DE960732C - Vorrichtung zur elektrischen UEbertragung von tonfrequenten Schwingungen - Google Patents
Vorrichtung zur elektrischen UEbertragung von tonfrequenten SchwingungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur elektrischen Übertragung von einkanalig aufgenommenen
tonfrequenten Schwingungen, die zur Erzielung eines räumlichen Höreindrucks über
wenigstens zwei mit frequenzabhängigen Filtern ausgerüstete Kanäle räumlich getrennte Lautsprecher
speist.
Hierbei wird unter »räumlichem« Höreindruck der Eindruck verstanden, als ob der Schall von
einer oder mehreren eine räumliche Ausdehnung aufweisenden Schallquellen herrührt.
Ein räumlicher Eindruck wird in gewissem Maße bereits mit einer bekannten Vorrichtung erhalten,
bei der aus einem einzigen Kanal kommende tonfrequente elektrische Schwingungen mittels einer Anzahl von sich teilweise überlappenden
Filtern über die gleiche Anzahl von Wiedergabekanälen verteilt werden. Ordnet man die
Lautsprecher in einer Reihe nebeneinander nach zunehmenden oder abnehmenden Frequenzbereichen
geordnet an, so ist der erhaltene räumliche Eindruck derart, daß die niedrigeren Töne als vom
äußeren Lautsprecher an einer Seite und die höheren Töne als vom äußeren Lautsprecher an
der anderen Seite herrührend gehört werden. Die zwischenliegenden Frequenzbereiche werden dann
von den zwischenliegenden Lautsprechern wiedergegeben. Da die Durchlaßcharakteristiken der
Filter für zwei benachbarte Frequenzbereiche sich teilweise überlappen, wird für die Frequenzen in
diesem überlappenden Bereich erreicht, daß sie von zwei Lautsprechern, jedoch nicht für jede
Frequenz in gleichem Stärkeverhältiiis wiedergegeben
werden. Die Abbildung der räumlichen Stelle einer solchen Frequenz liegt daher zwischen
den beiden betreffenden Lautsprechern und ändert sich räumlich für jede Frequenz im überlappenden
Bereich.
Die Unvollkommenheit dieser Vorrichtung liegt darin, daß bei der Wiedergabe derjenigen Frequenzen,
die nicht im überlappenden Teil der ίο Durchlaßcharakteristik zweier benachbarter Filter
liegen, sondern von nur einem Filter durchgelassen werden, sämtliche Frequenzen an derselben räumlichen
Stelle, nämlich an der des dem Filter zugeordneten Lautsprechers, abgebildet werden. Bei
t5 chromatischer Zunahme der Frequenzen ergibt sich auf diese Weise eine Abbildung, bei der das
Schallbild beim äußersten Lautsprecher stillsteht, dann schnell zum nächsten Lautsprecher läuft,
dort wieder eine Zeit stillsteht, usw. Es ist bei einer solchen Vorrichtung daher nicht möglich,
eine Wiedergabe zu erreichen, bei der in Abhängigkeit von der Frequenz die Stelle des Schallbildes
einer Frequenz sich gleichmäßig räumlich über demjenigen Teil des wiedergegebenen Frequenzbereiches
ändert, der zum räumlichen Eindruck beiträgt.
In der erfindungsgemäß ausgestalteten Vorrichtung ist dieser Nachteil dadurch vermieden, daß
der Frequenzbereich der Filter sich mit fallender Charakteristik im wesentlichen auch über den
ganzen Frequenzbereich des Nachbarkanals erstreckt.
Hierbei kommt es darauf an, daß ein gewisser Minimalunterschied im Schallstärkeverhältnis zwisehen
zwei im Schallbild nebeneinander anzubringenden Frequenzen bzw. Frequenzgruppen in je
einem von wenigstens zwei Kanälen bestehen muß, nämlich ein solcher Unterschied, daß die erzeugten
Schallbilder der beiden Frequenzen bzw. Frequenzgruppen wahrnehmbar verschiedene Stellen im
Raum einnehmen. Wie oben erwähnt, kann dies bei der Vorrichtung nach der Erfindung dadurch erreicht
werden, daß die Wiedergabestärke beim Übergang in wenigstens einem der Kanäle zunimmt
und in wenigstens einem der anderen Kanäle abnimmt.
Im allgemeinen wird man bestrebt sein, das Verhältnis zwischen der Summe der Wiedergabestärke
einer bestimmten Frequenz in den verschiedenen Kanälen und derjenigen der anderen
Frequenzen gleich dem Verhältnis zu machen, das zwischen den Stärken der Schwingungen der entsprechenden
Frequenzen bei der Erzeugung besteht. Es werden daher vorzugsweise, z. B. bei zwei Kanälen, solche Filter verwendet, die beim
Übergang von einer Frequenz bzw. Frequenzgruppe auf eine benachbarte Frequenz bzw.
Frequenzgruppe die Wiedergabestärke in einem Kanal in gleichem Maße zunehmen lassen, wie sie
im anderen Kanal abnimmt.
Auch wird man in dem Falle, daß jede Frequenz eine besondere Stelle einnimmt oder wenn die
Gruppen von gleicher Größe sind, den Abstand zwischen diesen Frequenzen bzw. Frequenzgruppen
vorzugsweise gleich wählen, so daß die Filter für jeden Kanal derart sein müssen, daß bei
zwei Kanälen bei logarithmischer Zunahme der Frequenz die durchgelassene Spannung bei einem
Filter in solchem Maße zunimmt, daß die vom entsprechenden Kanal wiedergegebene Schallstärke in
etwa linearem Verhältnis zunimmt, und beim anderen Filter in solchem Maße abnimmt, daß die
wiedergegebene Schallstärke des anderen Kanals in etwa linearem Verhältnis abnimmt.
In einer Vorrichtung zur Wiedergabe mit drei Lautsprechern können z. B. die räumlich getrennt
angeordneten äußeren Lautsprecher mit solchen Filtern versehen sein, daß ihre Schallstärke in
etwa linearem Verhältnis mit dem Logarithmus der Frequenz in einem Bereich von z. B. 500 bis
12 000 Hz zunimmt bzw. abnimmt. A7On dem zentralen
Lautsprecher werden dann die Frequenzen unter 500 Hz wiedergegeben, die bekanntlich nicht
zum räumlichen Eindruck beitragen.
Die erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung ermöglicht unter anderem die stereofonische
Wiedergabe elektrischer Schwingungen, die z. B. von einem Klavier herrühren und gegebenenfalls
unter Vermittlung einer Schallspur nicht stereofonisch von einem Mikrofon übertragen werden.
Das Schallbild solcher Schwingungen kann dann derart sein, daß der Eindruck erweckt wird, als ob
das Schallbild sich in Abhängigkeit von der Frequenz räumlich in gleicher Weise verstellt, wie
es vom Spieler des Instrumentes selbst gehört wird.
Es ist einleuchtend, daß der gleiche Effekt auftritt, wenn als Quelle von tonfrequenten Schwingungen
ein elektrisches Musikinstrument verwendet wird. Da eine stereofonische Wiedergabe von elektrischen
Musikinstrumenten nicht möglich ist, kann mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung
erreicht werden, daß das Schallbild eines solchen Instrumentes trotzdem einen räumlichen
Eindruck macht. Mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung läßt sich insbesondere ein
räumlicher Eindruck einer tonfrequenten Schwingungsquelle erzielen, die eine räumliche Ausdehnung
aufweist, welche gegenüber dem räumlichen Eindruck des Schallbildes derselben klein ist. So
ist es z. B. möglich, von einer Musikdose, bei der sämtliche akustischen Schwingungen von derselben
Stelle herzurühren scheinen, ein solches Schallbild zu erhalten, daß die verschiedenen Töne an verschiedenen
Stellen gehört werden, also in der Weise, daß z. B. sämtliche Töne nebeneinander gehört
werden, wobei die Gesamtbreite des Schallbildes gleich dem Abstand zwischen den Lautsprechern
der Wiedergabekanäle sein kann.
Die Erfindung wird an Hand der schematischen Zeichnung, in der einige Ausführungsbeispiele dargestellt
sind, näher erläutert.
In Fig. ι ist eine Vorrichtung dargestellt, bei
der in zwei Kanälen je ein solches Filter verwendet wird, daß je Kanal eine Wiedergabestärke gemäß
. 2 erzielt wird.
In Fig. 3 ist eine Vorrichtung für drei Kanäle dargestellt. Die Wiedergabecharakteristik dieser
Vorrichtung ist in Fig. 4 dargestellt.
Die Fig. 5 und 6 sind Varianten der Fig. 3 und.4. In Fig. ι ist mit 1 ein Kanal zur Übertragung
tonfrequenter elektrischer Schwingungen bezeichnet. Diese Schwingungen werden zwei
Kanälen 1 und 2 zugeführt, die je ein Filter F1
bzw. F2 enthalten. Diese Filter sind in der Weise
frequenzabhängig, daß die Lautstärke des von den Lautsprechern b wiedergegebenen Schalls von der
Frequenz derart abhängig ist, wie es in Fig. 2 durch die Kurve A1 für den Kanal 1 und durch die
Kurve A2 für den Kanal 2 dargestellt ist. Eine bestimmte
Frequenz wird daher sowohl von dem Lautsprecher des Kanals 1 als auch von demjenigen
des Kanals 2 wiedergegeben. Die Stelle dieser Frequenz im Schallbild liegt daher entsprechend
den Lautstärken der beiden Kanäle zwischen den beiden Lautsprechern. Der Abstand
zwischen den beiden Lautsprechern ist hierbei gleich der Gesamtbreite des Schallbildes des
ganzen Frequenzbereiches. Die elektrischen Schwingungen des einfachen Kanals α können von
einem Mikrofon oder von einer Aufzeichnung herrühren. Sie können aber auch von anderen Tonfrequenzerzeugern,
wie z. B. einem elektrischen Musikinstrument, herrühren.
Fig. 3 zeigt ein Dreikanalsystem für die Wiedergäbe
des Schalls. Hierbei werden die elektrischen Schwingungen des einfachen Kanals α den drei
Kanälen 3, 4 und 5 zugeführt, in denen die frequenzabhängigen Filter .F3, Fi und F5 enthalten
sind. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, welche die Wiedergabekurven der drei Kanäle nach Fig. 3
darstellt, werden von dem Lautsprecher b des Kanals 3 nur die niedrigen Frequenzen wiedergegeben.
Die höheren Frequenzen werden mit verschiedenen Stärken von den beiden Kanälen 4 und 5
durchgelassen, und das Schallbild wird daher frequenzabhängig zwischen den Lautsprechern
dieser Kanäle abgebildet.
Fig. 5 zeigt eine Vorrichtung, welche eine Variante derjenigen nach Fig. 3 darstellt. Auch
hier sind drei je ein Filter enthaltende Wiedergabekanäle zur Erhaltung eines räumlichen Eindrucks
im Abbildungsraum zwischen den beiden äußeren Lautsprechern dargestellt. Die Kanäle 6, 7
und 8 enthalten solche Filtering, F7, F8, daß der
Schall bei etwaiger Wiedergabe über die gleiche Kanalzahl, unter Vermittlung einer von den Aufzeichnungsmitteln
c in drei Spuren erzeugten Aufzeichnung, eine von der Frequenz abhängige Stärke
aufweist, wie sie in Fig. 6 mit A6 für den Kanal 6
bzw. mit A7 und A8 für die Kanäle 7 und 8 angedeutet
ist. Hier werden daher auch die niedrigen Töne über zwei Kanäle verteilt, so daß jeder Ton
seine eigene Stelle einnimmt. Bei dieser Vorrichtung wird daher beim Übergang von einer sehr
niedrigen Frequenz auf eine höhere Frequenz die Wiedergabestärke der von den. Kanälen 6 und 7
wiedergegebenen Frequenzen im Kanal 7 zunehmen und im Kanal 6 abnehmen.
Es ist einleuchtend, daß die Erfindung nicht auf die Kurven der Fig. 2, 4 und 6 beschränkt ist. 6g
Auch weitere Formen sind zur Erhaltung eines bestimmten gewünschten räumlichen Eindrucks verwendbar.
Da die elektrischen Schwingungen aus dem Kanal α ein Schallbild mit der Breite des Abstandes
zwischen den Lautsprechern der äußeren Kanäle ergeben, ist die Vorrichtung vorteilhaft bei
Instrumenten verwendbar, die eine kleine räumliche Ausdehnung gegenüber dem räumlichen Eindruck
des Schallbildes derselben aufweisen, wie z. B. bei einer Spieldose.
Claims (2)
1. Für die elektrische Übertragung von einkanalig aufgenommenen Tonfrequenzschwingungen
dienende Vorrichtung, die zur Erzielung eines räumlichen Höreindrucks über wenigstens zwei mit frequenzabhängigen
Filtern ausgerüstete Kanäle räumlich getrennte Lautsprecher speist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Frequenzbereich der Filter sich mit fallender Charakteristik im wesentlichen auch
über den ganzen Frequenzbereich des Nachbarkanals erstreckt.
2. Die Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 1 zur Wiedergabe von tonfrequenten
Schwingungen aus einer Quelle, deren räumliche Ausdehnung kleiner ist als der Abstand
zwischen den Lautsprechern, welche am weitesten voneinander entfernt sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 701 326;
britische Patentschrift Nr. 297 308;
USA.-Patentschrift Nr. 2 179 840.
Deutsche Patentschrift Nr. 701 326;
britische Patentschrift Nr. 297 308;
USA.-Patentschrift Nr. 2 179 840.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 609 844 3.57
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NL271987X | 1948-02-11 |
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Family Applications (1)
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