DE471006C

DE471006C - Verfahren zum Bewickeln von elektrischen, mit vulkanisierbarem Material isolierten Draehten und Kabeln

Info

Publication number: DE471006C
Application number: DEB113348D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1923-03-19
Filing date: 1924-03-18
Publication date: 1929-02-05

Description

Verfahren zum Bewickeln von elektrischen, mit vulkanisierbarem Material isolierten Drähten und Kabeln Das Verfahren nach er Erfindung besteht darin, daß um die noch nicht vulkanisierte Kautschukisolation des Kabelkernes ein oder mehrere Papierbänder spiralförmig gewickelt werden, die vor .oder während der Bewicklung mit vulkanisierbaren Stoffen bedeckt werden, und daß, die Leitung erst nach dem Aufbringen dieser Bänder im ganzen vulkanisiert wird. Bei dem Vulkanisationsproz°ß ;.rfüigt, d.-3 die Papierbänder verhältnismäßig große mechanische Festigkeit bei verhältnismäßig geringer Dehnbarkeit besitzen, eine Kompression der Kautschukisolation, die reine .erhebliche Verbesserung ihrer elektrischen Eigenschaften zur Folge hat.
Man bat zwar bereits früher vorgeschlagen,-die isolierenden Eigenschaften dadurch zu verbessern, daß die Seele eines Kabels mit einer vulkanisierungsfähigen Isoliermasse umhüllt und diese vor dem Vulkanisationsprozeß mit einem metallenen Mantel umgeben wird. Diese Anordnung eignet sich aber nur für sehr schwere Kabel, z. B. im Seewasser zu verwendende Kabel.
Dagegen ist die neue Anordnung nach der Erfindung bei Kabeln aller Abmessungen mit Vorteil anwendbar.
Zur Ausübung des Verfahrens kann man Papier verwenden, welches vorher mit den isolierenden Stoffen imprägniert oder getränkt ist und dasselbe, z. B. in Bandform, um die Leitungen herumführen oder diese mit derartig imprägniertem Papi°rband umspinnen. Auch kann man die Imprägnierung während des Umwickelns vornehmen.
Falls die :ersterwähnte Arbeitsweise angewandt werden soll, kann man z. B. so verfahren, daß man auf eine ,öder beide Flächen des Papiers ,eine oder mehrere Schichten von Kautschuk oder einer kautschukhaltigen Mischung mit Hilfe eines Kalanders aufbringt, oder man kann auch die Fläche des Papiers mit Hilfe eines sogenannten Gummiertisches oder einer Sprüh- oder Verteilvorrichtung mit einer oder mehreren Schichten der verflüssigten oder gelösten Mischung versehen, indem man dafür sorgt, daß, das Lösungsmittel verdampft. Ferner kann man. auch die Imprägnierung durch Eintauchen oder Durchführen des Papiers durch das verflüssigte oder gelöste Imprägniermittel vornehmen oder auch dadurch, daß man die isolierenden Bestandteile in den Papier- oder Faserstoff selbst bei der Fabrikation des Papiers einführt.
Ferner kann man auch das Papierband oder die Papierbänder während der Umwicklungs- oder Umspinnungsarbeit oder auch das noch nicht mit den Papierbändern umwickelte Kabel .oder auch sowohl das Kabel wie die Papierbänder durch die verflüssigte oder in Lösung befindliche isolierende, vulkanisierbare Mischung hindurchführen oder in anderer geeigneter Weise mit dem isolierenden Stoff' versehen.
Die genannten Arbeitsweisen sind nur als Beispiele angeführt und können im Rahmen des Erfindungsgegenstandes beliebig abgeändert werden. Nach Fertigstellung der umwickelten und mit der Imprägnierung versehenen Leitungen oder Kabel werden dieselben z. B. in bekannter Weise bei höherer Temperatur einem Vulkanisationsprozeßunterworfen.
Zweckmäßig werden, wie bereits angedeutet, zur Überschichtung oder Tränkung des Papiers oder der entsprechenden papierähnlichen Stoffe derartige isolierende Stoffe verwandt, die in der Wärme eine Verbindung mit Schwefel eingehen oder infolge .einer Polymerisation oder anderer Ursachen :eine innige Verbindung bzw. ein Zusammenschmelzen der imprägnierten Bänder mit der Kautschukumhüllung der Leitungen oder Kabel sowie eine innige Vereinigung der einzelnen Bänder untereinander bewirken. Die nach der Erfindung zur Verwendung kommenden, aus Papierstoff oder ähnlichem #Material;bes 'henden und in der erwähnten Weiseimte, prägnierten Bänder können vorteilhaft als Ersatz der beiden gewöhnlich hei elektrischen Leitungen oder Kabeln verwandten Gummi-Leinwandstreifen dienen. Nach der Vulkanisation der Leitungen können dieselben in üblicher Weise weiterbehandelt werden, z. B. mit weiteren Schutzdecken, wie mit einer Paraffinschicht .o. dgl., versehen werden. Auch können z. B. weitere Überzüge aus natürlichen oder synthetischen Harzen oder aus vulkanisiertem Kautschuk mit Hilfe der bekannten Verfahren, gegebenenfalls unter Benutzung von Erwärmung aufgebracht werden, ferner kann man auch bei schwereren und starken äußeren Einflüssen ausgesetzten Kabeln eine Bleiumhüllung o. dgl. als Schutzdecke in be-'Icannter Art anbringen.
Man kann auch. z. B. nur ein getränktes Papierband oder papierähnliches Band der beschriebenen Art verwenden, um damit die Kautschukhülle der Leitungen oder Kabel zu umwickeln. Diese Bandumhüllung kann wieder z. B. mit einem zweckmäßig vor der Vulkanisation angebrachten Kautschukband bedeckt sein oder mit einer gewebten Tresse, die vor oder nach der Vulkanisation angebracht wird, ,oder ferner auch mit einem Kautschukband und einer darübergelegten Tresse mit der Maligabe, daß das Ganze z. B. in Firnis o. dgl. eingetaucht- und -mit diesem vulkanisiert wird. Auch kann man eine äußere Kautschukhülle anbringen, die man. mittels Wärme oder kalt durch die gewöhnlichen Verfahren vulkanisieren kann, oder @es kann das Kabel mit einem Bleimantel oder anderer Umpanzerung versehen werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Bewickeln von -elektrischen, mit vulkanisierbarem Material. isolierten Drähten und Kabeln, dadurch ge- kennzeichnet, daß um den noch nicht vulkanisierten, z. B. mit Kautschuk bedeckten Kabelkern ein oder mehrere Papierbänder gewickelt .oder gesponnen werden, die vor oder während der Umwicklung mit vulkanislerbaren Stoffen, z. B. Kautschuk, Guttapercha, oder Mischungen solcher Stoffe mit anderen Produkten bedeckt oder imprägniert werden, und daß die Leitung erst nach dem Aufbringen dieser Bänder im .ganzen vulkanisiert wird.