DE890201C

DE890201C - Aus quellfaehigen Stoffen bestehendes Schlauchstueck zum Abbinden isolierter elektrischer Leitungen

Info

Publication number: DE890201C
Application number: DES24172A
Authority: DE
Inventors: Harry Dr Phil Heering
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1951-07-29
Filing date: 1951-07-29
Publication date: 1953-09-17

Description

Aus quellfähigen Stoffen bestehendes Schlauchstück zum Abbinden isolierter elektrischer Leitungen Es ist bekannt, zum Abbinden der Isolierung an den Enden isoliert elektrischer Leitungen oder zum Isolieren der Verbindungsstellen elektrischer Leite.r kurze, schrumpffähige Schlauchstücke zu verwenden, die sich fest auf die Isolierung oder die Leiter auflegen und so eine gute Sicherung und Isolierung ergeben. Man hat ursprünglich für diesen Zweck Gummiringe verwendet, die zunächst mittels einer geeigneten Vorrichtung aufgeweitet und über die Leitungen übergeschoben wurden. Es ist aber auch bekanntgeworden, hierfür Schlauchstücke aus schrumpffähigen Kunststoffen, wie beispielsweise Hydrocellulose, zu verwenden, die z. B. in Wasser gequollene werden und durch Verdunsten des Quellungsmittels dann zusammenschrumpfen. Für die Verwendung bei elektrischen Leitungen ist jedoch die Notwendigkeit der Anwendung von Wasser nachteilig.
Gemäß der Erfindung werden deshalb zur Herstellung von Schlauchstücken aus quellfähigen Stoffen zum Abbinden der Isolierung elektriscller Leitungen oder zur Isolierung elektrischer Leiterverbindungen u. dgl. in nichtwäßrigen Lösungsmitteln quellbare Stoffe verwendet. Solche Stoffe sind beispielsweise Paragummi, der mit flüchtigen, nichtwäßrigen Quellungsmitteln, wie z. B. Benzin oder Trichloräthylen, aufgeweitet werden kann.
Weiter kommen auch andere schwach vernetzte makromolekulare Kunststoffe, z. B. Polyamid, das mit Methanol angequollen werden kann, für die Zwecke der Erfindung als Schlauchmaterial in Betracht, wobei vorzugsweise ungefüllte oder nur wenig gefüllte Mischungen verwendet werden, um eine möglichst hohe Quellwirkung zu erriechen.
Bei der Verwendung solcher Schlauchstücke zum Abbinden der Isolierung elektrischer Leiter oder zur Isolierung elektrischer Leiterverbindungen ist die Schrumpfung in radialer Richtung zwar erwünscht bzw. Voraussetzung für ihre Anwenidung, eine Schrumpfung in Längsrichtung dagegen meist unerwünscht oder störend.
Gemäß weiterer Erfindung werden deshalb in solche aus quellfähigen Stoffen bestehende Schlauchstücke achsparallel oder im wesentlichen achsparallel nicht quellfähige Fäden, Fasern od. dgl. eingebettet, die eine Quellung und damit auch eine Schrumpfung in Längsrichtung verhindern.
Zu diesem Zweck kann man natürliche oder künstliche Fasern oder Fäden aus Baumwolle oder Kunstseide oder anderen geeigneten Stoffen beim Spritzen des Schlauches aus quellfähigem Stoff mit einlaufen lassen. Man kann aber die Fasern auch 50 einbringen, deß der Schlauch zweischichtig ausgeführt und nach der Formung der ersten Schicht die Fasern oder Fäden uf diese aufgelegt und dann die zweite Schicht darüber aufgebracht wird.
Derartige Schlauchstücke aus quellfähigen Stoffen gemäß der Erfindung sind vielseitig verwendbar.
Sie können nicht nur in an sich bekannter Weise zum Abbinden der Isolierhülle an edlen Enden is.olierter elektrischer Leitungen dienen; sie sind darüber hinaus auch mit Vorteil zur Isolierung von Schraub- oder Lötverbindungen von Leiterenden, z. B. als Ersatz für die üblichen Lüsterklemmen, geeignet. Für diesen Zweck genügt les, die Leiter enden miteinander zu verdrillen und über diese Verbindungsstelle ein Schlauchstück gemäß der Erfindung aufzubringen, das nach dem Schrumpfen die miteinander verbundenen Leiterenden fest und dauerhaft aneinanderdrückt.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele von Schlauchstücken gemäß der Erfindung gezeigt.
Fig I stellt in vergrößertem Maßstab ein Schlauchstück dar, wie es beispielsweise zur Festlegung der Isolation an den Enden elektrischer Leitungen Verwendung finden kann. Das Schlauchstück 1 besteht beispielsweise aus Paragummi; es wird vor dem Aufbringen euf die Leitung in Benzin od. dgl. gequollen, so daß es sich leicht auf die Leitung aufschieben läßt, auf ider es dann nach dem Verflüchtigen des Quellungsmittels aufschrumpft.
Fig. 2 stellt ein ähnliches Schlauchstück dar.
Hier sind jedoch in dem beispielsweise aus Polyamid bestehende Schlauch 1 in Längsrichtung verlaufende Fäden 2 aus einem nicht quellfähigen Stoff, z. B. Baumwolle od. dgl., eingebettet, die eine Quellung und Schrumpfung in Längsrichtung verhindern.
Die Abmessungen Ider Schlauchstücke, und zwar sowohl Durchmesser und Länge als auch Wandstärke, können je nach den vorliegenden Verhältnissen verschieden gewählt werden. Auch ist es möglich, die Schlauchstücke in verschiedenen Farben herzustellen, so daß gleichzeitig auch eine Kennzeichnung der mit den schlauchstücken versehenen Leitungen oder Verbindungsstellen erreicht werden kann.

Claims

PATENTANSPRUCHE: 1. Aus quellfähigen Stoffen bestehendes Schlauchstück zum Abbinden der Isolierung elektrischer Leitungen oder zur Isolierung elektrischer Leiterverbindungen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem in nichtwäßrigen Lösungsmitteln quellbaren Stoff besteht.
2. Schlauchstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Paragummi besteht.
3. Schlauchstück nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Polyamid besteht.
4. Schlauchstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es achsparallel oder im wesentlichen achsparallel eingebettete, nicht quellfähige Fäden, Fasern od. dgl. enthält.
5 - Schlauchstück nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden aus natürlichen oder künstlichen Faserstoffen, wie Baumwolle, Kunstseide lod. dgl., bestehen.
6. Verfahren zur Herstellung von Schlauchstücken gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht quellfähigen Fäden oder Fasern beim Spritzen des Schlauches aus quellfähigen Stoffen mit einlaufen gelassen werden.
7. Verfahren zur Herstellung von Schlauchstücken nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern oder Fäden aus nicht quellfähigen Stoffen zwischen zwei übereinandergespritzte Schläuche aus quellfähigem Stoff eingebettet werden.
8. Verfahren zur Isolierung von Leiterverbindungen mit Schlauchstücken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der Leiter miteinander verdrillt und über die Verbindungsstelle ein ausgequoollenes Schlauchstück nach Anspruch 1 übergeschoben bzw. übergezogen wird, das sich durch Schrumpfung infolge Verflüchtigung des Quellungsmittels fest an die Leiter anlegt.