DE971692C - Verfahren zum Verbessern der physikalischen Beschaffenheit von Hochofenkoks - Google Patents

Verfahren zum Verbessern der physikalischen Beschaffenheit von Hochofenkoks

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DE971692C
DE971692C DEA13198A DEA0013198A DE971692C DE 971692 C DE971692 C DE 971692C DE A13198 A DEA13198 A DE A13198A DE A0013198 A DEA0013198 A DE A0013198A DE 971692 C DE971692 C DE 971692C
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DE
Germany
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coal
aging
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coke
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DEA13198A
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English (en)
Inventor
Heinrich Dr-Ing Hoffmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ROECHLING SCHE EISEN U STAHLWE
Original Assignee
ROECHLING SCHE EISEN U STAHLWE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L9/00Treating solid fuels to improve their combustion

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coke Industry (AREA)

Description

  • Verfahren zum Verbessern der physikalischen Beschaffenheit von Hochofenkoks Es ist bekannt, daß die Verkokungsfähigkeit gewisser Kohlenamen durch Lagern während eines begrenzten Zeitraumes verbessert werden kann. Diese Möglichkeit hat man aber bisher auf die bereits auf Einsatzkörnung aufgemahlene Kohle deshalb nicht ausgenutzt, weil man allgemein der Auffassung war, daß die auf Einsatzkörnung aufgemahlene Kohle möglichst rasch in in den Koksofen gelangen sollte, da sich sonst infolge von Oxydationseinflüssen die Koksbeschaffenheit verschlechtern würde. Darauf ist auch der neuerdings gemachte Vorschlag zurückzuführen, den im Ofenbetrieb vorhandenen geräumigen Kokskohlenturm, der als Stapelbunker dient, durch einen kleinen. Zwischenbunker zu ersetzen.
  • Man hat auch angenommen, daß sich der Einfluß der Lagerung auf die Verbesserung der Verkokungsfähigkeit nur bei Feinkohle auswirke, nicht aber bei Nüssen, die infolge ihrer geringeren Oberfläche weit weniger altarungs- und oxydationsfähig sind als die Feinkohle.
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verbessern der physikalischen Beschaffenheit von Hochofenkaks aus Kohlen niedrigen oder mittleren Inkohlungsgrades, wie beispielsweise Gaskohlen, Gasflammkohlen oder gewissen Flammkohlen mit einer Körnung von über, etwa 3 mm und beruht auf der Erkenntnis, daß sich die Alterungsfähigkeit des in diesen Kohlen enthaltenen Exinit- oder Resinitbitumens zur Koksverbesserung ausnutzen läßt, wobei gleichzeitig die Lagerungszeit der Kohle erheblich verkürzt werden kann. Gemäß der Erfindung wird die Ausgangskohle vor oder nach dem Aufmahlen einer die Alterung des Exinit- oder Resinitbitumens anregenden kurzen thermischen Vorbehandlung unterworfen und diese hierdurch eingeleitete Alterung durch eine dem Aufmahlen nachfolgende Lagerung der Kohle fortgeführt. Die thermische Vorbehandlung der Kohle besteht lediglich in einer kurzzeitigen, geringen Erwärmung auf etwa Zoo bis 330'C während eines Zeitraumes von etwa 2o bis 6o Sekunden, so daß bei der über mindestens 3 mm liegenden Korngröße noch keine ausgeprägte nachweisbare Oxydation der Kohle eintritt.
  • Das beschriebene Verfahren ist insbesondere an-"vendbar auf solche Kohlen, die einen Überschuß an Bitumen aufweisen, sei es durch hohe Anteile an exinitreichem Claxit oder Durit, sei es durch Anteile an Resinit im. Vitrit oder Clarit. Dieser Bitumenüberschuß erweist sich vielfach für die Koksbeschaffenheit insofern als schädlich, als er zur Bildung von größeren Poren und sogar von Schaumzonen im Koksgefüge führt. Man hat vielfach vorgeschlagen, diese Nachteile durch Zusätze -in Inertstoffen oder Halbfettkohleu zu vermeiden. Abgesehen davon, daß diese Stoffe nicht immer einfach zu beschaffen sind und den Koks verteuern, ist mit ihrem Zusatz eine Minderausbeute an Kohlenwertstoffen verbunden. Demgegenüber ist die Erkenntnis, daß die Alterungsfähigkeit der in diesen Kohlen enthaltenen Bitumina zu einer Koksverbesserung führt, neu.
  • Bei Verwendung verschiedener Kohlenarten in der Kohlenmischung können eine oder mehrere dieser Kohlenarten getrennt der thermischen Behandlung und Alterung unterworfen werden. Besonders das Aufinahlen der mit Clarit und Durit angereicherten Grobsiebstufe der Ausgangskohle auf Grieskörnung führt zu einer fortschreitenden Alterung des Bitumens, da durch das Aufmahlen nicht nur die Kornoberfläche, sondern auch der bitumenreiche Exinit eine starke Oberflächenvergrößerung erfährt. Hierdurch wird die Alterung des Exinitbitumens sehr stark gefördert, die, einmal durch die thermische Vorbehandlung angeregt, bis zum Einsatz der Kohle in den Koksofen ihren Fortgang nimmt. Die thermische Vorbehandlung kann deshalb auch durch besonders feines. Aufmahlen der einzelnen Kohlenarten ersetzt werden. -Durch Versuche wurde festgestellt, daß die Alterung in den .ersten 24 Stunden sehr rasch fortschreitet, um hierauf mehr oder weniger langsamer zu verlaufen. Es ist deshalb zweckmäßig, die thermisch vorbehandelte Ausgangskohle nach dem Aufmahlen, insbesondere die auf feine Grieskörnung aufgemahlene Clarit Duri.t Anreicherung vor ihrer Zugabe zur Kokskohle in einem Bunker zu stapeln. Die aufgemahlene Kohle wird zu diesem Zwecke vom Mahlaggregat aus nacheinander mehreren Bunkern oder Bunkerabteilungen zugeführt und darin gelagert, bevor sie der Kokskohle beigemischt wird. Die Zeitdauer der Lagerung hängt vom Inkohlungsgrad der Kohle und dem Reifezustand des im Clarit-Durit enthaltenen Exinits ab und beträgt etwa 2 bis 36 Stunden. Während dieser Lagerzeit kann die bereits in einem anderen Bunker oder einer anderen Bunkerabteilung gelagerte Kohle der Kokskohle in einem bestimmten Zyklus zugegeben werden, so, daß eine Unterbrechung des Betriebes nicht erfolgt und der Kokskohle keine frische Kohle, sondern stets weitgehend gealterte Kohle beigemischt werden kann. Die gemahlene Kohle kann aber auch unmittelbar der Kokskohle beigemischt werden, wenn die Kokskohlenmischung hinterher im Kokskohlenturm der Ofenanlage gelagert wird. Auch dieser kann zweckmäßigerweise aus mehreren Abteilungen bestehen, und es können auch mehrere solcher Türme vorgesehen werden, um die Kokskohlenmischung den Türmen bzw. dem Koksofen in einem bestimmten Zvklus zuführen zu können.
  • Versuche haben ergeben, daß bei Anwendung des beschriebenen Verfahrens die Lagerzeit in den Bunkern meist nur bis zu 24. Stunden zu betragen braucht, um eine merkliche Koksverbesserung zu erreichen. Bei weiterer Ausdehnung der Lagerungsdauer wird im allgemeinen eine nur unwesentliche Verbesserung, teilweise sogar eine Verschlechterung der Koksbeschaffenheit erzielt.
  • Im Großversuchsbetrieb wurde bei Anwendung der Erfindung ein Hochofenkoks mit Kennwerten der Micum-Trominelprobe erzielt, die beispielsweise mit -, bis 6 Punkten für die Ziffer über 4.o mm und mit z bis 3 Punkten. für die Ziffer unter zo mm günstiger als die üblichen liegen.
  • Die koksverbessernde Wirkung der Alterung ist auf eine günstige Beeinflussung des plastischen Zustandes der Kohle, d. h. auf eine Erhöhung der Viskosität des Kohlenerweichungsflusses beim Verkoken, zurückzuführen. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich daher auch für solche Kohlen, die infolge eines Bitumenüberschusses im plastischen Zustand zu dünnflüssig werden. Die Annahme liegt nahe, daß die durch die Alterung bewirkte Erhöhung der Viskosität des Kohlenerweichungsflusses lediglich oder hauptsächlich auf die Wirkung des gealterten Bitumens zurückzuführen ist, während die Alterung der eigentlichen Kohlengrundmasse -sich bekanntlich auf die Plastizität und mithin auch auf die Koksbeschaffenheit nachteilig auswirkt.
  • Der Ei.nfluß der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielten Alterung läßt sich weder bei der Tiegelprobe am Blähgrad des Kokskuchens noch bei der Kurz- und Elementaranalyse erkennen. Die sich beim Dilatometerverfahren er-;ebende Kurve zeigt bei den nach dem erfindungs-;emäßen Verfahren gealterten Kohlen gegenüber Irischen Kohlen im Anschluß an die Expansion ediglich ein schwächeres Zurückfallen nach Er--eichen des Expansionshöchstpunktes. Sehr deutich dagegen tritt die Alterung beim Plastometer-"ersuch in Erscheinung.
  • So zeigte eine thermisch vorbehandelte, selektiv rufgemahlene, bitumenreiche Saarkokskohle im @ieseler-Hoehne Plastometer einen Plastizitätsiöchstwert von 70 ooo an. Nach 24stündiger _agerung der gleichen aufgemahlenen Kohle war dieser Plastizitätshöchstwert bereits auf 47 ooo gesunken. Bei weiterer längerer Lagerung nimmt der Plastizitätshöchstwert noch ab, aber in wesentlich geringerem Maße. So betrug er z. B.
  • nach 48 Stunden = 35 000 nach 6o Stunden = 31 000 nach 72 Stunden = 28 000 nach 96 Stunden = 25 ooo wobei sich die Temperaturlage der Plastizitätszone bis zu 24stündiger Lagerung praktisch kaum veränderte. Eine weitere Erhöhung der Alterungsdauer brachte keine merkliche Koksverbesserung trotz weiterer Erhöhung der Viskosität des Kohlenerweichungsflusses; eine ausgedehntere Lagerung hatte vielmehr zur Folge, daB die eigentliche Kohlengrundmasse bereits oxydativ angegriffen wurde, womit eine die Koksbeschaffenheit verschlechternde Wirkung verbunden ist.
  • Die wirtschaftliche Bedeutung der Erfindung liegt darin, daß man weit mehr als bisher ge-,visse Gaskohlen, Gasflammkohlen und sogar teilweise auch Flammkohlengrobsorten zur Verkokung heranziehen und gleichzeitig Zusätze an Inertstoffen und Halbfettkohlen einsparen kann. Zudem ist mit der Koksverbesserung eine Erhöhung der Kohlenwertstoffausbeute verbunden.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Verbessern der physikalischen Beschaffenheit von Hochofenkoks aus Kohlen niedrigen oder mittleren Inkohlungsgrades, insbesondere solchen, die einen Überschuß an Bitumen enthalten, gekennzeichnet durch eine: dem Aufmahlen der Ausgangskohle vorausgehende oder nachfolgende thermische Behandlung und gegebenenfalls durch eine dem Aufmahlen nachfolgende Lagerung der Kohle.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Vorbehandlung der Kohle in einer etwa 2o bis 6o Sekunden dauernden Erwärmung derselben bei etwa Zoo bis 33o° C besteht..
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung verschiedener Kohlenarten in der Kohlenmischung eine oder mehrere dieser Kohlenarten getrennt der thermischen Behandlung und Alterung unterworfen werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, da.ß die thermische Behandlung einer oder mehrerer dieser Kohlenarten durch eine Feinaufmahlung derselben ersetzt und die Alterung durch nachfolgende Lagerung fortgeführt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung der Kohle in mehreren Bunkern oder Bunkerabteilungen erfolgt, denen die Kohle zyklusmäßig zugeführt und denen sie im gleichen Zyklus zum Verkoken entnommen wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 661 598, 656 087, 398 007; französische Patentschrift Nr. 895 711; Zeitschrift »Braunkohle« , 43 (i944), Heft 49/50 S. 423 ff.; Buch »Koks« von Kurz und Schuster, 1938, S. i89.
DEA13198A 1951-04-15 1951-04-15 Verfahren zum Verbessern der physikalischen Beschaffenheit von Hochofenkoks Expired DE971692C (de)

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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE398007C (de) * 1923-06-15 1924-07-01 Anton Weindel Dr Verfahren zum Vorbereiten stark backender Steinkohlen fuer das Verschwelen
DE656087C (de) * 1932-06-21 1938-01-28 Didier Werke Akt Ges Verfahren zur vorbereitenden Behandlung von Faserkohle enthaltenden Kohlen
DE661598C (de) * 1930-08-22 1938-06-23 Heinrich Hock Dr Verfahren zur Erzeugung von Koks, insbesondere Huettenkoks, aus matt- und glanzkohlehaltiger Steinkohle
FR895711A (fr) * 1942-05-15 1945-02-01 Roechlingsche Eisen & Stahl Procédé de production de coke de hauts-fourneaux en partant de charbon à pouvoir agglomérant modéré et en état de décomposition peu avancé

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