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Verfahren zum Waschen von Wäsche in automatischen Waschmaschinen Bei Trommelwaschmaschinen, die mit einer in einem Behälter angeordneten und hier um eine waagrechte Achse rotierenden Waschtrommel versehen sind, haben sich im Laufe der Zeit die mannigfaltigsten
Waschverfahren herausgebildet. So ist es beispielsweise bekannt, vor Beginn des Waschganges eine bestimmte, mit Waschmitteln versehene Wassermenge in den Trommelbehälter einfliessen zu lassen und die Wäsche in dem so bereiteten Waschbad sodann eine gewisse Zeit lang mechanisch zu bearbeiten.
Dabei ist es an und für sich gleichgültig, ob das Wasser sofort mit der vorgesehenen Endtemperatur einströmt, die während des Waschabschnittes konstant gehalten wird, oder aber ob das Waschbad im Laufe des Waschganges auf eine vorher bestimmte Endtemperatur aufgeheizt wird, währenddessen das Waschmittel den Schmutz von der Waschgutfaser löst oder ihn zerteilt bzw. umhüllt. Die dafür erforderliche Waschmittelmenge richtet sich nach dem Verschmutzungsgrad der Wäsche. Dabei kommt der sogenannten Schmutztragefähigkeit des Waschmittels eine grosse Bedeutung zu, weil die Schmutzteilchen durch das Waschmittel in Schwebe gehalten werden.
Das vorerwähnte, bisher zumeist angewendete Waschverfahren besitzt den Nachteil, dass der von der Faser gelöste Schmutz vom Beginn bis zum Ende des Waschganges in der Flotte verbleibt und daher ständig mit der Wäsche wieder in Berührung kommt.
Ein anderes bekanntes Waschverfahren beseitigt den obigen Mangel dadurch, dass der im Trommelraum befindlichen Waschflotte ständig und im stetigen Fluss eine bestimmte Menge Wasser zugesetzt und eine gleich grosse Menge durch einen Überlauf abgeführt wird. Dieser Verfahrensweise liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der von der Faser gelöste Schmutz durch den ständigen Abfluss der oberen Schichten der Waschflotte aus dem Trommelraum laufend entfernt wird. Die Menge des zu- und abfliessenden Wassers darf aber nicht zu gross werden, weil sonst infolge des erhöhten Waschmittel-und Wärmeenergie-Ver- brauches die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens in Frage gestellt ist. Als gebräuchlich wird hiefür eine Wassermenge von 0,08 bis 0, 15 Liter pro Minute und je kg Trockenwäsche angesehen.
So erneuert sich die gesamte Waschflotte bei der als Minimum angegebenen Zuflussmenge in 75 Minuten und bei der maximal angegebenen Zuflussmenge in 40 Minuten. Infolge der ständigen Abführung der Schmutzteilchen kann die Anzahl der einzelnen Waschabschnitte ohne Beeinträchtigung des Wascheffektes verringert werden, weil eine merkliche Teilmenge des Schmutzes sofort nach der Lösung von der Faser aus der Trommel entfernt wird. Insoferne ergibt sich eine wirtschaftliche Waschweise. Jedoch bleibt in diesem Falle der Weissgrad, als Massstab für die gut gepflegte Wäsche, im Vergleich zu dem erstgenannten Verfahren etwas zurück.
Die Wirtschaftlichkeit des Strömungs-Waschverfahrens hängt davon ab, ob man mit der zufliessenden bzw. abfliessenden Waschflüssigkeitsmenge, mit der sowohl Wärme als auch Waschmittel verlorengehen, an die untere oder obere Grenze der als üblich bezeichneten Strömungsmenge geht. Bei der obe- ren Grenze sind die vorerwähnten Verluste gross, während das Erreichen der unteren Grenze Schwierigkeiten in der Ausgestaltung der entsprechenden Regeleinrichtung mit sich bringt. In Abänderung des letztgenannten Verfahrens ist man daher auch schon dazu übergegangen, mit verhältnismässig grossen Wasserzu- führmengen zu arbeiten, dabei jedoch das Wasser nur in bestimmten Intervallen der Waschtrommel zuzuführen.
In diesem Fille tritt aber notwendig eine Minderung des Wascheffektes ein, weil nunmehr der Schmutz ebenfalls nur in gewissen Zeitabständen aus dem Trommelbehälter bzw. der Waschflotte entfernt wird, mithin zwischen zwei Wasserzu-bzw.-abflüssen Gelegenheit findet, sich auf der Wäsche erneut niederzuschlagen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Waschverfahren zu schaffen, das die
Nachteile der oben erwähnten Verfahren nicht aufweist, hingegen deren Vorteile voll auszunutzen erlaubt und bei sparsamstem Waschmittel- und Energie-Verbrauch einen erhöhten Wascheffekt ergibt. Das wird erfindungsgemäss im wesentlichen dadurch erreicht, dass jeder Waschgang in zwei Arbeitsphasen unterteilt ist, in deren erster die Wäsche bei gleichzeitiger Aufheizung des Waschbades und in an sich bekannter
Weise stetiger Wasserzu-und-ableitungundinder zweiten Phase bei erhöhter Temperatur der Flotte und abgeschalteter Wasserzu-und-ableitung gewaschen wird.
Dadurch wird neben einer merklichen Energie-und Waschmitteleinsparung ein überraschender Mehr- effekt in bezug auf den Weissgrad der Wäsche erzielt. Es wurde festgestellt, dass der weitaus grösste Teil des sich aus der Wäsche lösenden Schmutzes im allgemeinen sehr frühzeitig, d. h. noch bei verhältnis- mässig niedrigen Temperaturen in die Waschflotte übertritt, während gegen Ende des Waschganges eine
Anreicherung der Waschflotte mit Schmutzteilchen kaum noch erfolgt. Hiebei kommt in der ersten Waschphase dem Schmutzlösevermögen und der Dispergierfähigkeit der Waschflotte besondere Bedeutung zu, weil die der Wäsche anhaftenden Schmutzteilchen zu Beginn des Waschganges möglichst schnell in die Waschflotte überführt und ausgetragen werden sollen.
Mit steigender Temperatur der Waschflotte wird auch die abgeführte Wärmemenge grösser. Trägt man die Temperatur der Waschflotte als Funktion der Zeit auf, so ergibt sich gegen Ende des Waschganges ein zunehmend flacherer Verlauf der Temperatur- Zeit-Kurve. nach der Grösse der zugeführten Wärmeenergie und der durch den Überlauf abgeführten Wassermenge tritt früher oder später der Fall ein, dass die Temperatur der Waschflotte nicht mehr ansteigt. Das kann bei zu grosser Wasserdurchströmung des Waschbades dazu führen, dass die für einen Waschgang erforderliche Endtemperatur von etwa 85 bis 900C überhaupt nicht erreicht wird.
In dem Augenblick, da gegen Ende der ersten Waschphase die Wasserzufuhr unterbrochen wird, im sogenannten Umsteuerpunkt, hört auch der konstante Laugenabfluss auf. Die Temperatur der Waschflotte steigt nunmehr rasch an, so dass die erforderliche Waschtemperatur von z. B. 900C schnell erreicht wird.
Während waschtechnisch gesehen das charakteristische der ersten Waschphase darin besteht, dass eine relativ grosse Schmutzmenge abgeführt wird, weil das Lösen und Dispergieren des groben, anfänglichen Schmutzes wesentlich leichter vor. sich geht als das Beseitigen der letzten Schmutzreste, ist das für die zweite Phase des Waschganges Bezeichnende die stehende Flotte, in welcher die Schmutztragefähigkeit des Waschmittels wesentlich besser zur Geltung kommt, da jetzt nur noch eine relativ geringe Schmutzmenge vorhanden ist. Dadurch wird dann auch der gewünschte hohe Weissgrad erreicht. Die richtige Wahl des zwischen den beiden Phasen liegenden Umsteuerpunktes hängt im wesentlichen von dem Waschgut, dessen Verschmutzungsgrad, der Heizleistung und der durch das Waschbad stetig hindurchgeführten Wassermenge ab. Es wird zweckmässig empirisch bestimmt.
Falls z. B. eine durch Öl oder Fett stark verunreinigte Wäsche vorliegt, können die an Öl oder Fett gebundenen Schmutzteilchen sich bei niederen Temperaturen nur schlecht von der Wäsche lösen. Für diesen Fall ist vorgesehen, dass das Waschbad während der ersten, sich durch stetige Wasserzu-und-ab- leitung auszeichnenden Waschphase zusätzlich beheizt und auf die übliche Temperatur von etwa 900C erwärmt wird, während in derSchlussphase die Zusatzheizung abgeschaltet und das Waschen bei annähernd gleichbleibender Temperatur zu Ende geführt wird.
Auch bei Waschmaschinen mit Vorwärmeboiler besteht die Möglichkeit, die bereits in den Trommelraum aus dem Boiler eingeströmte, vorgewärmte Waschflotte bei ständigem Wasserzu-und-abfluss in der ersten Phase des Waschganges weiter aufzuheizen. Zuweilen kann es auch von Vorteil sein, für die während der ersten Phase stetig zugeführte Wassermenge vorgewärmte Wasser zu benutzen. Jedenfalls ist es mit den vorerwähnten Massnahmen ohne weiteres möglich, das erfindungsgemässe Verfahren auch für durch Fette, Öle od. dgl. stark verschmutzte Wäsche anzuwenden und damit den erforderlichen Reinheitsgrad zu erzielen.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird an Hand der Zeichnung beschrieben, deren Fig. 1 den Waschtrommelbehälter einer automatischen Waschmaschine mit einer um eine waagrechte Achse rotierenden Waschtrommel und deren Fig. 2 und 3 graphische Darstellungen zeigen, die weiter unten näher erläutert werden.
In dem Waschtrommelbehälter 1 ist die sich um eine waagrechte Achse 2 drehende, durchlöcherte Waschtrommel 3 gelagert. Unterhalb der Waschtrommel sind am Behälter 1 ein Wasserablaufstutzen 4 und benachbart davon ein Einlaufstutzen 5 vorgesehen. In Höhe der für die Waschflotte vorgeschriebenen Niveau-Linie 6 ist seitlich an der Waschtrommel ein Überlauf 7 angebracht. Ferner ist im unteren Teil des zwischen Waschtrommel 3 und Waschtrommelbehälter 1 gelegenen Ringraumes 8 eine Anzahl Heiz- stäbe 9 vorgesehen. Ein in die Wasserzuleitung 5 eingebautes Absperr-und Regelventill0, das vorzugs- weise elektromagnetisch zu betätigen ist, steuert die Wasserzufuhr.
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