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Vieh selbsttränkbecken
Die Erfindung betrifft ein Viehselbsttränkbecken, das eine besonders einfach ausgeführte und sicher durch das Vieh zu betätigende Zulaufeinrichtung für das Tränkwasser aufweist und das überdies mit einer einfachen und verlässlichen Sperre ausgestattet sein kann, die seine Ausserbetriebsetzung ermöglicht, ohne dass der Tränkwasserzulauf durch einen besonderen Wechsel unterbrochen werden muss.
Es sind Viehselbsttränkbecken bekannt, die einstufige Zulaufventile aufweisen, deren Teller von einer
Feder die tend auf den Ventilsitz gedrückt wird und die eine in Schräglage auf dem Ventilschaft abge- stützte federlose Pendelklappe besitzen. Eine andere bekannte Vorrichtung weist ein federloses einstufiges
Tellerventil mit einer elastischen Dichtung auf, dessen Ventilschaft mit dem Gewicht einer federlosen Pendelklappe belastet ist.
Gegenüber diesen vorbekannten Viehselbsttränkbecken betrifft die. Erfindung eine Vorrichtung dieser
An, bei welcher durch eine besondere Ausbildung des Zulaufventils für das Tränkwasser ein Hängen- bleiben des Ventils bei plötzlichen Druckschwankungen in der Zulaufleitung, wie beispielsweise dem Öffnen und Schliessen eines Ventils, verhindert und überdies ein Wasserschlag in der Leitung bei der Betätigung des Ventils durch cas Vieh sicher vermieden ist. Durch eine besondere Ausbildung der Pendelklappe ist sodann ein freies Spiel des Zulaufventils beim Selbstschluss gesichert, wobei die bekannten Vorteile einer im Tränkbecken schräghängenden Pendelklappe nicht preisgegeben werden.
Zu diesem Zwecke ist das erfindungsgemässe Viehselbsttränkbecken mit einem federlosen selbst- schliessenden. Tellerventil mit einer elastischen Dichtung und einer das Ventil betätigenden schrägstehen- den Pendelklappe so ausgebildet, dass der Schaft des Tellerventils und der Ventilkörper mehrfach abgesetzt ausgeführt sind und die Klappe eine Feder aufweist, die sie in der Ruhestellung unter vollständiger Entlastung des Ventils gegen einen Anschlag drückt.
Zur leichteren Betätigung des Ventils und um ein ruhiges Einströmen des Tränkwassers in das Tränkbecken zu gewährleisten, kann die mit einer Feder ausgestattete Pendelklappe ventilseitig mit einem Ansatz und mit einem an sich bekannten Spritzschutz versehen sein. Die Pendelklappe weist ferner zweck- mässig eine Bohrung auf, in welche ein bis zum Boden des Tränkbeckens reichender Sperrstift eingesetzt werden kann, der sodann ein Niederdrücken der Klappe und damit eine Betätigung des Tränkwasserzulaufes einfach und wirksam verhindert.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Fig. l zeigt die Vorrichtung im Schnitt und in den Fig. 2,3 und 4 ist das Tellerventil für den Tränkwasserzulauf in verschiedenen Betriebsstellungen im Schnitt etwas vergrössert dargestellt.
Das erfindungsgemässe Viehselbsttränkbecken weist ein Becken 1 auf, das mittels Verankerungsschrauben 2 etwas schräg nach vorne geneigt auf einer Konsole 3 befestigt ist, die beispielsweise an der Wand eines Stalles fixiert ist. Die Schräglage des Beckens 1 wird durch den Wasserspiegel 4 verdeutlicht.
Das Becken 1 kann aus beliebigem wasserundurchlässigem Material bestehen. Zweckmässig wird dafür als Werkstoff Beton, Keramik oder ein geeigneter Kunststoff verwendet.
Der Tränkwasserzulauf endet mit den beiden Krümmern 5 und 6. Die Strömungsrichtung ist durch den Pfeil 7 angedeutet. In dem nahezu waagrecht liegenden Arm des Krümmers 6 ist das aus dem Ventilehäuse 8, einem elastischen Dichtring 9, dem elastischen zylindrischen Ventilsitz 10 und dem Ventilschaft 11 mit dem Teller 13 bestehende Zulaufventil für das Tränkwasser dicht eingeschraubt.
Das Ventilgehäuse 8 weist den zentralen Durchlass 12 auf und es besitzt der zum Zwecke der Führung des Ventilschaftes zylindrisch ausgebildete Ventilsitz 10 aus elastischem Material eine grössere lichte Weite als dieser Durchlass 12. Die innere Kante des Durchlasses 12 ist zweckmässig gebrochen.
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Vor allem um ein schlagfreies Beenden des Zulaufvorganges beim Schliessen des Ventils zu gewährleisten, ist der zylindrische Ventilschaft 11 (Fig. 1) zumindest einmal, am besten mehrfach abgesetzt, wobei die Kanten der Absätze zweckmässig gebrochen sind. Im dargestellten Falle weist der Ventilkörper drei Stufen bzw. Absätze 14,15 und 16 (Fig. 2, 3,4) auf, wobei die Querschnitte der Stufen 14 und 15 mit den lichten Weiten des zylindrischen Ventilsitzes 10 bzw. des Durchlasses 12 zur Führung des Ventilschaftes mit nur geringem Spiel korrespondieren. Es ist ferner die zweite Stufe 15 länger als die erste (14) und die dritte Stufe 16 länger als der Durchlass 12 im Ventilgehäuse 8 ausgebildet.
Mit Schrauben 17 ist eine, einen Anschlag 18 und einen Durchlass 19 für die Tränkwasserzulaufleitung aufweisende Deckplatte 20 am oberen Rande des Tränkbeckens 1 befestigt. Lappen 22 der Deckplatte 20 halten den Federbolzen 23, dessen Feder 24 die Klappe 25 gegen den Anschlag 18 drückt. Die Klappe 25 weist ventilseitig einen Ansatz oder Lappen 26 auf, dessen eben ausgebildete Flanke 27 beim vollständigen Niederdrücken des Ventilschaftes 11 mit der ebenen Endfläche 28 des Ventilgehäuses 8 einen
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nung strichliert dargestellt.
Die Klappe 25 besitzt ferner zweckmässig ventilseitig oberhalb des das Ventil betätigenden Ansatzes eine, vorzugsweise zur Klappenebene senkrecht stehende Spritzschutzeinrichtung 29.
Die Klappe 25 ist ferner mit einer, etwa von der Mitte ihrer Fläche weg schräg abwärts gerichteten Bohrung 30 versehen. In diese Bohrung 30 kann ein Sperrstift 31 eingesetzt werden, der darin frei gelagert ist und bis zum Boden des Tränkbeckens herausragt.
Bei dem betriebsfertig angeschlossenen erfindungsgemässen Tränkbecken ist die Klappe 25 vom Ventilschaft 11 abgehoben und durch die Wirkung der Feder 24 gegen den Ansatz 18 der Deckplatte 20 gedrückt. Der Teller 13 wird vom Leitungsdruck des Tränkwasserzulaufes dichtend gegen den elastischen Ventilsitz 10 gepresst.
Beim Niederdrücken der Klappe 25 durch das Vieh schlägt die Flanke 27 des Ansatzes 26 gegen das Ende des Ventilkörpers 11 und schiebt diesen im Ventilgehäuse 8 zurück, worauf das Tränkwasser zuläuft.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform wird ein besonders ruhiges und gleichmässiges Einlaufen des Tränkwassers durch das beschriebene Zusammenwirken des Ventils mit der Flanke 27 des Ansatzes 26 und dem Spritzschutz 29 gewährleistet.
Dieses ruhige Nachlaufen des Tränkwassers ist für die Aufnahme desselben durch das Vieh besonders wichtig.
Wird die Klappe 25 entlastet, so wird sie durch den Druck der Feder 24 bis zum Anschlag 18 hochgehoben. Das zunächst gemäss der Darstellung der Fig. 4 voll geöffnete Ventil schliesst sich dabei langsam über eine gedrosselte Stellung, welche in Fig. 3 veranschaulicht ist, unter der Wirkung des Leitungsdrukkes des Tränkwasserzulaufes vollständig (Fig. 2). Die erwähnte Drosselung kommt in der Weise zustande, dass zunächst die zweite Stufe 15 des Ventilschaftes in den Durchlass 12 des Ventilgehäuses 8 eintritt, während die erste Stufe 14 noch nicht in den zylindrischen Ventilsitz gelangt ist.
Die erste Stufe 14 tritt nun aber anschliessend, u. zw. nach einem Zeitintervall, das durch die Differenz der Längen der zweiten Stufe 15 und der ersten Stufe 14 gegeben ist, gemäss der Darstellung der Fig. 3 in den zylindrischen Ventilsitz 10 ein. Das in dem Ringraum zwischen der zweiten Stufe 15 und dem zylindrischen Ventilsitz 10 befindliche Wasser wird nun unter Bremsung und gleichzeitiger Führung des Ventilschaftes durch den zwi- schen dieser Stufe und dem Durchlauf 12 bestehenden Ringspalt verdrängt. Der Ventilschaft schiebt sich
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1m Ventilsitz 10 dichtend zum Anliegen kommt und damit den Tränkwasserauslauf unterbricht.
An Stelle der beschriebenen dreistufigen Ausführung kann das erfindungsgemäss verwendete Ventil inch vier und mehr Stufen aufweisen. Jedoch hat sich ein dreistufiges Ventil als vollkommen ausreichend srwiesen, um einen Wasserschlag in der Tränkwasserzulaufleitung praktisch vollständig zu vermeiden.
Das Ventil kann aber auch, wie bereits erwähnt, zweistufig ausgeführt sein und es besteht in diesem rallye lediglich aus der Stufe 14 und der Stufe 16. Bei dieser Ausführungsform ist das lärmende und insbe- ; andere die Nachtruhe erheblich störende Geräusch des Wasserschlages in der Tränkwasserzulaufleitung ; tark vermindert. In Fällen, in denen das Stallgebäude eines Wirtschaftshofes vom Wohngebäude getrennt md abseits gelegen ist, kann diese zweistufige Ausführungsform des Durchgangsventils genügen, um den richtigen Vorteil der ruhigen Betätigung des Ventils zu gewinnen.
Das Öffnen des Ventils erfolgt im Gegensatz zum Schliessen desselben nicht automatisch. Die Offlungsgeschwindigkeit hängt vielmehr von dem Tempo ab, in dem die Klappe 25 vom Vieh niedergedrückt gird. Diese Bewegung ist zumeist verhältnismässig rasch und kann dazu führen, dass das Tränkwasser durch len Durchlass 12 in das Becken 1 gewissermassen einschiess, wobei es von der Oberfläche des Lappens 26
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