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Automatische Wasch- und Schleudermaschine Die Erfindung nach dem Hauptpatent
972 471 betrifft eine automatische Wasch- und Schleudermaschine, die den
gesamten Wasch- und Schleuderprozeß einschließlich der Aufheizung der Hauptlauge
und der Zuführung der Wasch- und Bleichmittel selbsttätig durchführt. Sie kennzeichnet
sich durch die Vereinigung der Merkmale: Waschgang mit Reversierung der Waschtrommel,
Schleudergang nach jedem Wasch- und Spülprozeß, Zusatzheizung beim Klarwaschbad
und selbsttätige Zufuhr der Waschmittel. Ein in die Ablaufleitung der Waschflüssigkeiten
eingebautes Abflußventil ist dabei von einem Hubmagnet zu betätigen, der von dem
Programmregler selbsttätig gesteuert wird. Ferner sind in den Zuleitungen für Warm-
und Kaltwasser Magnetventile vorgesehen, die über einen Schwimmer und einen mit
ihm verbundenen Kippschalter ebenfalls selbsttätig bedient werden, indem der Schwimmer
bei steigendem oder fallendem Flüssigkeitsstand in der Waschtrommel den Kippschalter
so verstellt, daß der Stromkreis der Ventilmagnete geschlossen oder unterbrochen
wird.
Bei der Waschmaschine nach dem Hauptpatent ist es dadurch
möglich, sowohl den Zufluß von Warm-und Kaltwasser wie auch den Ablauf der verbrauchten
Waschflüssigkeiten zeitlich und mengenmäßig zu regeln. Wie das bei anderen bekannten
Waschmaschinen bereits geschieht, könnte man nun auch bei der Waschmaschine nach
dem Hauptpatent in die Ablaufleitung für die verbrauchte Waschflüssigkeit noch einen
Wärmeaustauscher einschalten und in diesem Frischwasser vorwärmen. Da nun aber die
Ablaufleitung von heißer und kalter Waschflüssigkeit nacheinander durchströmt wird,
wäre der Wirkungsgrad eines solchen Wärmeaustauschers nur sehr gering, so daß die
zurückgewonnene Wärme seine Anschaffungs- und Einrichtungskosten nicht lohnen würde.
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Hier setzt nun diese Erfindung ein mit dem Vorschlag, die vollautomatische
Waschmaschine nach dem Hauptpatent durch eine Einrichtung zu vervollkommnen, die
es ermöglicht, dem Wärmeaustauscher jeweils lediglich die heiße Waschflüssigkeit
zuzuführen, die anfallende kalte Waschflüssigkeit dagegen unmittelbar in den Abwasserkanal
abzuleiten.
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Erreicht wird diese Trennung und Lenkung der warmen und kalten Waschflüssigkeit
dadurch, daß nach der Erfindung die Abflußleitung hinter dem von dem Hubmagnet gesteuerten
Abflußventil in eine unmittelbar an den Abwasserkanal angeschlossene und eine durch
einen Wärmeaustauscher führende Leitung gegabelt ist, die wechselseitig durch ein
Doppelwegventil absperrbar sind. Das Ventil kann dabei über ein Gestänge durch eine
Steuerkurve selbsttätig verstellt werden, die von dem Hubmagnet betätigt wird. Jedes
Arbeitsspiel des Hubmagnets verstellt, zweckmäßigerweise über ein Ratschengetriebe
od. dgl., die Steuerkurve, die das Doppelwegventil dann so betätigt, daß die heiße
Waschflüssigkeit über den Wärmeaustauscher, die kalte dagegen unmittelbar in den
Abwasserkanal gelangt. Da die einzelnen Arbeitsgänge der automatischen Wasch- und
Schleudermaschine und damit die Arbeitsspiele des Hubmagnets festliegen, ist es
ein leichtes, die Steuerkurve dementsprechend auszubilden.
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Einzelheiten der Erfindung seien an Hand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die dem im Hauptpatent beschriebenen Ausführungsbeispiel
entsprechenden Teile tragen übereinstimmende Bezugszeichen. Es zeigt Fig. i eine
Teilansicht der Antriebsseite einer automatischen Wasch- und Schleudermaschine in
teilweisem Schnitt, Fig.2 in verkleinertem Maßstab einen Wärmeaustauscher mit den
angeschlossenen Rohrleitungen. Mit 17 ist eine mit der Außentrommel der Waschmaschine
verbundene Leitung bezeichnet, die in ein Rohr ig mündet, in dem der zur Betätigung
der Warm- und Kaltwasserventile dienende Schwimmer untergebracht ist. Im unteren
Ende des Rohres ig befindet sich das federbelastete Abflußventi118, auf dessen Ventilstange
21 der Hubmagnet 26 einwirkt. Unterhalb des Ventils 18 gabelt sich die Abflußleitung
7o in eine unmittelbar an den Abwasserkanal angeschlossene Leitung 71 und eine Leitung
73 zum Wärmeaustauscher 72. Hinter dem Wärmeaustauscher ist die Leitung 73 an den
nicht dargestellten Abwasserkanal angeschlossen. In den Wärmeaustauscher mündet
ferner die Zuleitung 74 für Frischwasser.
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An der Gabelungsstelle der Ableitung 70 ist erfindungsgemäß
eine als Doppelwegventil dienende Absperrklappe 75 angeordnet, deren Welle 76 durch
ein Gestänge 77, 78, 79 verstellt werden kann. Unter der Wirkung eines Gegengewichtes
8o sucht der an der Welle 76 angreifende Gestängehebel 77 diese so zu drehen, daß
die Klappe 75 die zum Wärmeaustauscher führende Leitung 73 absperrt. Den am Rohr
ig angelenkten Gestängehebel 79 beeinflußt eine Steuerkurve 81, auf deren
Welle 82 ein Sperrklinkenrad 83 sitzt, das mit einem Anschlag 84 an der Ventilstange
21 im Eingriff steht.
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Wenn bei dieser Einrichtung nun der Hubmagnet 26 die Ventilstange
21 verstellt, wird durch den Anschlag 8¢ das Sperrklinkenrad 83 gedreht und damit
auch die Steuerkurve 81 um den gleichen Winkelbetrag geschwenkt. Bei der in Fig.
i gezeichneten Stellung ist dabei die Leitung 71 durch die Klappe 75 abgeschlossen
worden. Die durch Leitungen 17 und 7o ablaufende heiße Waschflüssigkeit strömt beim
Öffnen des Ventils 18 daher durch die Leitung 73 zum Wärmeaustauscher 72 und von
dort aus zum Abwasserkanal. Wird aus dieser Stellung heraus nun die Ventilstange
21 angehoben, dann gibt die über das Klinkenrad entsprechend bewegte Steuerkurve
das Gestänge 77 bis 79 frei, so daß unter der Einwirkung des Gewichtes 8o
die Klappe 75 umgelegt wird. Dann ist die Abwasserleitung 71 offen und die Leitung
73 zum Wärmeaustauscher gesperrt.
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Die Einrichtung nach dieser Erfindung ermöglicht es also, nur die
ablaufende heiße Waschflüssigkeit durch einen Wärmeaustauscher zu leiten. Bei einer
Temperatur des Waschwassers von 85 bis go° C wird das durch den Wärmeaustauscher
fließende Frischwasser auf etwa 5o bis 6o° C vorgewärmt. Das bedeutet gegenüber
den bekannten Einrichtungen, bei denen sowohl die heißen als auch die kalten Waschflüssigkeiten
durch den Wärmeaustauscher strömen, eine ganz wesentliche Verbesserung des Gesamtwärmewirkungsgrades
der Anlage. Im allgemeinen kann man bei der erfindungsgemäßen Einrichtung mit einer
Ersparnis von mindestens 5o °/o an Heizkosten für die Frischwasservorwärmung rechnen.
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Wenn die Einrichtung nach dieser Erfindung zur weiteren Vervollkommnung
und Verbesserung der vollautomatischen Waschmaschine und dem Hauptpatent dienen
soll, so ist ihre Anwendung dennoch darauf nicht beschränkt, da mit ihr ähnliche
Erfolge auch bei anderen automatischen Waschmaschinen erzielt werden können.