DE974836C - Durch Kalandrieren verdichtetes Papier zur Herstellung elektrischer Kondensatoren - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf durch Kalandrieren verdichtetes Papier zur Herstellung elektrischer Kondensatoren, insbesondere selbstheilender Kondensatoren. Es sind aus der Papierfabrikation Kalander bekannt, mit denen Papier hergestellt wird, dessen eine Seite nur mit Stahlwalzen und dessen andere Seite nur mit nachgiebigen Walzen in Berührung kommt, so daß es auf der einen Seite glatter ist als auf der anderen. Die bekannten Kalander dienen aber ίο nur zur Glättung von Stoff- und Papierbahnen, deren einseitige Glättung wie z. B. bei Kunstdruckpapier auf ganz spezielle Verwendungszwecke abgestellt ist, zur Herstellung von elektrischen Kondensatoren aber keine Beziehung haben.

Die Verwendung von Papieren mit verschiedener Oberflächenbeschaffenheit ist in der Kondensatortechnik zwar bereits bekannt, indem beispielsweise glatte und aufgerauhte Papiersorten abwechslungsweise geschichtet oder an sich schon glatte Papiersorten noch einseitig lackiert wurden. Nicht bekannt war dagegen bisher, welche hohen Anforderungen an die Glattheit der glatten Seite von Kondensatorpapier gestellt werden müssen.

Ein zur Herstellung von elektrischen Kondensatoren, und zwar insbesondere von selbstheilenden Kondensatoren, besonders geeignetes, durch Kalandrieren verdichtetes Kondensatorpapier ist gemäß der Erfindung auf derjenigen Seite, auf welcher die metallischen Belegungen angeordnet sind, glatter als auf der anderen, und zwar derart, daß die Unebenheiten auf der glatten Seite kleiner als 5 μ, vorzugsweise kleiner als ι μ sind. Derartige Kondensatorpapiere können dadurch hergestellt werden, daß die Papierbänder in nassem Zustand über eine Anzahl von kalanderartig zueinander angeordneten Stahlwalzen und Walzen aus nachgiebigem Material derartig geführt werden, daß die eine Papierseite nur mit besonders feingeschliffenen Stahlwalzen und die andere Papierseite nur mit nachgiebigen Walzen in Berührung kommt. Auf eine doppelseitige Glättung von beispielsweise 8 μ dickem Kondensatorpapier mit einem spezifischen Gewicht von 1,2 verzichtet man dabei bewußt, und zwar mit Rücksicht darauf, daß bei doppelseitiger Glättung die zur Erzielung der von Kondensatorpapieren geforderten Eigenschaften erforderliche Trocknung nicht mit Sicherheit durchgeführt werden könnte.

Kondensatoren, die unter Verwendung der neuen Papiersorten hergestellt wurden, haben einen wesentlich niedrigeren Verlustfaktor als Kondensatoren, deren Dielektrikum aus dem bisher bekannten Kondensatorpapier besteht. In der Abbildung sind Kurven aufgezeichnet, welche den Verlauf des Verlustfaktors eines selbstausheilenden Kondensators aus normalem hochsatiniertem, 8 μ dickem Metallpapier in Verbindung mit einem 8 μ dicken metallfreien Beilaufpapier (Kurve I) und den Verlauf des Verlustfaktors eines selbstausheilenden Kondensators aus gemäß der Erfindung einseitig besonders glattem 8 μ dickem Metallpapier in Verbindung mit einem 8 μ dicken metallfreien Beilaufpapier (Kurve II) in Abhängigkeit von der Feldstärke wiedergeben. Aus dem Vergleich der beiden Kurven ergibt sich, daß zum Beispiel bei einer Betriebsfeldstärke von 130 kV/cm (gestrichelte Linie) der Verlustfaktor des Kondensators mit erfindungsgemäßem Papier (Kurve II) um 1,4 · io~³ geringer ist als bei dem Kondensator mit normalem hochsatiniertem Papier (Kurve I).

Derartige verlustarme Kondensatoren unterliegen einer viel geringeren Erwärmung als solche mit höherem Verlustfaktor, was z. B. für Phasenschieberkondensatoren von ausschlaggebender Bedeutung sein kann. Insbesondere ist auch der Anteil der die Lebensdauer von Kondensatoren vermindernden Glimmverluste an den Gesamtverlusten bei ihnen wesentlich geringer als bei Kondensatoren, die unter Verwendung der bekannten Kondensatorpapiere hergestellt sind. Bei den neuen Kondensatoren kann daher mit einer wesentlichen Verlängerung der Lebensdauer gerechnet werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Durch Kalandrieren verdichtetes Papier zur Herstellung elektrischer Kondensatoren, insbesondere von selbstausheilenden Kondensatoren, da- durch gekennzeichnet, daß es auf derjenigen Seite, auf welcher die metallischen Belegungen angeordnet sind, glatter ist als auf der anderen und daß die Unebenheiten auf der glatten Seite kleiner als 5 μ, vorzugsweise kleiner als ι μ sind. go