DE970081C - Industrieofengewoelbe - Google Patents

Description

• Die thermische Beanspruchung von Gewölbedecken in Industrieöfen, z. B. Siemens-Martin-Ofen; ist infolge besonders starker Wirbelung und Stauung der Heizgase am stärksten in den Bereichen, wo sie auf :die Vorder- und: Rückwand des Ofens aufgesetzt sind. Hier erfolgt demzufolge am raschesten ein Verschleiß der Gewölbesteine und ihrer Widerla4#er. Man erkennt dies deutlich an. dem vom Rand nach der Mitte des Gewölbes hin abnehmenden Verbrauch des Steinmaterials, wie er an. befahrenen Öfen zu beobachten ist (vgl. Abb. i). An diesen Stellen also entsteht zuerst die Notwendigkeit einer Ausbesserung des Gewölbes durch Auswechselung korrodierter Steine.
• Eine Auswechselung von Steinen in .den Randbereichen ist bei den bisherigen: Gewölbekonstruktionen, bei denen einheitliche Steinformate mit von Widerlager W zu Widerlager durchgehenden Fugen verwendet werden, besonders schwierig und zeitraubend. Die Arbeiten müssen bei stark gedrosseltem oder ganz -abgestelltem Ofen durchgeführt- werden. Außerdem erfolgt notgedrungen ein Spannungsverlust an :den jeweils betroffenen Bögen, so daß stets ein nicht wieder einzubringender Verlust an Festigkeit der Gewölbedecken in Kauf genommen werden ruß (vgl. Abb. a). Diese Umstände erklären die Tatsache, daß in den Randbereichen - meistens an sich schon recht frühzeitig - notwendig werdende Ausbesserungsarbeiten im allgemeinen viel zu lange hinausgezögert werden, so daß eine Verschleiß auch der mittlerem. Gewölbeteile - vom Rand her wandernd .--. beschleunigt vonstatten geht.
• Durch die Gewölbekonstruktion von Industrieöfen, besonders Siemens-Martin-Ofen gemäß der Erfindung, werden. diese Nachteide weitgehend vermieden. Bei ihr sind entlang der Vorder- und Rückwand - unmittelbar an die Widerlager W sich anschließend - einige Reihen der Gewölbeelemente im Längsverband eingesetzt, wobei die Querfugen jeweils gegeneinander versetzt. sind. Eine derartige Vermauerung wird im Verband vorgenommen im Gegensatz zur Ringvermauerung,die hier nicht angestrebt wird. Der Aufbau des Industrieofens ist auf Abb. 3 zu erkennen. Anschließend an die Widerlager W folgt eine beliebige Anzahl von Reihen Längswölber L - in diesem Fall fünf Reihen -, während der Mittelteil des Gewölbes aus Querwölbern Q gebildet wird. Der Mittelteil kann frei tragend oder auch hängend ausgeführt sein. Im allgemeinen genügen fünf bis zehn Reihen Längsw ölber L, doch kann entsprechend den jeweiligen besonderen Verhältnissen auch eine größere oder kleinere Anzahl Querwölber Q durch Längswölber L ersetzt sein. Wie ohne weiteres verständlich, ist nunmehr ein Ersatz von Steinen in den Randbereichen ungemein erleichtert. Eine Beeinträchtigung der Genvölbespännung durch Herausnahme einzelner Längswölber L aus den Randbereichen kann jetzt nämlich nicht mehr erfolgen, da der Gewölbedruck mittels der dort im Verband angeordneten Längswölbesteine aufgefangen wird.
• Die Ausbesserung größerer Randbereiche erfolgt nach Abb. 3. .
• Durch Offnen _des in Abb.3 schraffierten Teilstückes werden die Widezl.ager W freigelegt und durch neue ersetzt. Hierauf wird der geöffnete Teil auf der einen Seite durch Einfügung neuer Längswölbesteine geschlossen, während die Öffnung nach der anderen Seite durch Herausnahme weiterer, gegebenenfalls beschädigter Steine im entsprechenden Maße vergrößert wird, wodurch wiederum die dort sitzenden Widierlagersteine für den Ersatz freigelegt werden usw. In dieser Weise lassen sich - gewissermaßen wandernd - die betreffenden Randbereiche unter Ausnutzung der durch die erfindungsgemäße Gewölbekonstruktion gegebenen günstigen statischen Verhältnisse schnell und reibungslos ausbessern.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Industricofengewölbe, dadurch gekennzeichnet, daß in Richtung nach der Gewölbemitte unmittelbar an die Widerlager anschließend einige Reihen L ängswölbe:r eingesetzt werden, während an diese Längswölber anschließend der Mittelteil des Gewölbes, aus Querwölbern bestehend, aufgebaut wird. z. Industrieofengewölbe gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Vermauerung der Längswölber im Verband erfolgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 987 6z4.; deutsche Patentschriften Nr. 501 113, 940 7o8.