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Einhand-Steuergriff, insbesondere für Röntgenuntersuchungsgeräte Bei
Röntgenuntersuchungen am Körperstamm des Patienten müssen dieser, die Röntgenröhre
sowie das Zielgerät mit Leuchtschirm und photographischer Aufnahme-und andere Nebeneinrichtungen
zahlreiche verschiedene Bewegungen im Raum ausführen. Diese Bewegungen werden bei
einfacheren Geräten von Hand ausgeführt und andere Funktionsabläufe mit elektrischen
Schaltern oder mechanischen Bedienungselementen ausgelöst. Je nachdem, ob es sich
dabei um die Grundausführung eines Universalgerätes handelt oder an dem Gerät eine
zusätzliche Drehung des Patienten um seine Längsachse vorgesehen ist oder um eine
noch höherwertige Spezialausführung, die außerdem eine Drehung des Röhren-Leuchtschirmwagens
um die Patientenachse zuläßt, werden im Zuge einer routinemäßigen Untersuchung dreißig
bis vierzig verschiedene Funktionen ausgeführt oder ausgelöst. Viele dieser Funktionen
sind während einer Untersuchung rnehrmals zu wiederholen.
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Es wird angestrebt, dem untersuchenden Arzt körperliche Arbeit durch
die Anwendung von Kraftantrieben zu ersparen sowie ihn durch die Automatisierung
verschiedener Funktionsfolgen körperlich und nervenmäßig zu entlasten. Es sind daher
Geräte bekanntgeworden, bei denen die Bewegungen der schwerenGeräteteile und der
Patientenliegestatt durch elektromotorische, hydraulische oder pneumatische Kraftantriebe
erfolgen. Auch sind beispielsweise an Zielgeräten die Funktionsfolgen durch automatisch
wirkende Einrichtungen zwangläufig miteinander verbunden und deren Bedienung dadurch
vereinfacht worden. Die Steuerung bzw. Auslösung der Kraftantriebe und Funktionsabläufe
durch den untersuchenden Arzt erfolgt bei diesen bekannten Geräten mittels einzeln
angeordneter oder auf einem bestimmten Platz am Zielgerät griffgerecht zusammengefaßter
Einrichtungen, wie elektrische Schalter, mechanische Einstellhebel und sonstige
Handgriffe. Da die Untersuchung des Patienten und somit die Bedienung des Gerätes
bei fast völliger Dunkelheit erfolgen muß, erschweren die bekannten Anordnungen
die Arbeit des Arztes und die Weiterentwicklung von vollmotorisierten Geräten, weil
nach zahlreichen Schaltern bzw.
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Bedienungselementen getastet werden muß. Zeitverluste, stärkere Konzentration
auf die Steuerungsvorgänge einerseits und Ablenkung von der eigentlichen Untersuchungstätigkeit
andererseits sowie Irrtumsmöglichkeiten sind die Nachteile. Diese bestehen noch
fort, nachdem Schalter bzw. Bedienungselemente bekanntgeworden sind, die zwar einzelne
Funktionen zusammenzufassen gestatten, wie z. B. handelsübliche, nach mehreren Richtungen
bewegliche Kugelschalter oder kreuzweise zu bewegende Schaltgriffe für Wahlschalter,
konzentrisch gelagerte Doppelhandgriffe mit
gleichzeitiger kardanischerVerstellmöglichkeit
für die Einstellung von Doppelschlitzblenden usw. Diese bekannten Anordnungen fassen
aber nur jeweils eine sehr geringe Anzahl von Steuerungstätigkeiten in einem Griff
zusammen, so daß noch zu viele Steue rungsorgane nebeneinander notwendig sind, auf
die bei der Bedienung vollmotorisierter Geräte im Dunkeln umgegriffen werden muß.
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Der Gegenstand der Erfindung eröffnet neue Wege zur Vollmotorisierung
bei Röntgenuntersuchungsgeräten, weil er die Steuerung von mindestens einundzwanzig
verschiedenen Tätigkeiten mittels eines einzigen Handgriffes völlig sinnvoll und
unverwechselbar gestattet.
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Soweit die Steuerimpulse zur Steuerung von elektrischen Motoren bestimmt
sind, gliedern sie sich im dargestellten Beispiel in jeweils zwei Steuerstufen in
der Weise, daß eine geringe Steuerbewegung jeweils den \Tormalgang des betreffenden
Motors in der gewünschten Motordrehrichtung ergibt, während eine größere Steuerbewegung
einen Schnellgang auslöst.
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Die gleiche Einrichtung läßt sich jedoch auch mit jeweils drei Stufen,
also Langsamgang, Normalgang und Schnellgang, oder auch mit mehr als drei Stufen
ausführen.
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Es ist also möglich, mit dem erfindungsgemäßen Einhand-Steuergriff
eine große Zahl von unterschiedlichen. unter Umständen sogar alle erforderlichen
Tätigkeiten bei der Arbeit an einem Universal-Röntgenuntersuchungsgerät mit einer
Hand ohne Griffwechsel auszuführen oder auszulösen, was bei der Arbeit im Dunkeln
von außerordentlichem Vorteil ist.
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Die Anwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung gestattet auf vollkommenere
Weise als es bisher bekannt ist, die weitgehende Motorisierung solcher Gerät-oder
Patientenbewegungen, die bisher von den
Untersuchenden durch Muskelkraft
ausgeführt werden mußten.
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Der Gegenstand der Erfindung läßt sich außerdem an anderen technischen
Einrichtungen mit Vorteil anwenden, wo zahlreiche unterschiedliche Tätigkeiten so
gesteuert werden müssen, daß mit Rücksicht auf die geforderte Sicherheit und die
Sinnfälligkeit der jeweiligen Tätigkeiten die menschliche Irrtumsmöglichkeit weitgehend
ausgeschaltet wird. Beispiele solcher Anwendungsmöglichkeiten sind der Hebezeugbau,
die Bühnentechnik bei Theater und Film und das Signalwesen.
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Die Erfindung wird nunmehr beispielsweise an Hand einer bevorzugten
Ausführungsform unter Bezugnahme auf Fig. 1 bis 6 beschrieben. Es stellt dar Fig.
1 einen Mittellängsschnitt durch die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, Fig.
2 einen Querschnitt längs der achsvertikalen Ebene II-II in Fig. 1, in Pfeilrichtung
gesehen, Fig. 3 einen Querschnitt längs der achsvertikalen Ebene III-III in Fig.
1, in Pfeilrichtung gesehen, Fig. 4 einen Schnitt längs der achsvertikalen Ebene
IV-IV in Fig. 1, in Pfeilrichtung gesehen, Fig. 5 ein Wirkungsschema, welches die
beispielsweise Anwendung der in Fig. 1 bis 4 gezeigten Ausführungsform der Erfindung
auf ein Universal-Röntgengerät zeigt, und Fig. 6 ein Wirkungsschema der in Fig.
1 bis 5 dargestellten Anordnung, welches die einzelnen Steuermöglichkeiten, bezogen
auf die Anwendung an einem Röntgenuntersuchungsgerät zeigt.
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Fig. 1 stellt eine bevorzugte Ausführung der erfindungsgemäßenEinrichtung
für dieAbgabevonSteuerimpulsen, die teils auf elektrischem, teils auf mechanischem
Wege weitergegeben werden, dar, wobei Einzelheiten, die auch anders gestaltet werden
können, beispielhaft dargestellt sind. Die für die Ableitung der Steuerimpulse erforderlichen
elektrischen Leitungen sind in der Darstellung weggelassen, da die für die Anwendung
der Erfindung beispielsweise im Zusammenhang mit Röntgen-Universalgeräten erforderlichen
schaltungsmäßigen Zusammenhänge in Fig. 5 gesondert gezeigt werden. Der erfindungsgemäße
Einhand-Steuergriff besteht im wesentlichen aus einem Handhebel A und einem Schaltgehause
B. Der Handhebel A ist kardanisch in dem Schaltgehause B gelagert, welches seinerseits
an dem zu steuernden Gerät C so angeordnet ist, daß es im wesentlichen in Richtung
der Hauptachse des in Nullstellung befindlichen Handhebels A begrenzt gegenüber
dem Gerät C bewegbar ist.
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Am Außenende des Handhebels A ist ein Druckknopf 1 angeordnet, der
in einem Deckel 2 durch eine Feder 3 nach außen gedrückt wird. Dieser Druckknopf
1 trägt an seinem inneren Ende einen Kontaktring 4, der beim Niederdrücken des Druckknopfes
Kontaktfedern 5 und 6 kurzschließt, die in einem Isolierteil7 gelagert sind. Ein
Rändelring 8 ist mittels Kugellaufringen 9, 10, 11 und zwei Kugelreihen 12 auf einem
im Griffinnern angeordneten Tragrohr, 4, drehbar gelagert. Er trägt am (in der Zeichnung)
unteren Ende eine Innenverzahnung 13, in welche ein Ritzel 14 eingreift. In gleicher
Weise greift ein Ritzel 15 in eine Innenverzahnung 16 eines weiteren Rändelringes
17 ein, der seinerseits ebenfalls mittels Kugellaufringen 18, 19, 20 und zwei Kugelreihen
21 auf dem Tragrohr A. drehbar gelagert ist.
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Achsen 22 und 23, die in im Tragrohr angebrachten Lagerflächen 24
und 24 a gelagert sind, übertragen die Drehbewegungen der Rändelringe 8 und 17 über
Kegelradtriebe
25, 26 und 25'. 26'vermittels von weiteren Achsen 27 auf Gelenkhülsen 28 und Hooksche
Gelenkwellen 29, die ihrerseits die Bewegungen richtungs-und stellungsunabhängig
nach außen weiterübertragen. Auf dem Tragrohr A1 ist ferner mittels Kugellagerlaufbahnen
30 und 31 und Kugelreihen 32 das eigentliche Griffrohr 33 drehbar gelagert. Zwischen
dem Tragrohr und dem Griffrohr 33 wirken Torsionsfedern 34, deren Enden in Stellringen
35 und den Kugellaufringen 31 jeweils so gehalten sind, daß das Griffrohr 33 nach
einer Drehbetätigung stets wieder in eine durch eine Rastfeder 36, einen Rastnippel
37 und eine Rastkerbe 38 festgelegte Mittelstellung zurückkehrt. Die Rastfeder 36
ist am Griffrohr 33 durch Niete 39 oder sonst in geeigneter Weise befestigt. Auf
dem Griffrohr 33 ist eine Kalotte 40 befestigt, die die Offnung der Wandung 41 des
Schaltgehäuses B abdeckt und in ihrem Innern Kontaktfedersätze trägt.
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Am Tragrohr ist am (in der Zeichnung) unteren Ende außen ein Lagerflansch
42 und innen eine Hiilse 43 mitGelenkschrauben44 befestigt. Es wird dadurch ein
Kardangelenk gebildet, bei dem die Gelenkschrauben 44 zusammen mit gleichartigen
Gelenkschrauben 45 im Kardanmittelpunkt die Drehachsen darstellen. Hierbei bildet
ein Teil 46 den inneren beweglichen und ein Teil 47 den äußeren gehäusefesten Kardanring.
Eine auf dem Kardanring 47 befestigte gehäusefeste Platte 48 trägt ein System von
Hebeln 49 und anderen Teilen, die weiter unten in Verbindung mit Fig. 3 erläutert
werden. Ein Steuerstift 50 steht unter dem Druck einer Feder 51 und ist in einer
Hülse 43 verschiebbai-geführt. Er drückt auf einen Stahlteller 52, der einen konzentrischen
Wulstrand 53 aufweist, welcher beim Abfahren durch die Spitze des Steuerstiftes
50 eine am Handgriff A fühlbare Rastwirkung ergibt. Die Rast zeigt den tibergang
der Kontaktgabe vom Normalgangsystem (Fig. 4) auf das Schnellgangsystem (Fig. 3)
an. Der Stahlteller 52 bildet mit einer aus isolierendem Stoff bestehenden Scheibe
54 eine Taumelscheibe, die am Rande gleichmäßig verteilt vier Kontaktschrauben 55
trägt, die durch eine sehr dünne Feder 56 entsprechender Form untereinander und
mit einer Kontaktanschlußschraube 57 elektrisch leitend verbunden sind. Die Feder
56 verhindert bei Taumelbewegungen der Scheibe 52, 54 auch gleichzeitig deren Drehung,
so daß die Kontaktschrauben 55 den ihnen zugeordneten Gegen-Kontaktschrauben 59
stets in der gleichen Zuordnung gegeniiberstehend bleiben. Der Stahlteller 52 weist
auf seiner Unterseite eine Kegelfläche auf, mit der er unter der Wirkung der Feder51
auf einer Lagerspitze 58 aufliegt, die mit derWandung des Schaltgehäuses ß fest
verbunden ist. Dadurch ist eine Art zweiseitiger Spitzenlagerung geschaffen, welche
bewirkt, daß bei verhältnismäßig geringen Seitenabweichungen des Steuerstiftes 50
entsprechend große Kippbewegungen der Taumelscheibe 52/54 ausgelöst werden. Die
Kontaktschraube 57 und die den Kontakten 55 zugeordneten Gegen-Kontaktschrauben
59 sind gemeinsam an einer isolierenden Platte 60 befestigt. Die Wandung 41 des
Schaltgehãuses B trägt einen isolierenden Schaltfinger 61. Die Bezugsziffer 62 bezeichnet
die Wandung des zu steuernden Gerätes C. Bei dem hier gewählten Beispiel bezeichnet
die Ziffer 62 die Wandung eines Zielgerätes eines Röntgenuntersuchungsgerätes, an
der Führungsrollen 63 angebracht sind, in denen Führungsschienen 41 a des Schaltgehäuses
B praktisch reibungsfrei geführt sind. Dadurch ist eine Bewegung des Schaltgehäuses
B relativ zum Gerät C
in Richtung der Achse des in Nullstellung
befindlichen Handhebels, zu möglich. Diese Bewegung wird durch Anschläge 62 a am
Gerät C begrenzt. Der Schaltfinger 61 wirkt auf einen Kontaktfedersatz 64. Zweckmäßigerweise
anzubringende Stützfedern, die das Schaltgehäuse B in einer Mittelstellung gegenüber
dem Teil C fixieren, sind in der Darstellung weggelassen worden.
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Fig. 2 zeigt einen Schnitt längs der Ebene II-II in Fig. 1 durch
die Kalotte 40. Die Kalotte 40 kann sich mit den Teilen 30 und 33 um die drehfest
angeordneten Teile 22, 23, Al und außerdem um ein ebenfalls drehfest am Lagerflansch
42 angebrachtes Schaltstück 65 drehen. Gleichartige Kontaktfedersätze 66 sind zur
Vereinfachung hier einstufig dargestellt, in der Regel werden diese, wie in Fig.
5 gezeigt, zweistufig ausgeführt. Die Drehung der Teile 30, 33 und 40 wird durch
einen Ausbruch 67 begrenzt, der an das Schaltstück 65 anschlägt. Bei der Drehung
am Griffrohr laufen die Kontaktfedern 66 je nach Drehung auf Kurvenflächen 65 a
oder 65 b des Schaltstückes 65 auf und geben Kontakt.
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Fig. 3 zeigt einen Schnitt längs der Ebene III-III in Fig. 1 und
stellt eine vierfache Anordnung gleicher Bauelemente symmetrisch in den Bewegungskoordinaten
dar. Um Schraubenbolzen68 drehen sich die Hebel 49, an denen sich eine Anschlagfläche
49 a fiir den jeweils benachbarten Hebel und eine ballige Reibfläche 49 b zur Berührung
mit der Hiilse 43 befinden.
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Die Hebel werden durch die Schraubenfedern 69, die in Halterungen70
eingehängt sind, bis zum justierbaren Anschlag mit Schrauben 71 zurückgezogen.
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Hierdurch wird die Hülse 43 und damit der ganze Handhebel. 4 in einer
Mittelstellung fixiert bzw. nach Bewegung durch die bedienende Hand wieder in dieselbe
zurückgeführt. Eine durch die Bedienung nach beliebigerRichtung hervorgerufeneKippbewegung
des Handhebels A kann nur so weit geführt werden, bis die Hebel 49 an die Anschlagflächen
49a stoßen. Bei der Hebelschwenkung wird am Ende der Bewegung ein jeweils zugehöriger
Kontaktfedersatz 72 berührt und der Kontakt geschlossen. Es können je nach Steuerungsbewegung
des Handgriffes A ein oder höchstens zwei benachbarte Hebel-und Kontaktfedersatzsysteme
betätigt werden, so daß also jeweils auch zwei Bewegungsimpulse miteinander koppelbar
sind.
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Die Kontaktfedersätze sind hier einstufig dargestellt, sie können
nach den Erfordernissen auch mehrstufig ausgeführt werden.
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Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch das SchaltgehäuseB längs der Ebene
IV-IV in Fig. 1 und stimmt in bezug auf die Kontaktanordnung in den Bewegungskoordinaten
mit der Darstellung in Fig. 3 überein. Die aus dem Stahlteller 52 und der Scheibe
54 zusammengesetzte Taumelscheibe kann durch Auslenkung des kardanisch gelagerten
Steuerstiftes 50 um die Lagerspitze im Punkt 58 in jede beliebige Richtung geneigt
werden, bis sie durch Berührung eines Kontaktpaares 55, 59 oder höchstens zweier
benachbarter Kontaktpaare 55, 59 Schaltimpulse auslöst. Mit 73 und 74 bezeichnete
Bohrungen im Boden des Gehäuses 41 dienen zur isolierten Herausführung der Stromleitungen.
Die am Geräteteil 62 mit Hilfe von Schraubenbolzen 75 drehbar gelagerten Führungsrollen
63, in welchen die Führungsschienen 41 a laufen, stellen eine nur beispielsweise
Ausführung für die Bewegbarkeit des erfindungsgemäßen Einhand-Steuergriffes in axialer
Richtung dar.
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In Fig. 5 ist ein kombiniertes elektrisches und mechanisches Wirkungsschema
dargestellt, in dem die
schematisierten Begrenzungslinien 76 der erfindungsgemäßen
Anordnung und das Hebelsystem 49 (dargestellt in Fig. 3) zur besseren Ubersicht
strichpunktiert gezeichnet sind. Die bereits oben erläuterten Teile sind in dieser
Figur mit gleichlautender Bezeichnung versehen.
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An den Druckknopfschaltern 1, 5, 6 ist beispielsweise ein optisches
Signal 98 angeschlossen (s. Fig. 5) ; es kann aber ebenso auch ein akustisches Signal
oder eine beliebige andere elektrisch betätigte Schalteinrichtung dort angeschlossen
sein. Die Ausgangselemente für die mechanischen Abtriebe der Rändelringe 8 und 17
sind mit Bezugsziffern 77 und 78 bezeichnet. An ihnen können entweder mechanische
Trieborgane für die Verstellung der Blendensegmente an der Fokusblende für vertikale
und horizontale Abblendung des Röntgenstrahlenkegels oder auch elektrische Schalteinrichtungen
für die Fernbetätigung dieser Blenden angeschlossen werden. In einzelnen Motorstromkreisen
vorgesehene Widerstände zur Erzielung einer langsamen Normalbewegungsgeschwindigkeit
sind mit 79, 80, 81, 82, 83, 84, 85 und 86 bezeichnet, während die Motoren für die
Ausführung der einzelnen Hauptfunktionen mit 87, 88, 89 und 90 bezeichnet sind.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Anordnung in Verbindung beispielsweise
mit einem Röntgen-Universalgerät ist in Fig. 6 der Zeichnungen symbolisch dargestellt,
wobei dieSpaltea die laufende Nummer der jeweils möglichen Steuertätigkeit und damit
eine Vbersicht über die Zahl der möglichen Steuertätigkeiten überhaupt angibt, während
die Spalte b den erfindungsgemäßen Steuergriff und seine jeweilige Betätigung symbolisch
zeigt, die Spalte c die jeweilige Betätigung beschreibt, die Spalte d die jeweils
hierdurch auslösbare Wirkung bezeichnet und Spalte e diese jeweilige Wirkung symbolisch
darstellt.
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Die in Spalte b eingetragenen Bezugsziffern entsprechen den oben
verwendeten Bezugsziffern. In Spalte e bezeichnet die Bezugsziffer 91 die symbolische
Darstellung einer Röntgenröhre, die Bezugsziffer 92 die symbolische Darstellung
eines Belichtungsrelais oder eines sonstigen elektrischen Arbeitsgerätes, wie z.
B. Signalrelais, Klingel, Summer oder Motor. Mit 93 sind die Horizontalblenden und
mit 94 die Vertikalblenden eines Röntgengerätes in symbolischer Darstellung bezeichnet.
95 ist die symbolische Darstellung eines Röntgenzielgerätes, 96 der Querschnitt
durch den symbolisch dargestellten Körper eines Patienten und 97 die symbolische
Darstellung der Patientenliegestatt im Querschnitt.
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In Spalte b und in Spalte e sind die Schaltbewegungen und die dadurch
ausgelösten Wirkungen für eine Geschwindigkeitsstufe jeweils durch einfachen Pfeil,
für eine weitere (z. B. schnellere) Geschwindigkeitsstufe durch Doppelpfeil dargestellt.
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Die Wirkungsweise wird nunmehr im einzelnen unter Bezug auf alle
Figuren der Zeichnung beschrieben : Der Einhand-Steuergriff kann beispielsweise
am Leuchtschirmrahmen bzw. am Zielgerät in zweckmäßiger Nähe des Leuchtschirmes
angebracht sein. Der Handgriff A läßt sich nach links und rechts gegen die Wirkung
der Federn 34 aus seiner Mittelrastung 36, 37, 38 herausdrehen. Die Federn 34 führen
den Griff nach dem Loslassen in die Mittelstellung zurück. Durch die Griffdrehung
wird mittels des Schaltstückes 65 zunächst die erste Stufe des Kontaktfedersatzes
66 (Fig. 2 und 5) geschlossen, und der Motor 89 erhält über einen der Widerstände
83 oder 84 gedrosselten Strom, so daß er in der gewünschten
Drehrichtung
mit Normalgeschwindigkeit läuft. Wird der Griff A weitergedreht, dann wird die zweite
Stufe des Kontaktfedersatzes geschlossen (Fig. 5), wobei für die gleiche Arbeitsrichtung
der jeweilige Drosselwiderstand 83 oder 84 kurzgeschlossen wird und der Motor mit
einer höheren Drehzahl, dem sogenannten Schnellgang, weiterarbeitet. Von dem Motor
89 kann beispielsweise die Drehung der Patientenliegestatt 97 oder die Verschwenkung
der Röntgenröhre 91, gekuppelt mit dem Zielgerät 95, um den Patienten herum angetriebenwerden.
DieDrehungen desSteuergriffes haben also gleichgerichtete Wirkungen sinnfällig zur
Folge, so daß Irrtümer nicht eintreten können. Die Drehungen durch den Motor erfolgen
so lange, als die Drehung am Steuergriff anhält. Durch kurzzeitige Gegendrehung
kann die laufende Bewegung durch Gegenstrom abgebremst werden.
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Infolge seiner kardanischen Lagerung im Gehäuse ß kann der Steuergriff
A aus einer durch das Hebel-und Federsystem 49, 69 und die justierbaren Anschlague
71 (Fig. 3) gegebenen Mittelstellung heraus nach jeder Richtung gekippt werden.
Ein Kippen hat immer entsprechende Kontaktgebungen zur Folge, die bei geringem Kippen
im unteren Teil der Fig. 1, Schnittebene IV-IV (Fig. 4), beginnen und bei stärkerem
Kippen an die Einrichtungen der Schnittebene III-III (Fig. 3) übergehen. Die Wirkungen
kommen dadurch zustande, daß in der ersten Phase jeweils eine Auslenkung des Steuerstiftes
50 um weniger als 1 mm bereits eine Kippbewegung des Stahltellers 52 und der Scheibe
54 bis zur Kontaktgabe der für die Kippbewegung richtungentsprechenden Kontaktschrauben
55 und 59 erfolgt. Wird die Kippbewegung vergrößert, so fährt die Steuerstiftspitze
in der Richtung des unter dem Kardanpunkt auftretenden Druckes aus dem Zentrum des
Stahltellers 52 heraus. Die Taumelscheibe hat aber durch die Anlage an den schon
anliegenden Kontakten eine Endstellung erreicht, so daß der Steuerstift nunmehr
auf dem Stahlteller entlang gleiten muß, wobei er den konzentrischen Wulstrand 53
streift, was eine am Handgriff fühlbare Rastwirkung hervorruft. Bis zu diesem Rast-oder
Druckpunkt, der die in Fig. 1 strichpunktiert dargestellte und mit M bezeichnete
Lageänderung festlegt, findet die Kontaktgabe ausschließlich durch die Kontakte
der Taumelscheibe statt, die gemäß Fig. 5 die Einschaltung der Motoren 87 oder 88
iiber die entsprechenden Widerstände79, 80, 81 oder 82 zur Folge hat. Hierbei laufen
die Motoren infolge gedrosselter Spannung mit Normaldrehzahl. Bei Vergrößerung des
Kippwinkels in eine Stellung, die der in Fig. 1 strichpunktiert gezeichneten Lage
N entspricht, gleitet der Steuerstift 50 auf dem Stahlteller 52 weiter nach außen,
zugleich aber werden auch die in der Kipprichtung liegenden Hebel 49 durch die anliegende
Hülse 43 weiterbewegt und schließen Kontakt an den zugehörigen Kontaktfedersätzen
72, welche die im Stromkreis liegenden Widerstände kurzschließen. Der Motor oder
die Motoren 87 oder 88 werden hierdurch auf volle Drehzahl des sogenannten Schnellganges
gebracht. Der Motor bzw. die Motoren laufen im Schnellgang oder im Normalgang so
lange, als das jeweilige steuernde Kippen des Handgriffes anhält. Beim Zurückgehen
auf den kleineren Kippwinkel wechselt wieder die Drehzahl ; beim Zurückgehen auf
die Mittelstellung kommen der oder die Motoren zum Stillstand. Durch kurzzeitiges
Gegenkippen kann beschleunigte Abbremsung durch Gegenstrom erfolgen, beimLoslassen
desGriffes stellt sich dieser automatisch auf die Mittelstellung ein. Die
Ansprechgenauigkeit
des Kontaktsystems an der Taumelscheibe läßt sich in weiten Grenzen durch den Abstand
der Kontakte 55 und 59 regulieren und kann ohne Schwierigkeiten auf 0, 5 mm, bezogen
auf den Weg des Steuerstiftes 50, gebracht werden.
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Im Gegensatz zu einer der eingangs erwähnten bekannten, hier jedoch
nicht weiter beschriebenen Kontakteinrichtungen, die ebenfalls in zwei rechtwinkligen
Koordinatenrichtungen und deren Mittelkomponenten schaltet und bei welcher zwei
getrennte waagebalkenähnliche Organe für die Kontaktgabe verwendet werden, von welchen
jeder auf zwei und alle in einer Ebene liegenden Spitzen oder Schneiden gelagert
sind und bei welcher infolge der vier Spitzen-oder Schneidenlagerungen der Material-und
Fertigungsaufwand sehr hoch ist und die Justierung schwierig ist, stellt die erfindungsgemäße
Anordnung mit Taumelscheibe und mit einer einzigen Spitzenlagerung einen ganz wesentlichen
technischen Fortschritt dar.
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Bezogen auf die Anwendung bei Röntgenuntersuchungsgeräten, können
den vier durch die Kontaktanordnung gegebenen Kipprichtungen gleichgerichtete und
daher sinnfällige Bewegungen für den Leuchtschirm bzw. das Zielgerät zugeordnet
werden. Vorausgesetzt, daß die Achse des Steuergriffes zu dem Leuchtschirm rechtwinklig
oder annähernd rechtwinklig angeordnet ist, ergibt ein Kippen (s. Fig. 6) nach oben
einen Antrieb für Aufwärtsfahren des Leuchtschirmes, nach unten einen Antrieb für
Abwärtsfahren des Leuchtschirmes, nach rechts einen Antrieb für Rechtsfahren des
Leuchtschirmes, nach links einen Antrieb für Linksfahren des Leuchtschirmes. Beim
Kippen in einer schrägen Richtung werden beide zur Bildung der gewünschten Komponente
erforderlichen Grundrichtungen geschaltet, so daß der Leuchtschirm auf einem Wege
fährt, der der Komponente der Motorengeschwindigkeit winkelmäßig entspricht. Wenn
die geschalteten Motorengeschwindigkeiten gleich sind, z. B. aufwärts normal und
seitwärts normal, oder aufwärts schnell und seitwärts schnell, dann bewegt sich
der Leuchtschirm auf einer Bahn, die um 45° geneigt ist. Ungleiche Geschwindigkeiten,
dadurch hervorgerufen, daß eine Richtung im Normalgang, die andere im Schnellgang
gefahren wird, ergeben entsprechende, anders geneigte Bahnen für die Leuchtschirmbewegungen.
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Der ganze Einhand-Steuergriff A ist mit seinem Lagerungsgehäuse B
mit Hilfe der Führungsteile 41 a, 63, 75 (Fig. 1 und 4) in der Richtung der Griffachse
leicht beweglich geführt. Das beispielsweise mit dem Leuchtschirmrahmen oder Zielgerät
verbindende Anschlußteil 62 trägt einen doppelseitigen ein-oder mehrstufigen Kontaktfedersatz
64, in den der Schaltfinger 61 eingreift. Einrichtungen zum Ausgleich des Gewichts
der Teile (A+B) sowie solche, die geeignet sind, diese Teile mit Bezug auf das Gerät
C in einer Mittelstellung zu halten bzw. in eine solche zurückführen, sind bekannt
und deshalb nicht gezeichnet.
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Die Bewegungen des Einhand-Steuergriffes in Richtung seiner Achse
ergeben Kontaktgabe in einer oder mehreren Stufen, wie sie bei den anderen Funktionen
schon beschrieben sind. Bei entsprechenderZuordnung der Bewegungsantriebe für Leuchtschirmrahmen
oder Zielgeräte ergibt sich am Röntgenuntersuchungsgerät jeweils die Wirkung, daß
einem leichten Druckimpuls auf den Patienten zu eine Bewegung des Leuchtschirmes
oder Zielgerätes in gleicher Richtung folgt.
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Dabei bekommt der Motor90 zunächst, je nach geschalteter Richtung,
über einen der Widerstände 85, 86 verminderte Spannung für Betrieb im Normalgang.
Bei
stärkerem Druck wird in der nächsten Kontaktstufe der betreffende Widerstand iiberbrückt,
so daß der Motor 90 mit voller Drehzahl im Schnellgang läuft. Druckminderung ergibt
Drehzahlwechsel in Normalgang. Druckbeendigung, Auslaufen des Motors. kurzzeitiger
Gegendruck ergibt verkürzte Abbremsung durch Gegenspannung. Bei einer Umkehrung
des Vorganges bringt ein Ziehen am Steuergriff vom Patienten weg das Gerät ebenfalls
vom Patienten weg. Für die Berührung des Patienten mit dem Leuchtschirmrahmen oder
Zielgerät, mit oder ohne vorgeschalteten Kompressionstubus, sind besondere Sicherheitsvorkehrungen
erforderlich, die nicht Gegenstand dieser Erfindung sind.
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Am oberen Teil des Steuergriffes sind leichtgängig drehbar die Rändelringe
8 und 17 angeordnet, die mit dem Daumen der den Griff umspannenden Hand einzeln
oder gemeinsam bewegt werden können. Ihre Bewegungen werden iiber die Innenverzahnungen
13, 16, die Ritzel 14, 15, die Achsen 22, 23, die Kegelräder 25 und die Achsen 27
in bekannter Weise mit lage-und richtungsunempfindlichen Übertragungselementen,
wie z. B. Hookschen Gelenken 28. 29 oder Kugelgelenken, übertragen und nach auRen
ahgeleitet (Fig. 1). An die Ausgänge 77, 78 (Fig. 5) können mechanische oder elektrische
Steuerorgane angeschlossen sein, die im Zusarnmenhang mit Röntgenuntersuchungsgeräten
die Bewegung oder Steuerung der an der Röntgenröhre angebrachten Fokusblendenpaare
ausführen. Diese Blenden bestehen im allgemeinen in Doppelschlitzblenden, die zueinander
um 90° versetzt sind und eine rechteckige Ausblendung beliebiger Feldgröße ergeben.
Die Schlitzpaare müssen getrennt einstellbar sein. Es ist grundsätzlich möglich,
cliese Schlitzblenden direkt mechanisch mittels der Ausgangswellen 77, 78 zu bewegen,
vorteilhafter ist es jedoch, den Antrieb durch Motoren vorzunelizmen, die durch
Schalter mit den Wellen 77 und 78 betätigt werden. In diesem Fall dauern die Stell
bewegungen so lange, als eineVerdrehung derRändelringe 8 und 17 anhält. Dabei muß
die Drehung nach der einen Seite ein Offnen der Blende ergeben, die Drehung nach
der entgegengesetzten Seite ein SchlieRen. Das Ausblenden wird dabei auf dem Leuchtschirmbild
visuell beobachtet und die Impulsdauer und-richtung danach bemessen. Es ist jedoch
auch möglich und besonders vorteilhaft, an den Wellen 77 und 78 Stellgeher anzuschließen
und den Drehwerten an den Rändelringen 8 und 17 bestimmte Blendenstellungen zuzuordnen.
In letzterem Fall braucht bei den Stellbewegungen mit dem Daumen der Einlauf der
Blenden mittels visueller Beobachtung nicht abgewartet zu werden.
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Der am Ende des Griffes angebrachte Druckknopfschalter 1 dient zur
Auslösung von Signalen oder beliebigen anderen Steuerfunktionen, die elektrisch
ausgelöst werden können. Im Zusammenhang mit einem Röntgenuntersuchungsgerät kann
beispielsweise die Auslösung für die Aufnahme oder, mit größtem Vorteil, eine elektrisch-automatische
Schalteinrichtung angeschlossen werden, die eine Programmsteuerung ftir in der Regel
häufig auftretende Funktionsabläufe enthält und die vorher eingestellt werden kann.
Fine solche Programmsteuerung kann z. B. die Aufeinanderfolge von Durchleuchtungen,
Ubersichtsaufnahmen.
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Serienaufnahmen und andere bei Zielgeräten bekannte Funktionen beinhalten.
Eine solche beispielsweise kombination würde also ergeben, daß beim ersten Druck
auf den Schalterknopf eine Übersichtsaufnahme erfolgt, beim zweiten eine Zwischendurch-
leuchtung,
beim dritten die Serienaufnahme I, beim vierten eine weitere Zwischendurchleuchtung,
beim fünften die Serienaufnahme II usw. Hierdurch läßt sich also die Zahl der mit
einer Hand ohne Griffwechsel ausführbaren Funktionssteuerungen erheblich erhöhen.
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Die erfindungsgemäße Anordnung wurde oben in ihrer Anwendung auf
Röntgengeräte beschrieben.
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Aus obigen Darlegungen läßt sich aber ohne weiteres erkennen, daß
diese Anordnung mit Vorteil auch in anderen technischen Gebieten anwendbar ist,
so kann sie z. B. zur Steuerung von Kranen, Baggern, Beleuchterbühnen, Kameraführungen
in der Filmaufnahmetechnik, Horizontalstrahlern in der Theatertechnik und auch zur
Steuerung räumlich bewegter Fahrzeuge od. dgl. herangezogen werden.
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Falls die Erfindung in Verbindung mit hydraulischen oder pneumatischen
Antrieben Anwendung finden soll. so können als Zwischenglieder zwischen Kontaktgabe
und Steuerwirkung vorteilhaft elektrisch betätigte Steuerventile oder Steuerschieber
Anwendung finden.