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Fernsteuerung für motorisch angetriebene Spaltblenden von Röntgengeräten
Bei Durchleuchtungen und Aufnahmen mittels Röntgenstrahlen besteht die Notwendigkeit,
den Strahlenkegel auszublenden, weil häufig von der das ganze verfügbare Bildfeld
umfassenden Übersichtsdurchleuchtung oder -aufnahme auf kleinere Ausschnitte gewechselt
wird. Bei Ausblendung kleinerer Felder wird die vom Patienten empfangene Röntgenstrahlendosis
entsprechend verkleinert und die Bildgüte, insbesondere die Detailerkennbarkeit,
infolge verringerter Erzeugung von Streustrahlen verbessert. Zur Ausblendung «erden
Spaltblenden verwendet, deren Ebenen hintereinandergestaffelt und rechtwinklig zueinander
versetzt sind und die somit die Ausblendung beliebiger rechteckiger Felder gestatten.
Hierzu können die beiden Schlitzblenden unabhängig voneinander verstellt werden.
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In der überwiegenden Zahl aller Fälle werden die Blenden vermittels
von Hebeln, die in unmittelbarer Nähe des Leuchtschirmes angeordnet sind, über Bo.-#vdenzüge
verstellt. Diese an sich einfache Anordnung hat aber Nachteile, die darin bestehen,
daß insbesondere bei fokusfernen Blenden die Bewegung der aus Blei bestehenden schweren
Blendenteile erhebliche Kraftmomente erfordert. Hierdurch werden die Bowdenzüge
überlastet, so daß Störungen durch Knicke und Drahtbrüche nicht selten sind. Weiterhin
stören die in der Regel in Metallschläuchen untergebrachten Bowdenzüge, die wegen
der Bewegung des Leuchtschirmes zur
Röntgenröhre und der daran.
angebrachten Spaltblenden beweglich und in großen Bogen. angebracht sein müssen,
die Zugängigkeit zum Gerät und dessen Handhabung.
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Um die genannten Schwierigkeiten zu beseitigen, sind Ausführungen
bekanntgeworden, bei denen die Verstellung der Blendenpaare durch Motoren erfolgt.
Die Verstellbarkeit fällt bei dieser bekannten Ausführung für den Bedienenden fort,
und die erforderlichen elektrischen Leitungen können unauffällig und nicht störend
am Gerät verlegt werden. Bei diesen bekannten Ausführungen werden zur Steuerung
der Motoren Schalter mit drei Stellungen, nämlich Mittelstellung »Aus«, »Blenden
öffnen« einerseits und »Blenden schließen« andererseits, verwendet. Diese Schalter
sind sogenannte Tippschalter, die bei kleinem Schalthub die Motoren im gewünschten
Drehsinn so lange erregen. wie die Schaltstellung getippt wird. Die Ausblendung
erfolgt nach visueller Beobachtung entweder auf dem Leuchtschirm oder, bei sogenannten
Obertischaufnahmen, nach der Anzeige eines Lichtvisiers.
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Dieses Verfahren der Fernsteuerung durch Tippschalter hat den Nachteil,
daß der Bedienende so lange warten muß, bis die Blendenspalte auf die beabsichtigten
Feldgrößen eingelaufen sind. Die Tippschalter erlauben wohl die gleichzeitige Betätigung
der horizontalen und vertikalen Spaltblende sowohl gleichsinnig (nach »Öffnen-Öffnen«
oder »Schließen-Schließen«) als auch gegensinnig (nach »Öffnen-Schließen« oder »Schließen-Öffnen«).
Diese Gleichzeitigkeit der Stellbewegung durch Tippschalter kann aber nur bei groben
Veränderungen des ausgeblendeten Feldes oder bei kongruenten Änderungen rechteckiger
bzw. quadratischer Felder ausgenutzt werden. In sehr vielen Fällen müssen die Vorgänge
jedoch bewußtseins-und handlungsmäßig getrennt werden können. Das bedeutet, daß
in gewissem Umfang das Einlaufen der Blendenspalte zweimal, nämlich für horizontal
und vertikal, abgewartet werden muß. Noch deutlicher wird dieser Zeitverlust durch
Abwarten beim j@ufblenden auf volle Leuchtschirmgröße, was zum Zwecke von Übersichtsdurchleuchtungen
oder -aufnahmen zwischendurch immer wieder erforderlich wird. Hierbei muß, Endlagenschalter
für die Bewegung der einzelnen Koordinaten vorausgesetzt, ebenfalls mindestens die
einfache Einlaufzeit visuell kontrolliert und abgewartet werden.
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Bei einer Fernsteuerung für motorisch angetriebene Spaltblenden von
Röntgengeräten, gemäß der vorliegenden Erfindung wird dieser Nachteil des Zeitverlustes
dadurch vermieden, daß an den Stellorganen eingeleitete Bewegungen von den Spaltblenden
selbsttätig kopiert werden. Dies geschieht unter Verwendung an sich bekannter Bauelemente,
einer im Prinzip bekannten Nachlau.fsteuerung und zusätzlicher Anwendung kleiner
Hilfsmotoren.
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Die Erfindung besteht also in ihren Grundzügen in einer Fernsteuerung
für motorisch angetriebene Spaltblenden von Röntgengeräten, welche dadurch gekennzeichnet
ist, daß je ein Stellgeber zur Voreinstellung und Steuerung der jeweiligen Blendenspalteinstellung
vorgesehen ist, der aus einem an sich bekannten Einstellorgan zur Voreinstellung
des gewünschten Einstellwertes bei gleichzeitiger Ingangsetzung des Antriebsmotors
für die Blenden und einer Nachlaufsteuerung mit Hilfsmotor besteht, welch letzterer
- bei Betätigung des Einstellorgans gleichzeitig in Gang gesetzt - Gleichlauf oder
annähernd Gleichlauf mit dem Antriebsmotor hat, wobei beide Motoren selbsttätig
abgeschaltet werden, sobald die -'achlaufsteuerung den jeweiligen Einstellwert des
Einstellorgans erreicht hat, derart, daß die jeweils mit dem Einstellorgan eingestellte
Blendeneinstellung genau oder annähernd stellungsgenau eingesteuert ist.
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Der Kopiervorgang beruht also nach der Erfindung darauf, daß die zusammenwirkenden
Motoren die am Drehkopf eingestellte Strecke einerseits und die zugeordnete Strecke
an der Spaltblende andererseits in der gleichen bzw. annähernd gleichen Zeit durchlaufen
und daß beide Motoren von der Steuerungeinrichtung parallel geschaltet werden. Mit
Rücksicht auf den für den vorliegenden Zweck nicht berechtigten großen Aufwand technischer
Mittel wird gemäß der Erfindung darauf verzichtet, die jeweils eingeleitete Stellbewegung
absolut genau an der Spaltblende nachzubilden. Bei der Anwendung von gleichlaufenden,
z. B. synchronlaufenden Motoren ist der ablolute Gleichlauf in den Anlauf- und Auslaufphasen
noch nicht gewährleistet, so daß in weiterer Ausgestaltung der Erfindung Mittel
vorgesehen sind, um die allmählich auftretenden Dejustierungen der Stellungen automatisch
zu korrigieren.
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Es ist zwar schon eine Einrichtung zur Einstellung und IC-enntlichmachung
der Durchstrahlungsbedingungen bei einer Röntgeneinrichtung bekanntgeworden, die
als ferngesteuerter Wählschalter aufgefaßt werden kann, dessen Einstellorgan nur
eine beschränkte Zahl von bestimmten Stellungen zuläßt und dessen sogenanntes Regelorgan
ebenfalls nur in höchstens ebenso viele bestimmte entsprechende Stellungen nachgeführt
wird. Der Begriff der Regelung setzt aber voraus, daß ein Stellwert nach Plus und
Minus geändert werden kann bzw. daß die Einrichtung, die die Regelung bewirkt, Änderungen
nach beiden. Richtungen ausführt. Bei der bekannten Anordnung handelt es sich jedoch
nur um eine in einem eingeschränkten Bereich wirksame Steuerung, die mit dem Gegenstand
der vorliegenden Erfindung nur das einzige Merkmal gemeinsam hat, daß die Einstellung
des Stellgebers auf ein anderes Organ übertragen, d. h. kopiert wird. Bei der bekannten
Einsrichtung ist jedoch keindbeliebige Einstellung bzw. Kopierung einer solchen
möglich, da nur untereinander gleiche, verhältnismäßig grobe Schaltschritte eingestellt
und nachgebildet werden können, da einer feineren Unterteilung der bei der bekannten
Einrichtung v orgesehenen Kontaktbahnen die Kontaktbreite, die Breite des Schleifkontakts,
der Mindestabstand
der Kontakte und die Bewegungsgeschwindigkeit
des Schleifkontaktes insoweit im Wege stehen, als sie nicht unterschreitbare Grenzwerte
darstellen. Bei Unterschreitung dieser Grenzwerte würde der bei der bekannten Anordnung
vorgesehene Anhaltekontakt für die Entkuppelung des Motors mittels Relais überfahren
werden, so daß der Motorantrieb nicht zum Stillstand käme. Aus diesem Grunde ist
eine Fernsteuerung von Spaltblenden für Röntgengeräte mit der bekannten Anordnung
nicht möglich, da diese nicht die- notwendige Einstellfreiheit gewährt bzw. auch
die denkbar feinstufigste Stellungszahl für die praktisch zu fordernden Einstellbedürfnisse
nicht ausreicht. Außerdem ist mit dieser bekannten Nachlaufsteuerung der obenerwähnte,
für die Aufgabestellung der vorliegenden Erfindung jedoch ausschlaggebende Zeitgewinn
nicht erzielbar.
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Im Gegensatz zu der soeben kurz erörterten bekannten Nachlaufsteuerung
ist mit der Nachlaufsteuerung gemäß vorliegender Erfindung jede beliebige Stellung
und Stellungsänderung sofort einstell- und kopierbar. Die Stellungsgenauigkeit ist
beliebig regelbar, und der jeweils eingestellte Bewegungswert kann nicht überfahren
werden, da an seinem Ende ein Drehrichtungswechsel geschaltet wird, der ein periodisch
kurzzeitig verlaufendes Einpendeln in die Sollstellung des Stellgebe-rs und der
Blenden zur Folge hat.
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Bekannt ist weiterhin - allerdings nicht in Verbindung mit Röntgenröhren
- eine Einrichtung, bei welcher mittels Lichtstrahlen und lichtempfindlichen Zellen
eine Nachlaufsteuerung bewirkt wird und bei welcher allerkleinste Bewegungen oder
Zustandsänderungen physikalischer Größen so weit kraftgebend verstärkt werden, daß
diese an Meßgeräten abgelesen oder schreibend registriert «,erden können. Gegenüber
dieser bekannten Einrichtung und dem Gegenstand der Erfindung besteht hinsichtlich
der Aufgabestellung der Unterschied, daß einerseits kleinste Bewegungen bzw. Zustandsänderungen
physikalischer Größen meßbar oder registrierbar gemacht werden sollen, während es
sich bei der Aufgabestellung der vorliegenden Erfindung darum handelt, verhältnismäßig
große Beschleunigungsimpulse und Verzögerungsimpulse trotzdem mit größter Genauigkeit
zu steuern und dabei eine bewegungsgetreue Kopie der jeweils eingebrachten Bewegungen
zu erzielen, um dem bedienenden Arzt Einstellkraft und Einstellzeit zu ersparen
und ihn außerdem von der Beobachtung des Einlaufens der Blenden zu entlasten.
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Die Erfindung wird nunmehr beispielsweise in Form einer bevorzugten
Ausführung an Hand der Zeichnungen beschrieben. Es stellt dar Fig. i ein Schema
der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mit ganz geöffneten Blenden, Fig.2
dieselbe Anordnung mit willkürlicher Blendeneinstellung, Fig.3 eine Einzelheit der
erfindungsgemäßen Anordnung und Fig.4 eine Einzelheit der erfindungsgemäßen Anordnung
in anderer Ausführung. Fig. i zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Einrichtung in einem Betriebszustand, in welchem zwei Steuerorgane A und B in die
extremen Stellungen »Blenden ganz offen« eingestellt sind, die Nachlaufsteuerungen
nachgefahren und in Ruhe und gleichzeitig die den Steuerorganen A und B zugeordneten
Spaltblendenpaare a und b in Endstellung und in Ruhe sind. Die Bezugsziffer i bezeichnet
einen Hilfsmotor für die Steuerung A, dessen Antriebsschnecke :2 in eine Schneckenverzahnung,
beispielsweise ein Schneckensegment 3, eingreift. Eine mit letzterem fest zusammenhängende
Scheibe 4 weist einen Schlitzdurchbruch 5 auf, durch den ein gehäusefester Anschlag
6 hindurchragt, der vermittels von Anschlagflächen 7 den Weg eines Rändelknopfes
8, hier dargestellt für 9o° Drehung, begrenzt. An dem Rändelknopf 8 ist eine Hülse
9 fest angebracht, in der sich, durch eine Feder io immer nach außen gedrückt, ein
Steuerstift i i bewegen kann. Die Spitze des Steuerstiftes i i hat ihre Nullstellung
in einer Rastkerbe i2 einer Schaltschwinge 13, die einen Drehpunkt bei 14
auf der Scheibe 4 hat. An der Schaltschwinge 13 bzw. Scheibe 4 sind symmetrisch
paarweise Isolierteile 15, Kontakte 16 und 17, Isolierteile 18 sowie Anschlußteile
i9, 2o und 2i angeordnet, die über flexible Leitungen i9A, 2oA und 2iA sowie 2oa
und Zia an ein Leitungssystem angeschlossen sind. An Stelle dieser flexiblen Leitungen
können auch Schleifringe treten. Den genannten Teilen genau entsprechend ist die
Steuerung B aufgebaut. Sie besteht demnach aus einem Hilfsmotor 22 mit Antriebsschnecke
23, die in ein Segment 24 eingreift, welches fest mit einer Scheibe 25 zusammenhängt.
Die Scheibe 25 weist einen Schlitz 26 auf, in welchen ein gehäusefester Anschlag
27 hineinragt, der mit Anschlagflächen 28 eines Rändelknopfes 29 zusammenwirkt.
Der Rändelknopf 29 ist fest mit einer Hülse 30 verbunden, die ihrerseits
eine Feder 3 i enthält und einen Steuerstift 32 führt. Dieser greift in eine Rastkerbe
33 einer Schaltschwinge 34 ein, deren Drehpunkt bei 35 auf der Scheibe 25 liegt.
An der Schaltschwinge 35 bzw. Scheibe 25 sind symmetrisch paarweise Isolierteile
36, Kontakte 37 und 38, Isolierteile 39 und Anschlußteile 40, 41 und 42 angeordnet,
die über flexible Leitungen 4oB, 41 B und 42B an ein Leitungssystem angeschlossen
sind. An Stelle dieser flexiblen Leitungen können auch Schleifringe treten.
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Im oberen Teil der Fig. i ist die Spaltblende schematisiert so dargestellt,
daß die beiden Spaltebenen a und b, die in Wirklichkeit hintereinandergestaffelt
und zueinander um 9o° versetzt sind, symmetrisch in einer Ebene erscheinen. Zwei
Motoren 43 und 43' sind jeweils mit den Hilfsmotoren i und 22 der Steuerungen
A und B parallel geschaltet. Über eine Rutschkupplung 44 bzw. qq.'
werden Schneckenwellen 45 bzw. 45' angetrieben, die in Verzahnungen von Schneckenrädern
46 bzw. 46' eingreifen, die ihrerseits wiederum mit Rädern 47 bzw. 47' kämmen. Von
den Rädern 46 und 47 bzw. 46' und 47' werden die
Spaltblendensegmente
48 und 49 bzw. 48' und 49' bewegt, die einen entsprechenden Röntgenstrahlenkegelausschnitt
So bzw. So' (strichpunktiert gezeichnet) ausblenden.
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Die Blendensegmente 49 und 49' stoßen in der extremen Stellung »offen«
an Anschläge 51 und 51 '. Der Röntgenstrahlenfokus ist mit 52 angedeutet.
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Durch einen gestrichelten Irreis 53 (unten) und einen ausgezogenen
Kreis 54 (oben) ist angedeutet, daß die beiden Stellsysteme 8 usw. und 29 usw. in
weiterer Ausgestaltung der Erfindung mit Vorteil koaxial angeordnet werden können.
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Fig. 2 stellt die gleiche Anordnung wie in Fig. i, jedoch in einem
anderen Betriebszustand dar. Bei der Steuerung A ist beispielsweise eine Stellbewegung
durch Verdrehung des Rändelknopfes 8 und des damit verbundenen Steuerstiftes i i
eingeleitet, die die Spaltblende auf etwa 30'10 schließen soll. Die Scheibe 4 mit
dem Schneckensegment 3 und der Schaltschwinge 13 ist noch nicht vollständig in die
durch die Steuerstiftmitte gegebene Nullstellung nachgelaufen, das System ist also,
angetrieben von dem Hilfsmotor i, noch in Bewegung. Gleichzeitig befindet sich das
Spaltblendenpaar a in einer Stellung, die derjenigen der Schaltschwinge 13 entspricht,
nämlich halbgeschlossen und in Bewegung.
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Die Steuerung B ist in Fig. 2 jedoch in der in die extreme Stellung
»Blende geschlossen« eingestellten Lage gezeigt, das Nachlaufsystem ist also in
die durch den Steuerstift 32 gegebene Nullstellung eingelaufen und folglich in Ruhe.
Entsprechend ist das Spaltblendenpaar b in seine extreme Stellung eingelaufen und
in Ruhe.
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In Fig.3 ist die erfindungsgemäße Fernsteuerungseinrichtung im Schnitt
für eine koaxiale Anordnung der Einstelldrehknöpfe schematisch beispielsweise dargestellt.
Mit den Fig. i und 2 -gleiche Teile sind entsprechend gleichlautend bezeichnet.
Neu hinzu gekommen ist ein Gehäuse 55 und ein Stützlager 56, in welchen die Anschläge
6 und 27 gleichzeitig gelagert sind. Die koaxiale Anordnung der beiden Steuerungssysteme
ist bereits in den Fig. i und 2 durch den gestrichelten Kreis 53 und den mit ausgezogenen
Linien gezeichneten Kreis 54 angedeutet.
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Fig. -. zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel, bei welchem die Einstellungen
nicht mit koaxial angeordneten Stellorganen, sondern mit getrennten Achsen erfolgen.
Diese Ausführung wird bevorzugt, wenn die Steuerungseinrichtung nicht unmittelbar
an dem Ort, an welchem die Einstelldrehknöpfe zweckmäßig liegen, angebracht werden
kann oder wenn im Zusammenhang mit anderen Steuerungsfunktionen eine Trennung erforderlich
ist.
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Die Ausführung nach Fig. 4 hat die gleiche Wirkung wie die in den
Fig. i bis 3 beschriebene. sie unterscheidet sich nur dadurch, daß an Stelle der
Rändelknöpfe 8 und 29 Drehkörper 57 und 58 mit Kegelradverzahnungen 59 bzw. 6o treten.
Diese stehen im Eingriff mit den Kegelradtrieben 61 und 62, die in Lagern 63 und
64 gelagert und durch die Stellringe 65 und 66 gesichert sind. Der Gesamtaufbau
erfolgt auf einer Achse 67, die in den Lagern 68, 69 und 70 gehalten wird.
In dem Lager 70 sind gleichzeitig auch die Anschläge 6 und 27 befestigt.
Das umschließende Gehäuse ist mit 71 bezeichnet.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung wird nun nachfolgend
beschrieben: Durch eine Stehbewegung an einem der in Fig. i bis 3 dargestellten
Rändelknöpfe 8 bzw. 29 oder der in Fig. 4 dargestellten Kegelradtriebe 61 bzw. 62
wird die Spitze des Steuerstiftes i i bzw. 32 jeweils aus der Nullstellung in der
Rastkerbe 12 bzw. 33 herausgeschwenkt. Durch den hierbei durch die Feder io bzw.
31 erzeugten Auflagedruck wird jeweils die Schaltschwinge 13 bzw. 34 aus ihrer zum
Mittelpunkt konzentrischen Lage herausgeschwenkt, so daß die Kontakte 16 und 17
bzw. 37 und 38 an der dem Drehsinn entsprechenden Seite zur Anlage kommen. Hierbei
kommt jeweils die Schaltschwinge 13 bzw. 34 in eine Lage, wie sie in Fig. 2 bei
der Steuerung A für eine Stellbewegung nach links beispielsweise dargestellt ist.
Die ursprüngliche Nullstellung ist hier strichpunktiert gezeichnet und mit 13' bezeichnet.
Die Kontaktgebung erfolgt bereits bei einer Stellbewegung von o,5 mm oder weniger,
bezogen auf die Steuerstiftspitze, und hängt von der Einstellung des Abstandes der
Kontakte 16, 17 bzw. 37, 38 ab. Die Kontaktgabe hat zur Folge, daß der jeweils zugehörige
Hilfsmotor i bzw. 22 mittels der Schneckengetriebe 2 und 3 bzw. 23 und 24 die Scheibe
4 bzw. 25 mit den darauf befindlichen Einrichtungen dem ausgeschwenkten Steuerstift
ii bzw. 32 so lange nachfährt, bis die Mitte der Rastkerbe 12 bzw. 33, die zugleich
auch die Mitte der Schaltschwinge ist, der Spitze des betreffenden Steuerstiftes
genau gegenübersteht. In dieser Bewegungsphase werden die Kontakte 17 bzw. 38 stromlos,
und der betreffende Hilfsmotor kommt zum Stillstand. Infolge der Schwungkräfte kann
die Nullstellung überfahren werden, wenn das Kontaktsystem sehr empfindlich eingestellt
ist. In diesem Falle bekommt der betreffende Motor durch die auf die Teile 2o bzw.
41 geschalteten Gegenkontakte der Schaltschwingen abbremsenden Gegenstrom, und es
erfolgt ein kurzzeitiges, aperiodisch verlaufendes Einpendeln in die Nulllage. Mit
dem Hilfsmotor i bzw. 22 bekommt jeweils gleichzeitig und gleich lang der zugehörige
Hauptmotor 43 bzw. 43' Strom, der jeweils die eigentliche Arbeit der Verstellung
der Bleiblenden zu leisten hat. Da der jeweils zugeordnete Motor 43 bzw. 43' mit
dem betreffenden Hilfsmotor i bzw. 22 richtungs- und drehzahlmäßig Gleichlauf oder
annähernd Gleichlauf hat, durchfahren die von ihm jeweils angetriebenen Blendenpaare48/49
bzw. q.8'/49' mit der jeweiligen Drehbewegung des betreffenden Steuerstiftes verhältnisgleich
ausgelegte Strecken, was zur Folge hat, daß sie dann auch im darauffolgenden Stillstand
verhältnisgleich oder annähernd verhältnisgleich stehen. Geringe, zunächst nicht
störende Stellungsunterschiede zwischen Steuerungsorgan und Blendenspalt
können
dadurch eintreten, daß die jeweils zusammenarbeitenden Motoren nicht genau synchron
laufen oder daß die An- und Auslaufcharakteristiken der Motoren nicht gleich sind.
Ein solcher Stellungsfehler kann jedoch durch Addition größer und damit störend
werden. Zu seiner Kleinhaltung wird daher in weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Fernsteuerung ein Kunstgriff angewendet, der darin besteht, jeweils eine Rutschkupplung
zwischen Motor und Blendenantrieb zu schalten und die Blenden häufig gegen die Anschläge
ihrer extremen Stellungen fahren zu lassen. Die Praxis bei der Betätigung der Spaltblenden
kommt dieser Möglichkeit insofern entgegen, als bei den Untersuchungen mit Röntgenstrahlen
die Spaltblenden zwar nur hin und wieder ganz geschlossen, aber sehr häufig und
regelmäßig ganz geöffnet werden müssen. Dieser Umstand wird ausgenutzt durch die
Anbringung der Anschläge 51 und 51' für die Stellungen »Blende geöffnet«. Bei eingetretenen
Dejustierungen zwischen dem jeweiligen Stellungsgeber A bzw. B und dem jeweils zugehörigen
Spaltblendensystem a bzw. b wird durch Ansprechen der betreffenden Rutschkupplung
44 bzw. 44 entweder in den Endlagen »Blende geschlossen« oder »Blende geöffnet«
die Justierung bezüglich der Stellungsgleichheit wiederhergestellt. Da die Endlage
»Blende geschlossen« üblicherweise in geringerer Anzahl erreicht wird, kann durch
die Wahl der Getriebeübersetzung eine Tendenz erzwungen werden, die eine geringe
allmähliche Voreilung der Blendensegmente nach außen zur Folge hat, um völlig sicher
zu sein, daß die Stellungskorrektur häufig erfolgt.
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Die Benutzung der erfindungsgemäßen Spaltblende mit Fernsteuerung
bietet den Vorteil, daß der Bedienende nicht mehr abzuwarten braucht, bis die Ausblendung
in den beiden Richtungen horizontal und vertikal visuell überwacht eingelaufen ist.
Nach Betätigung der Steuerungen nach jeweiliger Endstellung »Blende geöffnet«, die
im Zuge der Arbeit des Röntgenologen sehr häufig vorkommt, kann unmittelbar die
Einstellung der Steuerknöpfe auf die gewünschte Blendenstellung erfolgen, worauf
der Blendeneinlauf in diese Stellung sich automatisch vollzieht. Nach kurzem Gebrauch
stellt sich bei der Bedienungsperson die Erfahrung ein, die jeweils gewünschten
Feldgrößenänderungen treffsicher einzustellen. Bis zur Erreichung dieser Treffsicherheit
ist der Benutzer nicht benachteiligt, da er selbstverständlich auch in der bisher
üblichen Weise den Einlauf nach visueller Überwachung ausführen oder Korrekturen
geben kann.
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Die dargestellten und beschriebenen Einrichtungen sind Ausführungsbeispiele,
bei welchen Drehbewegungen ausgeführt werden, um Drehbewegungen zu steuern. Die
Erfindung läßt sich ohne Schwierigkeit auch auf lineare Bewegungen der Steuerungseinrichtung
und der Spaltblendenpaare übertragen bzw. lassen sich beide Bewegungsarten miteinander
kombinieren, derart, daß ein Schieber als Stellgeber schwenkbare Blenden steuert
oder umgekehrt ein Stellgeber mit Dreheinstellung linear verstellbare Flachblenden.