DE97344C

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Publication number: DE97344C
Application number: DENDAT97344D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Druckluftregler an Zerstä'ubevorrichtungen. Die jetzt in Gebrauch befindlichen Zerstäuber für Flüssigkeiten bestehen aus einem luftdicht verschlossenen Flüssigkeitsbehälter und dem eigentlichen Zerstäuber mit Luft- und Spritzrohr, sowie Nebenluftrohr (Fig. 1), durch welches Luft in den mit Flüssigkeit gefüllten Behälter eingeführt bezw. comprimirt werden soll. Hierdurch wird die Flüssigkeit durch das Spritzrohr s gehoben und zum Austritt getrieben und bei ihrem Austritt von der durch das Luftrohr r strömenden Prefsluft aus einander gerissen und zerstäubt. Da nun zum Zerstäuben von Lack, Emaille, Farbe u. s. w., die eine dicke klebrige Substanz bilden, viel mehr Prefsluft erforderlich ist, als zu ihrem Heben durch das Spritzrohr, so ist nach vorliegender Erfindung an den luftdicht verschlossenen und mit einem Nebenluftrohr versehenen Zerstäuber ein Druckluftregler zum Regeln der Prefsluft in dem Behälter vorgesehen.

Dieser Druckluftregler besteht aus einem Hahn o. dgl., z. B. zwei in einander eingeschliffenen Rohren (Fig. 4 bis 9). Das äufsere Rohr ist oben verschlossen und mit einem Handgriff zum Drehen versehen und kann vom inneren Rohr abgeschraubt bezw. abgehoben werden (Fig. 4 und 5), so dafs man das bei y (Fig. 4) in dem Deckel befestigte innere Rohr gleichzeig als Füllöffnung für das Gefäfs benutzen kann. In beiden Rohren ist eine auf einander passende Oeffnung 0 o¹ angebracht.

Aus den Zeichnungen (Fig. 6 bis 9) ist ersichtlich, dafs kein Theilchen der durch das Nebenluftrohr einströmenden Luft entweichen kann, wenn die Oeffnung 0 des inneren Rohres durch Drehung des äufseren vollständig verdeckt wird (Fig. 6); mithin kommt die ganze Kraft der Prefsluft auf die Flüssigkeit im Gefäfs in Anwendung. Bei Fig. 7 ist die Oeffnung des inneren Rohres etwa um ³/₄ verdeckt, und durch das offene ¹J₄ der Oeffnung mufs ein Theil der einströmenden Prefsluft entweichen; bei Fig. 8 ist die Oeffnung 0 etwa zur Hälfte verdeckt, daher mufs mehr Prefsluft entweichen, als bei Fig. 7; bei Fig. 9 ist die volle Oeffnung 0 freigegeben und die ganze einströmende Luft mufs entweichen und kann keinen Druck mehr auf die Flüssigkeit im Behälter ausüben. Natürlich mufs der Durchmesser der Oeffnung 0 in einem gewissen Verhältnifs zum Durchmesser des Nebenluftrohres stehen.

Ohne diesen Druckluftregler würde z. B. die zum Zerstäuben von dickem Lack erforderliche Prefsluft die Flüssigkeit nicht nur durch das Spritzrohr heben, sondern in solcher Menge zum Austritt treiben, dafs sie nicht im Stande sein würde, diese Mengen Lackes auseinanderzureifsen und ganz zu zerstäuben. Die einstellbare Durchlafsöffnung soll also den Luftdruck im Gefäfs in der Weise regeln, dafs nur so viel Flüssigkeit vor die Mündung des Spritzrohres kommt, als die durch das Luftrohr r strömende Prefsluft in feinste Atome verarbeiten kann. . ·

In Fig. ι ist eine mit einem Stöpsel ρ luftdicht verschlossene Flasche f dargestellt; r ist das Luftrohr, durch welches die von einem Luftcompressor mittelst Gummischlauches zu-

geführte Prefsluft zum Zerstäuben der Flüssigkeit bei ihrem Austritt aus dem Spritzrohr s strömt, und ist η das Nebenluftrohr, durch das ein Theil der durch r strömenden Luft in das Gefäfs / geführt wird. Dieses Rohr η ist bei χ in das Hauptluftrohr r eingelassen; sein in das Gefäfs greifender Theil n' ist so gebogen, dafs er in den Druckluftregler d eingreift. Zweck dieser Einrichtung ist, dafs die durch das Luftrohr η strömende Luft bei ihrem Austritt n" die Flüssigkeit nicht aufwühlen kann, um sie theilweise durch die Durchlafsöffhung ο o' mit zu entführen, sondern die •überschüssige Prefsluft zunächst durch diese Oeffnungen entweichen läfst.

Fig. 2 zeigt ein luftdicht verschlossenes Gefäfs, von welchem der Druckluftregler d (d. h. das innere Rohr c, wie in Fig. 4 angedeutet) in den Deckel des Gefäfses eingelassen ist. η ist das Nebenluftrohr; sein in das Gefäfs greifender Theil n' und n" ist so gebogen, dafs die durch und bei n" ausströmende Prefsluft nicht zuerst die Flüssigkeit, sondern den Deckel des Gefäfses trifft. Die übrigen Theile sind dieselben wie bei Fig. 1.

Fig. 3 zeigt das Gefäfs von oben gesehen.

Fig. 4 stellt das innere Rohr c der Durchlafsöffnung mit der Oeflnung 0 dar, das bei y in den Stöpsel (Fig. 1) oder in den Deckel des Gefäfses (Fig. 2) eingelassen ist.

Fig. 5 zeigt das äufsere Rohr d' auf das innere Rohr c eingeschliffen, mit der Oeffnung· 0'. Beide Oeffnungen 0 (Fig. 4) und 0' sind so gelocht, dafs sie bei richtiger Drehung über einander zu liegen kommen, t ist der Verschlufs des äufseren Rohres mit dem zum Drehen versehenen Handgriff h.

In Fig. 6 bis g werden die verschiedenen Stellungen der Oeffnungen des inneren Rohres 0 und des äufseren Rohres 0' zu einander, wie vorher beschrieben, gezeigt.

Claims

Patent-Anspruch:

Druckluftregler für Farben- u. dgl. Zerstäuber, welcher die Ueberführung einer beliebig grofsen Menge von Flüssigkeit in die Zerstäuberdüse dadurch ermöglicht, dafs derselbe aus einem Hahn ο. dgl. gebildet wird, durch den die mittelst eines Nebenrohres in den Flüssigkeitsbehälter eingeführte, zum Anheben der zu zerstäubenden Flüssigkeit dienende
ins Freie entweichen kann.

Prefsluft

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.