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Verfahren zur Herstellung elektrischer mehradriger Rohrdrähte mit
verseiltem Betdraht Zusatz zum Patent 659 914 Nach dem Verfahren des Hanptpatents
659 914 werden elektrische mehradrige Rohrdrähte, rohrdrahtähnliche und Bleimantelleitungen
mit verseiltem Betdraht in der Weise hergestellt, daß vor ,dem Aufbringen des Metallmantels
und etwaiger weiterer Schutzhüllen über diesem in der Oberfläche des gemeinsamen
Isoliermantels für die Adern eine Nut ausgespart wird, die von zwei benachbarten
Adern gleichen Abstand hat. In diese wird der Betdraht eingelegt. Wird nunmehr das
Ganze verseift, so ist sichergestellt, daß ,der Betdraht stets in dem sogenannten
Zwickel der benachbarten Adern verbleibt, ohne diese etwa zu überqueren. Damit war
der bisher vorhandene Nachteil beseitigt, daß infolge solcher Überquerungen die
Sicherheit der Aderisolation in gefährlicher Weise verringert wird.
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Die Durchführung des Verfahrens nach dem Hauptpatent erfolgt in der
Weise, daß in die Umpreßm.aschine entweder die beiden mit Isolierhülle versehenen
Adern eingeführt werden, um mit dem Isoliermantel umspritzt zu werden, dann wird
auf dessen Oberfläche die Nut eingebracht, und darauf läuft das Gebilde zusammen
mit dem in die Nut eintretenden Bei.draht in die Verseilmaschine, oder aber der
Betdraht läuft gleich zusammen mit den beiden Adern in die Umpreßmaschine, die den
gemeinsamen Isoliermantel herstellt. Erfindungsgemäß wird die Führung der Adern
und gegebenenfalls auch des Betdrahtes durch eine solche Umpreßmaschine dadurch
überflüssig gemacht, daß der gemeinsame Isoliermantel für die isolierten Adern für
sich allein hergestellt (gespritzt) wird, entweder in einem oder in zwei Teilen,
und als Be-ilaufteil mit den Adern und dem Betdraht zusammen in die Vorseilmaschine
eingeführt wird.
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Es ist zwar bereits vorgeschlagen worden, den Beilaufteil von Gummischlauchleitungen
vor der Herstellung der Leitung für sich herzustellen und die Leitungsadern nachträglich
in diesen einzuseifen. Es handelte sich dabei aber nicht um einen einen verseiften
Beidreht enthaltenden Rohrdraht derjenigen Art, auf die sich die Erfindung bezieht.
Im Hinblick auf die eingangs auseinandergesetzten Schwierigkeiten, die Aderisolation
gegen jede Beschädigung durch den Betdraht zu schützen, ist es aber gerade bei Anordnungen
dieser Art besonders erwünscht, die endgültige Lage der Adern durch die Verwendung
eines die Kanäle bereits vorgebildet @enthaltenden' Beilaufteiles von vornherein
festzulegen. Das kann in besonders genauer Weise geschehen, indem bei .der Herstellung
von Rohrdrähten der in Betracht kommenden Art in der geschilderten Weise z. B. ein
an sich bekannter Beilaufteil verwendet wird, der als
ein mit Kanälen
für die Adern versehenes Stück gespritzt ist und bei dem die Wandungen der Kanäle
zum Eindrücken der Adern geschlitzt sind. Und wenn es sich um die i Herstellung
von Rohrdrähten der eingangs genannten Art handelt, deren Adern einen nur sehr kleinen
Abstand voneinander haben und anderseits am Metallmantel unmittelbar anliegen sollen,
so wird zweckmäßig gleichfalls unter Verwendung jenes an sich bekannten Beilaufteiles
in der dargestellten und im folgenden näher beschriebenen Weise an die Stelle, die
die Isolierstoffschicht zwischen den Leitungsdrähten bilden soll, ein zur Erzielung
genügender Festigkeit dieser Isolierschicht dienendes Textilband eingepreßt. Dadurch
ergibt sich eine gerade für Rohrdrähte mit Metallmantel besonders wichtige, jede
unerwünschte metallische Berührung mit Sicherheit verhindernde Anordnung.
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In der beiliegenden Zeichnung ist die Erfindung erläutert.
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Fig. i stellt den Querschnitt durch einen zweiadrigen Rohrdraht dar,
wie er nach dem Hauptpatent hergestellt wird. Die beiden # Seelen a der Adern sind,
je mit einer gemeinsamen, in beliebiger bekannter Weise her-estellten Isolierhülle
b versehen, in einen g. ineinsamen Isoliermantel c eingebettet. Auf dessen Oberfläche
liegt, gemäß dem Hauptpatent, in einer vorher ausgesparten Nut d, der Beidraht e.
Adern und Beidraht sind in einem Arbeitsgang miteinander verseift, und das Kabel
ist dann in einem gefalzten Metallmantel f untergebracht, an dessen Stelle auch
ein Bleirohr treten könnte.
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Erfindungsgemäß wird der Isoliermantel c mit Hilfe der Umpreßmaschine
nicht so hergestellt, daß die Leitungsadern, gegebenenfalls auch der Bei:draht,
in diese eingeführt werden, sondern der gemeinsame, die Adern zu einem kreisförmigen
Querschnitt ergänzende Isoliermantel wird für sich hergestellt, und zwar aus Gummi
oder einem gummiähnlichen, spritzfähigen Werkstoff. Das kann auf verschiedene Arten
geschehen, deren einige in den Fig. 2 bis 8 erläutert sind.
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Nach Fig. 2 wird der Isoliermantel c aus zwei einzelnen, je die Hälfte
des Isoliermantels :darstellenden. mit je zwei halbkreisförmigen Kanälen versehenen
Längsstreifen cl und c., der letztere ist punktiert dargestellt, zusammengesetzt,
die aus dem erwähnte-, Werkstoff gespritzt und uni die Adern herumgeschlossen werden.
In dem Teil c, ist die Nut d ausgespart, in die der Beidraht eingelegt wird. Die
Beilaufteile cl und c_ laufen zusammen mit den Adern und dem Beidraht in die Verseilmaschine,
wo die gemeinsame Verseilung erfolgt. Zweckmäßig werden die Beilaufteile cl und
c#, nach dem Spritzen durch Vulkanisieren gehärtet. Sollen sie all dein Metallmantel
f sehr gut anliegen, so vulkanisiert man sie nach dem Spritzen nur leicht und vulkanisiert
dann die fertige, mit dein :Metallmantel versehene Leitung noch etwas nach. Der
Gummi wird dann wieder weicher und paßt sich genau den durch den -letallmantel gegebenen
Umrissen an.
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Liegen die Leitungsadern nicht, wie bei der Leitung nach Fig. a, mit
ihren Isolierhüllen unmittelbar aneinander, sondern befindet sich zwischen ihnen
eire Abstandx (Fig.3), so kann der Isoliermantel in üblicher Weise in einem mit
Kanälen für die Adern versebenen Stück c3 gespritzt werden, bei dem die Wandungen
der Kanäle an zwei gegenüberliegenden Stellen, wo die Wandstärke am geringsten ist,
mit Schlitzen g versehen -,verde,i. Durch diese Selilitz`e drückt man beim Verseilen
die Adern ein und verseift sie dann tvieder zusammen mit dem Beilaufstück und dem
Nulleiter in einem Arbeitsgang.
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Fig.:I zeigt das Beilaufstück mit der -mit d und den Schlitzen noch
ohne Leitungsadern und Metallmantel.
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Fig.5 zeigt eine Leitung, bei der die Adern mit ihren Isolierhüllen
dicht nur einander berühren, sondern auch, am entgegellgesetzten Ende des betreffenden
Durchmessers, an dein Metallmantel anliegen. Hier wird der gemeinsame Isoliermantel
wieder in zwei Beilaufstücken c1 und c, hergestellt, von denen eines in Fig. 6 für
sich allein dargestellt ist.
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Fig. f stellt eine Leitung dar, bei der die Adern mit ihrer Isolierhülle
an dein Metallmantel anliegen, aber nicht unmittelbar aneinanderstoßen wie in Fig.
5. Hier soll vielmehr eine dünne Gummischicht zwiseben den Adern verbleiben, aber
nicht so stark, wie der Abstand :r in Fig. 3 andeutet. Das läßt sich ermöglichen,
wenn man das Beilaufstiick wieder aus einem Stück spritzt. wie nach F4-. 3 und 4.,
und beim Spritzen einen Streifen Leinenband lt oder ein ähnliche: schwaches
Textilband an die Stelle einlegt, wo die schwache Gummischicht zwischen den Leitungsadern
sich bilden soll. Der Isoliermantel oder der Beilauf ist dann ein Gebilde. wie es
in Fig.8 für sich allein, ohne Leitungsadern und Beidraht, dargestellt ist.