DE969988C - Loesungs- und Weichmachungsmittel - Google Patents

Description

• Lösungs- und Weidhmadhungsmittel Formstücke, wie Fäden, Folien u. dgl. von Polyestern aus Terephthalsäure und aliphatischen Dioxyverbindungen, z. B. von Polyäthylenglykolterephthalat, werden meistens aus dem Schmelzfluß hergestellt. Daneben interessiert auch die Formgebung aus Lösungen, doch kommt dieser Arbeitsweise mangels geeigneter Lösungsmittel noch keine praktische Bedeutung zu. Es ist zwar bekannt, daß Phenole und Nitrobenzol bei erhöhter Temperatur gute Lösungsmittel für solche Polyester sind, doch sind diese wegen ihrer nachteiligen physiologischen Eigenschaften nicht erwünscht.
• Es wurde nun gefunden, daß sich aromatische Verbindungen, die mindestens eine partiell oder vollständig halogenierte Methylgruppe enthalten, als Lösungsmittel oder Weichmachungsmittel für die Polyester verwenden lassen. Im einzelnen handelt es sich um die Methylhalogenide von Benzol, Naphthalin, Tetrahydronaphthalin und Diphenyl.
• Die Moleküle können auch mehr als eine halogenierte Methylgruppe enthalten, sie können ferner durch andere Gruppen, besonders durch Hydroxyl-, Nitro-, niedrige Alkyl-, niedrige Alkoxygruppen, durch Halogene oder durch Keto- oder Aldehydgruppen substituiert sein.
• Einige der vorgenannten, als Lösungs- oder Weichmachungsmittel dienenden Verbindungen schmelzen erst oberhalb I00°, so daß bei der Verarbeitung der Lösungen die Gefahr einer Auskristallisation des Lösungsmittels besteht. In die- sen Fällen kann durch Kombination von zwei oder mehreren Verbindungen der beschriebenen Art der Schmelzpunkt erniedrigt und mitunter sogar die Löslichkeit verbessert werden. Als Weichmachungsmittel kommen vornehmlich bei Normaldruck höher als 2500 siedende Verbindungen der genannten Art in Betracht. Das Einbringen des Weichmachers in den Polyester erfolgt zweckmäßigerweise auf einer auf I00° oder höher geheizten Walze.
• Schließlich können diese Mittel auch gemeinsam mit anderen Lösungsmitteln oder Weichmachungsmitteln, beispielsweise mit solchen, wie sie den Gegenstand des Patents 957 I66 bilden, verwendet werden und/oder gegebenenfalls auch mit anderen Substanzen, die für sich allein die Polyester nicht oder schlecht lösen, verdünnt werden. Als Verdünnungsmittel kommen vor allem aromatische und partiell hydrierte aromatische Verbindungen in Betracht.
• Die so erhaltenen Lösungen eignen sich besonders zur Herstellung von Folien. Die Verarbeitung erfolgt in der üblichen Weise, z. B. durch Verwendung von Filmgießmaschinen.
• Beispiel Die Löslichkeitsversuche wurden in der Weise ausgeführt, daß 1 g Polyäthylenglykolterephthalat in 100 cm3 Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemisch gelöst und sodann die Temperatur, bei der beim Abkühlen der Lösung die Wiederausscheidung des Polyesters erfolgt, bestimmt wurde. Diese Temperatur wird als Löslichkeitstemperatur bezeichnet.
• Bei Mischungen beziehen sich die Mischungsverhältnisse auf Gewichtsteile. Die spezifische Viskosität des verwendeten Polyesters beträgt in I°/oiger Lösung in Phenol 0,64 bei 500.

  Lösungs-

  Lösungsmittel temperatur

  oc

  Benzylchlorid........................................ 115

  Benzalchlorid ............................................ 100

  Benzotrichlorid ........................................ I60

  2-Chlorbenzotrifluorid ........................................ 150

  Dichlormethylnaphthalin (Isomeren-

  mischung) .............................................. 110

  Dichlormethylnaphthalin + Benzal-

  chlorid 1:1 ........................................... 85

  Dichlormethylnaphthalin + 2-Chlor-

  toluol ;. II5

Claims (1)

1. Bei Erhöhung der Konzentration des Polyesters steigt die Löslichkeitstemperatur an. Sie beträgt z. B. bei Benzalchlorid als Lösungsmittel IOO° für I0/oige, II20 für 50/oige und I400 für 20°laige lösungen. P A T E N T A N S P R U C H : Verwendung von aromatischen Verbindungen, die mindestens eine partiell oder vollständig halogenierte Methylgruppe enthalten, als Lösungs- oder Weichmachungsmittel für Polyester aus Terephthalsäure und aliphatischen Dioxyverbindungen, gegebenenfalls in Verbindung mit anderen Lösungs-, Weichmachungsmitteln undjoder Verdünnungsmitteln.

   In Betracht gezogene Druckschriften: J. Mellon: »Industrial Solvents«, I947, 5. 427.