DE973016C - Mantelmasse fuer Kabel und Leitungen - Google Patents

Description

Es ist bereits vorgeschlagen worden, an Stelle des Bleimantels thermoplastische Kunststoffe zu verwenden. Man erzielt hierdurch eine wesentliche Gewichtsersparnis gegenüber Blei. Ein Nachteil dieser Mantelmassen ist aber die geringe Druck- und Wärmebeständigkeit, welche bisher die Einführungen dieser Stoffe in die Praxis sehr erschwert hat. Bei Befestigung des mit Mänteln aus Kunststoffen hergestellten Kabels drückt die Befestigungsschelle die Masse zur Seite, so daß das Kabel selbst unter Umständen freigelegt werden kann und Kurzschlüsse entstehen können. Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile bei der Verwendung von Superpolyamiden, d. h. Kondensationsprodukten aus zweibasischen Säuren und zweisäurigen Aminen oder Aminokarbonsäuren oder deren Lactamen, vollkommen vermieden werden. Diese Stoffe widerstehen selbst bei hohen Temperaturen den auftretenden Drücken in dem Maße, daß Befestigungsschellen und ähnliche Gegenstände keinerlei Einkerbungen und Abschnürungen bewirken. Besonders wichtig ist dieser Umstand bei der Verlegung von großen Kabelbündeln, da durch die Druckwirkungen nunmehr keinerlei Kurz-Schlüsse, welche unter Umständen zu Bränden führen, entstehen können. Ein weiterer sehr wesentlicher Vorteil dieser Superpolyamide allen andern bisher verwendeten Thermoplasten gegenüber ist der, daß die Superpolyamide ohne weitere Zusätze verwendet werden können. Hierdurch sind Alterserscheinungen, welche unter Umständen durch Entmischungen bzw. Verflüchtigung von Weichmachern eintreten können, ausgeschlossen.

Eine Einwirkung chemischer Art auf andere, zum Aufbau der Kabel und Leitungen verwendete Stoffe üben die Superpolyamide infolge ihrer chemischen Struktur nicht aus. Ihre Zersetzungsprodukte, welche beispielsweise bei Bränden entstehen, sind nicht giftig. Ein sehr günstiger Vorteil ist die vollkommene öl- und Treibstoff-Festigkeit dieser Mäntel, welche bisher von keinem anderen organischen, zur Bemäntelung von Kabeln vorgeschlagenen Stoff erreicht wird. Gleichzeitig zeigen die Superpolyamide eine fast absolute Beständigkeit gegenüber fast allen organischen Lösungsmitteln.

Die wichtigsten Eigenschaften der Superpolyamide, nämlich ihre Widerstandsfähigkeit gegen Wasser, chemische Einflüsse und hohe Temperaturen sowie ihre Eignung als Bedeckungs- und Imprägniermassen sind an sich bekannt. Aus dieser Eignung kann jedoch nicht ohne weiteres auch auf die Brauchbarkeit dieser Werkstoffe als Ersatz für den Bleimantel geschlossen werden, denn bei diesem A^erwendungszweck werden außer den genannten Vorzügen auch gewisse mechanische Eigenschaften verlangt. Diese Eigenschaften besitzen unter den in Frage kommenden Austauschwerkstoffen aber nur die Superpolyamide, so daß sie aus diesem Grunde besonders geeignet sind; das Blei für diesen ganz speziellen Verwendungszweck zu ersetzen.

Die Superpolyamide können allein sowie in Mischungen mit Farben und Füllstoffen verwendet werden. Sie lassen sich mit Hilfe der in der Kabelindustrie gebräuchlichen Maschinen durch Erwärmen in nahtloser Schicht auf die Kabel aufbringen und ergeben mechanisch außerordentlich widerstandsfähige Mantel, welche sowohl Blei als auch thermoplastischen Kunststoffen gegenüber die angeführten Vorteile bieten.

In der Zeichnung ist ein Anwendungsbeispiel gemäß der Erfindung veranschaulicht, wobei α den Kabelmantel aus Superpolyamiden, b die Kabelisolierung und c die Leiter selbst bedeutet.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Mantelmasse für Kabel und Leitungen, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Superpolyamiden allein oder in Verbindung mit Farben und Füllstoffen besteht.

   In Betracht gezogene Druckschriften: österreichische Patentschrift Nr. 151 506; USA.-Patentschriften Nr. 2071253, 2130948.