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Verfahren und Maschine zur Herstellung von Briefumschlägen mit Fasson-
oder Ausstreichgummierung Die Erfindung bezieht sich auf eim Verfahren und eine
Maschine zur Herstellung von Briefumschlägen, so des Fünfsiegel- od. d-gl. Formats,
m;it Fasson-oder Auestreichgummierung, hei welchem die einzelnen Formatzuschnitte,
sich schuppenförmig überdeckend, dem Blätterstapel entnommen werden.
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Zur Herstellung von Briefumschlägen mit Verschlußklappengummierung
sind die verschiedensten Verfahren bekannt. Es sind hierbei die vom Blatt arbeitenden
un=d die von der Rolle arbeitenden Maschinen zu -unterscheiden. Bei den vom Blatt
airbeitenden Maschinen ist es bekannt, die einzelnen Formatzuschnitte dem Blätterstapel
staffelförmig zu entnehmen und zu gummieren. Die gumm=ierten Blätter werden nach
der Trocknung vereinzelt und in dieser Anordnung der eigentlichen Falzmaschine zugeführt.
Auch das Gummieren der Werkstücke im AnschluB an den Falzp,rozeß ist insbesondere
bei den von der Rolle arbeitenden Maschinen bekannt. Des weiteren ist ein Verfahren
zur Herstellung von Briefumschlägen, Flachbeuteln usw. bekannt, bei welchem die
einzelnen Fo@rmatzuschnitte dein Blätterstapel mit voranlaufend uingefaIteter Klappe,
staffelförmig ineinanderliegend, entnommen werden, .um anschließend vereinzelt,
ausgerichtet und fertiggefaltet zu werden. Bei einem gleichfalls bekannten Verfahren
d=urchläuft diePapierbahn vor demAufbringen desKlebstoffes eine Vorwärmrolle, um
die in der Papierbahn enthaltene Feuchtigkeit auszudampfen. Das Austrocknen des
aufgebrachten Klebstoffes erfolgt von der gummierten Seite her in einer beso.n:derenTrockenkammer.
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Was die Faltungen und Klebungen der Briefumschläge anbelangt, so erfolgt
bei beiden Maschinengattungen jeder dieser Arbeitsvorgänge am
vereinzelten
Formatzuschnitt. Hierbei ist es bei beiden Fertigungsarten bekannt, die Forrnatzuschnitte
sowohl vor als auch nach dem Fafvorgang mit dem Klebstoff für das spätere Verkleben
der Verschlußk:lappen zu versehen. Für das Trocknen der gummierten Verschlußklappen
ist bei den bekannten Verfahren ein sehr langer Trockenweg erforderlich. der bei
den schnell laufenden Maschinen m.it großer Leistung im Hinblick auf die größere
Papiergeschwindigkeit noch länger wird. Dies bedingt immer größere Konstruktionen
der Trockenvorrichtungen in Form von Gurtbändern oder Förderketten. Ganz besonders
bei der Anwendung von Gurtbändern treten bei dem ;langen Weg, ,den :diese zurücklegen
müssen, häufig Verschiebungen auf, welche den anschließenden Faltprozeß w:esentLi:ch
stören.
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Nach der Erfindung, wird die gestaffelte Papierlage in dieser Anordnung
während des Gummieru n :d Trockenprozesses von der der Gummierseite entgegengesetzten
Seite her :derart erwärmt, daß die im Werkstoff und, in der aufgebrachten Klebem.asise
enthaltene Feuchtigkeit nach der Gummi:erseite hin -ausgestoßen wird, und. erfolgt
im Anschluß an den Trockenp,rozeß an. der gestaffelten Papierlage das Vorbrechen
und: Umfailten der quer .zur Förderrichtung verlaufenden Klappen, so daß ein ununtarbrocherner
Schlauch entsteht, der nachfolgend unter Gummieren, Umfalten und Verkleben der Bodeenklappen
zu Einzelstücken auseinander-5e zogen wird, worauf diese unter Schließen der Verschlußklappen
zum Stapel gesammelt werden.
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Durch das Ausstoßen der im Werkstoff und in der aufgebrachten Klebmasse
enthaltenen Feuchtigkeit nach d:er Gummierseite umlagert der hierbei auftretende
Wasserdampf die noch umgummierten und die bereits gummierten Klappen und verhindert
ein Einrollen der gummierten Klappen. zu dem viele Papiere stark neigen. Außerdem
wind durch die Erwärmung der Papierlage von der Rückseite her die gummierte Fläche
vom Grund aus getrocknet, wodurch dier aufgebrachte Klebistoff Druckfestigkeit erhält.
Die in dieser Weise gummierten Klappen zeigen trotz des beschleunigten Trockenprozeses
eine glatte, urgekrümmte Lage und gestatten ein strörungsfreies Weiterarbeiten.
Der beim Trocknen zurückzulegende Weg ist durch die Staffelung verhältnismäßig kurz.
Infolge des Arbeitens mit gestaffelter Papierlage werden, in Förderrichtung gesehen,
die sonst üblichen, zwischen dem kleinsten und größten zu verarbeitenden Formalt
liegenden Zwischenräume vollkommen ausgeschaltet, da die Werkstücke in ununterbrochener
Reihenfolge dem Faltprozeß unterwürfen werden. Hierdurch ergibt sich eine wesentliche
Erhöhung der Arbeitsleistung ohne Beschleunigung der Arbeitswerkzeuge bei geringer
Papiergeschwindigkeit.
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Die zum Aufbringen des Klebstoffes auf die Verschlußklappen a:ufeiuanderliegende
Papierlage kann bereits vor dein Aufbringen des Klebstoffes durch geeignete Einrichfiun:gen
derart erwärmt werden, daß die in dar Papierlage enthaltene und im aufgebrachten
Klebstoff enthaltene Feuchtigkeit nach der gummierten Seite hin ausgestoßen wind.
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Nach der Stapelentn:ahme werden im Anschluß an das Falten und Kloben
der Boden- und Seitenklappen die fertig vorhereiteben Werkstücke in gestaffelter
Anordnung von der der Gummierseite entgegengesetzten Seite har während des Gummier-und
Trockenprozesses erwärmt und wird im Ansch:l,uß hieran die gestaffelte Papierlage
unter Schließen der Verschlußklappe zu Einzelstücken auseinandengezogen.
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In der Zeichnung ist außer dem Schema des Verfahrens als Ausführungsbeispiel
eine. Maschine in Seitenansicht dargestellt. Im einzelnen zeigen Abb. i und 2 das
Schema des Verfahrens, A(bb. 3 eine Maschine zur beispielleweisen Ausführung des
Vorfahrenfis.
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Aus dem Verfahrensschema der Abb. i und 2 ist zu ersehen, wie dile
einzelnen Maßnahmen zur Briefumschlagfertigung, vom Blätterstapel ausgehend bIs
zum fertigen Briefumschlag, aufeinanderfolgen. Die Fertigung eines solchen Briefumschlages,
beispielsweise nach dem Verfahrensschema. der Abb. i, vollzieht sich folgendermaßen:
Dem Blätterstapel i (Abt. r) wird durch bekannte Saugwalzen 2, 3 (Abt. 3) das jeweils
unterste Blatt unter Bildung einer Falte (Umfalten det Verachl:ußklappe) entnommen.
Die geningeAbwicklung der Saugwalzen 2, 3 bewirkt in an sich bekannter Weise, daß
das erfaßte und eingezogene Blatt nur zu einem geringen Teil unter dem Blätterstapel
hervorgezogen wind, so daß sich fortlaufend eine staffelförmig übereimanderliegen!de
Papierlage 4 (Abt. 3) bildet. Mit der Entnahme wird zuerst die Vemschlußklappe 5
derart umgefaltet, daß sie auf die später zu bildende Anschriftsei:te des Umschlages
zu liegen kommt. Die staffelförmig übereinanderliegenden, mit umgefalteter Vers:chl:ußkluppe
versehenen Formatzuschniitte wenden ,dien Gurtpaaren 6, 7 (Abt. 3) zugeleitet, welche
in Zusammenarbeit mit den Gleitschienen 8, g (Abt. 3) die gestaffelte Papierbahn
4 (Abt. i und 3) während des Gummier- und Trockenprozesse@s tragen. Zwischen den
Fördergurten 6, 7 (Abt. 3) .ist ein Heizkasten f o angeordnet, in dem sich Heizröhren
i i befinden. Durch Merführen der gestaffelten Papierbahn 4 (Abt:. 3) vermittels
der Fördergurte 6, 7 über den Heizkasten 1o wird die gestaffelte Papierbahn bereits
derart erwärmt. ,aß der im Anischluß hieran durch die Gummierer 13 (Abt. 3) aufgebrachte
Klebstoff 12 (Abt. i) unmittelbar auf der Papieroberfläche erhärtet und zufolge
der Wärmeausstrahlung dier Papierbahn selbst vollkommen austrocknet. Auf dem Weg
über die Heizkammer 1o (Abt. 3) wird die Papierbahn 4. (Abt. 3) dem Fördergurt 14
(Abt. 3) zugeführt. Der Fördergurt 14 (Abt. 3) ist gleich den Gurtpaaren 6, 7 auf
seiner äußeren Fläche mit einer elastischen, adhäsionsfähigen Masseverselien.Beim
Einlaufen der Papierbahn 4 (Abt. 3) zwischen den Fördergu:nt 14 und die Gleitschiene
15 (Abt. 3) wird die Papierbahn durch die Gleitschiene 15 gegen
den
Fördergurt 14 gedrückt Lind von demselben, an der Gleitschiene 15 entlang gleitenid,
durch die Maschine getragen. Seitlich von dem Fördergurt 14 (Abb. 3) sind Faltmesser
16 und Faltschlaufen 17 angeordnet. Beim Durchziehen der gestaffelten Papierbahn
4. durch die Faltmesser 16 und Faltschlaufen 17 werden die beiden quer zur
Förderrichtung verlaufenden Klapperteile 18 (Abb. z) der gestaffelten Papierbahn
.a. umgefaltet, so daß ein ununterbrochener Papierschlauch entsteht, von dem jedes
Einzelstück bereits mit :drei Faltungen versehen ist. Auslaufend aus dem Fördergurt
14 und der Faltschiene 15 gelangt die Papierbahn 4 in die Auszugwalzen rg, 20 (Abb.
3). Auf der oberen Walze 20 befinden sich nicht näher bezeichnete Gummierer. welche
:den Klebstoff für das Verkleben der Bodenklappen von dem darüber angeordneten Gninmierwerk
21 erhalten. Sobald nun die vorauslaufende Falzkante 22 (Abb. i) unter den Berührungspunkt
der beiden Auszugwalzen r9, 20 (Abb.3) gelangt, wird das jeweils vorauseilende Werkstück
mit erhöhter Geschwindigkeit vom Papierschlauch getrennt und gleichzeitig mit denn
Klebstoffauftrag 23 (Abb. i) für das Verkleben der Bodenlaappe 24. (Abb. i) versehen.
Die beiden Auszugwa#lzen rg, 2o (Abb. 3) fördern das mit den drei Faltwnigen versehene
Werkstück 25 in, die Falztasche 26 (Abb. 3), wobei unter Umkehr der Bewegungsnichtung
die Bodenklappe 24 umgefaltet und mit den beiden Seitenklappen 18 verklebt wird.
Beim Durchgang durch die Walzen 19, 27 (Ab:b. 3) wird :die bei der Entnahme vom
Blätterstapel i umgefaltete Verschlußklappe 5 von der als Saugwalze ausgebildeten
Walze 27 erfaßt, geöffnet und zwischen die Walzen 27, 28 (Abt. 3) gefördert. Die
Walze 27 fördert die nunmehr vorauslaju:feirde Verschlußklappe 5 über die Führung
30, wobei das @#@Terks.tück von der unteren Saugwalze 28 u_nmittesbar hinter der
Bruchstelle 29 (Abt. i) erfaßt und unter Schließen der @Terscliil:irßlclappe 5 (durch
diic Führung 30) zum Stapel gesammelt wird.
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Zur Fertigung von Briefumschlägen mit Versehlußklappengummierung nach
dein Verfahrensschema der Abb. 2 ist zunächst in bezug auf die Entnahme und Faltungen
zu erwähnen, da,ß diese in der gleichen Weis e erfolgten wie mach dein Verfahrenascheina
der Abb. r. Lediglich albweichend vom Verfahrensschema der Abb. r erfolgt das Aufbring
gen des Klebstoffes auf die Verschlußklappen ini Anschliufß an den Faltvorgang.
Die Fertigung eines solchen Briefumschlages. erfolgt derart, daß die dein Blätterstapel
unter gleichzeitiger Staffelung entnommenen Formatzuschnitte unmittelbar dem F:altprozeß
unterworfen werden. Das Vorbrechen, Umfalten und Gummieren erfolgt :in der gleichen
Reihenfolge wie nach d°in Verfahrensschema der Abb. r. Die so zu einem ununterbrochenen
Papierschlauch geformte Lage wird alsdann wiederum in Einzelstücke zerlegt, derart,
d'aß die einzelnen Werkstücke staffelförmig übereinanderliegend zusammengeführt
werden. Die gebildete Papierlage. wird durch geeignete Mittel erwärmt, worauf das
Aufbringen des Klebstoffes auf die Verschlußklappen erfolgt. Nach vollzogener Trocknung
derselben wird unter Schließen der Verschluß klappen die Papierbahn in fertige Einzelstücke
zerlegt und diese zum Stapel gesammelt. Es ist ohne Bedeutung, ob die Entnahme vom
Blätterstapel mit oder ohne gleichzeitiger Bildung einer Falte erfolgt. Das Verfahren
kann auch dort Anwendung finden, wo die Entnahme des offenen ungefalteten Blattes
erfolgt.