auf Zug.
  • Zusätzliche Bewehrungsglieder :4, welchen auch Vorspannung gegeben werden kann, können im oberen Teil des uerschnitts vorgesehen sein, um die dort durch die- Vorspannung entstehende Zugspannung aufzunehmen.
  • In Fällen, in welchen der Bauwerksteil unter Last Beanspruchungen in mehr als einer Richtung aufzunehmen hat, wie dies beispielsweise bei Masten oder durch Wind beanspruchten Rahmenkonstruktionen eintritt, wird ein Teil von jeder der Zugbewehrungen vorgespannt. Falls ein symmetrischer Querschnitt vorliegt und die Beanspruchung in jeder Richtung die gleiche ist, wird auch die Spannkraft und die Bewehrung in jeder Zugzone die gleiche sein. Es wird daher keine entgegengesetzte Biegungsbeanspruchung, sondern nur Druckbeanspruchung entstehen. Ein solcher Fall wird an Hand der Abb. 2 an einem Bauwerksteil mit rechteckigem Querschnitt erläutert, der an beiden Seiten (oben und unten) die gleiche Bewehrung hat, die aus Vorspanngliedern 2 und unvorgespannten Gliedern 3 besteht, wobei zusätzliche Bewehrungsglieder q. entfallen.
  • Die Abb. 3 bis 8 sind Spannungsschaubilder, die die Beanspruchungen für ein homogenes Material veranschaulichen, und zwar beziehen sich Abb. 3 auf einen gewöhnlichen Stahlbetonbalken, Abb. q. bis 6 auf einen voll vorgespannten Stahlbetonbalken, in dem die Vorspannkraft von solcher Größe ist, daß itn Beton nur Druckspannungen entstehen, und Abb. 7 und 8 auf einen Stahlbetonbalken mit beschränkter Vorspannung gemäß der Erfindung.
  • Abb. 3 zeigt die Spannungsverteilung in einem Ouerschnitt eines gewöhnlichen, auf Biegung beanspruchten Stahlbetonbalkens, der für eine zulässige Betondruckspannung fc berechnet ist, wobei die Betonzugspannungen nicht berücksichtigt sind; die Druckkraft C und die Zugkraft T stehen im Gleichgewicht. Gemäß dieser Berechnungsweise wird angenommen, daß Risse in der Zugzone auftreten.
  • Die Abb. q. und 7 stellen die wirksamen Betondruckspannungen allein dar, und zwar erstere für volle und letztere für beschränkte Vorspannung, wobei angenommen ist, daß die größtmöglichen Verringerungen der anfänglichen Vorspannung bereits eingetreten sind. Die wirksam bleibende Vorspannkraft steht im Gleichgewicht mit einer Betondruckkraft Ca bzw. Cä und einer Betonzugkraft T" bzw. Tü. Hierbei entsteht in jedem der beiden Fälle eine größte Betonzugspannung f 2 e bzw. f' 2 e am oberen Rand und eine größte Betondruckspannung f i e bzw. f' i e am unteren Rand. Die Spannungen, die Abb. 7 zeigt, sind infolge der Verringerung der Spannkraft wesentlich geringer als die entsprechenden Spannungen in Abb. 4., was ja das Wesentliche des Unterschiedes zwischen voller und beschränkter Vorspannung ist. Abb. q. entspricht nicht ganz den Bedingungen der vollen Vorspannung, da eine Zugspannung nicht auftreten sollte; eine solche könnte vermieden werden, wenn außer der unteren Bewehrung auch die obere Bewehrung d. entsprechend vorgespannt wird.
  • Abb. 5 zeigt die Spannungsverteilung im Beton für Nutzlast allein, wobei die Vorspannung nicht berücksichtigt ist. Das Biegungsmoment wird durch ein Kräftepaar (Druckkraft Cb und Zugkraft Tv) aufgenommen, wobei die größte Druckspannung f cw und die größte Zugspannung ftw unter der Nutzlast in einer geradlinigen Spannungsverteilung eines homogenen Materials entstehen.
  • Die resultierenden Betonspannungen unter Nutzlast für volle und beschränkte Vorspannung sind in den Abb.6 bzw. 8 dargestellt, wobei erstere eine Kombination von Abb. ,4 und 5 und letztere eine Kombination von Abb. 7 und 5 ist. f i w und f' i zc, sind die resultierenden Betonspannungen am unteren Rand und f 2 w und f'2 W jene am oberen Rand im Falle voller bzw. beschränkter Vorspannung. Die grundlegende Bedingung für volle Vorspannung ist, daß f i w keine Zugspannung sein darf. Auf Grund dieser Bedingung kann die Größe der erforderlichen wirksamen Vorspannkraft für den Grenzfall f i w = o berechnet werden. Andererseits ist es möglich, die Größe jener Spannkraft zu berechnen, die für beschränkte Vorspannung für eine bestimmte zulässige Betonzugspannung erforderlich ist, z. B. für eine zulässige Spannung von 35 kg/cm2 (für hochwertigen Beton) ; in diesem Falle ist fi w = -35 kg/cm2.
  • Abb.9 zeigt Durchbiegungsschaubilder eines Balkens auf zwei Stützen, und zwar auf der linken Seite der Abbildung unbelastet und auf der rechten Seite durch eine lotrechte Kraft belastet. Hierbei beziehen sich (a) und (b) auf eine gewöhnliche Stahlbetonkonstruktion, (c) und (d) auf einen voll vorgespannten Balken und (e) und (f) auf einen beschränkt vorgespannten Balken gemäß der Erfindung. Aus diesen Schaubildern ist zu ersehen, daß sich eine gewöhnliche Stahlbetonkonstruktion, wenn sie unbelastet ist, nicht durchbiegt, ein voll vorgespannter Balken eine nach oben gerichtete Verformung aufweist, also von oben betrachtet konvex ist, und ein Balken gemäß der Erfindung sich gleichfalls nach oben, aber in geringerem Maße verformt.
  • Unter Belastung hat ein gewöhnlicher Stahlbetonbalken eine Durchbiegung nach unten, ist also von oben gesehen konkav, und zwar in einem wesentlichen Ausmaß, ein voll vorgespannter Balken zeigt entweder gar keine Durchbiegung oder eine geringe Durchbiegung nach unten (konkav), wobei die durch die Vorspannung entstandene konkave Verformung durch die größere, von der Nutzlast hervorgerufene konvexe Durchbiegung aufgehoben ist; in einem voll belasteten Balken gemäß der Erfindung entsteht eine konkave Durchbiegung, die jedoch kleiner als die der gewöhnlichen Stahlbetonkonstruktion ist, obwohl der Bewehrungsquerschnitt infolge der Verwendung hochwertigen Stahls wesentlich verringert ist; bei Verwendung solchen Bewehrungsmaterialswürden sich aber bedeutend größere Durchbiegungen ergeben, wenn keine Vorspannung angewendet werden würde.
  • Vorstehend ist die Erfindung nur an Bauwerksteilen, wie Balken mit Rechteckquerschnitt, erläutert worden, doch ist hervorzuheben, daß die Erfindung ebenso auf Stahlbetonkonstruktionen anderer Ouerschnittsformen angewendet werden kann, beispielsweise auf T- und I-Ouerschnitte, die im Prinzip für vorgespannten Beton wesentlich günstiger als Rechteckquerschnitte sind. Ebenso kann die Erfindung auf Stahlbetonkonstruktionen im allgemeinen auch auf an Ort und Stelle hergestellte Konstruktionen Anwendung finden, wobei die grundlegende Bedingung der Erfindung darin liegt, daß in dem am stärksten beanspruchten Querschnitt Zugbeanspruchungen auftreten können. Die Erfindung ist auch bei jeder Art der Vorspannungsübertragung auf den Betonkörper anwendbar, also bei Übertragung durch Haftfestigkeit oder mittels Ankermittel, wobei in letzterem Falle Vorkehrungen getroffen werden können, um das Haften zwischen den vorgespannten Bewehrungsgliedern und dem Beton zu verhindern.
  • Im Falle des nachherigen Vorspannens handelt es sich um Vorspannung mit nachherigem Verbund oder ohne Verbund, wobei zumeist in Höhlungen liegende Spannglieder vorhanden sind, die im Falle von nachherigem Verbund nicht immer vollständig in zufriedenstellender Weise eingemörtelt sind. In diesem Falle bietet die gut eingemörtelte schlaffe Bewehrung, besonders wenn sie gut verteilt ist, einen weiteren Vorteil hinsichtlich besserer Rißverteilung und höherer Bruchsicherheit.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Hauptsächlich auf Biegung zu beanspruchender Bauwerksteil aus Beton mit teils vorgespannten, teils schlaffen Bewehrungsgliedern aus Stahl, wobei die wirksame Spannkraft so beschränkt ist, daß unter Gebrauchslast Biegezugspannungen im Beton an der höchstbeanspruchten Stelle des Bauwerksteiles entstehen, die größer als die Betonmindestzugfestigkeit in der Höhe von a1 kg/cm2 sind, und wobei die Gesamtzugbewehrung so groß ist, daß die erforderliche Bruchsicherheit gewährleistet ist, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die schlaffen als auch die vorgespannten Bewehrungsglieder aus hochwertigem Stahl bestehen, die wirksame Vorspannkraft mindestens so groß ist, daß unter Gebrauchslast gegebenenfalls entstehende gefährliche Risse vermieden werden, und der Gesamtquerschnitt der Zugbewehrung so klein ist, daß die rechnungsmäßige Stahlspannung unter Gebrauchslast bei Vernachlässigung etwaiger Mitwirkung des Betons in der Zugzone und der Vorspannung im Stahl wesentlich größer ist als die maximal zulässige Stahlspannung beim Stahlbeton. z. Bauwerksteil nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannkraft der bereits vor dem Abbinden des Bindemittels vorgespannten Bewehrungsglieder auf den Beton durch den Verbund mit diesem übertragen wird. In Betracht gezogene Druckschriften: y Deutsche Patentschriften Nr. 53 548, 384 009, 557 331, 5 7 7 829, 744 483; österreichische Patentschrift Nr. 134 523; »Stahlbeton mit vorgespannten Zulagen aus höherwertigem Stahl« von Dr. von E m p e r g e r , Beiheft XLVII der »Forscherarbeiten auf dem Gebiet des Eisenbetons« zur Zeitschrift »Beton und Eisen«, 1939, Abschnitt 4.
DEA13128A 1940-05-06 1951-03-31 Bauwerksteil aus Beton mit beschraenkter Vorspannung Expired DE974003C (de)

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