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Aus Einzelkarten mit aufgeklebten Mustern bestehende Stoffmuster-Kollektion
Bei den im Tuchversand üblichen Kartenkollektionen, bei denen die Muster auf einzelne
lose Karten aufgeklebt sind, besteht der Vorteil, daß diese Muster bei der engeren
Wahl zum Vergleich nebeneinandergelegt werden können und daß bei Ausverkauf eines
Musters dieses ohne Schwierigkeiten entfernt werden kann. Der große Nachteil dieser
Kartenkollektionen liegt aber darin, daß die Muster wahllos übereinandergeschichtet
sind. Wenn der Kunde für einen bestimmten Zweck ein geeignetes Muster sucht, müssen
alle Muster, darunter viele, die überhaupt nicht interessieren, durchgeblättert
Werder. Man hat schon vielfach nach Möglichkeiten gesucht, eine Ordnung nach dem
Verwendungszweck durch Sammelkarten, Bücher, Alben oder Bündel herzustellen. Bei
allen diesen Aufmachungen werden zwar die für einen bestimmten Zweck geeigneten
Stoffe zusammengefaßt, aber das Muster wird nur bei einer einzigen Verwendungsart
gezeigt. Es gibt aber Muster, die für Anzug, Kostüm, Sportkleidung, Kombination,
Damen- oder Herrenübergangsmantel (also für sechs verschiedene Zwecke) geeignet
sind. Ein solches Muster würde aber bei fünf Verwendungszwecken wahrscheinlich nicht
beachtet, es sei denn, daß- ein solches Muster
in sechs verschiedenen
Sammelkarten oder an sechs verschiedenen Stellen im Buch gemustert würde, was aber
schon durch den hohen Aufwand an Mustermaterial unwirtschaftlich wäre. Ein weiterer
Nachteil liegt bei diesen zusammengefaßten Musterungen in Form von Sammelkarten,
Büchern, Alben oder Bündeln darin, daß es nicht möglich ist, die Muster für die
engere Wahl nebeneinander zu legen oder dem Kunden zur letzten Entscheidung im Kreise
der Familie einige Muster mitzugeben oder zuzusenden, es sei denn, daß diese herausgerissen
und so die Ausmusterungen verunstaltet werden. Auch ein Entfernen der ausverkauften
Muster ist nur durch Herauslösen der aufgeklebten Muster aus den Sammelkarten, Büchern
und Alben möglich. Die dabei entstehenden Lücken machen die Kollektionen unansehnlich.
Bleiben aber die ausverkauften Muster in den Sammelkarten, Büchern usw. und werden
diese nur mit dem Vermerk ausverkauft« versehen, so besteht die Gefahr, daß sich
die Kunden gerade für diese nicht mehr lieferbaren Muster interessieren und nicht
mehr zur Wahl eines anderen ,Musters zu bewegen sind.
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Gegenstand der Erfindung ist eine aus Einzelkarten mit aufgeklebten
Mustern bestehende Stoffmuster-Kollektion, die allen bisherigen Lösungen gegenüber
ein Höchstmaß von Ordnung unter Ausschaltung der oben aufgeführten Nachteile bietet.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Einzelkarten stehend in einem
Kasten lose hintereinander angeordnet und an ihrem oberen Rand mit nebeneinanderliegenden
Sichtzeichen versehen sind, die den Verwendungszweck des Musters - z. B. unterteilt
in Stamm, Anzug, Kostüm, Sport, Kombination, Herrenmantel und Damenmantel - und/oder
andere das Stoffmuster betreffende Angaben, wie z. B. die Bestellnummern der Muster,
anzeigen, wobei die Sichtzeichen gleicher Angabe auf den in Frage kommenden Karten
an der gleichen Stelle des oberen Kartenrandes angeordnet sind, derart, daß sich
alle Karten mit Mustern ein und desselben Verwendungszweckes in einer Reihe hintereinander
optisch melden.
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Die Sichtzeichen können aufgedruckt, aufgesetzt, ausgestanzt, eingekerbt
oder als Reiter angebracht werden und graphisch, farbig oder plastisch sein.
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Bei Mustern, die sich für mehrere Verwendungszwecke eignen, enthalten
also die Musterkarten am oberen Rand für jede Verwendungsmöglichkeit an der entsprechenden
Stelle ein Sichtzeichen. Wenn ein Stoffmuster sowohl für Anzüge als auch für Kostüme,
Sportkleidung, Kombinationen, Damen-und Herrenübergangsmäntel geeignet ist, dann
sind am oberen Rand der Karte folgende Sichtzeichen angebracht: Anzug Kostüm Sport
Komb. H.-Mtl. D.-Mtl. Sechsmal meldet sich das Muster durch die optischen Zeichen,
und zwar bei sechs verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten. Nirgends wird es übersehen,
ganz gleich nach welcher der sechs Verwendungsarten ausgewählt wird.
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Hat ein Muster nur einen einzigen Verwendungszweck, z. B. für Herrenmäntel,
so erhält die betreffende Karte nur das Sichtzeichen H.-Mtl., und zwar genau an
der gleichen Stelle, wo eine Karte mit mehreren Sichtzeichen, z. B. die vorerwähnte
Karte mit sechs Sichtzeichen, das gleiche Sichtzeichen H.-Mtl. trägt, so daß in
der Kartei die Sichtzeichen H.-Mtl. alle in einer Reihe hintereinander erscheinen.
Das gleiche gilt für alle anderen Sichtzeichen, wie »Anzug«, »Kostüm« usw.
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Hat ein Interessent nach einem bestimmten Sichtzeichen die Kollektion
durchgeblättert und dabei eine Anzahl Muster herausgelegt, so ist es nicht nötig,
diese Karten wieder besonders einzusortieren. Der herausgelegte Stoß Karten wird
einfach, wo Platz im Kasten frei ist, abgestellt. Die Karteikollektion ist also
stets geordnet, ohne geordnet zu werden. Dies ist ein besonderer Vorteil, denn eine
zeitraubende Einordnung würde im praktischen Gebrauch nur höchstens einmal erfolgen,
und ein Ordnungssystem, welches ein Einsortieren notwendig machte, wäre praktisch
bedeutungslos. So aber ist es nur nötig, die herausgelegten Karten an einem beliebigen
Platz in den Kasten zustellen, und die Muster sind für den nächsten Kunden und für
jeden Verwendungszweck wieder griffbereit geordnet.
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Die Bestellnummern sind zweckmäßig an der rechten oberen Ecke der
Karten als Sichtzeiichen angebracht. Soll eine bestimmte Bestellnummer in der Karteikollektion
gesucht werden, so läßt man die rechte obere Ecke der Karten schnell über den Daumen
gleiten. Bei dem übersichtlichen Aufdruck der Bestellnummern an dieser Stelle ist
die gesuchte Nummer rasch gefunden.
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Aus der so ausgebildeten Kollektion kann jede Karte ohne Beeinträchtigung
der Kollektion dem Kunden mitgegeben oder zugesandt werden. Auch Karten mit ausverkauften
Mustern können aus der Kollektion herausgenommen werden, ohne deren Aussehen zu
beeinträchtigen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Stoffmuster-Kollektion. dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine schaubildliche
Ansicht der Kartei und Abb. 2 und 3 Draufsichten zweier Einzelkarten. Die mit den
Mustern beklebten Einzelkarten a sind in einem Kasten b stehend lose hintereinander
angeordnet. Bei Kollektionen, die einen längeren Kasten erforderlich machen, empfiehlt
es sich, den Kasten durch Querwände zu unterteilen.
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Die einzelnen Karten besitzen am oberen Rand Sichtzeichen c, die den
Verwendungszweck des Musters anzeigen oder andere Angaben enthalten. So gibt das
in der rechten oberen Ecke befindliche Sichtzeichen die Bestellnummer wieder.
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Die Karte gemäß Abb. 2 trägt ein Muster, das sich zu sechs verschiedenen
Zwecken eignet und daher mit sechs entsprechenden Sichtzeichen c versehen ist. Das
Muster der Karte nach Abb. 3 soll nur für Herrenmäntel geeignet sein und besitzt
demnach nur ein entsprechendes Sichtzeichen H.-Mtl. Dieses liegt auf der Karte an
genau derselben Stelle, wo sich bei der Karte nach Abb. i das gleiche Sichtzeichen
H.-Mtl. befindet. Hieraus
ergibt sich von selbst die oben erläuterte
Ordnung und Übersicht in der Kartei.