DE970284C

DE970284C - Verfahren zur Herstellung isolierter elektrischer Leitungen mit ueber einer aus Folien bestehenden Huelle aus thermoplastisch nicht verarbeitbaren Kunststoffen angebrachter Beflechtung oder Bespinnung aus Faserstoffen

Info

Publication number: DE970284C
Application number: DES6633D
Authority: DE
Inventors: Carl Reimer
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1944-09-23
Filing date: 1944-09-23
Publication date: 1958-09-04

Description

Verfahren zur Herstellung isolierter elektrischer Leitungen mit über einer aus Folien bestehenden Hülle aus thermoplastisch nicht verarbeitbaren Kunststoffen angebrachter Beflechtung oder Bespinnung aus Faserstoffen Bei isolierten elektrischen Leitungen mit über einer Hülle aus thermoplastischen Kunststoffen angebrachter Beflechtung oder Bespinnung aus Faserstoffen macht sich die große Oberflächenglätte solcher Stoffe im Gegensatz zu der Oberfläche von vulkanisierten Gummihüllen insofern störend bemerkbar, als die darüber angebrachten Faserstoffhüllen leicht auf ihnen vorrutschen. Zur Beseitigung dieses Nachteils solcher Leitungen ist bereits gemäß dem deutschen Patent 76.1.287 vorgeschlagen worden, daß die Kunststoffhülle mindestens oberflächlich vor oder während des Aufbrin.gens der Textilbeflechtung bzw. Bespinnung plastisch gemacht wird. Nach einer Ausführungsart soll das dadurch erfolgen, daß die Kunststoffhülle durch Behandlung mit einem geeigneten Lösungsmittel vorübergehend leicht angequollen wird. Die Erfindung beruhtnunauf derErkenntnis, daß sich dieses Verfahren nicht nur für Leitungen mit einer Hülle aus thermoplastischen Kunststoffen, sondern auch für solche mit Hüllen aus nicht thermoplastischen, d. h. durch Wärme nicht erweichbaren Folien, z. B. auf der Basis von Zellulosetriazetat, eignet. Solche Folien besitzen ebenfalls eine große Oberflächenglätte, so daß auch auf ihnen darüber angebrachte Faserstoffhüllen leicht verrutschen. Bisher wurden zur Beseitigung dieses Übelstandes unter der Textilbeflechtung ein Zellwollband oder mehrere Zellwollfäden in Längsrichtung aufgelegt. Durch die Erfindung wird diese Maßnahme überflüssig, wodurch die Herstellung der Leitungen vereinfacht und verbilligt wird, wobei außerdem das Rutschen der Faserstoffbeflechtung noch zuverlässiger vermieden wird.
Gemäß der Erfindung wird das vorerwähnte Verfahren in Form einer Behandlung der Kunststoffhülle mit einem Lösungsmittel auf die Herstellung isolierter elektrischer Leitungen mit über einer aus Folien bestehenden Hülle aus thermoplastisch nicht verarbeitbaren Kunststoffen, z. B. auf Basis von Triazetat, angebrachter Bespinnung oder Beflechtung aus Faserstoffen angewandt.
Es ist zwar bereits aus der USA.-Patentschrift 2 243 56o bekannt, einen mit einer Lackschicht versehenen elektrischen Leiter mit einer Glasfaserbeflechtung zu umgeben und diese dann mit einem Kunstharzlack zu tränken, wobei durch das Lösungsmittel dieser Tränkung die untere Lackschicht zum Teil angelöst wird, wodurch eine Verklebung zwischen dieser und den getränkten Glasfasern eintritt. Es handelt sich hierbei also um eine grundsätzlich andere Aufgabenstellung mit anderer Lösung als bei der Erfindung. Das Verfahren gemäß der Erfindung kann so ausgeführt werden, daß die Leitung nach dem Aufbringen der Folienisolierung durch das Lösungsmittel hindurchgezogen oder mit dem Lösungsmittel besprüht oder bestrichen wird. Das Lösungsmittel, das z. B. für Folien aus Triazetat auf Polyvinylazetatbasis aufgebaut sein kann, kann auch einen gewissen Anteil des Kunststoffes gelöst enthalten. Es ist zweckmäßig, ein Lösungsmittel zu wählen, das leicht flüchtig ist, so daß die weichmachende Wirkung möglichst rasch nach dem Aufbringen der Textilbespinnung oder Beflechtung wieder verschwindet.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung isolierter elektrischer Leitungen mit über einer aus Folien bestehenden Hülle aus thermoplastisch nicht verarbeitbaren Kunststoffen angebrachter Beflechtung oder Bespinnung aus Faserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffhülle mindestens oberflächlich vor oder während des Aufbringens der Textilbeflechtung bzw. Bespinnung durch Behandlung mit einem Lösungsmittel plastisch gemacht wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 764287; USA.-Patentschrift Nr. 2:243 56o; »Kunststoff-Lexilcon«, 1953, S. 147 und i99.