DE971917C - Verfahren und Vorrichtung zum Aufzeichnen von Schallwellen auf Schallplatten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Aufzeichnen von Schallwellen auf SchallplattenInfo
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- G—PHYSICS
- G11—INFORMATION STORAGE
- G11B—INFORMATION STORAGE BASED ON RELATIVE MOVEMENT BETWEEN RECORD CARRIER AND TRANSDUCER
- G11B3/00—Recording by mechanical cutting, deforming or pressing, e.g. of grooves or pits; Reproducing by mechanical sensing; Record carriers therefor
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- Recording Or Reproducing By Magnetic Means (AREA)
Description
Die für die Aufzeichnung auf Schallplatten in Frage kommenden Schallphänomene weisen einen
zeitlichen Verlauf der Schallsitärkeverteilung auf,
wie in Fig. ι wiedergegeben. Kurve α gilt für symphonische Musik, Kurve b für Tanzmusik,
Kurve c für Klaviermusik. Demnach liegt z. B. bei symphonischer Musik die Intensität in der Hälfte
der Registrierzeit unterhalb von 6% der Maximallautstärke. Ein Nadeltoniträger mit konstantem
Rillenabstand wird demnach während ζο°/ο der
Aufnahmezeit nur zu etwa 20 %> ausgesteuert, denn bei Aussteuerung Null bedecken die Rillen bei der
üblichen Breite von 0,04 mm etwa i4°/o der zur
Verfügung stehenden Schallträgeroberrläche.
Diesem, Sachverhalt steht gegenüber, daß vorzugsweise klassische Musikstücke häufig eine über
die Laufzeit normaler Schallplatten hinausgehende Spieldauer aufweisen, so daß man also bei dem
bisher üblichen, Aufzeichnungsverfahren nicht in der Lage ist, das Musikstück geschlossen, auf ao
einer Plattenseite unterzubringen.
Es ist bereits bekannt, zum Zwecke der Aufzeichnung einer größeren Lautmenge als gewöhnlich
auf einer gegebenen Plattenfläche eine Änderung des Gangabstandes zwischen zwei aufein- as
anderfolgenden Windungen der Schallinie gemäß der Amplitude der aufgenommenen Schallwellen
vorzunehmen, so daß dieser Gangabstand für grö-
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ßere Amplituden größer und für kleinere Amplituden kleiner ist. Die Ausführung dieses Verfahrens
war soi gedacht, daß die Änderung des Gangabstandes der Schallinien selbsttätig duroh
ein Mikrophon geregelt wird, das gemäß den Amplitudenänderungen des aufgenommenen Tones
ein elektrisches Relais (Verstärker) betätigt, wodurch die Geschwindigkeit des seitlichen Vorschubes
des Plattentellers geändert wird. Es war ίο auch an die Möglichkeit gedacht, zwei Tonabnehmer
auf einer bereits vorhandenen Aufzeichnung arbeiten zu lassen, um eine zweite Aufzeichnung
mit geregeltem Gangabstand zu erzielen. Hierbei sollte eine Aufzeichnung den Gangabstand
für die andere Aufzeichnung steuern. Da mit der Möglichkeit gerechnet wurde, daß Töne von
großer Amplitude sehr plötzlich aufgezeichnet werden, bevor die den Gangabstand regelnde Vorrichtung
Zeit gehabt hat, zu wirken, so wurde eine einseitige Verlagerung der Schallkurven gegenüber
der normalen Mittellinie für ratsam gehalten. Diese Vorschläge haben jedoch keinen Eingang
in die Schallplattentechnik gefunden. Vielmehr hat man, um die Laufdauer einer Schallplatte unter
Beibehaltung ihres Durchmessers zu erhöhen, die Rillenamplitude reduziert und dadurch den. Rillenabstand
verkleinert. Verringert man dabei obendrein die Schnittiefe, so gelingt es, Schallplatten
herzustellen, welche bei einem, Durohmesser von 30 cm eine Laufzeit je Plattenseite von etwa
9 Minuten aufweisen, während die Laufzeit einer normalen Platte nur etwa 4 Minuten beträgt. Dieses
Ergebnis wurde jedoch, auf Kosten der Dynamik (Verhältnis von Nutzspannung zur Störspannung)
erzielt; denn es ist bei Verwendung des gleichen Plattenmaterials und bei gleichem nachgeschaltetem
Verstärkungsgrad die Höhe der von einer solchen Platte abgetasteten Störspannung
genauso groß wie die Störspannung einer normalen Schallplatte, während die maximale Nutzspannung
bei Herabsetzung der Rillenamplitude auf die Hälfte nur 50% derjenigen einer normalen Schallplatte
beträgt. Man kommt alsoi zwangsweise zu einer Herabsetzung der Dynamik um etwa 6 db.
Es ist nun die Möglichkeit gegeben, was nicht zur Erfindung gehört, eine Erhöhung der Laufdauer
einer Schallplatte ohne Einbuße der Dynamik und der sonstigen akustischen Qualität zu
erzielen, wenn auf das bekannte Verfahren, eine amplitudenabhängige Änderung des Rillenabstandes
bei der Aufzeichnung vorzunehmen, in der Weise zurückgegriffen wird, daß die Nadeltonaufzeichnung
durch Umschreiben von einem Magnetogranim erfolgt.
Als Magnetogramm dient eine magnetische Schallaufzeichnung mittels Hochfrequenz, bei der
ein gepulverter Magnetogrammträger benutzt wird. Als gepulverter Magnetogrammträger eignet sich
vorzugsweise ein solcher, dessen magnatisierbare Schiebt in bekannter Weise aus in einem Bindemittel
verteilten feinsten magnetischen Partikeln besteht. Die Hochfrequenz kann einfach der Tonfrequenz
superponiert werden, indem beide gleichzeitig dem Sprechkopf der magnetischen Aufzeichnungsvorrichtung
zugeführt werden.
Ein derartiges Hochfrequenzmagnetogramm besitzt eine Dynamik, die weit mehr als doppelt so
groß ist, wie die Dynamik der besten Wachsplatten, die als Originaltonträger für Schallplatten, dienen.
Während, die Dynamik einer Wachsplatte bei etwa 50 db liegt, liefert das vorstehend gekennzeichnete
magnetische Tonaufzeichnungsverfahren Aufzeichnungen mit einer Dynamik von etwa 60 bis
70 db.
Durch passende Bemessung der Spaltbreite des Sprech- und Hörkopfes im Verhältnis zur Geschwindigkeit
des Tonträgers bei der magnetischen Tonaufzeichnung kann dem Magnetogramm ein Frequenzumfang gegeben werden, der von den
tiefsten für eine Schallplattenaufzeichnung in Frage kommenden Frequenzen bis herauf zu über
10 000 Hz reicht, also über das Gebiet hinausgeht, das von der Schallplatte bzw. selbst der Wachsplatte beherrscht wird und dessen Grenze bei etwa
6000 bis 7000 Hz liegt. Dabei kann der Klirrfaktor der magnetischen Aufzeichnung selbst im
ungünstigsten Falle immer noch wesentlich unter 5 % gehalten werden, so daß er gegenüber dem
Klirrfaktor der Schallplattenaufzeichnung, der bei 10% liegt, nicht ins Gewicht fällt.
Das Hochfrequenzmagnetogramm ersetzt also in idealer Weise die natürliche Schallquelle und
bietet so die Möglichkeit, zu einer Schallplattenaufzeichnung erhöhter Laufdauer zu gelangen, die
keinesfalls geringere akustische Qualität aufweist als eine direkt aufgenommene Wachsplatte. Ermöglicht
wird dies durch den besonderen Umstand, daß die akustische Qualität des Magnetogramms
auch durch mehrfaches Abtasten überhaupt nicht leidet, daß also eine Qualitätseinbuße
nicht festzustellen ist, wenn vor der Abtastung der Aufzeichnungsimpulse noch eine Abtastung zur
Gewinnung von Steuerimpulsen stattfindet. Da eine Wachsplatte eine vorherige Abtastung ohne
Qualitätseinbuße nicht zuläßt, liegt hierin, wohl der Grund, daß das eingangs geschilderte Verfahren
zur Laufzeiterhöhung durch Steuerung des Rillenabstandes wenig geeignet ist, da es bei Verwendung
von Wachsplatten zu Aufzeichnungen führt, deren Qualität in jedem Falle geringer als
die einer Originalwachsplatte ist.
Eine solche, nicht den Gegenstand der Erfindung bildende Anordnung kann unter Vermeidung von
Wachspla,tten entsprechend dem in Fig. 2 dargestellten Schema mit Magnettonträgern getroffen
werden. Es bedeutet M das die Schallaufzeichnung tragende Magnetogramm. Dieses Magnatogramm
wird in geeignetem zeitlichem Abstand zweimal abgetastet, und zwar durch die beiden Hörköpfe
Hn und Ha- Die von H11 abgetastete Spannung
dient zur Regelung des Rillenabstandes und wird zu diesem Zweck über den Richtverstärker V^
einem, Organ zur Vorschubsteuerung- zugeführt. Erforderlichenfalls kann der gleiche Regelimpuls
überdies zur Dynamikregelung der Nadel tonaufzeichnung benutzt werden. Die vom Hörkopf
Ha abgetastete Spannung wird über den Verstärker
Vα der Schneidvorrichtung zugeführt.
Da bei der üblichen Aufzeichnung mit Berliner Schrift die Rillenamplitude bei konstanter Aufzeichnungsspamiung
mit steigender Frequenz abnimmt, wird gemäß der Erfindung der Frequenzgang des Steuerorgan^ für den Rillenabstand bzw.
des Impulsverstärkers dem Frequenzgang des die Rillenamplitude bestimmenden Aufzeichnungsorgans
des Nadeltonträgers angepaßt. Dadurch wird vermieden, daß bei hoher Frequenz der
Rillenabstand unnötig groß wird.
Eine Ausführungsform des Vorschubsteuerorgans in einer Schaltung nach Anspruch 4 zeigt
X5 Fig. 3. Die durch den Richtverstärker Vr gleichgerichtete
Impulsspannung· wird dem von einem sehr hochohmigen Widerstand R1 überbrückten
Kondensator C1 über den Widerstand. R0 zugeführt
und lädt diesen auf. Dadurch steigt momentan der Anodenstrom der Verstärkerröhre V^ an. Der
Rillenvoirschub wird demnach von dem Zeitpunkt das Impulses ab in einem Maße vergrößert, das
der Impulsamplitude proportional ist. Die Schaltelemente werden unter Berücksichtigung des Ab-Standes
der Hörköpfe H% und H\ zweckmäßigerweise
so bemessen, daß die Vergrößerung des Rillenvorschubes etwa eine Umdrehung vor der
wirklichen Aufzeichnung des Impulses einsetzt und während mindestens einer Umdrehung nach dessen
Abklingen, anhält. Dadurch gewinnt die den Impuls führende Rille den notwendigen Abstand von ihren
beiden Nachbarrillen. Es muß also dafür gesorgt werden, daß die am Kondensator C1 vorhandene
•Spannung während zweier Umdrehungen der Platte hinreichend konstant bleibt. Dementsprechend
ist die Zeitkonstante C1 · R1 zu wählen. Jeder während
d.er Abklingzeit auftretende weitere Impuls hat so lange keinen Einfluß auf den Rillenvorsdhub,
als die infolge dieses Impulses am Kondensator C1
4.0 auftretende Spannung unterhalb des Momentanwertes Ut liegt. Eine nochmalige Erhöhung des
Rillenvorschubes tritt erst wieder ein, wenn die Impulsspannung diesen Momentanwert übersteigt
(vgl. Fig. 4). Der kleinste Rillenvorschub ist bei dieser Schaltung bestimmt durch den bei völliger
Entladung des Kondensators C1 auftretenden Anodenruhestrom.
Im Gegensatz zu dem bekannten. Verfahren, der
Herstellung von Langspielplatten mit Füllschrift, bei dem die Erhöhung der Laufzeit durch Schaffung
eines nur amplitudenabhängigen Rillenabstandes bei konstanter Aufzeichnungsspannung
erzielt wird, bietet das erfindungsgemäße Verfahren dien Vorteil, daß durch die Frequenzabhängigkeit
der Rillenabstandssiteuerung die Laufzeit zusätzlich erhöht wird.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zum Aufzeichnen von Schallwellen auf Schallplatten, bei dem. der Gangabstand benachbarter Rillen in Abhängigkeit von der Amplitude der aufgenommenen. Schallwellen durch zeitlich verschobene Abtastung eines Zwischenträgers gesteuert wird, wobei als Zwischenträger zur Gewinnung der Impulse für die Rillenabstandssteuerung und für die Tonaufzeichnung der gleiche gepulverte Magnetogrammträger, auf welchem die Schallaufzeichnung mittels Hodhfrequenzvormagnatisierungerfolgt ist, dient, dadurch gekennzeichnet, daß beim Schneiden, einer Schallplatte, bei der die Rillenamplitude bei konstanter Aufzeichnungsspannung mit steigender Frequenz abnimmt, der Frequenzgang des Steuerorgans für den Rillenabstand zwecks Vermeidung unnötig großer Rillenabstan.de bei hohen Frequenzen dem Frequenzgang des die Rillenamplitude bestimmenden Aufzeichnungsorgans des Nadeltonträgers angepaßt ist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Rillenabstandssteuerung dienenden Impulse zur Dynamikregelung der Tonaufzeichnung herangezogen werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vergrößerung des Rillenvorschubes in geeignetem zeitlichem Abstand, etwa eine Umdrehung vor der Aufzeichnung eines stärkeren Impulses, einsetzt und nach seinem Abklingen mindestens während einer Umdrehung anhält.
- 4. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Impulsspannung zur Rillenabstandssteuerung den Gitterkondensator einer Verstärkerröhre auflädt, in deren, Anodenkreis die Wicklung des den Rillenvorschub !»wirkenden Motors liegt.In Betracht gezogene Druckschriften:Deutsche Patentschriften Nr. 572 527, 731 414; österreichische Patentschrift Nr. 119 689;
schweizerische Patentschrift Nr. 218407;
USA.-Patentschrift Nr. 1 886616.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen® 809· 782/39 4.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA10073D DE971917C (de) | 1943-06-20 | 1943-06-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Aufzeichnen von Schallwellen auf Schallplatten |
Applications Claiming Priority (1)
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DEA10073D DE971917C (de) | 1943-06-20 | 1943-06-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Aufzeichnen von Schallwellen auf Schallplatten |
Publications (1)
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DE971917C true DE971917C (de) | 1959-04-16 |
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ID=6921949
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEA10073D Expired DE971917C (de) | 1943-06-20 | 1943-06-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Aufzeichnen von Schallwellen auf Schallplatten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE971917C (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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US1886616A (en) * | 1931-03-30 | 1932-11-08 | Addison Invest Company | Magnetic sound recording system |
DE572527C (de) * | 1928-04-19 | 1933-03-18 | Columbia Graphophone Co Ltd | Verfahren und Vorrichtung zum Aufzeichnen der Schallwellen auf Schallplatten |
CH218407A (de) * | 1940-07-27 | 1941-12-15 | Joachim Dr Von Braunmuehl Hans | Verfahren zur Schallaufzeichnung auf einen magnetisierbaren Schallträger. |
DE731414C (de) * | 1936-05-15 | 1943-02-11 | Friedrich Gladenbeck Dipl Ing | Verfahren zur Erzielung gleichmaessiger Wiedergabe am Ausgang von Verstaerkungsgeraeten bei Zufuehrung ungleichmaessiger tonfrequenter Schwingungen |
-
1943
- 1943-06-20 DE DEA10073D patent/DE971917C/de not_active Expired
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