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Stromversorgungsanlage mit Gleichrichtern Die Erfindung bezieht sich
auf ein Stromversorgungsnetz mit Gleichrichtern, und zwar auf ein Netz, welches
einen konstanten Gleichstrom aus einer Wechselstromquelle liefern soll.
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In vielen Verteilungsnetzen ist es wichtig, eine gegebene Belastung
mit Gleichstrom unveränderlicher Größe zu versorgen. Es ist oft erwünscht, daß solche
Versorgungsnetze äußerst zuverlässig sind und eine außerordentlich gute Iionstantstromstabilisierung
aufweisen. Beispielsweise ist man bei entfernt gelegenen Anlagen, z. B. bei Fernsprechverstärkerstationen,
die von einer entfernten Stromquelle aus versorgt werden, auf eine Stromversorgung
von hoher Zuverlässigkeit häufig angewiesen. Entfernt liegende Verstärkerstationen,
die eine solche Versorgung erfordern, finden sich in Unterseekabelanlagen. In Anlagen
der letztgenannten oder einer ähnlichen Art ist es wesentlich, daß der den entfernt
gelegenen Verstärkerstationen zugeführte Strom konstant ist, mit einer Genauigkeit
von mehr als r °/o. Darüber hinaus wird die Zuverlässigkeit der Stromversorgung
die Wirksamkeit des Nachrichtenübermittlungssystems als Ganzes bestimmen; es sollte
daher Vorsorge getroffen werden für den Notfall, daß die Stromversorgung ausfällt.
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Es sind bereits Stromversorgungsanlagen zur Lieferung von Gleichstrom
aus einer oder mehreren Wechselstromquellen unter Verwendung von zwei Gleichrichtern,
die wahlweise unabhängig voneinander oder parallel miteinander betrieben werden
können, bekannt, wobei der Ausgangsgleichstrom jedes Gleichrichters abhängig vom
Belastungsstrom der Anlage geregelt wird.
Die Erfindung geht von
einer Anlage der genannten Art aus und will die Regelung im Interesse einer absoluten
Konstanthaltung des Gleichstroms verfeinern und vervollkommnen. Erfindungsgemäß
ist außer der Regelung des Ausgangsgleichstroms jedes Gleichrichters in Abhängigkeit
von dem Belastungsstrom eine Regelung der Wechselstromspeisespannung jedes Gleichrichters
in Abhängigkeit von seinem Belastungsstrom und dem Belastungsstrom des anderen Gleichrichters
vorgesehen.
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Weitere Besonderheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Erläuterung der Zeichnung. Insbesondere sind für den Fall, daß die Stromversorgung
teilweise ausfällt, selbsttätige Schutzeinrichtungen und Mittel vorgesehen, um zwei
Einheiten parallel zu schalten, und es finden Schaltungen Verwendung, um den Betrieb
der Stromversorgung von Hand, selbsttätig und mittels Fernsteuerung durchzuführen.
In der Zeichnung zeigen Fig. i a, i b, i c, welche zusammengehören, schematische
Darstellungen einer Schaltung gemäß der Erfindung, Fig. a die Anordnung, nach welcher
die Fig. i a, i b und i c zusammengefügt werden sollen, Fig. 3 a ein vereinfachtes
Blockschaltschema des Systems, wie es in den Fig. i a, i b und i c gezeigt ist,
Fig. 3 b ein vereinfachtes Blockschaltschema einer geänderten Ausführung des Systems
gemäß der Erfindung.
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Es soll nunmehr zunächst auf Fig. i a der Zeichnung Bezug genommen
werden. Die Klemmen i und 2 sind an eine Wechselstromquelle angeschlossen. Die allgemeine
Aufgabe besteht darin, die Höhe dieser Spannung mit Hilfe eines servokontrollierten
Spannungsregelsystems zu regulieren, die regulierte Spannung einer Gleichrichteranordnung
zuzuführen und den Ausgang des Gleichrichters über ein stromempfindliches System
mit der Belastung an den Klemmen 3 und q. nach Fig. ib zu koppeln.
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Der Wechselstrom verläuft von den Klemmen i und 2 zu einem Autotransformator
5, der sowohl eine veränderliche Anzapfung 5 a als auch eine feste mittlere Anzapfung
aufweist. Der Ausgang des Autotransformators ist zwischen die an die Klemme 2 angeschlossene
Leitung und die veränderliche Anzapfung 5 a des Autotransformators gelegt. Dieser
Ausgang wird gegebenenfalls Gleichrichteranordnungen, z. B. den Anordnungen 7 und
9 nach Fig. i b, zugeführt. Solche Gleichrichter können vom Metallscheibentyp sein,
welche Halbleitermaterialien, wie z. B. Selen, Kupferoxyd oder Bariumtitanat, verwenden;
es ist aber auch möglich, hierfür Glühkathodenentladungsröhren zu verwenden.
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Eine wichtige Bestimmungsgröße für die Gleichrichterbemessung ist
die benötigte Ausgangsspannung. Wenn eine verhältnismäßig niedrige Ausgangsspannung
erforderlich ist, oder eine geringere Spannung als die maximale Spitzensperrspannung
des Gleichrichters benutzt wird, kann die richtige Ausgangsspannung durch die Verwendung
einer einzigen Gleichrichteranordnung, wie z. B. der Anordnung 7, und durch. angemessene
Wahl des Windungsverhältnisses des zugehörigen Transformators 6 erhalten werden.
Wenn eine Ausgangsspannung benötigt wird, die höher als die zulässige Spitzensperrspannung
des verwendeten Gleichrichters benötigt ist, so kann man eine Gruppe von Gleichrichtern
zusammenschalten. In Fig. i b sind die einzelnen Gleichrichter 7 und 9 in Form herkömmlicher
Brückengleichrichter dargestellt, obgleich andere Arten von Gleichrichtern Verwendung
finden können. Um die gewünschte Spannung zu erhalten, sind die Gleichrichterbrücken
7 und 9 in Reihe geschaltet. Die Primärseite der Transformatoren 6 und 8, welche
die Gleichrichter 7 bzw. 9 speisen, sind parallel an den Ausgang des Autotransformators
5 angeschlossen.
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Obgleich nur zwei Gleichrichter 7 und 9 dargestellt sind, so würde
es doch möglich sein, jede erforderliche Anzahl von Gleichrichtern zwischenzuschalten,
welche in Reihe zwischen den Gleichrichtern 7 und 9 liegen und von Transformatoren
versorgt werden, deren Primärseiten parallel mit 6 und 8 liegen, um auf diese Weise
jede erforderliche Ausgangsspannung zu schaffen. Der Ausgang der Gleichrichter wird
ausführungsgemäß Pulsationen oder eine Welligkeit aufweisen, die von der Gleichrichtung
des Wechselstroms herrührt. Eine solche Welligkeit kann auf ein Mindestmaß herabgesetzt
oder ausgeschaltet werden, wenn ein geeignetes Filter Anwendung findet, wie es in
Fig. i b dargestellt ist und aus Induktivitäten io und Kapazitäten i i besteht.
Andere Arten von Glättungs-und Filtersystemen können mit gleich gutem Erfolg Anwendung
finden.
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Um einen konstanten Stromausgang aufrechterhalten zu können, werden
zwei parallel angeordnete Kathodenstrahlentladungsröhren i2 und 13 verwendet. Die
Anoden-Kathoden-Kreise dieser Röhren sind in Reihe mit dem Ausgang des Filters und
Gleichricjiters geschaltet. Die Polarität des Gleichrichters muß derart sein, daß
ein positives Potential an den Anoden der Reihenregelröhren 12 und 13 liegt, und
zwar mit Bezug auf deren Kathoden.
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Es soll vorübergehend, außer acht gelassen werden, wie die Steuergitter-Kathoden-Spannung
für die Reihenregelröhren zustande kommt. Der Gleichrichterausgang verläuft von
den Mehrfachkathoden der Röhren 12 und 13 zu einem Schalter 1q.. Der Schalter 14.
ist für Prüfzwecke vorgesehen; wenn der Schalter in der oberen Stellung liegt, sind
die Ausgänge der Gleichrichter und Reihenregelröhren mit der Belastung an den Klemmen
3 und q. verbunden. Dieser Anschluß erfolgt von den Kathoden der Regelröhren über
den oberen Kontakt des Schalters 1q., über den Rheostaten 15 und einen Widerstand
16 zu einer der Lastklemmen 3. Wenn der Schalter 1q. sich in der unteren Stellung,
d. h. in der Prüfstellung befindet, sind die Kathoden der Reihenregelröhren über
den unteren Kontakt von Schalter 14 mit dem Widerstand :2i und dem Rheostaten
22
verbunden. Die Teile 21 und 22 werden zu dem Zweck verwendet, um einen Prüfspannungseingang
zu einem Verstärkerrohr 18 des Gleichrichterversorgungssystems zu schaffen, ohne
daß der Gleichrichterausgang an die Belastung angelegt wird.
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Ohne Rücksicht auf die Stellung des Prüfschalters 14 ist der Ausgangsleiter
23 des Gleichrichters an Spulen 17a in Fig. i c angeschlossen; von dort besteht
eine rücklaufende Verbindung zur Klemme. und zur Belastung.
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Wie gezeigt, verläuft der Belastungsstrom durch Rheostat 15 und Widerstand
16, wenn der Schalter 14 sich in seiner oberen Stellung, d. h. in der Arbeitsstellung
befindet. Eine resultierende Spannung wird über die Teile 15 und 16 entwickelt,
welche dem hindurchgehenden Stromfluß proportional ist. Die Spannung, die infolge
des Stromflusses durch diese Teile entwickelt wird, wird verstärkt und dann dem
Steuergitter der Reihenregelröhren 12 und 13 zugeführt, wodurch der durch diese
gebildete Scheinwiderstand verändert wird undÄnderungen im Belastungsstrom ausgeglichen
werden. Der durch Rheostat 15 und Widerstand 16 eintretende Spannungsabfall wird
an einer Seite von dem festen Ende des Rheostaten 15 über den äußeren Kontakt und
den zugehörigen oberen Anker von Schalter 14 an die Kathode einer Verstärkerröhre
18 angelegt. Die untere Klemme des Widerstandes 16 ist über den inneren Kontakt
und den zugehörigen unteren Anker von Schalter 14 mit dem Steuergitter der Verstärkerröhre
18 verbunden. Der durch die Teile 15 und 16 hervorgerufene Spannungsabfall tritt
somit in dem Steuergitter-Kathoden-Kreis der Verstärkerröhre 18 auf.
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Die Glühkathodenentladungsröhren 18 und i9 bilden einen zweistufigen,
direkt gekoppelten Verstärker. Die Arbeitsvorgänge von direkt gekoppelten Verstärkern
stehen im allgemeinen in enger Beziehung zu ihren Betriebspotentialquellen. Diese
Vorgänge müssen notwendigerweise so behandelt werden, um das Verständnis des Verstärkerbetriebes
zu ermöglichen. In Fig. i a ist ein Hilfsgleichrichter dargestellt, welcher die
Betriebspotentiale für die Steuereinrichtung liefert. Ein Transformator 22 ist mit
seiner Primärseite an die Wechselstromquelle an den Klemmen i und 2 angeschlossen.
Seine Sekundärseite ist mit dem Eingang des Hilfsgleichrichters verbunden. Für die
Zwecke der Erläuterung ist ein Brückengleichrichter 23 dargestellt, aber eine herkömmliche
Gleichrichterart kann Verwendung finden. Die Ausgangsklemmen des Gleichrichters
23 sind an ein Filter angeschlossen, welches aus einer Induktivität 24 und Kapazitäten24a
besteht. Das Filter wird verwendet, um die Welligkeit im Ausgangsstrom des Gleichrichters
23 möglichst klein zu halten.
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Der Ausgang des Gleichrichters wird dann einer Gruppe von Spannungsregelröhren
zugeführt, welche entsprechend Fig. i a zwei in Reihe liegende Gasentladungsröhren
25 und 26 umfassen. Die Spannungsregelröhre 26 ist ihrerseits mit einer dritten
Gasentladungsröhre 27 in Kaskade geschaltet; die Kathode der Röhre 27 ist über Widerstand
28 mit der Kathode der Regelröhre 26 verbunden. Die in dem Hilfsgleichrichtersystem
verwendeten Spannungsregulatoren können von irgendwelcher herkömmlichen Art sein.
Bei dem dargestellten System jedoch sind die Gasentladungsröhren von der Art, welche
eine vorbestimmte Zündspannung und eine im wesentlichen konstante Spannungsabfallcharakteristik
innerhalb der Betriebsgrenzen aufweisen, und zwar unabhängig von der zugeführten
Spannung. Für solche Röhren wird gewöhnlich Neon oder irgendeines der vielen anderen
inerten Gase als lonisierungsmedium verwendet.
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Die Spannungsregelröhren 25, 26 und 27 sind so geschaltet, daß sich
drei getrennte Ausgangspotentiale ergeben. Wenn ein Bezugspunkt an der Stelle A,
d. h. an der Verbindung der Spannungsregelröhre 25 und 26, angenommen wird, so ist
die Polarität der Gleichrichter derart, daß eine positive Spannung von dem Bezugspunkt
A zur Anode der Regelröhre 25, d. h. Punkt B, zustande kommt. Eine mit Bezug auf
A negative Spannung wird an der Kathode der Spannungsregelröhre 26, d. h. Punkt
C, festzustellen sein. Wegen des parallelen Anschlusses der Spannungsregelröhre
27 in Reihe mit Widerstand 28 zur Regelröhre 26 wird sich eine negative Spannung
von geringerer Höhe als diejenige, die zwischen A und C besteht, zwischen A und
der Kathode der Spannungsregelröhre 27 oder dem Punkt D ergeben.
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Es soll nochmals auf die direkt gekoppelten Verstärkerröhren 18 und
i9 in Fig: ib zurückgekommen werden; die Kathoden der beiden Verstärkerröhren sind
an Punkt A angeschlossen. Demgemäß liegt Punkt A an dem Potential des festen Endes
des Rheostaten 15, und zwar in Übereinstimmung mit den vorbeschriebenen Anschlüssen.
Die Untersuchung des Belastungsstroms, der durch Rheostat 15 und Widerstand 16 verläuft,
ergibt, daß an dem Steuergitter der Verstärkerröhre 18 mit Bezug auf deren Kathode
eine negative Spannung entwickelt wird. Bei Unterstellung, daß der Belastungsstrom
durch die Teile 15 und 16 zunimmt, wird diese Steuergitterspannung zunehmend negativ.
Bei Betrachtung der anderen Spannungen, welche an die Verstärkerröhren angelegt
sind, ist festzustellen, daß das positive Potential von Punkt B den Anoden der Verstärkerröhren
18 und i9 über Widerstände 20 und 29 zugeführt wird. Als Folge davon fließt Strom
von der Kathode zur Anode der Verstärkerröhre 18, und zwar. entsprechend ihrer Steuergitter-Kathoden-Spannung,
welche ihrerseits, wie veranschaulicht, von dem Belastungsstrom abhängig ist. Um
die Erläuterung des Verstärkerbetriebes zu erleichtern, soll die Wirkung eines zunehmenden
Belastungsstroms betrachtet werden. Eine solche Stromzunahme würde den Anodenstrom
der Verstärkerröhre 18 vermindern, wodurch der an dem Anodenwiderstand 2o auftretende
Spannungsabfall herabgesetzt wird. Die Anoden-Kathoden-Spannung der Verstärkerröhre
18 wird daher erhöht. Die Widerstände 30 und 31 sind in Reihe miteinander
geschaltet und erstrecken sich von der
Anode der Röhre i8 zum Punkt
D. Die Spannung über 30 und 31 entspricht der Summe aus der Anoden-Kathoden-Spannung
von Röhre 18 und der Spannungsdifferenz zwischen den PunktenA und D über die Gasentladungsregelröhre
27. Ein Teil der Anodenspannungsänderung wird über Widerstand 30 zum Gitter
der nächstfolgenden, direkt gekoppelten Verstärkerröhre ig geführt.
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Eine negative Vorspannung ist an den Steuergitter-Kathoden-Kreis der
Röhre ig von Punkt D und außerdem durch den veränderlichen Widerstand 31 angelegt.
Diese negative Vorspannung vereint sich mit der durch den Belastungsstrom bedingten
Anodenwirkspannung der Verstärkerröhre 18, um den Arbeitspunkt der Verstärkerröhre
ig bei einem geeigneten Steuergitterspannungspotential zu steuern. Die Einstellung
von 31 kann dazu benutzt werden, um eine Feineinstellung des Verstärkerbetriebes
zu bewirken. Beispielsweise wird eine Steigerung der negativenVorspannung das der
Röhre ig von der Verstärkerstufe 18 zugeführte Signal begrenzen. Im Betrieb hat
die angenommene Steigerung der Anodenspannung der Verstärkerröhre 18 eine weniger
negative Steuergitter-Kathoden-Spannung an der Verstärkerröhre ig zur Folge, wobei
die Spannung am Punkt D konstant bleibt. Der Anoden-Kathoden-Strom der Verstärkerröhre
ig hängt von ihrer Steuergitter-Kathoden-Spannung ab, der weniger negative Zustand
des Steuergitters von ig erhöht den Anodenstromfluß durch Widerstand 29 und verringert
die Anoden-Kathoden-Spannung der Verstärkerröhre ig. Die Widerstände 32 und 33 liegen,
ausgehend von der Anode der Röhre ig, zu dem Punkt C in Reihe. Die Spannung über
32 und 33 entspricht der Summe aus der Anoden-Kathoden-Spannung von Röhre ig und
der Spannung von Punkt A zum Punkt C.
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Ein Teil der Anodenspannungsänderung wird über Widerstand 32 zu den
Steuergittern der Reihenregelröhren 12 und 13 geführt, wobei die Kathoden der Verstärkerröhren
18 und ig an die Kathoden der Reihenregelröhren angeschlossen sind. Eine negative
Vorspannung vom Punkt C wird außerdem durch Widerstand 33 den Steuergittern der
Reihenregelröhren zugeführt.
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Bei Unterstellung, daß die durch Widerstand 33 zugeführte negative
Vorspannung konstant bleibt, wird die Herabsetzung der Anoden-Kathoden-Spannung
der Verstärkerröhre ig bedeuten, daß die Steuergitter-Kathoden-Spannung an den Regelröhren
12 und 13 zunehmend negativ wird. Diese zunehmend negative Steuergitterspannung
schafft einen erhöhten inneren Röhrenwiderstand in den Reihenregelröhren, welcher
seinerseits die Neigung hat, den Belastungsstrom herabzusetzen.
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Wie erinnerlich, bestand die bei der Prüfung der Arbeitsweise des
direkt gekoppelten Verstärkers angenommene Ausgangsbedingung darin, daß der durch
die Teile 15 und 16 fließende Belastungsstrom sich vergrößert hatte. Es ist nunmehr
ersichtlich, daß der Widerstand der Reihenregelröhren zugenommen hat, wodurch wiederum
die Zunahme des Belastungsstroms kompensiert und wieder zu dem gewünschten konstanten
Wert zurückgeführt wird. Es folgt daraus, daß bei Unterstellung eines geringer werdendenBelastungstromes
die Polarität der Vorgänge in den Verstärkern umkehrt und eine entsprechende Kompensation
bewirkt.
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Im allgemeinen werden direkt gekoppelte Verstärker durch langsame
Abweichungen des Speisepotentials gestört, da solche Veränderungen in der gleichen
Weise verstärkt werden wie das gewünschte Signal; solche Verstärker können keinen
Unterschied machen zwischen erwünschten und unerwünschten Spannungsänderungen. Die
oben beschriebenen Spannungsregelröhren sind daher zur Vermeidung unbestimmter Verstärkertätigkeit
wichtig, welche sich aus Änderungen der Versorgungspotentiale ergibt. Kritisch ist
insbesondere die Steuergitter-Kathoden-Vorspannung von Röhre ig; diese Spannung
ist gegen Veränderung durch die Spannungsregelröhren 26 und 27 geschützt, welche
in Kaskade arbeiten.
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Eine andere Spannungsregelröhre 34 ist zwischen der Anode und der
Kathode von Verstärker ig angeordnet. Diese Spannungsregelröhre befindet sich normalerweise
in nicht gezündetem Zustand und übt eine Schutzfunktion aus. Da die Steuergitterspannung
der Reihenregelröhren 12 und 13 teilweise von der Anoden-Kathoden-Spannung von Röhre
ig abhängt, wenn letztere nicht auf einem gegebenen Maximum gehalten wird, so kann
die Gitterspannung der Reihenregelröhren weniger negativ werden bis zu einem Punkt,
wo eine gefährliche Ausgangsstromsteigerung möglich ist. Eine solche über das Maximum
hinausgehende Spannung vergrößert die Spannung über die Spannungsregelröhre34 so
weit, daß deren Zündung bewirkt wird, und die Anoden-Kathoden-Spannung von ig würde
auf diese Weise begrenzt sein. Indessen kann die Steuergitterspannung der Reihenregelröhren
nicht weniger negativ werden, als es dem vorbestimmten Schutzbetrag entspricht,
der sich aus der Zündung der Spannungsregelröhre 34 ergibt.
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Als weiteres Beispiel würde beim Versagen der Spannungsregelröhre27
die negative Vorspannung, welche dem Steuergitter von Verstärker ig zugeführt wird,
einen mehr negativen Wert erreichen, der weitgehend durch das Potential der Stelle
C bestimmt ist. Das würde die Anoden-Kathoden-Spannung, die auf der resultierenden
Verringerung des Spannungsabfalls des Anodenwiderstandes 29 beruht, in unangemessener
Weise erhöhen, wodurch die Spannungsregelröhre 34 gezündet wird. Die dem Steuergitter
der Reihenregelröhren 12 und 13 zugeführte Spannung würde daher auf den vorbestimmten
zulässigen Wert gesteuert.
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Kurz gesagt: Jedes Versagen des Kreises, welches die Anoden-Kathoden-Spannung
der Endverstärkerröhre ig veranlaßt, den vorbestimmten Betrag zu überschreiten,
hat eine Zündung der Spannungsregelröhre 34 zur Folge; das Steuergitter der Rei=
henregelröhre wird auf diese Weise auf einem minimalen negativen Wert gehalten,
wodurch sowohl
die Reihenregelröhre als auch die Belastung gegen
gefährliches Ansteigen des Belastungsstroms geschützt werden.
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Obwohl die Reihenregelröhren und ihre zugeordneten, direkt gekoppelten
Verstärker eine Regelung des Belastungsstroms auf einen im wesentlichen konstanten
Wert besorgen, so ist doch der Bereich der Belastungsströme, über welche die Kompensation
in dieser Weise bewirkt werden kann, durch die Betriebsgrößen der Reihenregelröhren
und der direkt gekoppelten Verstärker begrenzt. Wenn sich die Reihenregelröhren
der Betriebsgrenze nähern, wird die Genauigkeit der Regelung beeinträchtigt.
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Zwecks Ergänzung der Konstantstromwirkung der Reihenregelröhren und
zur Schaffung eines weiteren Betriebsbereiches und gesteigerter Konstantstromgenauigkeit
ist ein weiterer Teil der Schaltung veranschaulicht, den man allgemein »Wechselstrom-Eingangs-Servosteuerung«
nennt.
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Es wurde angegeben, daß die Hauptgleichrichter 7 und 9 über einen
Autotransformator 5 von der Wechselstromzuführungsleitung aus versorgt werden. Die
Funktion der Wechselstrom-Eingangs-Servosteuerung besteht darin, den Spannungseingang
der Gleichrichter anzupassen, indem die veränderliche Anzapfung 5 a an dem Autotransformator
in Übereinstimmung mit dem Belastungsstrom der Reihenregelröhren 12 und 13 eingestellt
wird. Die Reihenregelröhren haben einen optimalen Arbeitspunkt, d. h. einen Punkt,
der nahe an der Mitte des Betriebsbereiches der Reihenstromsteuerung liegt. Ein
solcher optimaler Punkt hat zur Folge, daß ein bestimmter Wert für den Spannungsabfall
über die Regelröhren gegeben ist; denn wenn der innere Widerstand der Reihenregelröhren
sich verändert, wird ihr Anoden-Kathoden-Strom im wesentlichen konstant bleiben.
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Der über die Reihenregelröhren 12 und 13 auftretende Spannungsabfall
wird in Reihe mit einem Rheostaten 35, einem Widerstand 36 und einem aus Induktivität
37 und Kapazität 38 bestehenden Filter der Wicklung 39 einer sättigbaren Drosselspule
44 aufgedrückt. Diese sättigbare Drosselspule hat drei Wicklungen 39, 4o
und 17, welche drei getrennte magnetische Flüsse induzieren. Die Wicklung 40, welche
Impedanzwicklung genannt wird, ist mit einem Ende an die Klemme :2 der Wechselstromversorgungsleitung
angeschlossen; ihr freies Ende ist in Reihe mit einem Widerstand 41 und gelegentlich
mit einem Widerstand 42 mit der Klemme i der Wechselstromzuführungsleitung verbunden.
Es wird gezeigt werden, daß im Normalbetrieb der Widerstand 42 über den unteren
Anker und den äußeren Kontakt eines Grenzschalters 43 kurzgeschlossen ist; dadurch
werden der Widerstand 41 und die Impedanzwicklung 4o der sättigbaren Spule
44 über die Wechselstromversorgungsleitung in Reihe gebracht.
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Wenn sich die Reihenregelröhren 12 und 13 in dem Punkt des Optimalbetriebes
befinden, sind der Widerstand 41 und die Impedanzwicklung 4o der sättigbaren Drosselspule
so ausgelegt, daß sie im wesentlichen gleiche Impedanz haben. Die Verbindung der
beiden letztgenannten Teile stellt dann einen elektrischen Mittelpunkt der Wechselstromversorgung
dar. Der Umstand, daß die Teile4o und 41 gleiche Impedanz aufweisen, beruht auf
der Steuerung des magnetischen Widerstandes des Kerns der Drosselspule 44, welche
über die Steuerwicklung 39 ausgeübt wird. Der durch die Impedanzwicklung 4o dargestellte
Blindwiderstand ist teilweise durch die Lage auf der Magnetisierungs-oder Hysteresekurve
bestimmt, welche der Magnetkern der sättigbaren Drosselspule44 einnimmt; das hängt
wiederum ab von der Größe des Gleichstroms, der durch die Steuerwicklung 39 fließt.
Durch geeignete Einstellung des Rheostaten 35 und des Betriebspunktes der sättigbaren
Drosselspule kann der Spannungsabfall, der durch die Reihenregelröhren 12 und 13
entwickelt wird, dazu benutzt werden, um einen Stromfluß durch die Steuerwicklung
39 herbeizuführen, durch den die gleiche Impedanz der Teile 40 und 41 bei dem optimalen
Betriebspunkt der Reihenregelröhren 12 und 13 erreicht wird.
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Der über die Impedanzwicklung 40 zugeführte Wechselstrom induziert
einen bestimmten Wechselstromwert in der Steuerwicklung 39. Diese Ströme von Normalfrequenz
und höheren Harmonischen, die sich aus der Nichtlinearität der sättigbaren Drosselspule
ergeben, würden die Reihenregelröhren 12 und 13 in entgegengesetztem Sinne beeinflussen.
Um das zu vermeiden, ist ein Tiefpaßfilter, bestehend aus der Induktivität 37 und
der Kapazität 38, eingeschaltet, welches die Rückkehr dieser Wechselspannungen zu
den Reihenregelröhren verhindert; das Filter wird andererseits die gleichgerichteten
Steuerspannungen nicht beeinflussen, welche von den Reihenregelröhren zur Steuerwicklung
39 übertragen werden, wie oben beschrieben wurde.
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In Fig. i a, auf welche wieder zurückgekommen werden soll, ist ein
Relais 45 in unerregtem Zustand gezeigt. Die Verbindung der Teile 40 und 41 ist
an die Kontakte 3 und 7 von Relais 45 angeschlossen und unter Vermittlung der zugehörigen
Anker an die Kontakte i und 5 des gleichen Relais. Unter der Annahme, daß der Schalter
46 zum rechtsseitigen Kontakt geschlossen ist, ist die vorgenannte Verbindung an
die Kontakte 3 und 7 von Relais 47, welches ebenfalls in unerregtem Zustand veranschaulicht
ist, angeschlossen. Die Kontakte 3 und 7 von Relais 47 sind ihrerseits über ihre
zugeordneten Anker mit den Kontakten i und 5 des gleichen Relais verbunden und weiterhin
mit dem oberen Kontakt von Schalter 48. Wenn angenommen wird, daß der Anker des
Schalters 48 sich in seiner oberen Schließlage befindet, so ist die vorerwähnte
Verbindung über den oberen Außenkontakt eines Grenzschalters 49 und dessen zugehörigen
Anker an eine Seite der Wicklung So b vom Motor So angeschlossen.
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Der Motor So ist ein Zweiphasenelektromotor, dessen beide Wicklungen
mit einer Phasenverschiebung von go° angeschlossen sind. Die Wicklung
5oa
des Motors ist zwischen eine Seite der Wechselstromzuführungsleitung (Klemme 2)
und über die Kapazität 51 an die feste Anzapfung des Autotransformators 5 angeschlossen.
Die feste Anzapfung des Autotransformators 5 ist im wesentlichen ein elektrischer
Mittelpunkt der Wechselstromversorgungsleitung. Die Phase des durch die Wicklung
5oa fließenden Stromes wird unter anderem von der Größe der Kapazität 51 abhängen.
Die Wicklung 5o b ist über die oben beschriebenen Schalteranordnungen an die Verbindung
zwischen den Teilen 4o und 41 angeschlossen; das andere Ende der Wicklung 5o b ist
mit der festen Anzapfung des Autotransformators 5 verbunden.
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Bezüglich der sättigbaren Drosselspule 44 ist angegeben worden, daß
sie in einem Zustand gehalten wird, bei welchem die Verbindung der Teile 40 und
41 einen elektrischen Mittelpunkt der ankommenden Wechselstromversorgungsleitung
bildet, wenn sich die keihenregelröhren auf dem Punkt des optimalen Betriebes befinden.
Diese optimale Betriebsbedingung ist dahin zu verstehen, daß sie dem Ruhepunkt des
Servosteuerungssystems entspricht. Wo der Ruhepunkt erreicht ist, wird die Wicklung
5o b vom Motor 5o nicht erregt, da beide Seiten der Wicklung an einen elektrischen
Mittelpunkt der Wechselstromversorgungsleitung angeschlossen sind und kein Strom
durch die Wicklung 5o b fließt. Wenn die Wicklung 5oa allein erregt wird, so wird
sich der Motor 5o nicht drehen.
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Wenn die Reihenregelröhren 12 und 13 sich nicht auf dem optimalen
Arbeitspunkt befinden, so fließen Ströme veränderlicher Größe durch die Steuerwicklung
39 der sättigbaren Drosselspule. Andererseits verändert sich die Reaktanz der Impedanzwicklung
40 in Übereinstimmung mit dem Arbeitspunkt der Reihenregelröhren; die Verbindung
der Drosselspulen 40 und 41 wird nicht länger einen elektrischen Mittelpunkt der
Wechselstromversorgung bilden. Ob die Verbindung elektrisch oberhalb oder unterhalb
des Mittelpunktes liegt, d. h. näher an der Wechselstromversorgungsklemme i oder
näher an der Klemme 2, hängt davon ab, auf welcher Seite des optimalen Betriebspunktes
die Reihenregelröhren 12 und 13 arbeiten. Der Übergang der Verbindung von dem elektrischen
Mittelpunkt der Wechselstromversorgung hat zur Folge, daß über der Wicklung 5o b
eine Spannung auftritt, die hinsichtlich Phase und Größe letzten Endes von der Abweichung
vom Optimum abhängt, unter welcher die Reihenregelröhren arbeiten. Der Motor 5o
beginnt zu laufen, wenn die Wicklung 5o b erregt wird; die Drehrichtung hängt von
der relativen Phasenlage der an die Wicklung 5o b angelegten Spannung ab. Die Phase
der Wicklung 5oa bleibt in jedem Falle unverändert. Eine Kapazität 51 ist vorgesehen,
um die Phase der an die Wicklung 5oa angelegten Spannung einzustellen, wodurch die
geeigneten Erregungsströme für die Wicklung geschaffen werden. Zwischen Motor
50 und der veränderlichen Anzapfung 5 a des Autotransformators 5 ist eine
mechanische Kopplung vorgesehen. Unter der Annahme, daß die Reihenregelröhren 12
und 13 nicht bei dem optimalen Punkt arbeiten und daß beispielsweise angegeben wird,
daß ein Anstieg des Laststroms eingetreten ist, so wird der Motor 5o dazu benutzt,
um die veränderliche Anzapfung 5 a des Autotransformators 5 auf einen Punkt einzustellen,
der näher an der Wechselstromversorgungsklemme 2 liegt, wodurch der Wechselstromeingang
zu den Gleichrichtertransformätoren 6 und 8 und schließlich die Ausgangsspannung
von den Gleichrichtern herabgesetzt werden. Die verringerte Ausgangsspannung wird
den Belastungsstrom vermindern. Wenn der Belastungsstrom erneut auf den optimalen
Betriebspunkt der Reihenregelröhren 12 und 13 zurückgeführt ist, so befindet sich
das Servosystem wieder in der Ruhebedingung, und der Motor 5o bleibt stehen. In
ähnlicher Weise hat ein Absinken des Belastungsstroms zur Folge, daß der Motor 5o
in der entgegengesetzten Richtung umläuft. Unter dem Einfluß der Phase der an die
Wicklung 5 ob angelegten Spannung wird sich die veränderliche Anzapfung 5 a einem
Punkt nähern, welcher enger an der Gleichstromversorgungsklemme i liegt. Das bedeutet,
daß die Spannung für die Transformatoren 6 und 8 ansteigt, wodurch die Ausgangsspannung
des Gleichrichters erhöht und schließlich der Belastungsstrom gesteigert wird, um
das Absinken des Laststroms auszugleichen, Die Reihenregelröhren werden wiederum
die optimale Betriebsstellung erreichen, und das Servosystem wird erneut zur Ruhe
kommen.
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Dank des beschriebenen Servosystems kann der wirksame Betrieb der
Reihenregelröhren auf einen Bereich beschränkt werden, der nahe an der optimalen
Betriebsbedingung liegt. Eine von dem Optimum abweichende Bedingung wird nur bestehen,
solange das Servokontrollsystem im Gange ist, um die vorgesehene Korrektur zu schaffen.
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Es müssen Mittel vorgesehen sein, um den Betrieb des erfindungsgemäßen
Systems zu überwachen. In Fig. i a sind verschiedene Stromkreise für die geeignete
Überwachung des Systems dargestellt. Rheostat 52a und Widerstand 52 sind in Reihe
über die Wicklung 5o b des Motors angeschlossen. Die an der Wicklung5ob bestehende
Spannung hängt hinsichtlich ihrer Größe von der Abweichung der Reihenregelröhren
von dem optimalen Zustande ab. Der durch die Wicklung 5o b fließende Strom jedoch
ist abhängig von der Größe der parallelen Widerstände 52 und 52a.
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Ein aus der Kapazität 53 und der Induktivität 54 bestehendes Reihenfilter
ist außerdem über der Wicklung 5o b angeordnet. Die 3. Harmonische der Energieleitungsfrequenz
kann in Wicklung 40 induziert und auf die Wicklung 5o b des Motors übertragen werden.
Um diese 3. Harmonischen, welche groß genug sein können, um die Wicklung des Motors
5o zu überhitzen, auszuschalten, wird das Filter verwendet.
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Grenzschalter sind vorgesehen, um den Motor 5o zum Stillstand zu bringen,
wenn die veränderliche Anzapfung 5 a des Autotransformators 5 das eine
oder
andere Ende seines Einstellbereichs erreichen. Der Grenzschalter 43 tritt am oberen
Ende des Verstellweges in Tätigkeit, und zwar unter Vermittlung einer geeigneten
mechanischen Kupplung. Bei Erreichung des oberen Endes leuchtet die Lampe L1 auf.
Wenn der Schalter 43 betätigt wird, so wird darüber hinaus der Widerstand 42 in
Reihe mit der Wechselstromversorgungsleitung geschaltet, um die Drosselspule 41
zu belasten. Bei Einschaltung des Widerstandes q-2 wird die elektrische Lage der
Verbindung der Drosselspule 4o und 41 mit Bezug auf die Wechselstromversorgungsleitung
verschoben, wodurch die von der Verbindung dieser Drosselspulen an die Wicklung
5o b angelegte Signalspannung herabgesetzt oder zum Verschwinden gebracht wird;
auf diese Weise wird die Verzögerung des Motors 50 unterstützt, wenn die
veränderliche Anzapfung 5 a das Ende der Wicklung erreicht; ein Zusammenstoß mit
mechanischen An-. schlußanordnungen wird infolgedessen vermieden.
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Wenn von den Reihenregelröhren ein Signal zur Rückkehr der veränderlichen
Anzapfung 5 a zu einer tieferen Lage empfangen wird, so wird der Motor ansprechen;
die Wirkung des Widerstandes 42 ist dabei derart, daß er die Schaffung eines Signals
zur Herabsetzung der Stellung der veränderlichen Anzapfung unterstützt, welches
von den Reihenregelröhren empfangen wird. Auf diese Weise kann sich das System wieder
auf normalen Betrieb einstellen, wenn ein geeignetes Signal in der oberen Grenzstellung
empfangen wird.
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Es soll nunmehr der untere Grenzschalter 49 betrachtet werden; wenn
die veränderliche Anzapfung sich dem untersten Punkt der Autotransformatorwicklung
nähert, so betätigt eine mechanische Kupplung den Schalter 49, indem die Anker in
die untere Stellung gebracht werden. Diese Umschaltung hat zur Folge, daß die Lampe
L2 aufleuchtet und ein Kurzschluß zur Wicklung 5o b des Motors über den oberen Anker
und den inneren Kontakt von Schalter 49 bewirkt wird. Dieser Kurzschluß ist gleichwertig
einer dynamischen Bremsung des Motors und hilft, ein Anstoßen der veränderlichen
Anzapfung 5 a an dem mechanischen Anschlag zu verhindern. In dem Fall einer Betätigung
des unteren Grenzschalters 49 kann kein nachfolgendes Signal von den Reihenregelröhren
das System wieder auf automatische Betätigung umstellen; die veränderliche Anzapfung
5 a muß von Hand zurückgeführt werden.
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Der Schalter 46 sieht Handbetätigung oder automatische Betätigung
vor. Wenn sein Anker sich in der rechten Stellung befindet, so arbeitet das System
selbsttätig in der oben beschriebenen Weise. Wenn aber der Schalter in seine linke
Stellung gebracht wird, so wird die feste Anzapfung des Autotransformators 5 über
Schalter 46, Relais 47, Schalter 48 und Grenzschalter 49 an beide Enden der Wicklung
50 b angeschlossen. Auf diese Weise bleibt die Wicklung 5o b unerregt,
und die durch den Spannungsabfall über die Reihenregelröhren 12 und 13 entwickelten
Signale werden zum Motor 5o übertragen; die Stellung des Motors und der veränderlichen
Anzapfung 5 a können von Hand verändert werden. Unter den letztgenannten Bedingungen
wird das Servosystem nicht das Bestreben haben, den Ruhepunkt einzustellen, da der
Motor 50 nicht auf die Signale anspricht, mit der Ausnahme, wenn Relais 47
betätigt werden soll. Wenn der Schalter 46 in die rechte oder selbsttätige Lage
zurückgebracht wird, wird der Motor 5o erneut auf den Ruhepunkt gesteuert werden,
und zwar durch den Spannungsabfall über den Reihenregelröhren 12 und 13, wenn nicht
der untere Grenzschalter 49 betätigt ist.
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Der Anker des Schalters 48 befindet sich normalerweise in der oberen
Stellung und ist nicht sperrend, wenn er betätigt wird, um an dem unteren Kontakt
zur Anlage zu kommen. Wenn jedoch der untere Kontakt eingeschaltet wird, so befördert
der Motor 5o die veränderliche Anzapfung 5 a in eine tiefere Lage, bis der untere
Grenzschalter 49 ausgelöst wird. Wenn der Anker des Schalters 48 von Hand in der
unteren Stellung gehalten wird, wobei die Wicklung 50 b mit einer Seite der
Wechselstromversorgung verbunden ist, so werden weder Signale, die von dem Spannungsabfall
der Reihenregelröhren 12 und 13 herrühren, noch die Stellungen der Relais
45 und 47 den Betrieb des Motors 5o beeinflussen. Der Zweck des Schalters 48 besteht
darin, das Gleichrichtersystem von der Last zu trennen und die Speisung zu unterbrechen.
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Entfernt angeordnete Schalter 55 und 56 können Anwendung finden, um
die Stromkreise der Relais 45 bzw. 47 zu schließen. Es hat sich als wünschenswert
herausgestellt, Schalter 55 bei anomal niedrigem Belastungsstrom oder Gleichrichterausgangsspannung
zu schließen, und eine solche Schließung kann automatisch durchgeführt werden, beispielsweise
unter Verwendung eines stromabhängigen Relais. Die Schließung des Schalters 55 hat
zur Folge, daß der Motor 50 die veränderliche Anzapfung 5 a in eine tiefere
Lage befördert, wodurch das System infolge der Betätigung des unteren Grenzschalters
49 ausgelöst wird. Die Erregung des Relais 45 hat die beschriebene Wirkung nur dann,
wenn sich der Schalter 46 in der rechtsseitigen oder selbsttätigen Stellung befindet.
Während der Motor von Hand in Drehung versetzt wird, um die veränderliche Anzapfung
5 a aus der Stellung, in welcher er sich im Eingriff mit dem unteren Grenzschalter
49 befindet, wegzuführen, wird eine Betätigung des Relais 45, die sich aus einem
niedrigen Belastungsstrom oder einer entsprechenden Spannungsbedingung ergibt, die
Handbetätigung nicht stören, da der Schalter 46 sich in der linksseitigen oder Handbetätigungsstellung
befinden würde. Auf diese Weise würde eine Zurückstellung des Motors und der veränderlichen
Anzapfung 5 a nicht beeinträchtigt, selbst wenn der Schalter 55 geschlossen wäre
mit Rücksicht auf einen niedrigeren Belastungsstrom oder eine niedrige Spannung.
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In ähnlicher Weise hat es sich als wünschenswert erwiesen, den Schalter
56 zu schließen beim
Auftreten eines anomal hohen Laststroms oder
Lastspannung, und das Ansprechen kann ebenfalls selbsttätig gestaltet werden. Die
Schließung des Schalters 56 bewirkt die Erregung des Relais 47, wodurch der Motor
5o angetrieben und die veränderliche Anzapfung 5 a in eine tiefere Stellung gebracht
wird; dabei wird gegebenenfalls der untere Grenzschalter 49 ausgelöst und somit
das System ausgeschaltet. Eine solche Umschaltung würde unabhängig von der Stellung
des Schalters 46 eintreten, da hoher Strom oder hohe Spannung gewöhnlich nicht dann
eintreten würden, wenn der Motor und die veränderliche Anzapfung von Hand aus der
unteren Grenzstellung weggeführt würden. Obwohl die Kreise 55 und 56 so beschrieben
wurden, als ob sie auf niedrige und hohe Ausgangsströme und Spannungen ansprechen,
so besteht auch die Möglichkeit, die Schalter von anderen äußeren Bedingungen in
an sich bekannter Art und Weise abhängig zu machen.
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Um diese Zuverlässigkeit der beschriebenen Leistungsversorgungseinheit
zu erhöhen, wird in an sich bekannter Weise eine parallele zweite Leistungsversorgung
angewendet. Wie Fig. i c erkennen läßt, ist ein System vorgesehen, welches eine
Verdopplung des mit Bezug auf Fig. i a und ib erläuterten Systems darstellt. Derjenige
Teil der Schaltung, welcher mit den in Fig. i a gezeigten Teilen vergleichbar ist,
ist mit »Wechselstrom-Eingangs-Servosteuerung und Hilfsgleichrichter« bezeichnet.
DieArbeitsweise desDuplikatsystems stimmt mit derjenigen überein, die in Verbindung
mit den in Fig. i a und i b dargestellten Schaltungen beschrieben worden ist. Im
normalen Betrieb können sowohl das mit Bezug auf Fig. i a und i b beschriebene System
als auch das damit vergleichbare System gemäß Fig. ic gleichzeitig arbeiten. Der
Ausgang der Gleichrichter beider Systeme kann gleichzeitig oder einzeln der Belastung
zugeführt werden; beide Systeme können so bemessen sein, daß sie unabhängig voneinander
die gesamte Belastung tragen für den Fall, daß eins der Systeme versagt oder von
der Last getrennt ist. Darüber hinaus kann die Wechselstromversorgung für jedes
der beiden parallelen Systeme unabhängig sein, wodurch die Fortführung des Betriebes
selbst für den Fall sichergestellt ist, daß eine der Wechselstromspeisungen versagt.
Gewünschtenfalls kann eine gemeinsame Wechselstromversorgung Anwendung finden.
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Wenn beide Gleichrichtersysteme gleichzeitig in Betrieb sind, indem
sie über die Schalter 14 und 14a an die Leitung angeschlossen sind, so sollten die
über die Systeme der Belastung zugeführten Ströme nahezu gleich sein. Um eine solche
gleichmäßige Aufteilung der Last sicherzustellen, werden die dritte Wicklung oder
Lastteilwicklung 17 der sättigbaren Drosselspule 44 und die entsprechende Wicklung
i7 a des in Fig. ic dargestellten parallelen Systems verwendet. Die Lastteilwicklung
17 ist so angeschlossen, daß der in ihr bestehende Stromfluß dem Ausgangsstrom des
zugehörigen Gleichrichtersystems proportional ist. Nach Fig: i b und i c liegt die
Lastteilwicklung 17 in Reihe mit dem Leiter von einem Ausgangspunkt des Gleichrichters
9 a. In ähnlicher Weise ist die Lastteilwicklung 17a der sättigbaren Drosselspule
44a, welche der sättigbaren Drosselspule 44 entspricht, in Reihe mit dem Leiter
von dem Ausgangspunkt des Gleichrichters 9 geschaltet. Die in den entsprechenden
Drosselspulen 44 und q4.a durch den Stromfluß durch die Wicklungen 17 und 17a hervorgerufenen
magnetischen Flüsse werden auf Grund des entsprechenden Anschlusses der Wicklungen
polarisiert, um einen Fluß zu schaffen, welcher dem durch die Steuerwicklung 39
bzw. 39a entwickelten Fluß entgegengesetzt ist. Wenn beispielsweise der Ausgangsstrom
von den Gleichrichtern 7 a und 9 a zunimmt, so wird der Strom durch die Wicklung
17 entsprechend anwachsen. Diese Zunahme des Stromes erzeugt eine Änderung hinsichtlich
des Flusses, welche dem Gleichstromfluß, der durch die Steuerwicklung 39 hervorgerufen
wird, entgegengesetzt ist. Die Herabsetzung des Gleichstromflusses ist gleichbedeutend
einer Herabsetzung hinsichtlich des Spannungsabfalls über die Reihenregelröhren
12 und 13, soweit wie die reine Wirkung auf die Sättigung des Kerns der sättigbaren
Drosselspule 44 betroffen ist. Die Stromzunahme durch die Wicklung 17 betätigt
das Servokontrollsystem in einer Richtung, welche die Gleichrichtereingangsspannung
erhöht und dadurch die Ausgangsspannung von den zugeordneten Gleichrichtern 7 und
9 ansteigen läßt. Daraufhin wird ein größerer Teil der Last durch die Gleichrichter
7 und 9 mit Bezug auf die zusammenarbeitenden Gleichrichter 7 a und 9 a übernommen.
In ähnlicher Weise erhöht eine übermäßige Zunahme des Ausgangsstromes der Gleichrichter
7 und 9 den Stromfluß durch die Wicklung 17a der sättigbaren Drosselspule 44a. Das
äußert sich schließlich in einer Zunahme der Ausgangsspannung der Gleichrichter
7 a und 9 a, wodurch die übermäßige Stromzunahme kompensiert wird. Es läßt sich
zeigen, daß die Herabsetzung des Belastungsstromes in irgendeinem der Gleichrichtersysteme
eine Verminderung des Ausganges der zugehörigen Gleichrichter zur Folge hat, wodurch
eine gleichmäßige Aufteilung der Last bestehenbleibt.
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Ein vereinfachtes Schaubild der mit Bezug auf Fig. i a, i b und i
c beschriebenen Schaltungen ist in Fig. 3 a dargestellt. Die Wechselstrom-Eingangs-Servokontrolle,
der Gleichrichter und der Hauptgleichrichter sind in Blockdarstellung gezeigt. Die
betriebsmäßigen Anschlüsse der Reihenregelröhren 12 und 13, i2 a und 13a sind angegeben,
und zwar zusammen mit den sättigbaren Drosselspulen 44 und 44a. Die direkt gekoppelten
Verstärker sind symbolisch bei 57 und 57 a gezeigt. Bei dieser oben beschriebenen
Schaltung mußte unterstellt werden, daß die Anoden der Reihenregelröhren 12 und
13, 12 a und 13 a mit der positiven Ausgangsklemme des Gleichrichters verbunden
sind, um auf diese Weise den erforderlichen Kathoden-Anoden-Elektronenfluß durch
die Reihenregelröhren zu ermöglichen. Die durch das System
belieferte
Nutzlast kann häufig aus einem Kabel oder einem Fernsprechverstärker bestehen, welche
spezielle Polaritätsbedingungen mit Bezug auf die Erde aufweisen.
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Damit der Belastung solche Polaritäten richtig zugeleitet werden,
kann es erforderlich sein, die Reihenregelröhren in dem negativen Leiter, anstatt,
wie dargestellt, in dem positiven Leiter anzuordnen.
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In Fig. 3 b ist eine Möglichkeit für die Einschaltung der Reihenregelröhren
12 b und 13 b, 12 c und 13 c in die negative Zuführung dargestellt.
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Für die erfolgreiche Betätigung der direkt gekoppelten Verstärker
57 b und 57 c in der mit Bezug auf die Verstärker 18 und ig der Fig. i b
beschriebenen Weise müssen die Kathoden dieser Verstärker auf einem elektrischen
Potential nahe den Kathoden der Reihenregelröhren liegen. Darüber hinaus muß der
Gitter-Kathoden-Kreis der direkt gekoppelten Verstärker den Spannungsabfall über
einen in Reihe mit dem Laststrom liegenden Widerstand enthalten, und daher müssen
die Kathoden der der Reihenregelröhren, welche den Röhren 12 b und 13 b, 12 c und
13 c entsprechen, mit den negativen Leitern ihrer zugehörigen Gleichrichter verbunden
sein; und gleichzeitig sollen sie an die Kathoden der direkt gekoppelten Verstärker
57 b und 57 c und einen Reihenwiderstand, durch welchen der Belastungsstrom
fließen muß, angeschlossen sein. Ein Kreis, welcher diesen Erfordernissen entspricht,
benutzt einen einzigen Reihenwiderstand 15 b, der den Kathoden der Reihenregelröhren
12 b und 13 b, 12 c und 13 c gemeinsam ist, wie es Fig. 3 b zeigt. Hierdurch werden
die Anoden-Kathoden-Kreise aller Reihenregelröhren tatsächlich parallel geschaltet,
wenn beide Gleichrichter an die Last angeschlossen sind.
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Es hat sich gezeigt, daß ein solcher Parallelanschluß die Neigung
zeigt, eine übermäßig schlechte Lastverteilung zu entfalten, wenn nicht die Lastausgleichswicklungen
17 b und 17 c benutzt werden. Die Wicklungen 17b und 17c liegen
in Reihe mit den negativen Leitern, wie aus der Zeichnung hervorgeht.
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Das Schaltersystem der Gleichrichter und Serienregelröhren nach Fig.
3 b, mit dessen Hilfe der eine oder der andere der parallelen Kreise von der Leitung
abgeschaltet werden kann, ist nicht veranschaulicht; es können aber Prüfschalter
und Schaltungsanordnungen ähnlich derjenigen, welche mit Bezug auf Fig. i a, i b
und i c beschrieben worden sind, mit Erfolg verwendet werden, um das eine oder das
andere der parallelen Systeme von der Last zu trennen, während die Fortführung des
Betriebes erhalten bleibt.
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Die Wechselstrom-Eingangs-Servokontrolle, die Gleichrichter und der
restliche Teil der Kreise der Blockdarstellung der in Fig. 3 b gezeigten Kreise
arbeiten, wie es mit Bezug auf Fig. i a, i b und i c beschrieben worden ist.