DE967760C

DE967760C - Wasserpfosten mit einem am Ventilgehaeuse angeordneten Kugel-Entleerventil

Info

Publication number: DE967760C
Application number: DESCH8082A
Authority: DE
Inventors: Karl Schmitt
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-11-20
Filing date: 1951-11-20
Publication date: 1957-12-12

Description

Wasserpfosten mit einem am Ventilgehäuse angeordneten Kugel-Entleerventil Die in Wasserleitungen eingebauten Unter- und Überflurwasserpfosten sind allgemein mit einer Entleerungsvorrichtung ausgerüstet. Die Entleerungsvorrichtung dient dem Zweck, das nach Gebrauch im Pfosten verbleibende Wasser in das Erdreich abzuleiten, um ein Einfrieren bei Frost zu verhüten.
Bei einigen Wasserpfosten erfolgt die Entleerung mechanisch durch ein handbetätigtes Ventil oder durch eine am Hauptabsperrventil befindliche Schleifdichtung, die die Entleeröffnung am Ventilgehäuse nach dem Abschluß des Hauptabsperrventils freigibt. Beide Ausführungsarten haben sich in der Praxis nicht bewährt.
Neuerdings ist man dazu übergegangen, diese Entleerungsvorrichtungen durch selbsttätige Absperrventile, bei denen eine Kugel zur Abdichtung dient, zu ersetzen. Bei einer dieser Ausführungen hat die Kugel, die in einem am Hauptabsperrventil befindlichen Gehäuse untergebracht ist, die Aufgabe, die Entleeröffnung zu verschließen, sobald der Wasserdruck auf sie einwirkt. Bei einer anderen Ausführung wird die als Absperrglied wirkende Kugel, welche in einem am Pfosten angebrachten Gehäuse eingesetzt ist, durch eine Feder in der Offenstellung gehalten. Erstere Ausführung hat den Nachteil, daß bei der Öffnungsbewegung des Hauptabsperrventils Wasserverluste entstehen, weil die Abdichtung durch die Kugel, die sich in einem der Hubbewegung des Hauptabsperrventils entsprechenden großen Gehäuse befindet, erst dann erfolgt, wenn sie von der unteren Fläche des Gehäuses zur Entleeröffnung geführt ist und vom Durchflußstrom erfaßt wird. Das Entweichen von Druckwasser erfolgt aber nicht nur bei der Öffnungsbewegung des Hauptabsperrventils, sondern auch bei der Schließbewegung desselben, weil die Kugel schon vor dem Abschluß des Hauptabsperrventils von der Entleeröffnung abgezogen wird. Letztere Ausführung weist den Nachteil auf, daß das Offenhalten der Entleeröffnung durch eine unterhalb der Kugel angeordnete Feder bewirkt wird, die bekanntlich nach längerer Einbauzeit erlahmt und somit das Offenhalten der Entleeröffnung in Frage stellt.
Sowohl diesen als auch den weiter bekanntgewordenen Konstruktionen haftet vielfach der Nachteil an, daß das Pfostenventilgehäuse lediglich eine Entleeröffnung besitzt, an der der Durchflußstrom, ohne eine Druckkraft auf die Kugel des Entleerventils auszuüben, vorbeifließt. Dies hat in den meisten Fällen zur Folge, daß die Kugel bei geöffnetem Hauptabsperrventil in ihrer Öffnungslage verbleibt und somit Druckwasser ungehindert in das Erdreich abfließen kann.
Dieser Mangel wird durch den Erfindungsgegenstand beseitigt, und zwar dadurch, daß vor dem Kugel-Entleerventil unmittelbar an der Sitzstelle des Hauptabsperrventils am Ventilgehäuse ein Vorsprung mit anschließendem Stauraum angeordnet ist, der beim Öffnen des Hauptabsperrventils einen Teil des Durchflußstromes aufnimmt und ihn derart umlenkt, daß der umgelenkte Teilwasserstrom das Entleerventil beschleunigt schließt.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der Vorsprung den Stauraum und somit die Eintrittsöffnung des Entleerventils nach erfolgtem Abschluß des Hauptabsperrventils umschließt, so daß das Entleerventilinnere gegen Eindringen von Fremdkörpern geschützt ist.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel. Es zeigt Abb. 1 einen Längsschnitt durch das Pfostenventilgehäuse mit Vorsprung, Stauraum und Kugel-Entleerventil; Hauptabsperrventil geschlossen, Abb. 2 einen Längsschnitt durch das Pfostenventilgehäuse mit Vorsprung, Stauraum und Kugel-Entleerventil; Hauptabsperrventil geöffnet, Abb.3 einen weiteren Längsschnitt durch das Pfostenventilgehäuse mit Draufsicht auf den Vorsprung und Stauraum.
Das Pfostenventilgehäuse i weist seitlich einen Vorsprung 2 auf, an dem sich der Stauraum 3 anschließt. Das Kugel-Entleerventilgehäuse q., welches einen Laufkanal 5, eine Kugel 6 und ein Entleerloch 7 besitzt, mündet mit der Eintrittsöffnung im Stauraum 3. Im Innern des Pfostenventilgehäuses i befindet sich die Ventilstange 8, an die sich das Hauptabsperrventil 9 anschließt. Bei geschlossenem Hauptabsperrventil 9 ist das Pfostenventilgehäuse i drucklos. Die Kugel 6 ist durch ihr Eigengewicht in die tiefste Stelle des Laufkanals 5 gerollt und hat die Dichtstelle des Entleerloches 7 freigegeben. Das Standwasser entweicht in das Erdreich.
Bei geöffnetem Hauptabsperrventil 9 steht das Pfostenventilgehäuse i unter Wasserdruck. Die Kugel 6 ist durch den an den Vorsprung 2 und in den Stauraum 3 eintretenden Teilstrom an die Dichtstelle des Entleerloches 7 gepreßt und hat das Entleerloch 7 verschlossen. Druckwasser kann nicht entweichen. Dadurch, daß der Abschluß des Entleerventils durch die Umlenkung des Teilstromes beschleunigt erfolgt, ist jeder Wasserverlust beim Betätigen des Hauptabsperrventils vermieden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Wasserpfosten mit einem am Ventilgehäuse angeordneten Kugel-Entleerventil, dadurch gekennzeichnet, daß am Ventilgehäuse (i) unmittelbar an der Sitzstelle des Hauptabsperrventils (9) ein Vorsprung (2) mit anschließendem Stauraum (3) angeordnet ist, der beim Öffnen des Hauptabsperrventils (9) einen Teil des Durchflußstromes derart umlenkt, daß der umgelenkte Teilwasserstrom das Entleerventil beschleunigt schließt.
2. Wasserpfosten nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (2) den Stauraum (3) und somit auch die Eintrittsöffnung des Entleerventils (¢) nach erfolgtem Abschluß des Hauptabsperrventils (9) abdeckt, so daß das Entleerventilinnere gegen Eindringen von Fremdkörpern geschützt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 294 986, 852 528; deutsche Gebrauchsmuster Nr. 1446 421, 11458 733; britische Patentschrift Nr. 8 661 aus dem Jahre 19o7.