DE971731C - Niederspannungs-Schaltanlage mit Doppelsammelschienen und Umschalter fuer die Zweigleitungen - Google Patents

Description

In den Niederspannungs - Schaltanlagen mit Doppelsammelsdiienen werden Umschalter verwendet, um die abgehenden Zweigleitungen beliebig an das eine oder andere Sammelschienensystem anschließen zu können. Jede Schalteinheit der Anlage besitzt oft zwei abgehende Zweigleitungen, in denen je ein Selbstschalter liegt. Diese Selbstschalter pflegt man in der Schalteinheit räumlich übereinander anzuordnen. Bei den

ίο bekannten Niederspannungs-Schaltanlagen sind die Umschalter entweder hinter oder oberhalb der Selbstschalter angeordnet. Diese Anordnungen der Umschalter und Selbstschalter und die dadurch bedingten Leitungsführungen erfordern viel Platz, so daß die Schalteinheiten tief bzw. hoch bzw. breit gebaut werden müssen.

Es ist bereits für die Umpolung von Hochstromleitungen in Elektrolyseanlagen eine Umschalteinrichtung bekannt, bei der die beiden Leiter der Anschlußleitung wahlweise mit den beiden Polen der Versorgungsleitung verbunden werden können. Diese Umschalteinrichtung hat fünf Kontaktanschlüsse, von denen zwei miteinander verbunden sind. An diesen Kontaktstücken ist die eine, an dem dazwischenliegenden Kontaktstück die andere Leitung des zu versorgenden Elektrolysebades angeschlossen, während die beiden restlichen, durch den Umschalter mit je zwei der drei erstgenannten Kontaktanschlüsse zu verbindenden Kontaktstücke mit der Stromquelle verbunden sind. Eine solche Anordnung ist jedoch nicht ohne weiteres dazu geeignet, in Schaltanlagen mit Doppelsammel-

809752/37

schienen Abzweigleitungen zugleich wahlweise auf das eine oder auf das andere Sammelschienensystem zu schalten.

Die Erfindung betrifft Niederspannungs-Schaltanlagen mit Doppelsammelschienen und übereinander angeordneten Abzweigen, die je einen Selbstschalter enthalten, welcher über eine Umschalteinrichtung wahlweise an das eine oder das andere Sammelschienensystem anschließbar ist, und ίο besteht in der Verwendung einer räumlich zwischen den beiden Selbstschaltern angeordneten Umschalteinrichtung, durch die beide Selbstschalter sowohl in der bekannten Weise als auch zugleich an das eine oder das andere Sammelschienensystem angeschaltet werden können.

Vorzugsweise sind die Zweigleitungen zwischen den Doppelsammelschienen und dem Umschalter an ihren Kreuzungsstellen so aneinander vorbeigeführt, daß die Kreuzung innerhalb der Breite des übrigen Teiles der Zweigleitung stattfindet, wobei die Kreuzungsstellen außerhalb oder innerhalb des Umschalters liegen können.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Fig. ι zeigt einen Schnitt durch die Schalteinheit einer Niederspannungs-Schaltanlage;

Fig. 2 und 3 geben Einzelheiten der Leitungsführung in der Nähe der Umschalteinrichtung und diese selbst wieder.

Mit ι ist die Wand bezeichnet, vor der die Niederspannungs-Schaltanlage angeordnet ist. Die Niederspannungs-Schaltanlage, hat Doppelsammelschienen. Das eine Sammelschienensystem ist mit I und das andere mit II bezeichnet. In jeder Schalteinheit der Anlage gehen von den Doppelsammelschienen zwei Zweigleitungen 2, 3 ab. In jeder Zweigleitung befindet sich ein Selbstschalter 4, 5. Die beiden Selbstschalter sind in der Schalteinheit räumlich übereinander angeordnet und an der Vorderseite der Schalttafel 6 bedienbar. Vorzugsweise sind die Sammelschienensysteme der Doppelsammelschienen hinter den beiden Selbstschaltern 4 und 5 etwa in der gleichen Höhe wie der Selbstschalter über dem Erdboden 7 angeordnet. Um die Zweigleitungen 2 und 3 beliebig an das eine oder andere Sammelschienensystem anschalten zu können, dient eine Umschalteinrichtung 8. Diese ist erfindungsgemäß räumlich zwischen beiden Selbstschaltern 4 und 5 angeordnet. Auf diese Weise kommt man mit einem kleinen Raumbedarf bei der Unterbringung der Umschalteinrichtung und der Leitungsführung zwischen den Doppelsammelschienen und den Selbstschaltern aus.

Um die Umschaltung durchführen zu können, müssen die Zweigleitungen zwischen den Doppelsammelschienen I, II und der Umschalteinrichtung 8 gekreuzt werden. Diese Kreuzung ist erfindungsgemäß ohne besonderen Platzbedarf durchführbar, wenn die Zweigleitungen zwischen den Doppelsammelschienen und der Umschalteinrichtung an ihren Kreuzungsstellen so aneinander vorbeigeführt werden, daß die Kreuzung innerhalb der Breite des übrigen Teiles der Zweigleitung stattfindet. Vorzugsweise wird die Kreuzung, wie in der Fig. 2 dargestellt ist, vorgenommen. Die Zweigleitungen erhalten an den Kreuzungsstellen eine Breite S₂, die etwas kleiner ist als die Hälfte der Breite S₁ der Zweigleitung an ihrem übrigen, außerhalb 3er Kreuzungsstelle liegenden Teil. Nach der Kreuzung sind die Leitungen, wie in Fig. 3 dargestellt ist, an die Umschalteinrichtung 8 herangeführt. Die Umschalteinrichtung hat fünf ortsfeste Kontaktstücke α bis e. Die Kontaktstücke α und c stehen in Verbindung mit den in Fig. 2 dargestellten schraffierten Teilen α und c der von Sammelschiene I abgehenden Zweigleitung, das Kontaktstück b dagegen mit dem schraffierten Teil b der von der Sammelschiene II abgehenden Zweigleitung. Das Kontaktstück d ist über Druckkontakte 9 mit dem Selbstschalter 4 und das Kontaktstück e über Druckkontakte 9 mit dem Selbstschalter 5 leitend verbunden. Im Innern der Umschalteinrichtung befinden sich zwei Schaltorgane f, g. Durch diese Schaltorgane kann das Kontaktstück d mit den Kontaktstücken α und b und das Kontaktstück e mit den Kontaktstücken b und c leitend verbunden werden. Auf diese Weise lassen sich die abgehenden Zweigleitungen 2 und 3 in beliebiger Weise an die Sammelschienensysteme I und II anschalten. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel findet die Kreuzung der Zweigleitungen außerhalb der Umschalteinrichtung statt. Sie kann auch in geeigneter Weise innerhalb der Umschalteinrichtung erfolgen.

Durch die Anordnung der Sammelschienensysteme hinter den Selbstschaltern etwa in gleicher Höhe wie die Selbstschalter wird die Leitungsführung zwischen den Sammelschienen und den Selbstschaltern über die Umschalteinrichtung wesentlich vereinfacht. Diese Anordnung ist auch für Niederspannungs-Schaltanlagen zweckmäßig, die zwei Sammelschienensysteme haben, welche an den Enden zu einem Ringsystem verbunden sind. Solches Sammelschienen-Ringsystem besitzt keinen Umschalter und wird als Einfach-Sammelschienensystem betrieben. Erfordern es nachträglich die Betriebsverhältnisse, daß das Ringsystem aufgehoben und jedes Sammelschienensystem für sich betrieben wird, so kann in die Schalteinheit ohne große Änderungen der Anlage die erforderliche Umschalteinrichtung eingebaut werden.

In der Schalteinheit gehen die Zweigleitungen je nach der Lage der Verbraucher und Erzeuger nach oben, nach unten oder nach hinten ab. Bisher mußte diese Leitungsabführung bei dem Entwurf der Niederspannungs-Schaltanlage von vornherein berücksichtigt werden, da sich danach die Konstruktion der Schaltanlage richtete. Es war daher vor dem Entwurf der Schaltanlage eine Klärung der Richtung der abgehenden Leitungen notwendig. Diese Klärung verzögerte den Entwurf und damit die Lieferung der Schaltanlage. Nach der Erfindung ist eine solche Verzögerung in der Erstellung der Anlage vermieden, wenn die Anlage von vornherein so gebaut wird, daß die abgehenden Zweig-

leitungen nach oben, nach unten oder nach hinten geführt werden können. Diese Leitungsrichtungen sind in der Fig. ι mit den Pfeilen k, I und m angedeutet. Bei einem solchen Aufbau der Schaltanlage braucht auf die Abgangsrichtung der Zweigleitungen bei der Konstruktion der Anlage keine Rücksicht genommen zu werden.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   i. Niederspannungs-Schaltanlage mit Doppelsammelschienen und übereinander angeordneten Abzweigen, die je einen Selbstschalter enthalten, welcher über eine Umschalteinrichtung wahlweise an das eine oder das andere Sammelschienensystem anschließbar ist, gekennzeichnet durch die Verwendung einer räumlich zwischen den beiden Selbstschaltern angeordneten Umschalteinrichtung, durch die beide Selbstschalter sowohl in der bekannten Weise als auch zugleich an das eine oder das andere Sammelschienensystem angeschaltet werden können.
2. 2. Niederspannungs-Schaltanlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Saninielschienensysteme (I, II) der Doppelsammelschienen räumlich hinter den Selbstschaltern (4, 5) etwa in gleicher Höhe wie die Selbstschalter über dem Erdboden (7) angeordnet sind.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 684746, 749407, 939;

   USÄ.-Patentschrift Nr. 1 928 420;

   britische Patentschrift Nr. 645 168;

   Buch von W alt j en: »Schaltanlagen für Drehstrom-Kraftwerke«, Verlag Springer, Berlin, 1929, S. 171;

   Buch von Kyser: »Elektrische Kraftübertragung«, Bd. HI/2,
3. 3. Auflage, 1940, S. 496, 498.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   ©809752/37 3.59